crewmate hat geschrieben:Wenn Bethesda ein Problem hat, dann sind es die lahmen Geschichten. Der Dragonborn soll ja ganz gut geworden sein, das Hauptspiel hat mich aber von Anfang an nicht gejuckt.
Es sind weniger die Geschichten an sich (Fallout 3 war in der Hinsicht für Bethesda-Verhältnisse sogar recht brauchbar) sondern eher die kaum bis gar nicht vorhandenen Möglichkeiten, in die Geschichten rein zu pfuschen. Anders ausgedrückt; man spielt keinen aktiven Protagonisten mit eigenen Motiven sondern einen Laufburschen. Das ist zwar ein Problem, mit dem Rollenspiele grundsätzlich zu kämpfen haben aber gerade für Open World RPGs ist es wichtig, dass diese Offenheit auch inhaltlich zum Tragen kommt. Räumliche Freiheit ist schön und gut, nutzt sich aber schnell ab, wenn man die Beliebigkeit der Spielwelt erst mal durchschaut hat.
Obsidian hat mit New Vegas gezeigt, wie man es richtig oder zumindest besser macht. Eine wirkliche Geschichte ist zwar nur rudimentär vorhanden, dafür wird aber ein die gesamte Spielwelt umfassender und recht glaubwürdig inszenierter Konflikt geboten, dessen Verlauf und Ausgang man aktiv beeinflussen kann. Diese Herangehensweise kommt mit ihren eigenen Problemen, harmoniert aber besser mit der Open-World-Formel als diese streng linearen, gut gewollt aber schlecht gekonnt auf episch getrimmten Heldengeschichten.
Bethesdas wirkliches Problem ist es, dass sie zuallererst und hauptsächlich Weltenbauer sind. Dieses Handwerk verstehen sie, darin sind sie wahrscheinlich unübertroffen. Als Spiel- oder Rollenspieldesigner hinken sie allerdings so ziemlich allen anderen derzeit relevanten Entwicklern meilenweit hinterher.