Ich habe jetzt lange über diesen Beitrag reflektiert, hin und her überlegt ob ich irgendetwas missverstanden habe, mir vorgenommen erst darüber zu schlafen, aber er lässt mir einfach keine Ruhe und hat mich nun sogar dazu gebracht, wieder aus dem Bett aufzustehen, den Rechner nochmal hoch zu fahren und doch noch zu antworten, so abstrus erscheint mir hier dein Gedankengang im Bezug auf Diskriminierung.CryTharsis hat geschrieben:Es geht nicht um deine Kritik am Spiel. Auch wenn ich die von dir genannten Aspekte komplett anders bewerte, respektiere ich deine Meinung natürlich.Blood-Beryl hat geschrieben:@CryTharsis
Latent diskriminierend...weil ich ein Spiel kritisiert habe (oder wird nun wieder mein Halbsatz aus dem Kontext gerissen)...ernsthaft?
Der angesprochene post von dir läßt sich imo aber folgendermaßen zusammenfassen:
das Spiel ist nicht schlecht, es hat seine Vorzüge, aber dass es so abgefeiert wird, ist absurd. Liegt wohl daran, dass die Leute so anspruchslos sind.
Ich finde es ziemlich überheblich jemandem niedrige Ansprüche vorzuwefen, nur weil er das Spiel großartig findet. Du wirfst dem Rezensenten sogar `extrem seichte Erlebnisse` im Kontext von Videospielen vor, was mMn blanker Hohn ist, denn 4players ist nicht gerade eine Seite, die ausschließlich irgendwelche Casualspiele und Handyapps testet und sie in den Himmel lobt. Abgesehen davon gilt TLOU als eines der wenigen erwachsenen Spiele und wird von vielen gerade deswegen geschätzt. Mag sein, dass du dies komplett anders siehst, aber ich halte den Vorwurf des geringen Anspruchs/geringen Niveaus gegenüber jemandem, der dies anders sieht, nunmal für diskriminierend.
The Last of Us ist erzählerisch strunz simpel, was ich nun bereits mehrfach ausgeführt (und worauf ich noch keine Entkräftungen erhalten) habe. Warum zur Hölle ist es diskriminierend, wenn ich jemandem begründet einen niedrigen Anspruch vorwerfe und Gegenargumente erwarte? Nur weil das fragliche Spiel bei vielen Spielern einen erwachsenen/hervorragenden Ruf hat? Das ist doch völliger Schwachsinn.
Dieser "Logik" zufolge müsste dann auch folgendes gelten:
Ich diskriminiere das gesamte Publikum von Mario Barth, weil ich ihren Humor als sehr seicht betrachte, wo doch so viele Menschen über ihn lachen können!
Ich diskriminiere sämtliche Wähler der Linken, weil ich ihre politischen Ziele für kurzsichtig halte und sie nicht nachvollziehen kann.
Ich diskriminiere grundsätzlich alle Spieler, die Flappy Bird oder dergleichen spielen, weil das vom Niveau her extrem seicht ist.
...
Get my meaning?
Pardon, aber was du da geschrieben hast, ist für mich völlig plemplem. Vllt. ist es schon zu spät und ich habe dich nicht richtig verstanden, aber so liest sich das für mich gerade als würden wir grundsätzlich jemanden diskriminieren, wenn wir seinen Geschmack kritisieren und das ist ist ja wohl einfach nur beknackt.
@Sid6581
Da denkst du mir zu nihilistisch. Deinem Gedankengang nach bräuchten wir dann doch eigentlich keine Spielejournalisten mehr, sondern nur noch Betatester. Auch wenn man jemandem natürlich nicht die eigenen Empfindungen aufdrücken kann, kann man doch (teils auch durchaus erfolgreich) versuchen, diese zu schildern. Dein Familienpunkt ist da für mich z.B. ein völlig legitimes Argument.
Wenn ein Spiel bei mir nicht zündet, heißt das für mich doch nicht automatisch, dass es IMO überbewertet ist. Ich selbst kann z.B. so gut wie nichts mehr mit Jump and Runs anfangen, kann aber doch trotzdem Punkte wie die Kreativität eines Super Mario Galaxy anerkennen, ohne in ihr aufgehen zu können.Ich wiederum kann mit Nintendo-Spielen nichts anfangen, können wir darüber diskutieren? Nein, weil ihr mir noch so sehr sagen könnt wie hervorragend das Gameplay ist, wieviel Spielwitz in einem Mario steckt. Ich habe es probiert und probiert, es macht nicht Klick. Und da gibt es keine Argumente und jeder der versucht, einem zu erklären, warum er ein Spiel liebt, wird doch dadurch niemanden zum Umdenken bewegen können.
Das ist dann Lob, das ich nachvollziehen kann, auch wenn ich es nicht selbst so empfinde. Bei TLOU kann ich die Lobhudelei aus genannten Gründen eben nicht nachvollziehen und warte darauf, dass mir jemand seine Faszination für den Titel zumindest in Teilen nahe bringt (was z.B. Eridrael getan hat mit der Betonung seines biologischen Interesses und seiner Vorliebe für offene Enden -> teile ich beides nicht, aber es erklärt mir nachvollziehbar, warum das Spiel es ihm angetan hat).
Mehr als Verständnis erwarte/will ich ja auch gar nicht. Mir geht es nur um die Nachvollziehbarkeit, nicht um das Teilen einer Meinung.Aber das ist halt so, ich habe einen ganz anderen Blick auf Joel als du und kann deine Argumentation vielleicht verstehen, auf deine Perspektive stellen kann ich mich aber nie.
Hinsichtlich Joel bin ich übrigens völlig Phaons Meinung.
Einen geliebten Menschen zu retten, indem man alle anderen töte, ist zwar irgendwo menschlich, aber moralisch vollkommen verwerflich.
Verantwortungsvoller wäre es da gewesen, ihren Tod zu akzeptieren und sich anschließend selbst zu töten. Wenn man schon nicht bereit ist, ohne diesen geliebten Menschen zu leben, sollte man ihm folgen und nicht all die anderen Unbeteiligten für den eigenen Egoismus (so menschlich der auch sein mag) leiden lassen.