Hatte jetzt die Möglichkeit Halo: Reach zu spielen und hab es auch in einem Rutsch bis zum Ende gebracht. Vom Gameplay her macht es einfach nur Spaß und Lust auf mehr Halo. Die Story hingegen plätscherte regelrecht vor sich hin, zieht sich im letzten Drittel etwas und bot einige Logiklöcher.
Da gilt es eine Frau Doktor zu schützen, damit die Allianz nicht an ihre Arbeiten gelangt, und just in dem Moment, als sie fertig ist und ihr Werk gerettet werden kann, hört die Allianz mit ihren Angriffen auf, damit die Doktorin die Tür zu ihrem Bunker öffnen kann.
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Von der Story bin ich enttäuscht. Sie hat mich emotional nicht mitgenommen. Ganz am Ende ein wenig, mit dem Abspannvideo. Letztlich haufenweise gesichtslose Spartaner, die irgendwann sterben. Schöner wäre es, die Story hätte mehr Wert auf die Spartaner und ihre Weltsicht gelegt.
Die könnte dann wie folgt aussehen: Gezüchtet als perfekte Soldaten, leben sie auf Reach, wo ihnen beigebracht wird, Demut vor dem Leben zu haben, den Planeten als ihre Heimat, als etwas heiliges zu betrachten, und sie unterrichtet den Tod über die Feinde zu bringen. Entsprechend gibt es dann Hurra-Patriotismus als die Allianz den Planeten angreift. Man ist dabei nicht Teil einer Gruppe, die alles macht, sondern erfährt und trifft immer wieder von anderen Gruppen, die ebenfalls wie die eigene Gruppe aus verschiedenen Charakteren besteht und für die seit Geburt antrainierte Sache kämpfen. Irgendwann merken die Menschen aber, sie haben keine Chance die Schlacht um Reach zu gewinnen und es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie fallen.
Bis dahin hat man bereits einige Stunden gespielt und trotz der Erfolge innerhalb der Missionen, die Invasion nicht stoppen, nur leicht verzögern können. Dann beginnt der Teil mit Evakuieren und wichtige Daten retten. Von mir aus ausgwertete Kampfdaten über die Allianz - notwendig auf Reach, um die Spartaner zu optimieren - und nun auf der Erde gebraucht, damit das taktische Wissen über den Feind nicht verloren geht. Aber bitte nicht Kortana, die urplötzlich als Super-KI eingeführt wird.
Und als Erklärung, warum die Spartanereinheit rund um den Spieler nicht gerettet werden will: Reach ist ihre Heimat, wie für die normalen Menschen die Erde, ein Ort, der bis zum letzten Mann verteidigt wird. Statt der Mission "Überlebe" gibt es eine Massenschlacht, in der die Spartaner sterben - samt Schreie über den Verlust von Freunden und Gefährten sowie nach Rache.
Von mir aus könnte man dann auch mit einer aussichtlosen Situation ausblenden, die letzten Spartaner sind hoffnungslos umzingelt, vielleicht auch mit leergeschossenen Waffen. Dann hätte man auch wieder das "Sterben nicht, gehen im Kampf verloren", da nicht explizit gezeigt wird, dass sie umgebracht worden sind.
Dennoch, Halo macht einfach nur Spaß.
