Assassin's Creed: Rogue - Test

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WH173W0LF
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Re: Assassin's Creed: Rogue - Test

Beitrag von WH173W0LF »

Kajetan hat geschrieben: Ich hatte zuerst einen langen Text über Leute geschrieben, die über so wenig Selbstbewusstsein verfügen, dass sie ständig Bestätigung durch Dritte für alles benötigen, was sie gut oder schlecht finden. Dann habe ich Mitleid mit diesen Menschen bekommen. Dann ist mir eingefallen, dass ich als kleiner Schüler auch so war. Unsicher. Sich immer versichernd, dass meine Meinung auch die "richtige" ist. Roten Schleier vor den Augen und erhöhten Blutdruck bekommen, wenn jemand "Spiderman" oder die "Fantastic Four" doof findet.

Dann habe ich den Text gelöscht und ein wenig auch über mich selbst gelacht :)
Wer mag schon Spider Man und die Fantastic Four??? :Blauesauge: :Blauesauge: :Blauesauge: :Blauesauge: Ich muss gestehen dass es bei mir noch gar nicht soooo lange her ist dass ich genauso war und dabei sind meine Teenie Tage auch schon ein klein wenig her. :oops: :oops: :oops:
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nawarI
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Re: Assassin's Creed: Rogue - Test

Beitrag von nawarI »

The_Outlaw hat geschrieben:[...] Da will ich per se nicht widersprechen. Gab hier auch mal ein schönes Video zum Thema Fortsetzungen, wo zurecht genannt wurde, dass letztendlich auch viele Top-Spiele 'nur' verbesserte Fortsetzungen sind. [...]
Schätze du meinst den Kommentar zu Version 1.5:
http://www.4players.de/4players.php/kom ... on_15.html
The_Outlaw hat geschrieben: Das Problem der AC-Reihe sind viel zu viele Titel in zu kurzer Zeit, die sich seit Jahren viel zu wenig weiterentwickeln und ich finde es absolut legitim, diese Ermüdungserscheinungen in die Wertung einfließen zu lassen. Nur ein anderes Setting, neue Charaktere und neue Story sind für jährliche Release zu wenig, wenn dem gegenüber wieder und wieder totale spielerische Anspruchslosigkeit gegenübersteht. Es gibt kaum Spiele, bei denen ich so oft beim Spielen fast eingeschlafen bin wie die AC-Spiele. Deshalb fand ich auch die Einleitung so großartig, dass er es liebe, sich selbst beim Spielen zuzusehen. Es sieht schon immer wieder ganz nett aus, was Animationen und Kämpfe ausgeht, aber ich selbst will das auch nicht noch mehrmals spielen wollen.
"in die Wertung einfließen" ist vielleicht die falsche Bezeichnung. Die Wertung sagt lediglich an, wie sehr Spaß der Tester mit dem Spiel gehabt hat, und wenn man von dem ständigen Aufwärmen der Reihe gelangweilt ist, macht sie nunmal weniger Spaß.

Das eigentliche Problem der Reihe ist aber nicht nur der spielerische Fast-Stillstand, sondern dass sich die Spielewelt auch ständig weiterentwickelt und andere Titel zeigen wie man es besser macht:
Ich hab Unity bei einem Kumpel ein bisschen gespielt und kann irgendwie kaum glauben, wie langweilig und altbacken die Parkour-Elemente sich mittlerweile anfühlen. Die Kreistaste zum Runter-Klettern ist eine willkommene Änderung. Aber im Vergleich zu anderen Open-World-Titeln wirkt AC einfach veraltet, wenn man wie in Teil 1 bereits minutenlang stur in eine Richtung rennen muss, um zum nächsten relevanten Punkt zu kommen.
Bei den Fortbewegungsmethoden von Arkham City (Greifhacken und Gleiten...), Saints Row 4 (Supergeschwindigkeit, Supersprung, Gleiten mit mehrfachem Schub, an Häuserwänden hochlaufen...) und inFamous (Häuserwände hoch, Gleiten, manchmal sowas wie Teleport...) kommt man weit effizienter an sein Ziel und es fühlt sich einfach befriedigender an. Sogar bei Sly Raccoon 2, einem der geistigen Vorgänger zu AC aus PS2-Zeiten, konnte man auf einen Gleitschirm zugreifen. Sunset Overdrive hab ich nicht, aber den Videos nach, scheint es auch einiges richtig zu machen. Klar würde dieses stark übertriebene Zeug nicht zu AC passen; beim zocken wünsche ich mir dann aber doch oft eines dieser Gadgets.

Ansich ist die Reihe ja noch ganz in Ordnung. Wenn ich mal ein wirklich cooles SPiel durchgespielt habe und grade nicht weiß, was ich als nächstes zocken soll, wird meistens Assassin's Creed weitergespielt, weil einfach ein erstklassiger Lückenfüller ist. Außerdem konnte AC seit Teil 1 ein Mindestmaß an Qualität liefern ohne jährliche Schwankungen zu beinhalten, wie man es bei anderen Reihen oft sieht. Natürlich wäre es schön, würden die Anfangsprobleme endlich beseitigt werden, aber irgendwie erwartet man auch, dass sie wieder dabei sind. Man weiß halt, was man bekommt.
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prepareforthefuture
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Re: Assassin's Creed: Rogue - Test

Beitrag von prepareforthefuture »

Den AC Rogue Test finde ich überraschend hart. Auch wenn ich zugestehe, dass sehr vieles in diesem Spiel wie ein Copy-and-Paste zu AC Black Flag erscheint. Das Spiel unterhält mich, ehrlich gesagt, trotzdem glänzend. Ich bin erst seit 2012 Konsolen-Spieler und war früher auf PC-Strategie-Spiele ausgerichtet. Daher kommt es vielleicht, dass mich eine komplexe historische Simulation wie AC 3, 4 oder Rogue, die herrlichen Landschaften und Städte, die grafischen Effekte immer noch zum Staunen bringen können. Wie habe ich die Flucht aus dem von einem Erdbeben heimgesuchten Lissabon in Rogue genossen - Das war ein erstklassiges Erlebnis! Und ich bin Open-World-Spieler. Wenn ich 4Players-Bewertungs- Meilensteine wie The Last of Us oder Bioshock Infinite beurteilen müsste, wäre ein "befriedigend" das Bestmögliche. Diese linearen Handlungsabläufe, eingeschränkten Möglichkeiten und das m. E. stupide Abarbeiten von ätzenden Gegnern sind mir ein Graus. Und zugegeben: Ich bin zu alt für einen digital native. Mir sind viele Spiele oft viel zu schwer. Wenn ich das ständige Gejammer über "zu einfache Spiele" wie AC höre, möchte ich sagen: "Ne, ne, is´ schon o.k.!" - Da kann man sich noch entspannen, anstatt bei TLoU stressschweißig dem "Bloater" hinterherzurennen. Da lob ich mir die drei AC-Teile, die ich kenne. Wegen Langweilern wie mir sind sie wohl so erfolgreich...
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MrLetiso
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Re: Assassin's Creed: Rogue - Test

Beitrag von MrLetiso »

Kajetan hat geschrieben: Ich hatte zuerst einen langen Text über Leute geschrieben, die über so wenig Selbstbewusstsein verfügen, dass sie ständig Bestätigung durch Dritte für alles benötigen, was sie gut oder schlecht finden. Dann habe ich Mitleid mit diesen Menschen bekommen. Dann ist mir eingefallen, dass ich als kleiner Schüler auch so war. Unsicher. Sich immer versichernd, dass meine Meinung auch die "richtige" ist. Roten Schleier vor den Augen und erhöhten Blutdruck bekommen, wenn jemand "Spiderman" oder die "Fantastic Four" doof findet.

Dann habe ich den Text gelöscht und ein wenig auch über mich selbst gelacht :)
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muecke-the-lietz
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Re: Assassin's Creed: Rogue - Test

Beitrag von muecke-the-lietz »

Gut, den Test hätte man sich beinahe sparen können, denn er bringt den Leuten nur am Rande die benötigten Infos.

Die Fans von Black Flag im Prinzip nur zu wissen, ob sich der neue Ausflug auf den alten Konsolen nach Amerika lohnt, oder eben nicht.
Und da Rogue prinzipiell nichts schlechter macht als Black Flag, sondern sogar einige entscheidene Punkte wie die Charakterzeichnung, Story und Gegenwartsgeschichte besser macht, wäre die Antwort schlicht und ergreifen "ja" gewesen. Denn auch das Setting ist "anders" genug, um diesen letzten Teil der Amerika Triology zu rechtfertigen.

Am Ende sind Probleme wie die hektischen Kämpfe und die instabile Bildrate wohl die größten Kritikpunkte, und...

Edit:
Sorry, bin vorhin etwas schnell auf den Absenden Button gekommen.

...und der Rest sind halt die Probleme, die die Reihe seit jeher hat und die nun auch irgendwie fast schon dazu gehören. Und die fallen halt irgendwie unter Geschmackssache - der eine mags, der andere eben nicht.

Dieses sinnlose Truhen Einsammeln war mir persönlich in Black Flag auch zuviel des Guten. Aber da das ja scheinbar der einzige richtig große Kritikpunkt ist, hätte man nicht so stark abwerten müssen, zumal man das ja in Black Flag auch nicht getan hat. Naja, und sich nach zig Vertretern immer noch über das zu einfach Klettern aufzuregen, ist oberschwachsinnig, denn das gehört nun wirklich zu AC dazu.

Wie gesagt, für Fans vom vierten Teil ist dieser auch sicherlich wieder einen Blick wert, und alle, die es lieber etwas kerniger und schwerer mögen, spielen halt derweil Unity, so wie ich. Da hat Ubisoft nämlich fast alles richtig gemacht, was das anbelangt. Das hätte ich aber von Rogue gar nicht erwartet, eben weil es der geistige Nachfolger von AC IV ist.
Zuletzt geändert von muecke-the-lietz am 19.11.2014 12:46, insgesamt 2-mal geändert.
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MrLetiso
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Re: Assassin's Creed: Rogue - Test

Beitrag von MrLetiso »

muecke-the-lietz hat geschrieben: Am Ende sind Probleme wie die hektischen Kämpfe und die instabile Bildrate wohl die größten Kritikpunkte, und
o_ô ja? und?
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StandAloneComplex
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Re: Assassin's Creed: Rogue - Test

Beitrag von StandAloneComplex »

MrLetiso hat geschrieben:
muecke-the-lietz hat geschrieben: Am Ende sind Probleme wie die hektischen Kämpfe und die instabile Bildrate wohl die größten Kritikpunkte, und
o_ô ja? und?
Ist doch offensichtlich, dass er von einem Ubisoft-Angestellten zum Schweigen gebracht wurde, bevor er noch mehr Kritikpunkte raushaut :wink:
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Pat's Cat
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Re: Assassin's Creed: Rogue - Test

Beitrag von Pat's Cat »

Kajetan hat geschrieben:Doch nach fünf Minuten stelle ich mir die Frage, ob ich denn auch mal was tun darf, ausser die Figur grob ausrichten und dann nur einen Knopf zu drücken. ... Das ist für mich kein Spiel (!) mehr, das ist passive Fremdbespassung wie TV glotzen, in Verkleidung von Etwas, das wie ein Videospiel daherkommt
Seit dem zweiten Teil gibt es bei Missionen die Möglichkeit, diese "100% synchron" zu spielen. Das ist am ehesten das, was man als Schwierigkeitsgrad bezeichnen könnte. Und manchmal wird es dann schon recht knifflig. (Oft genug aber auch trial&error, oder es gibt dann nur noch genau einen Weg zum Ziel.)

Möchte damit nicht für AC werben, wem es so schon nicht gefällt, der wird auch dadurch seine Meinung nicht ändern. Nur: spielen kann man in AC schon, wenn man denn will. Über die Qualität des Spielens läßt sich dann natürlich immer noch trefflich streiten. :wink:
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Sun7dance
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Re: Assassin's Creed: Rogue - Test

Beitrag von Sun7dance »

Den Test finde ich persönlich absolut 1a ausgearbeitet. Ich finde da wirklich nichts, was ich anders empfunden habe!

Ich habe es durchgespielt wegen der Story und wiederkehrenden Charakteren. Dafür schäme ich mich auch nicht.
Hätte ich aber 55€ bezahlt und das Spiel anschließend behalten, würde es mir doch als völlig überteuertes Add-On quer im Magen liegen.
So habe ich es wieder verkauft und für rund 7h Unterhaltung 10€ bezahlt, was völlig in Ordnung ist.

Das ist natürlich nur meine Sicht, klar!
Aber Fans der Serie, die eher Story und Charaktere mögen, denen würde ich das gleiche empfehlen.
otothegoglu
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Re: Assassin's Creed: Rogue - Test

Beitrag von otothegoglu »

Randall Flagg78 hat geschrieben:Ich wäre langsam dafür, die Serie umzubenennen. In Assassins Repeat.
Um mal fair zu bleiben:
-Assassins Creed 2014
-Call of Duty 2014
-Battlefield 2015
-Need for Speed 2015
-FIFA 2016
-PES 2016

Würde meiner Meinung nach kundenfreundlicher sein :)
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Kajetan
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Re: Assassin's Creed: Rogue - Test

Beitrag von Kajetan »

Pat´s Cat hat geschrieben:Seit dem zweiten Teil gibt es bei Missionen die Möglichkeit, diese "100% synchron" zu spielen. Das ist am ehesten das, was man als Schwierigkeitsgrad bezeichnen könnte.
"Am ehesten das" ...

Nun gut. Ubisoft hat sich stets bemüht, wie man dann im Arbeitszeugnis schreiben würde :)
Ich werd damit nicht warm, aber ich bekomme auch keine Krätze, wenn sich das Teil milliardenfach verkauft und andere Leute Spaß damit haben. Die Welt ist groß und hat Platz für alle ...
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sabienchen.banned
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Re: Assassin's Creed: Rogue - Test

Beitrag von sabienchen.banned »

crazy710 hat geschrieben:Wie gesagt ich habe nichts dagegen wenn man sich bei nem Test mal bissl Zeit lässt, aber wenn das Spiel teilweise schon "längst" draußen ist, brauche ich eben auch keinen Test mehr.
Du kaufst Spiele nur DayOne oder garnet, oder wieso muss der Test direkt da sein?
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Pat's Cat
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Re: Assassin's Creed: Rogue - Test

Beitrag von Pat's Cat »

Kajetan hat geschrieben:
Pat´s Cat hat geschrieben:Seit dem zweiten Teil gibt es bei Missionen die Möglichkeit, diese "100% synchron" zu spielen. Das ist am ehesten das, was man als Schwierigkeitsgrad bezeichnen könnte.
"Am ehesten das" ...

Nun gut. Ubisoft hat sich stets bemüht, wie man dann im Arbeitszeugnis schreiben würde :)
Ich werd damit nicht warm, aber ich bekomme auch keine Krätze, wenn sich das Teil milliardenfach verkauft und andere Leute Spaß damit haben. Die Welt ist groß und hat Platz für alle ...
Ich sach ja nur, irgendwo in AC verstecken sich tatsächlich spielerische Elemente und bisweilen sogar gewisse Herausforderungen. Wirkliche Hoffnungen, daß Ubisoft da noch mal was gescheites draus macht, habe ich allerdings nicht mehr. Mir kommt das (leider) eher so vor, als hätten da immer mal wieder Mitarbeiter was unter Ubis Radar reinschmuggeln können, so in etwa wie die Porno-Stills in Disney-Filmen. :wink:
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Raging
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Re: Assassin's Creed: Rogue - Test

Beitrag von Raging »

Smer-Gol hat geschrieben: ...Ich bin wirklich froh das hier nach meinem Geschmack getestet wird, sonst hätte ich wohl inzwischen den Glauben an mein Hobby verloren. Wenn alle diesen Sammelwahnmist mit eingebauten Radar ständig mit 92% bewerten würde, hätte ich mir gesagt das ich zu alt für den Scheiß bin. Vielleicht stimmt das ja auch, aber es gibt noch eine Menge Leute denen es auch so geht, und hier gehören neben einem Teil der Community auch die Redakteure dazu.
Aber bitte...wenn diese Art Spiele jemanden wirklich Spaß machen, dann genießt das und beschwert euch nicht, das es Leute gibt die das anders sehen. Und anders Bewerten. Denn das wäre irgendwie.....erbärmlich, der Spaß kommt ja nicht daher das es andere auch toll finden.
Kajetan und Smer-Gol...Ihr beiden seid ja mal rundum sympathisch :)
In Euren Aussagen finde ich mich 1:1 wieder, zumal ich mich auch schon zu den älteren Semestern zähle.

Auch ich liebe 4players für das Vertreten des Daddelns "so wie es sein sollte/einmal war". Gerade Serien wie Assasins Creed oder Farcry (ab Teil 2) bzw. der Produzent Ubisoft an sich haben jedoch dieses völlig belanglose Abgrasen von massenhaft oberflächlichen Events und Items salonfähig gemacht. Ich frage mich, wie man derart liebevoll und wunderhübsch gestaltete Welten so seelenlos mit Inhalt füllen kann?

Teilweise komme ich mir in diesen Spielen dann vor wie jemand mit Fress-Sucht. Ich gehe also nicht abends in ein gutes Restaurant, auf das ich mich schon den ganzen Tag über freue (und esse tagsüber wenig, um das Gericht auch ordentlich genießen zu können) oder koche mir mit viel Liebe und Zeit etwas leckeres...nein, ich fahre zum nächsten Fastfood Laden, um mir möglichst schnell möglichst viel Sättigungsgefühl reinzupfeifen. Um dann wiederum nach spätestens 2 Stunden alles zu bereuen, weil ich mich anwidere oder wieder Hunger auf was "Richtiges" bekomme.

Mein bestes aktuelles Beispiel hierfür ist zur Zeit FarCry 4. Teil 1 war damals der Wahnsinn. Grafik, Ki, Offenheit der Spielwelt, Setting...alles erste Sahne. Dann kam Teil 2 von Ubisoft, welchen ich nach ein paar Stunden gähnend in die Ecke gelegt habe. Die Welt sah hübsch aus, aber von Lebendigkeit keine Spur, von den Spieldesign-Fehlentscheidungen will ich erst gar nicht anfangen. Teil 3 habe ich aus Entäuschung über den Verlauf der Serie deshalb ausgelassen.

Nun besitze ich seit neuestem aber auch eine PS4 und hatte einfach noch mal Lust auf einen Egoshooter. Da die Spieleauswahl ja immer noch einem Vakuum gleicht, habe ich mich hinreißen lassen und mir den 4. Teil besorgt. Grafisch gibt es da auch nichts zu meckern, das Spiel ist teilweise wirklich eine Augenweide. Zudem sagt mir auch der etwas grenzwertige Humor zu, da er den Trashliebhaber in mir anspricht. Das Gameplay ist ebenfalls nett, nicht unbedingt sonderlich anspruchsvoll aber durchaus abwechslungsreich, die Welt ist riesig und ausgearbeitet.

AAABER...diese ach so schön anzuschauenden endlosen Weiten sind erneut vollgestopft mit Tonnen von oberflächlichem Mist. Hier wird dermaßen viel Potenzial verschenkt, das es wie Nadelstiche in meiner Zockerbrust schmerzt! Man WILL diese Welt doch erkunden, man WILL sehen, was hinter dem nächsten Bergpass, dem rauschenden Wasserfall oder der überwucherten Höhle liegt. Es gibt etliche entdeckbare sowie geheime Orte, die wiederum voll gestopft sind mit tausenden von Kisten, die man auch alle durchstöbern kann. Und man findet...richtig...NICHTS. Keine einzige seltene antike Waffe, kein aufwändig verziertes Medaillon mit mystischen Kräften, nicht mal einen schlichten einfach nur schick aussehenden kleinen Goldschatz. Kein modeliertes Item, was man zumindest einmal betrachten kann, auch wenn es sonst keinen weiteren Nutzen besitzt. Nein, lediglich Textzeilen in Form von z.B. "Alter Porno" oder "Kaugummi" werden einem eingeblendet. Ich bekomme schon wieder zu viel, wenn ich nur drüber schreibe. Hier werde ich komplett rausgerissen.

Die Immersion geht flöten, das Konstrukt der akribisch und mühevoll aufgebauten Welt verpufft mit einem Knopfdruck. Anstelle einem das Gefühl des erreichten Erfolges oder Mehrwertes zu vermitteln, bekommt man einen billigen Ersatz hingeklatscht. Ein vollkommen deplatzierter Lückenfüller, für den die Händler im Spiel auch noch ordentlich Geld latzen, damit ich mir schön meine doppelläufige Flinte leisten kann. Hier können dämliche Pubertätshumor-Ergüsse in Textform gefunden werden, weiter nichts. Als Verehrer von Zelda, Gothic und Dark Souls Spielen trifft mich diese Designentscheidung beim Öffnen jeder einzelnen Kiste wie eine Ohrfeige. Dabei macht mir das Spiel schon Spaß, das Prinzip des "tob Dich aus" Spielplatzes sagt mir zu. Aber Ubisoft machts mir so echt nicht gerade leicht, in diese Welt zu 100% einzutauchen, weil die Glaubwürdigkeit unter der Oberfläche fehlt.

In diesem Zusammenhang kann ich Offtopic jedem nur Alien Isolation ans Herz legen. Das Spiel baut eine derart dichte und und in allen Belangen stimmige Atmosphäre auf, wie ich es seit Jahren nicht mehr erleben durfte. Alles fühlt sich sehr realitätsnah an, die Art der Steuerung ist überragend. Hatte noch nie so sehr das Gefühl, in der Haut des Protagonisten zu stecken. Habe mich oft dabei vollkommen verblüfft ertappt, wie ich langsam um die nächste Ecke schleiche oder geduckt Milimeter für Milimeter über eine Tischkante spähe, so wie ich es im wirklichen Leben auch in dieser Situation tun würde. Man taucht komplett ein. Hier ist kein Item belanglos. Man ist dankbar für jede Kugel, jeden Molotowcocktail und Geräuschmacher, den man zusammenbastelt. Alle Items wurden hervorragend modeliert, jeder Hack, jede Aktion wird verschwenderisch animiert. Die Immersion ist hier wirklich perfekt. Die diesbezügliche Kolummne hierzu auf 4P kann ich nur empfehlen.

So...und damit ich nicht komplett den Faden verliere, gehe ich jetzt ins Bett ;)
Nacht zusammen.
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The_Outlaw
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Re: Assassin's Creed: Rogue - Test

Beitrag von The_Outlaw »

Kajetan hat geschrieben:Ich habe AC1 nach ca. 1-2 Stunden wieder in die Ecke geräumt. Und seit dem nie mehr rausgekramt.
Ich habe es irgendwie durchgespielt, musste mich aber zwingen. Mein Problem war, dass man den Ablauf, in welcher Reihenfolge was passiert (Auftrag bekommen, zur Stadt, Nebenmissionen, Attentat, Flucht), nach spätestens 3 Aufträgen bis ins Detail kannte, dass man jede Cut-Scene schon riechen konnte und zu keinem Zeitpunkt irgendwie überraschend war. Dazu eine erschreckend uninteressante Welt (wenn auch das architektonische Design top war), Nebenaufträge ohne Mehrwert... hätte ich Teil 2 damals nicht direkt mit dazu gekauft (war ein seeehr günstiger Import der UK-Fassung mit allen DLCs), ich hätte die Reihe danach schon nicht mehr angerührt.

Hätte sich die Reihe konstant so entwickelt wie mit den ersten 3 Teilen (Teil 2 fand ich sehr jedenfalls viel besser und Brotherhood sogar richtig gut)... ach na ja, ''Hätte, hätte, Fahrradkette''.
Relevations werde ich mir irgendwann noch gönnen, um Ezios Geschichte abzuschließen, wobei auf meiner Präferenzliste noch zig andere Spiele davor kommen.
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