Maledicus hat geschrieben:Was ich den weibl. Spielerinnen wirklich wünschen würde ist, das die Entwickler tatsächlich bei möglichst vielen Spielen auch ermöglichen weibl. Charaktere zu spielen, das würde ganz sicher die Immersion und das Spielerlebnis fördern für die Zocker-Mädelz
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Deswegen spielen mEn. auch soviele Frauen MMORPGs, weil man dort immer die Möglichkeit hat männl. und weibl. Charaktere zu spielen. Dem steht vermutlich bei Singleplayer/Coop-Titeln nur das Entwicklungs-Budget und meiner Meinung nach der Irrglaube im Weg, das manche Spiele sowieso fast nur von Männern gespielt werden. Arkham-City als Batwoman ( jaaaa ich weiss Oracle und so weiter , soll nur ein Bsp. sein ) unsicher machen zu können, oder ein Mittelerde: Schatten von Mordor als pfeileballernde Elbin würde das Ganze für Frauen sicher noch einen Ticken interessanter gestalten. Eine Meisterdiebin namens Garetta
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wärs doch sicher auch.
Wo’s geht OK, aber bei etwas storylastig inszenierten Spielen soll doch bitte der Held / die Heldin Platz finden, die der Scriptautor beim Schreiben vor Augen hatte.
Ich versteh dieses vermeintliche Problem sowieso nicht. Es gibt doch nun wirklich nicht wenige Spiele (sogar AAA-Produktionen) mit weiblichen Protagonisten. Schon alleine die RE-Reihe liefert da mal nen halbes Dutzend an spielbaren, weiblichen Charakteren.
Silent Hill 3, Haunting Ground, Beyond Good and Evil, Tomb Raider, Heavenly Sword. Alles Spiele, die mir auf der Stelle, ohne weiteres Nachdenken, einfallen, in denen es sogar nur einen weiblichen Charakter zum Spielen gab, nicht bloß zur Auswahl, sondern „verpflichtend“. Hat das das Spielen dieser Spiele für mich als Mann uninteressanter gemacht? Konnte ich mich deshalb weniger in das Spiel hineinversetzen? Nicht im Geringsten. Hat irgendeiner von uns männlichen Vertretern hier im Forum schon einmal einen Film doof gefunden, nur weil Held der Handlung eine Frau war? Ich hoffe doch nicht.
Ich kann es bei Spielen, in denen es möglich wäre, mehrere Charaktere anzubieten, weil einfach das Storygerüst nicht so massiv ist, dass es quasi geradezu auf einen bestimmten Typus von Charakter zugeschnitten ist, verstehen, wenn die Frage gestellt wird, warum man dann nicht einfach Alternativen anbietet, aber insgesamt finde ich die Debatte, wie sie teils geführt wird, wie so vieles andere in dieser leidigen Genderdiskussion, so was von dermaßen übertrieben. Da geht so vieles an den Lebenswirklichkeiten so weit vorbei, dass ich mich manchmal frage, was für eine Wahrnehmung unserer Welt manche Menschen eigentlich haben.
Man kann ja gerne die Charakterzeichnungen in Spielen hinterfragen, bin ich sofort dabei. Aber das alles mit diesem Feminismusanstrich zu versehen, nervt nur noch. Und nein, es ist keine „Relativierung“ (beliebtes Totschlagargument der vorzugsweise männlichen Verfechter und Verteidiger feministischer Thesen), wenn man auf die nicht minder blödsinnigen und zumeist archaischen Stereotypen von Männern in Spielen oder generell Medien hinweist. Es ist lediglich der Versuch, die Diskussion mal wieder aus ideologisierten Traumwelten zurück in die Realität zu verfrachten.
@ Chaftain
Also ich hätte jetzt kein Problem, mit einem weiblichen Antihelden. Weiß nicht, was die vermeintliche Zielgruppe für ein Problem damit haben sollte, einen gebrochenen, zutiefst traumatisierten Charakter weiblichen Geschlechts zu akzeptieren. Männliche Charaktere dieser Art gab es ja schon in Spielen. Als vielleicht jüngstes Beispiel fällt mir da Joel aus TLOU ein, der auch emotional ziemlich kaputt war. Ich mache irgendwie in Spielen geanau wie in Filmen und Büchern gar keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern der Figuren. Für mich gibt es nur gut geschriebene und weniger gut geschriebene, schlimmstenfalls völlig platte Charaktere.