The Last of Us - Test

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Finsterfrost
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Re: The Last of Us - Test

Beitrag von Finsterfrost »

Alter Sack hat geschrieben: Das sehe ich anders. Obs ein Meilenstein ist oder nicht lassen wir mal dahingestellt.
Aber ND perfektioniert hier nochmal das was sie bei der Uncharted-Reihe schon so aussergewöhnlich gut hinbekommen haben. Die ganze Regie ist 1A wie kaum in einem anderen Spiel. Die Wechsel zwischen Story, Gameplay, ruhigen Phasen, Action ... bekommt keiner so gut hin wie ND.
Und genau das macht es auch teilweise so langweilig, finde ich.

Erkundung, Dialog, Action, Erkundung, Dialog, Action, Erkundung, Dialog, Action, Erkundung, Dialog, Action, Erkundung, Dialog, Action...

Man weiß immer, was demnächst auf einen zukommt. Die hören auf zu quatschen, also warten 2 Räume weiter garantiert wieder Gegner. Auch die NPCs ändern dann sofort ihre Verhaltensweisen. Du musst noch nichtmal einen Gegner gesehen oder gehört haben, anhand wie sich Ellie bewegt weiß du genau, dass hier irgendwas ist.
Diesen Mix machen sie imo nicht besser als viele andere auch. Tomb Raider hat es früher jahrelang genauso gemacht, wobei hier noch Rätsel dazu kamen, die sind bei TLoU ja gar nicht vorhanden. Außer man versteht darunter 'ne Leiter zu suchen oder ein Code zu 'nem Safe, der immer in unmittelbarer Nähe liegt und nichtmal selbst eingegeben werden muss. Oder Mafia damals, das ist TLoU auch weit voraus, was das Pacing zwischen Story, Action, Gameplay und Charaktere angeht und davon spricht man auch heute nach 12 Jahren noch von.

TLoU macht fast alles richtig und auch sehr gut, aber bietet absolut gar nichts, was es jetzt außergewöhnlich werden lässt. Hat man doch auch bis vor Ankündigung des Remasters gesehen. Da hat schon keine Sau mehr drüber gesprochen. Wenn ich mich da an Mafia 1 damals zurückerinnere. Das war monatelang Gesrächsthema und wurde immer und immer wieder durchgezockt, weil das ganze Konstrukt einfach phänomenal war. Oder Silent Hill 2, da gibt es heute, 13 Jahre nach Release, noch rege Diskussionen über die Story, die Charaktere, einfach alles. Da wurden und werden hunterte Seiten lange Erörterungen über die Story geschrieben. Jeder Schnippsel tausendfach auseinander genommen. Es gibt sogar Interpretations-Threads. Hier mal nur ein kleines Beispiel einer einzigen Analyse: http://www.ign.com/faqs/2004/silent-hil ... sis-498604
Gibt's auch jede menge Videos von: http://www.youtube.com/watch?v=sKAMzMHDt7w
Selbst jedes einzelne Monster wurde und wird dort analysiert: http://www.youtube.com/watch?v=bPLmz8I3aSw

Oder Half Life 2. Das war revolitionär in Sachen Physik, Level-Design und vor allem Story. Einfach mal nach G-Man Theory googlen. Da kannst du wochenlang lesen. Diese Meilensteine haben alle was, über das die Fand jahrelang sprechen und immer wieder mit was Neuem daher kommen.

All das hast du bei TLoU nicht. TLoU ist "nur" ein weiteres sehr gutes Spiel unter vielen, aber das war es dann auch schon. Charakterzeichnung, Präsentation ist alles sehr gut, aber auch eben alles schonmal da gewesen. Dazu kommt dann noch, dass das Gameplay überhaupt keine Bäume ausreist und die Story, die Charaktere dann auch wieder viel zu dünn sind, sodass man das hinten anstellen könnte.

Wie hier schon gesagt wurde, über Meilensteine spricht man immer. Und über TLoU war es nach Release relativ schnell schon wieder ruhig, einzig die Ankündigungen der DLC Pakete brachten es denn wieder hervor. Aber es gibt ja auch nichts zu bereden. Zombies, Gegenmittel und eventuell die Welt retten. Gab es alles schon tausend Mal in zig unterschiedlichen Formen. Hier standen dann die Charaktere mal etwas mehr im Vordergrund, ansonsten ist's auch nur more of the same. Und selbst da macht The Walking Dead einfach fast alles besser, hapert aber ebenfalls am Gameplay. Es ist sicher eines der besten Spiele der letzten Gen, aber die gibt es immer.
PS4Nation hat geschrieben:ändert sich nichts an der wahrheit. den die bestimmt die echten gewinner und verlierer.
die wahrheit ist ne feste konstante kuhboy. daran wirst du und sonst keiner was ändern können
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Sarkasmus
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Re: The Last of Us - Test

Beitrag von Sarkasmus »

CryTharsis hat geschrieben:
Sarkasmus hat geschrieben:wobei die Infizierten-Ki eigentlich immer mau war.
Denn sobald du einen der Infizierten aufschräckst und mit den Kämpfst kommen die anderen und wenn ich mich recht errinere sind das ein paar Runner,Stalker und 2 Clicker und das ist fast ein Insta-tod.
Ich disskutieren ja auch nicht gar nicht über die Inzenierung, die find ich ja selber gut, aber es wird wohl Gameplayemähsig da nicht mehr viel kommen und für ein Meilenstein müssen einfach alle Aspekte herausragen und nicht nur ein paar.
Und was soll daran mau sein? Einer von denen kreischt, die andere hören es und gehen auch auf die Jagd. Ich weiß nicht wo man hier eine schlechte KI sehen möchte, oder habe ich dich falsch verstanden?
Schlecht wäre sie, wenn einer der Gegner den Spieler sieht, rumschreit und der Rest bleibt ungerührt zurück.

Es gibt einiges was man an der KI kritisieren kann, aber man sollte nicht vergessen, dass sie auch richtig herausragend sein kann.
Die KI ist gut keine Frage, mal von den Infizierten abgesehen, aber herrausragend ist sie nicht.
Ich hab mal versucht mich vor einem einzelenen Stalker zu verstecken, bin also erst mal weggerannt in einem anderen Raum war mucks mäusen Still und trotzdem hat er mich gefunden, schon allein deswegen ist die KI nicht herrausragen und was die Menschliche KI angeht, wie schon geschrieben diese gute KI hab ich auch schon in anderen Spielen gesehen.
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johndoe1197293
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Re: The Last of Us - Test

Beitrag von johndoe1197293 »

Sarkasmus hat geschrieben:Die KI ist gut keine Frage, mal von den Infizierten abgesehen, aber herrausragend ist sie nicht.Ich hab mal versucht mich vor einem einzelenen Stalker zu verstecken, bin also erst mal weggerannt in einem anderen Raum war mucks mäusen Still und trotzdem hat er mich gefunden, schon allein deswegen ist die KI nicht herrausragen und was die Menschliche KI angeht, wie schon geschrieben diese gute KI hab ich auch schon in anderen Spielen gesehen.
Die beschriebene Situation spricht mMn auch eher für die KI. Es gibt zu viele Stealthspiele bei denen es reicht mal eben in den nächsten Raum zu flüchten und schon werden alle Wahrnehmungssinne des Gegners quasi weggetriggert. U. a. deswegen ist die KI für mich stellenweise deutlich besser als in anderen Spielen, denn man wird wirklich gejagt, was die Stimmung allgegenwärtiger Gefahr steigert. Und hier reicht es, mal aus versehen auf eine Flasche zu treten oder einen Farbeimer anzustoßen, den man zunächst noch bloß als Deko wahrgenommen hat und der Gegener in der Nähe wird skeptisch.
Letztens hatte ich so eine Gänsehautsituation als ich durch das bloße Öffnen einer Tür einen Clicker auf mich aufmerksam gemacht habe. Er war wohl gerade im Ortungsmodus und ich war zu unaufmerksam.
Das sind solche Moment, die die Spannung und die Intensität des Schleichens bei TLOU noch zusätzlich steigern. Bei dem Spiel reicht es nicht mal eben wegzurennen, man muss wirklich ausser Sichtweite des Gegners kommen und dann versuchen irgendwo unterzukommen, sonst wird das nichts. Klar gibt`s manchmal auch KI Fehler, wo ein Genger nicht weit entfernt steht, einen aber trotzdem nicht sieht, aber zum Glück kommt das nicht so häufig vor.

Finsterfrost hat geschrieben:Und über TLoU war es nach Release relativ schnell schon wieder ruhig, einzig die Ankündigungen der DLC Pakete brachten es denn wieder hervor.
Da unterscheiden sich unsere Wahrnehmungen aber gehörig. Ich weiß noch wie nahezu täglich Artikel und Berichte veröffentlicht wurden, in denen Leute, die das Spiel gezockt haben (egal ob gamer oder nicht), darüber schrieben, wie es sie bewegt hat. Einige gingen sogar soweit, dass sie meinten es habe ihr Leben oder bestimmte Sichtweisen verändert. Es erschienen Artikel in Zeitungen, die nicht viel am Hut haben mit games, um TLOU zu loben. usw.
Ist halt eine subjektive Sache: wer sich nicht weiter dafür interessiert, der wird denken, dass über das Spiel nicht mehr gesprochen wird, nur weil z.B. die Reviews von Videospiel Zines schon alle released worden sind. :wink:
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WilderWein
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Re: The Last of Us - Test

Beitrag von WilderWein »

Über was wird hier eigentlich noch diskutiert? Das was hier bemängelt wird sind doch alles nur kleinigkeiten und ändern nix am gesamten Meisterwerk.
Naughty Dog hat mit The Last of Us ein Videospiel geschaffen das zu den erfolgreichsten Videospielen gehört die je erschienen sind. Die unzähligen GotY Awards bestätigen dies.
So einig waren sich die Kritiker schon lange nicht mehr bei einem Titel wie The Last of Us.
Man kann es halt nicht allen recht machen, aber den meisten und das hat Naughty Dog geschafft.
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sourcOr
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Re: The Last of Us - Test

Beitrag von sourcOr »

Finsterfrost hat geschrieben:Oder Half Life 2. Das war revolitionär in Sachen Physik, Level-Design und vor allem Story. Einfach mal nach G-Man Theory googlen. Da kannst du wochenlang lesen. Diese Meilensteine haben alle was, über das die Fand jahrelang sprechen und immer wieder mit was Neuem daher kommen.
Hehe.. Half-Life 2 hat in zweierlei Hinsicht bestochen: Einmal die Physikinteraktion, so simpel sie auch war, und natürlich die Story. Aber die Story war auch nicht komplett neu, genauso wenig wie bei TLoU. Sie hat das Spiel aber getragen. Spiele brauchen kein Mystery, um als Meilenstein zu gelten. G-Man und co. sind nur die Kirsche oben drauf. Meist lenkt sowas auch tatsächlich nur von inhaltlichen Schwächen ab.

Was Level Design oder Gunplay anbelangt, habe ich HL2 eigentlich gar nicht als Überspiel in Erinnerung. Das sind eigentlich Aspekte die ich noch am ehesten kritisieren würde. Das Spiel hat Abwechslung geboten, das attestiere ich TLoU aber ebenfalls.
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AcTioN K3kK
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Re: The Last of Us - Test

Beitrag von AcTioN K3kK »

Da ich ja keine PS3 hatte, hab ich es jetzt zum ersten mal überhaupt durch. Absoluter Wahnsinn. Ganz großes Kino. Sowas hat mir gefehlt auf der 360.- oder allgemein in den letzten Jahren.. :?
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Chibiterasu
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Re: The Last of Us - Test

Beitrag von Chibiterasu »

sourcOr hat geschrieben: Was Level Design oder Gunplay anbelangt, habe ich HL2 eigentlich gar nicht als Überspiel in Erinnerung. Das sind eigentlich Aspekte die ich noch am ehesten kritisieren würde. Das Spiel hat Abwechslung geboten, das attestiere ich TLoU aber ebenfalls.
Für mich ist es bis heute das Überspiel in dem Genre. Auch in diesen Aspekten.

- Zu Beginn ist man passiv und wehrlos um einmal die Atmosphäre aufzusaugen und ein Gefühl für die Unterdrückung in City 17 zu bekommen.
- dann in den gewohnten Anzug mit der ikonischen Brechstange die ersten Gegner besiegen
- danach die erste Schusswaffe, auf explosive Fässer ballern und die ersten Physikspielereien genießen
- dann etwas weitläufigere Areale mit dem "Boot" zurücklegen + heftigere Schusswechsel mit automatischen Waffen
- später die Gravity-Gun bekommen und in Ravenholm unter Mithilfe eines irren Priesters mit all den Fallen und Sägeblättern Zombies zerteilen und flambieren
- vorsichtig zwischen Zügen sich gegen Scharfschützen zur Wehr setzen
- dann mit dem Buggy durch die Landschaft brettern (und dabei mit einem Kran per Riesencontainern Gegner ummähen)
- mit dem Raketenwerfer fliegende Ungetüme vom Himmel holen
- dann eine kleine Insektenarmee um sich sammeln und gegen Gegner hetzen
- später in dem Gefängnis kleine Tower Defense Einlagen
- dann von einem Mech (Dog) Gesellschaft bekommen
- danach mit einem Squad durch die Stadt rennen und sich Straßenschlachten liefern (teilweise begleitet von Alyx)
- später gegen die Stryder intensive Gefechte führen
- und zum Schluss noch der absolut geile Part mit der veränderten Gravity Gun wo man ganze Autos in der Gegend herumschleudern kann

Die Gravity Gun allein hätte das Spiel unsterblich gemacht, aber Valve hat dem Spieler wirklich in regelmäßigen Abständen Neues vor die Füße geworfen. Andere hätten aus den Ideen fünf Spiele gemacht.
Und das Gunplay war für mich 1A (kenn's nur am PC).



In TLOU hat man Gameplaytechnisch nach ca. 3 Stunden alles gesehen, was man in dem Spiel tun wird.
Spoiler
Show
abgesehen vielleicht von den kurzen eher unspektakulären Reitabschnitten und von dem Part wo man als Ellie den Hirsch mit Pfeil und Bogen jagt
Also in dem Bereich war Half Life 2 ein ganz anderes Level an Abwechslung.
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bnaked
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Re: The Last of Us - Test

Beitrag von bnaked »

Künstlerisch gesehen ist The Last of Us ein Meilenstein des Mediums.

Viele hier sind sehr konservative Gamer, sehen quasi immer nur das Gameplay, zocken Dark Souls und hassen schlauchige Story-Erlebnisse. ^^

Dabei ist Gameplay eben nicht unbedingt das Wichtigste in diesem Medium, es kommt immer aufs Game-Design drauf an, wirklich alle Elemente müssen gut ineinander greifen, müssen harmonieren, Story, Art-Design, Gameplay, Sound, usw.. Alles muss ins Konzept passen, und TLoU ist nunmal ein Paradebeispiel für sensationelle Game-Direction. Dort passte wirklich alles zusammen von vorn bis hinten, alles hat Sinn gemacht. Noch nie zuvor waren Story und Gameplay so gut miteinander verschmolzen. Der größte Triumpf aber ist das Writing, Neil Druckmann hat das reifeste und künstlerisch wertvollste Script verfasst, welches die Branche je erlebt hat, künstlerisch gesehen ist das nunmal ein Höhepunkt dieses Mediums. Z.B. sowas wie die Schlussdiskussion zwischen Joel und Ellie, dass ist ein Niveau, welches ich nur aus der Filmkunst kenne, Left Behind hat da meiner Meinung nach sogar nochmal eine Schippe draufgelegt. Also ich als Filmkunst-Begeisterter bin sehr stolz auf The Last of Us und was es erreicht hat, ich will, dass sich das Medium immer mehr in richtig anerkannter Kunstform entwickelt, aber dieses Medium ist noch ganz am Anfang, Heavy Rain, Gone Home, Journey, auch The Walking Dead, das sind alles wichtige Spiele, das Medium wird durch derartigen interaktiven Erlebnissen immer erwachsener.

Man sollte für alle Arten von Spielen sein, man sollte nicht egoistisch sein, diese Gameplay-Spiele müssen auch für sich wachsen und immer besser werden, aber genauso soll es auch cineastische Erlebnisse geben und eben auch tiefste Kunst wie Journey und vielleicht entstehen noch völlig neue Dinge, die erst noch erforscht werden müssen, je mehr Vielfalt, desto besser, das Medium muss wachsen, und gerade künstlerisch gesehen ist es noch ganz am Anfang.

TLoU ist eines der wichtigsten Meilensteine auf diesem Weg.
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Chibiterasu
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Re: The Last of Us - Test

Beitrag von Chibiterasu »

Also es gab schon in den 80ern sehr reife Scripts (die Ultima Spiele mit Themen über Rassismus, Charaktere mit vielen Facetten, kein schwarz weiß gut böse blabla etc.- ) - da hat schlicht und einfach die Technik gefehlt dass mit entsprechender Sprachausgabe, Mimik, Timing etc. ebenso in Szene zu setzen. Schnöde Textboxen sind nunmal nicht so wirkungsvoll wie die Sequenzen heutzutage, das ist klar.

Deswegen ist das Skript ansich noch lange nicht das Reifeste, Beste oder künstlerisch Wertvollste dass das Medium je gesehen hat.
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bnaked
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Re: The Last of Us - Test

Beitrag von bnaked »

Chibiterasu hat geschrieben:Also es gab schon in den 80ern sehr reife Scripts (die Ultima Spiele mit Themen über Rassismus, Charaktere mit vielen Facetten, kein schwarz weiß gut böse blabla etc.- ) - da hat schlicht und einfach die Technik gefehlt dass mit entsprechender Sprachausgabe, Mimik, Timing etc. ebenso in Szene zu setzen. Schnöde Textboxen sind nunmal nicht so wirkungsvoll wie die Sequenzen heutzutage, das ist klar.

Deswegen ist das Skript ansich noch lange nicht das Reifeste, Beste oder künstlerisch Wertvollste dass das Medium je gesehen hat.
Naja, kannst du ja sehen wie du willst, ich bleibe dabei, viele Reviewer sehen es ähnlich, ich habe so ein Niveau noch nie zuvor erlebt in einem Spiel. Diese tiefen Charaktere, die Charakterentwicklung, die zwischenmenschlichen Konflikte, diese Einblicke in die Psyche der Charaktere, die Dialoge, diese Subtilität, der Story-Hintergund, das ist aus künstlerischer Sicht und gerade auch im Vergleich zu wertvollen Filmen ein wirklich hohes Niveau. Also Hut ab, mich hat es begeistert, von den 80er Scripts halte ich nicht viel, aber muss ja nicht jeder so sehen... ;-)
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chichi27
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Re: The Last of Us - Test

Beitrag von chichi27 »

Alter Sack hat geschrieben:
Chibiterasu hat geschrieben:Ich bin wirklich gespannt, wie man das Spiel in 10 Jahren bewerten wird.

Sehe darin auch keinen Meilenstein. Das Gameplay macht nix Neues, die KI ist nicht außergewöhnlich toll, die Story nicht extrem gut geschrieben oder total einfallsreich, die Welt verläuft linear wie in x anderen Spiele, man hat beinahe keine Entscheidungsfreiheit usw.
Das einzige was auf sehr hohem Niveau ist, ist die Charakterbeziehung zwischen den beiden - aber selbst da gibt es imho bei Videospielen mindestens gleich interessante Beziehungen. Mir persönlich hat sogar die von Monkey und Trip in Enslaved besser gefallen - bei doch vergleichbarem Spieldesign.
Die bei The Walking Dead dann noch weitaus mehr, jedoch bleibt da nunmal wirklich das Gameplay auf der Strecke.

Also für mich ist The Last of Us in keiner Hinsicht ein Meilenstein der das Medium extrem weiter gebracht hat.
Es setzt nur gut einen Trend fort, der eh schon seit einiger Zeit eingeschlagen wird.
Das sehe ich anders. Obs ein Meilenstein ist oder nicht lassen wir mal dahingestellt.
Aber ND perfektioniert hier nochmal das was sie bei der Uncharted-Reihe schon so aussergewöhnlich gut hinbekommen haben. Die ganze Regie ist 1A wie kaum in einem anderen Spiel. Die Wechsel zwischen Story, Gameplay, ruhigen Phasen, Action ... bekommt keiner so gut hin wie ND. Und ich weiß das ich das nicht als Einzigster so empfinde. Sie treffen gnadenlos immer den richtigen Zeitpunkt. Wie man eine Geschichte spielerisch gestaltet und das Ganze dann mit Leben füllt macht ND anderen Studios vor. Und sie folgen da keinem Trend sondern sie zeigen auf wie mans macht.
Für ausschließliche Actionliebhaber ist das ganze Spiel natürlich nichts. Das Spiel ist auch (für mich) eine perfekte Gradwanderung zwischen Film und Spiel wobei sie es hier geschafft haben es eindutig noch im Genre Spiel zu lassen.
ND erfindet nichts neu aber sie setzen alles perfekt ein. Das ist meiner Meinung nach Anschauungsunterricht für andere Studios. Deshalb wirds schon seinen Eindruck hinterlassen.

Hast du Half Life 2 gespielt? Das hatte genauso einen perfekten wechsel bloß ~9 Jahre zuvor :lol: !
Niemand muss dir irgendwas erklären. Wir alle empfinden Unterhaltung vollkommen subjektiv. Hinzu kommt, dass du selbst nicht mal bis zum emotionalen Höhepunkt gespielt hast, wie willst du da ernsthaft über das Spiel TLOU als Ganzes diskutieren?
Diesen emotionalen Höhepunkt hat twd auch besser hinbekommen mMn
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Finsterfrost
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Re: The Last of Us - Test

Beitrag von Finsterfrost »

bnaked hat geschrieben:Künstlerisch gesehen ist The Last of Us ein Meilenstein des Mediums.

Viele hier sind sehr konservative Gamer, sehen quasi immer nur das Gameplay, zocken Dark Souls und hassen schlauchige Story-Erlebnisse. ^^

Dabei ist Gameplay eben nicht unbedingt das Wichtigste in diesem Medium, es kommt immer aufs Game-Design drauf an, wirklich alle Elemente müssen gut ineinander greifen, müssen harmonieren, Story, Art-Design, Gameplay, Sound, usw.. Alles muss ins Konzept passen, und TLoU ist nunmal ein Paradebeispiel für sensationelle Game-Direction. Dort passte wirklich alles zusammen von vorn bis hinten, alles hat Sinn gemacht. Noch nie zuvor waren Story und Gameplay so gut miteinander verschmolzen. Der größte Triumpf aber ist das Writing, Neil Druckmann hat das reifeste und künstlerisch wertvollste Script verfasst, welches die Branche je erlebt hat, künstlerisch gesehen ist das nunmal ein Höhepunkt dieses Mediums. Z.B. sowas wie die Schlussdiskussion zwischen Joel und Ellie, dass ist ein Niveau, welches ich nur aus der Filmkunst kenne, Left Behind hat da meiner Meinung nach sogar nochmal eine Schippe draufgelegt. Also ich als Filmkunst-Begeisterter bin sehr stolz auf The Last of Us und was es erreicht hat, ich will, dass sich das Medium immer mehr in richtig anerkannter Kunstform entwickelt, aber dieses Medium ist noch ganz am Anfang, Heavy Rain, Gone Home, Journey, auch The Walking Dead, das sind alles wichtige Spiele, das Medium wird durch derartigen interaktiven Erlebnissen immer erwachsener.

Man sollte für alle Arten von Spielen sein, man sollte nicht egoistisch sein, diese Gameplay-Spiele müssen auch für sich wachsen und immer besser werden, aber genauso soll es auch cineastische Erlebnisse geben und eben auch tiefste Kunst wie Journey und vielleicht entstehen noch völlig neue Dinge, die erst noch erforscht werden müssen, je mehr Vielfalt, desto besser, das Medium muss wachsen, und gerade künstlerisch gesehen ist es noch ganz am Anfang.

TLoU ist eines der wichtigsten Meilensteine auf diesem Weg.
Ich gebe dir in vielen Punkten recht. Der Punkt ist imo einfach nur, dass die Story von TLoU wirklich auf einen Bierdeckel passt, die für sich genommen ist nichts Neues und gab es schon gefühlte hundert Mal. Die Entwicklung der Charaktere und deren emotionale Bindung zu einander wird ja immer und immer wieder hochgelobt und gerade das kann ich nicht nachvollziehen, da es wirklich schon viele Spiele gab, die das genauso, wenn nicht sogar besser, hinbekommen haben. Halbwegs aktuell Bioshock Infinite. Elizabeth war da imo wesentlich besser und sie als Charakter wesentlich interessanter, als Ellie. Eine Person die wiedermal, o-Wunder, gegen einen Virus immun ist und die Welt retten kann.

Ist ja hier jetzt alles schon totdiskutiert worden, aber ich kann es immer noch nicht nachvollziehen, wie man ein Spiel als Meilenstein bezeichnen kann, dass im Prinzip gar nichts neu macht, mit relativer 0815 Story daherkommt, von anderen Spielen in Sachen Charakterzeichung übertroffen wird und dann noch fragwürdige Design-/Gameplayentscheidungen hat. ^^
sourcOr hat geschrieben: Was Level Design oder Gunplay anbelangt, habe ich HL2 eigentlich gar nicht als Überspiel in Erinnerung. Das sind eigentlich Aspekte die ich noch am ehesten kritisieren würde. Das Spiel hat Abwechslung geboten, das attestiere ich TLoU aber ebenfalls.
Ich spiele es immer wieder mal mit der Cinematic Mod und es ist schon 'ne andere Nummer als viele heutige Spiele. Das Design ist oft relativ offen, es gibt leicht abseits der Karten was zu entdecken und das Gunplay ist durch die Gravity Gun durchaus gut gehalten. Kann man einiges mit anstellen.
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Nuracus
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Re: The Last of Us - Test

Beitrag von Nuracus »

Finsterfrost, Elizabeth ist zu 99% einer bald 30 Jahre alten Star Trek Folge entnommen.
Neuartig ist an ihr gar nichts. Ich empfand sie sogar als verflucht unglaubwürdig.

Nachtrag: btw, hier in ausführlich.
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Wulgaru
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Re: The Last of Us - Test

Beitrag von Wulgaru »

Kannst du diese Episode mal nennen? Denn für meine Begriffe ist Elizabeth ganz klar nach einer klassischen Disney-Prinzessin entworfen, die Rapunzel-Analogie ist auch mehr als offensichtlich und auch ihr ganzes Design mit den großen Augen, dem Kleid usw.. Generell kann man Bioshock sowieso ziemlich zerpflücken, weil vieles nicht so viel Sinn ergibt, es kommt aber glaube ich auch gar nicht so sehr darauf an sondern einfach welche Wirkung es auf einen hat.

Das gleiche gilt für Last of Us. Natürlich erfinden diese Games nicht das Geschichten erzählen neu und bedienen sich bei vielem, aber das macht es nicht schlecht.
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Re: The Last of Us - Test

Beitrag von muecke-the-lietz »

Naja, im Gegensatz zu Bioshock ist die Story aus TLoU einfach viel erdiger. Keine Portale, keine Dimensions- oder Zeitsprünge, keine Quantenmechanik oder ein "WTF Das ergibt doch alles überhaupt keinen Sinn " Ende. Dadurch haben viele auch einfach einen viel besseren Zugang zur Story und zu den Figuren.

Mal ganz davon abgesehen, dass die Rassismus- und Diskrimierungskritik in Bioshock: Infinite zum Teil extrem billig und plakativ ist und man ab einem gewissen Punkt völlig verständnislos rumläuft und nur noch auf alles schießt, was einen angreift - man verliert einfach irgendwann total den Faden, von einer bestimmten Familienzusammenkunft Elizabeth ganz zu schweigen:
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Ihre Mutter als Geist.

Da war für mich die ganze Sache storytechnisch Tod - egal wie geil der Schluss auch gemacht war.

TLoU ist relativ einfach gestrickt, geht emotional aber viel mehr in die Tiefe, nimmt sich Zeit, die Gespräche wirken nicht so furchtbar gesrciptet, das Figurenverhalten ist stellenweise extrem natürlich und das Ende mag nicht jedem gefallen, ergibt aber zumindestens einen Sinn, oder ist irgendwie nachvollziehbar. Wie gesagt - unabhängig davon, ob die Aktion Joels nun besonders clever war, oder nicht. Auch Diskrimierung, Ausgrenzung, Machtmissbrauch, Sozialdarwinismus, Homosexualität, Verantwortung, Ethik, etc. - all das sind Sachen, die in TLoU oft ganz beiläufig und unglaublich subtil behandelt werden - ohne, dass es mit dem Holzhammer auf den Spieler eingedroschen wird. Wer all das nicht sehen will, wird es auch nicht mitbekommen.

Daher finde ich den Vorwurf der platten Story, gelinde gesagt, mutig. Denn wer sich hier nur auf das Offensichtlichste konzentriert,KANN überhaupt nicht die gesamte Tragweite der Handlung verstehen. Und wer in Ellie nur den typischen immunen Charakter in Zombiegeschichten sieht, der die Welt retten wird, hat eigentlich in dieser Diskussion schon verloren.
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