Shevy-C hat geschrieben:Alles schön und gut, bis auf die Gretchenfrage: Was ist Dreck? Nach welchen Kriterien ist ein Spiel "Dreck", nach welchen nicht? Deinen? Falls du letztere mit "ja" beantwortest, habe ich mich in dir in nem gewissen Grad getäuscht.
Es gibt halbwegs objektive Kriterien. Wie z.B. der Wegfall von Features, die früher wie selbstverständlich dazu gehört haben, dann aber dem Umsatzmaximierungsprinzip der Majors zum Opfer gefallen sind. Autoheal ist z.B. so eine Sache, wo man sich verdammt viel mühselige Balancing-Arbeit spart. Savepoints bedeuten weniger Entwicklungsaufwand, weil man nicht erst mühselig das korrekte Ein- und Auslesen von Speicherinhalten checken muss. Und so weiter. Und so fort. Viele AAA-Spiele von Heute sind spielerisch anspruchsloser, schlechter und minderwertiger als noch vor zehn Jahren. Weil hier nicht die spielerische Qualität oder gar die Verbesserung selbiger im Vordergrund steht, sondern nur das bestmögliche Auspressen und Maximieren des Umsatzes, um die Erwartungen der Aktionäre erfüllen zu können.
Und das merkt man diesen Unterhaltungsprodukten an, von denen ich immer mehr nur noch ungern als "Spiel" bezeichnen möchte. Vor allem diese Warte-, ähh, -"Spiele" mit Mikrotransaktionen usw. Das ist spielerischer DRECK!!! Das reduziert Dich zum doofen Klick-Sklaven, der auf Grund der Mikrotransaktionen oft genug gar nicht merkt, was für Unsummen er hier zum Fenster rausbläst.
Man sollte nie vergessen, dass stets jüngere Spieler-Generationen nachrücken, für die Destiny oder ähnliches ihr erster Ego-Shooter ist. Für die ist weder das Spielprinzip ausgelutscht oder sonstwas.
Genau das ist ja das Traurige daran. Sie wissen es nicht besser, weil sie nichts anderes kennen ausser diesen hochpolierten, gestreamlinenten Kommerzdreck. Den Leuten mache ich ja auch keinen Vorwurf. Die können nix dafür.
Klar, als langjähriger Gamer kennt man vieles und sieht Dinge daher oft negativer, aber man bleibt halt nicht ewig die Zielgruppe.
Stimmt. Weil man irgendwann (hoffentlich )erkannt hat, wie man hier von der Industrie nach Strich und Faden verarscht wird.
Wenn ich mich an meine Anfänge zu N64/PSOne Zeiten zurückerinner und mir nüchtern vor Augen führe, mit was ich Spaß hatte und was mir Geld wert war. Dafür würde ich heute keinen Cent mehr locker machen. Ich kann aber nachvollziehen, warum das andere eventuell tun.
Es geht mir nicht darum, dass man mit bestimmten Spielen keinen Spass haben darf. Da habe ich anderen nix vorzuschreiben. Ich würde mir aber wünschen, wenn manche Menschen ein wenig bewusster und aufgeklärter durchs Leben schreiten und sich selbst mehr bewusstmachen, was sie da eigentlich tun. Und spielen.