Abneigung gegen PayPal - warum?

[Redshirt]

Hey liebe Leute!

Ich bin hier im Forum schon öfter mal in Diskussionen auf Aussagen gestoßen, nach denen Leute PayPal als Zahlungsmethode kategorisch ablehnen, z.B. ungefähr in dieser Art: "Spiel X bekommt man halt aber nur günstig, wenn man per PayPal bezahlt, aber das werde ich niemals tun. Dann bleibt mir nur der Umweg über Kreditkarte oder ... "

Deswegen würde ich einfach gerne mal von Leuten wissen, die vielleicht mehr wissen als ich, woher das kommt. Vertraut man dem Bezahlmodell nicht oder praktiziert die Firma irgendwelche nicht koscheren Praktiken, wegen derer man sie durchaus kategorisch ablehnen kann?

Gruß!

[Zero Enna]

es gibt wohl einige fälle, in denen er zugriff auf ein paypal-konto unwiederruflich gesperrt wurde, weil man in einem anderen land war (urlaub, umzug...)

[Redshirt]

Danke für die Antwort!

Hm... das ist ja ärgerlich.
Aber irgendwie habe ich nicht das Gefühl, dass das der ausschlaggebende Grund vieler ist. Oder etwa doch?

[Wulgaru]

Ich weiß auch nicht ob es etwas spezifisches mit Pay Pal zu tun hat, aber das ist für meine Begriffe die gleiche Sache wie mit Leuten die Facebook boykottieren oder um beim Geld zu bleiben kein Online-Banking nutzen. Kann man man paranoid oder gesundes Misstrauen nennen, ist denke ich aber immer gut das es Skepsis gibt.

[HanFred]

Man hat auch schon lesen können, dass es bei Buchungsfehlern, die nun einmal passieren können, unendlich schwierig und langwierig sein soll, die Sache zu klären bzw. wieder an sein Geld zu kommen.
Persönlich hatte ich noch nie ein Problem, wenn ich via PayPal bezahlt hatte. Allerdings zeigte sich die Firma ziemlich unflexibel, als sich eine mir unbekannte Person aus Deutschland mit einer meiner E-Mail Adressen registriert hatte. Man hat es seitens PayPal vorgezogen, mich nach einigem Schriftverkehr, der jeweils mit einer Wartezeit einher ging, lapidar darüber zu informieren, das man da nichts machen könne, wenn es sich nicht um einen Betrugsfall handle. Das ist an sich noch kein schlimmes Problem, nur bin ich leider mit einer Provider-Adresse registriert und habe vor, selbigen demnächst zu wechseln. Meine andere Adresse kann ich also für PayPal komplett vergessen.
Das Problem ist wohl die Grösse der Firma und der Nutzerbasis. Derart grosse Firmen reagieren oft verzögert und sehr passiv auf Anfragen, was bei Google vielleicht noch halbwegs verschmerzbar sein mag, beim Zahlungsverkehr finde ich es aber etwas unpraktisch.

[johndoe1197293]

Paypal kann natürlich ein angenehmer Komfort sein, wenn es um Transaktionen im Netz geht, ABER:
Es gibt da einige Sachen die unschön sind. Es ist bspw. relativ einfach über paypal Verkäufer zu betrügen, wenn diese sich nicht ausreichend abgesichert haben. Verschickt man z.B. einen Artikel nicht versichert, kann sich der Käufer das Geld über Paypal zurückerstatten lassen, wenn er angibt diesen nicht erhalten zu haben...unabängig davon, ob es stimmt oder nicht.
So gehen Betrüger häufig bei digitalen Waren vor: kaufen sich einen Key, lösen ihn ein, geben bei PP an, er würde nicht funktionieren und können das Geld dann zurückerstattet bekommen, weil digitale Ware nicht unter den Verkäuferschutz fällt.

Unschön ist auch, dass bei einer Transaktion der Käufer das PP-Konto des Verkäufers quasi einfrieren kann, wenn ihm was nicht paßt. Ich hatte mal so einen Fall bei einer Transaktion, bei der der Käufer nach Erhalt des Artikels direkt dafür gesorgt hat, dass ich keinen Zugriff mehr auf das Geld meines PP-Kontos hatte. Er hat die Ware als unvollständig erhalten angegben. Nach langem hin under her (wärend das Geld die ganze Teit eingefroren war!) hat sich herausgestellt, dass der Käufer meinen Artikel über das Handy bestellt hat und dort die Beschreibung gar nicht sehen konnte, in der ich aber genau geschrieben habe, was in meinem Angebot alles drin ist und was nicht.
Ich hatte auch einen Fall in dem ich einen Artikel nicht mehr liefern konnte, dies dem Käufer mit einer Entschuldigung und dem Hinweis ich würde ihm das Geld zurückschicken mitgeteilt habe und dieser dann meinen PP Account sperrte, so dass ich nicht die Möglichkeit hatte ihm das Geld zurückzuschicken. Dann habe ich ihm angeboten ihm das Geld per Überweisung zurückzugeben, denn ich hatte ja keinen Zugriff auf den Betrag bei PP, das wollte er aber nicht. Er wollte es über paypal was nicht ging, weil er den account sperren ließ.

Es gibt auch immer wieder Fälle, in denen paypal einfach von selbst Konten sperrt (und somit das sich dort befindliche Geld einfriert) und sie erst wieder freigibt, wenn ihnen alles mögliche an Informationen zugestellt wird (Einkommen, Wohnsituation und was weiß ich). Wenn sie die nötigen Infos nicht bis zu einem bestimmten Termin erhalten, wird das Konto gesperrt und das Geld kann man vergessen. Aus diesen Gründen gab es auch schon Anzeigen gegen PP.

Alles in allem ist Paypal besonders für Verkäufer nicht wirklich empfehlenswert. Dumm nur dass PP Käufern dermaßen entgegenkommt, dass sie PP als Voraussetzung bei Transaktionen betrachten und Verkäufern nicht trauen, die es nicht anbieten, obwohl diese gut daran tun sich nicht über diesen Dienst bezahlen zu lassen.

[mr archer]

Es gab da relativ am Anfang mal diese Geschichte:

https://amerika21.de/nachrichten/2011/0 ... l-rossmann

Durchsetzung US-amerikanischer Außenpolitik über einen US-amerikanischen Online-Bezahldienst. Ich verstehe, dass da einige ein Problem ausmachen.

[Redshirt]

Mh... verstehe. Ich danke für die Antworten. Glücklicherweise bunkere ich kein Geld auf meinem PayPal-Account, von daher würd ich schonmal bei einer Sperre kein Geld haben, an das ich nicht rankäme. Sowohl der Artikel als auch die Ausführungen von CryTharsis hören sich wirklich nicht so pralle an - verstehe also durchaus, dass sich mancher an PayPal stößt. Ich bin in der Regel auch jemand, der gerne seine Prinzipien verteidigt und durchsetzt. ^^

Ich danke auf jeden Fall für die Infos!

[Wulgaru]

Es gab da relativ am Anfang mal diese Geschichte:

https://amerika21.de/nachrichten/2011/0 ... l-rossmann

Durchsetzung US-amerikanischer Außenpolitik über einen US-amerikanischen Online-Bezahldienst. Ich verstehe, dass da einige ein Problem ausmachen.

Dafür gibts ja bald schöne Verträge, dann ist auch Paypal glücklich. :wink:

[mr archer]

Es gab da relativ am Anfang mal diese Geschichte:

https://amerika21.de/nachrichten/2011/0 ... l-rossmann

Durchsetzung US-amerikanischer Außenpolitik über einen US-amerikanischen Online-Bezahldienst. Ich verstehe, dass da einige ein Problem ausmachen.

Dafür gibts ja bald schöne Verträge, dann ist auch Paypal glücklich. :wink:

Genau. Insgesamt ist diese kleine Geschichte ein schöner Vorgeschmack auf das, was da zukünftig so alles hinter den Kulissen abgehen wird.

[Armin]

Ich vermeide Paypal um den Verkaeufern die krassen Gebuehren zu ersparen. Und als Verkaeufer vermeide ich es wegen der krassen Gebuehren und weil es der Freifahrtschein ist, durch chargeback abgezockt zu werden.

[Heinz-Fiction]

PayPal hat mich mal Stichprobenartig für irgendeine Sicherheitsmaßnahme ausgewählt ... die Anforderungen konnte ich nicht erfüllen, sodass mein Konto gesperrt wurde und ich es nur mit einem Anruf hätte entsperren können. Darauf hatte ich keine Lust. Zum Glück gabs damals schon (ist ein paar Jahre her) so Giropay und Sofortüberweisungsgedöns, sodass Paypal überflüssig wurde.

[Dronach]

Ich versuche auch, PayPal zu vermeiden, wo es nur geht (häufig ohnehin unattraktiv, weil Verkäufer die Gebühren abwälzen). Hatte auch mal Stress mit denen und habe nur über einen freundlichen FB-Support-Typen von PayPal 15€ "Bearbeitungsgebühr" wiederbekommen.
Dann lieber die Kreditkarte.

[unknown_18]

Naja, die einzige negative Erfahrung meinerseits war im Januar, als ich eine Grafikkarte bestellen wollte, sollte in den nächsten Tagen eintreffen und war dann aber plötzlich doch nicht mehr lieferbar. Da hatte ich den Fehler gemacht das Geld direkt auf PP zurück überweisen zu lassen... und prompt durfte ich knapp eine Woche warten ehe ich das Geld auf mein Konto zurück überweisen konnte. War das erste mal, dass ich etwas mit PP bestellt hatte, was nicht direkt lieferbar war. Ansonsten benutze ich PP nur mit Bankeinzug und hatte nie Probleme bei der Kaufabwicklung, bis eben jetzt auf das eine mal. Für was anderes wie für das bezahlen würde ich PP auch nicht benutzen, eben auch schon zu viel negatives von Verkäufern gehört, daher verkaufe ich nur ohne PP.

[Skippofiler22]

Ich lehne Paypal allgemein ab, weil man da eine Kreditkarte braucht und diese lehne ich wiederum ab, weil ich Angst habe, ich könnte mein gesamtes Buchvermögen und darüber hinaus auf diese Kreditkarten "werfen" und außerdem rufen Paypal und die Kreditkarten doch allzu genau meine gesamten Vermögensdaten ab und speichern, was ich mir so kaufe. Auch, wenn es in Ordnung sein sollte, damit man sein Konto ja nicht überzieht.
Zudem darf ich in meinem "finanziellen Zustand" ja nicht einmal eine "Prepaid-Kreditkarte" haben. Denn gegenüber Ämtern dürfen Banken nicht mehr verschwiegen sein.