The Witcher 3: Wild Hunt - Test

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Nightmare King Grimm
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Re: The Witcher 3: Wild Hunt - Test

Beitrag von Nightmare King Grimm »

makrubi hat geschrieben:
Die Quest ist bei mir schon einige Tage her, aber jetzt wo ich nochmal so drüber nachdenke....
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fällt mir auf, dass ich eigentlich gar nicht mitbekommen habe, was aus den Kindern geworden ist. Bei meinem Ende ging man halt mit dem Baron und seinen Männern in den Sumpf, trifft dort auf Tamara (die Baronstochter, die sich den Hexenjägern angeschlossen hat) und kämpt dann bei den Sumpfhäusern gegen die von den Muhmen geschickten Monster.
Zu den Muhmen:
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Bin mittlerweile schon relativ weit im Spiel. Hab in Velen, Novigrad und Skellingen erfloglos nach Ciri gesucht und in Khaer Morhan bereits einen bestimmten Fluch aufgehoben. Ciri tatsächlich begegnet bin ich aber noch nicht.
Meine Frage: Begegnet man den Muhmen später nochmal? immerhin haben sie ein Wiedersehen (zumindest in meiner Version) deutlich angekündigt
Der Verlauf unterscheidet sich stellenweise geringfügig - allerdings mit riesigen Konsequenzen:
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In dem anderen Ende schenkt man dem Ding den Körper eines schwarzen Pferdes. Man erzählt auch dem Baron von allem und kann auch mit ihm in die Sümpfe gehen. Davor macht man aber einen Stop bei dem Dorf, dass unter dem Schutz der Muhmen steht. Selbiges ist verwüstet und nur der Typ, der sein Ohr geopfert hat, ist noch am Leben. Er erzählt, dass besagtes schwarzes, dämonisches Pferd die Leute wahnsinnig gemacht und sie dazu gebracht hat, sich selbst umzubringen. Der Rest ist dann identisch mit Ausnahme von Anna, die eben verwandelt wurde und am Ende das zeitliche segnet - woraufhin der Baron Suizid verübt.
Zu den Muhmen:
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Bin denen noch nicht begegnet, stecke gerade aber in einer Endlos-Questschleife bei Novigrad fest xD
Ansonsten kann ich nur sagen, egal welches Ende man hat, die Baron-Questreihe ist eine der besten, die ich seit langem gespielt habe. Wenn ich überlege wie die anfing und wie vermeintlich 'offensichtlich' man alles vermutet hat. Und wie sich dann alles entwickelt hat, das war einfach absolut genial - ohne je langweilig zu werden, obwohl das schon seine Zeit gedauert hat.

Wird mir auf jeden Fall im Gedächtnis bleiben das Ganze.
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Randall Flagg78
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Re: The Witcher 3: Wild Hunt - Test

Beitrag von Randall Flagg78 »

Alleine das man so diskutieren kann, zeigt doch die Klasse des Spiels.
So etwas erwarte ich fortan in jedem RPG. ;)

Übrigens : Mir geht's genauso. In Novigrad kann man Tage verbringen. Alleine die Haupt Quests, vor deren Abschluss ich nun (mutmaßlich) stehe, beschäftigt einen ewig.

So etwas hab ich mir immer gewünscht.
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Nightmare King Grimm
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Re: The Witcher 3: Wild Hunt - Test

Beitrag von Nightmare King Grimm »

Randall Flagg78 hat geschrieben:Alleine das man so diskutieren kann, zeigt doch die Klasse des Spiels.
So etwas erwarte ich fortan in jedem RPG. ;)

Übrigens : Mir geht's genauso. In Novigrad kann man Tage verbringen. Alleine die Haupt Quests, vor deren Abschluss ich nun (mutmaßlich) stehe, beschäftigt einen ewig.

So etwas hab ich mir immer gewünscht.
Ich hatte es ja schon paar Seiten zuvor mal geschrieben: was Quests angeht ist das für mich ein neuer Maßstab, dem sich andere Spiele stellen müssen werden.

Bislang hat jeder einfach irgendwie das selbe gemacht und somit das selbe Quest-Schema angeboten und als Spieler hat man das vielleicht nicht gemocht, sich aber damit zufrieden gegeben. Wird für mich fortan nicht mehr so sein^^

Novigrad verschluckt grad auch bei mir so derbe viel Zeit. Mal 1,2 Etappen der Hauptquest gemacht, dann laufen einem 2,3 Mini-Quests dazwischen, derer man sich annimmt. Dann ist da plötzlich ein verlockender Hexerauftrag am schwarzen Brett und schon ist wieder ne Stunde vorbei und 2/3 der Hauptquest warten noch immer. ^^
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makrubi
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Re: The Witcher 3: Wild Hunt - Test

Beitrag von makrubi »

Randall Flagg78 hat geschrieben:Alleine das man so diskutieren kann, zeigt doch die Klasse des Spiels.
So etwas erwarte ich fortan in jedem RPG. ;)

Übrigens : Mir geht's genauso. In Novigrad kann man Tage verbringen. Alleine die Haupt Quests, vor deren Abschluss ich nun (mutmaßlich) stehe, beschäftigt einen ewig.

So etwas hab ich mir immer gewünscht.

Stimmt, von den drei anfänglichen Storypfaden ( Velen, Novigrad, Skellingen) ist der in Novigrad mit Abstand der umfangreichste. Mit den Quests dort kann man sich Tagelang aufhalten. Und jede Quest ist neu und unverbraucht.

Ich finds klasse, wie selbst die letzte Nebenquest noch eine eigenständige Geschichte erzählt. Die Entwickler der "Sammle 10 Scherben auf und kacke in 12 Gebüsche"-Quests von Dragon Age Inqusition müssen sich doch spätestens jetzt in Grund und Boden schämen.
Ares101
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Re: The Witcher 3: Wild Hunt - Test

Beitrag von Ares101 »

Ist eigentlich neben mir mal jemandem explizit aufgefallen wie sinnvoll in dem Spiel das Reiten ist? In DAI war es ja nur gimmik und eigentlich für die Katz, in Skyrim wurde ich damit auch nicht richtig warm weil es oft sinnvoller war zu laufen, was auch an der Architektur der Landschaft lag. Die Witcher Welt wirkt da teils natürlicher und bei Skyrim hat man doch oft Landschaft die eher dem Level bzw. Questdesign geschuldet ist wenn ich mal von der Tundra in der Mitte absehe.
Sterben... Das kann jeder... Versuchs mal mit überleben...
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Kasmo
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Re: The Witcher 3: Wild Hunt - Test

Beitrag von Kasmo »

"Sammle 10 Scherben auf und kacke in 12 Gebüsche"-Quests von Dragon Age Inqusition müssen sich doch spätestens jetzt in Grund und Boden schämen.
Die haben spätestens mit Dragon Age II und dem Level Recycling damit das Ding so schnell wie möglich raus gerotzt werden kann, jede Scham verloren.

Dann sich noch bei den Mass Effekt DLCs für EA verhuren lassen. Das Bioware alter Tage ist tot. Gebt ihnen keinen Cent mehr. Denn EA und Bioware haben euer Geld nicht verdient.
CD Projekt
makrubi
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Re: The Witcher 3: Wild Hunt - Test

Beitrag von makrubi »

Ares101 hat geschrieben:Ist eigentlich neben mir mal jemandem explizit aufgefallen wie sinnvoll in dem Spiel das Reiten ist?
Ja mir!
Insbesondere hervorzuheben ist die Funktion, dass man auf den Straßen ohne Ausdauerverluste automatisch galoppieren kann, ohne noch etwas tun zu müssen. Das nenne ich mal eine sinnvolle Comfort-Funktion.
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JunkieXXL
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Beitrag von JunkieXXL »

Randall Flagg78 hat geschrieben:Alleine das man so diskutieren kann, zeigt doch die Klasse des Spiels.
So etwas erwarte ich fortan in jedem RPG. ;)
Also ich nicht. Die Quests sind großartig, keine Frage, aber ich möchte nicht in jedem RPG Quests a la Witcher haben. In Dragon Age will ich Quests a la Dragon Age, in Fallout Quests a la Fallout und in TES Quests a la TES. Die Abwechslung machts.
Gesichtselfmeter
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Re: The Witcher 3: Wild Hunt - Test

Beitrag von Gesichtselfmeter »

Hab jetzt auch schon 25h auf dem Buckel (PS4). Mein Fazit bisher...Story Top. Meine bisherigen Quests waren alle gut-super und das Spiel zieht einen auf jeden Fall in seine Welt. Das Gamedesign macht zwar süchtig (vielleicht aber aus den falschen Gründen), ist aber alles andere als revolutionär. Es gibt Open-World und RPG Designs, die bei mir mittlerweile echt sauer aufstossen:
1. Minimap und GPS (Selbst ein Kompass wäre schöner)
2. unuübersichtliches Inventar (alles was mein Messitum befördert, kann nicht gut sein)

Was mich daran stört...ja ich könnte Punkt 1 abschalten, aber das würde der Immersion ab nem gewissen Punkt nichts bringen, sondern nur Zeit kosten und ich würde immer das Gefühl haben wichtige Dinge auszulassen (siehe Punkt 2). So wie es ist, hab ich irgendwie immer das Gefühl eine Liste abzuarbeiten (Quests, ? auf der Map,etc...)
Warum schafft es kein Entwickler mal ein Spiel mit einer Philosophie zu designen, wo man nicht Stunden in Menüs verbringt und während des Spiels mit einem Auge immer auf die Minimap schielen muss. Das wäre nicht mal technisch aufwendig. Zum Inventar...ist völlig unnötig aufgeblasen und ich baue zu keiner Waffe/Rüstung irgendeine "Beziehung" auf, da wie bei Skyrim alle Paar Stunden gewechselt wird. Ich würde gerne mal ein Action RPG ohne den ganzen Old-School-Balast spielen, wo man nur realistische Mengen bei sich tragen (optisch sichtbares Inventar)kann und z.B. bessere Wafen an wirklich speziellen Orten oder im Rahmen von Quest erworben werden. Naja ich hab wohl einen sonderbaren Geschmack...nur keiner kann mir erzählen, dass ein vollgeklatschtes UI zur Immersion beiträgt.
DarrianMcK
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Re: The Witcher 3: Wild Hunt - Test

Beitrag von DarrianMcK »

Dass man die Farben etwas aus dem Spiel rausnehmen kann, find ich theoretisch super, hier bei 4P sah es mir fast ein bisschen zu bunt aus, aber mal sehen, wie sich das zu Hause anfühlt. Sieht auf jeden Fall super aus und hört sich laut Test ja auch klasse an. :D
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Randall Flagg78
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Re: The Witcher 3: Wild Hunt - Test

Beitrag von Randall Flagg78 »

Also für mich ist TW3 die neue Referenz in Sachen RPG. Ich möchte das immer so haben, ausschließlich und nur noch.
Ich hab mal bei Gamestar unter einem Test gelesen, dass der Tester geschrieben hat, er könnte weinen, vor Freude.
So geht es mit gerade.

Sie schaffen es einfach, auch nach über 70 Stunden immer noch, einen zu überraschen, in moralische Konflikte zu bringen und all das.
Man merkt auch, besonders auf Skellige, wie sie sich an George R.R. Martin anlehen. Wenn man dort ankommt und am
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Hafen
dem
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Begräbnis
beiwohnt, dass ganz klar an die Rituale des Hauses
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Tully
angelehnt ist. Auch die
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Wahl des neuen Königs
riecht stark nach dem
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Königs Thing, nachdem Balon Graufreud verschieden ist.
. Herrlich!
Schon der erste Bewohner, der den Spruch
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Ich sähe nicht..
bringt. Es ist einfach göttlich.
Auch schaffen sie es, einen in Nebenquests und dem späteren Storyverlauf, immer wieder auf dem Laufenden zu halten, was das große Ganze angeht bzw. es zusammenzufassen. Nichts wirkt wirklich aufgesetzt.

Die ganze Welt, die Geschichte(n), dass wirkt alles so unglaublich homogen. Selbst Gwint, was ja nicht mehr als ein Goodie ist, wird so super integriert. Auch nach 60 Stunden plus findet man noch bessere Karten, findet Nebenquests wo man was ganz anders macht und dann dort auch Karten spielen und welche gewinnen kann. Man merkt auch, dass es nicht so dahingeschludert ist, wie das Würfelpoker aus dem zweiten Teil.
Ich mag eigentlich keine Kartenspiele, keine Mini Spiele überhaupt, aber das hier? Genial erdacht. Schnell zu lernen, aber doch voller Feinheiten.

Für mich ist TW3 das beste RPG welches ich je gespielt habe und eines der besten Spiele überhaupt.
Natürlich nur wenn sie das Ende nicht vermasseln, aber da hab ich keinerlei Bedenken.
Ich war gehypt und jetzt bin ich ein Fanboy. Ich sage so etwas wirklich 1x in 10 Jahren, aber dieses Spiel muss man gespielt haben, wenn man RPG's liebt, ja überhaupt Spiele ernsthaft zu seinen Hobbys zählt.
Ist mir jetzt auch völlig egal, dass ich mich wie ein 10 jähriger Junge anhöre.

Es hat natürlich auch seine Schwächen, die für mich aber zu vernachlässigen sind.
DLC? Hab ich sonst nichts mit am Hut, aber nächste Woche kaufe ich den Expansion Pass. Einfach aus Dankbarkeit, denn das Spiel war und ist jeden Cent wert.
Zuletzt geändert von Randall Flagg78 am 24.05.2015 02:38, insgesamt 2-mal geändert.
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JunkieXXL
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Re: The Witcher 3: Wild Hunt - Test

Beitrag von JunkieXXL »

Na ist doch super. Ich hab vorhin auch schon gedacht, The Witcher 3 könnte noch besser werden als The Witcher 1 (welches bei mir seit Jahren ungeschlagen auf Platz 1 der besten RPGs steht). Und ich hab auch über die Aussage von CD Projekt nachgedacht, dass man The Witcher 3 nicht ungesehen kaufen, sondern erst mal abwarten soll, was andere so über das Game schreiben. Ich hielt das für gönnerhaftes Marketing Blabla, aber die scheinen wirklich sehr von ihrem Produkt überzeugt zu sein. So sehr, dass sie sich zu solchen Sprüchen verleiten lassen. Und man sieht, nicht zu unrecht.
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Temeter 
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Re: The Witcher 3: Wild Hunt - Test

Beitrag von Temeter  »

Zuerst mal eine Frage an die Leute, die das Spiel schon durch haben. Außerdem Achtung, könnte einen gewissen Spoiler für alle enthalten, die noch nicht den hässlichsten Mann der Welt geheilt haben. :wink:
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Atm bin ich bei der Mission, Mitschreiter zu sammeln, um dann Ciri in Kaer Morhen gegen die wilde Jagd zu verteidigen (Brother in Arms/Isle of Mist-Missionen).

Die Sache ist, atm will ich erstmal die Massen an Nebenquests abarbeiten ( auch wenn es 'Arbeit' bei dieser Qualität nicht wirklich trifft), bevor die Story zuende geht, ohne diesen Hintergrund sind Spiele oft weniger spannen. Nur gibts selbst ohne die Skelliger Quests massig in Velen zu tun, inklusive Quests um die Level 30. Von Skellige ganz zu schweigen...

Mir gehts weniger darum, wie lange es exakt nach Kaer Morhens Verteidigung weitergeht (wäre imo ein bischen spoilerisch), aber ist das die finale Mission des Spiels? Wirkt auf mich von der Aufmachung her ein bischen wie die letzte 'Last Stand Mission' anderer Spiele wie Mass Effect.
Oder geht die Hauptgeschichte noch ein bischen weiter, so dass ich auch nach der Verteidigung in Morhen noch schön weiter questen und später den Main Arc fortsetzen kann?
Und nun mal eine vorläufige Perspektive nach 50+ Stunden Spielzeit, die vielleicht für einige interessant sein mag:

Kurz gefasst, das Spiel ist geil. Es ist nicht nur schön zu sehen, wie sich die Serie weiterentwickelt hat: Wirkte Witcher 1 noch wie das etwas ambitionierte und dennoch gehaltvolle Werk eines unerfahrenen Entwicklers, der zweite wie eine auf das wichtigste konzentrierte Fortsetzung, haben wir hier wohl ein waschechtes, wenn auch frühes Magnum Opus, welches schwer zu übertreffen sein sollte.

Lang gefasst, PR Unsinn hin oder her, wenigstens für mich ist Witcher 3 eins der besten RPGs, die ich je gespielt habe. Für ein Spiel ist es einfach unglaublich gut geschrieben, hier werden Qualitäten aufgefahren, die man in dessen besten Momenten sogar eher im höherwertigen literarischen Bereich erwarten würde. Dort erreicht es ein völlig anderes Level als beispielsweise Bioware-Produktionen. Fast jeder kleine Quest hat ein teils einzigartiges Ensemble an Charachteren mit eigenen Motivationen, seine Wendungen und Entscheidungen, wie mit ihnen umgegangen wird. Alles im klassischen Witcher-Stil, in dem Gut und Böse einfach nicht existieren.
Und damit habe ich nicht einmal die Hauptquests angesprochen, welche einfach erstklassig gemacht sind. Als ich zuerst das Muster erkannt habe, sind meine Erwartungen erstmal ins bodenlose gerutscht, weil so eine passive Story-Aufmachung einem wirklich die Motivation zerschießen kann. Aber einfach alles in diesem Spiel ist so interessant gemacht, dass solche Gedanken erst gar nicht aufkommen, ganz zu schweigen das man in der Tat etwas von Ciri zu sehen bekommt, was als Kenner der Bücher ein toller Bonus ist! Und abseits Ciri... Nun, einige hier haben den blutigen Baron schon erwähnt. Holy Shit, das ist nicht nur eine der ambitioniertesten Stories, die man in einem Spiel bestaunen konnte, und auch eine der mutigsten. Die Leutchen bei CDP Red machen keine halben Sachen.

Vom Kampsystem her war ich anfangs ein bischen enttäuscht, es fühlte sich immer noch dezent schwammig an. Wenn man aber den Dreh raus hat, gibt es hier ein sehr viel feineres und skillbasierteres Kampfsystem als in den Vorgängern, auch die Animationen der Gegner sind zumeist erstaunlich gut abgestimmt und lassen Zeit zum reagieren. Und dort ist insbesondere der leichte Ausweichschritt ist ein absolut zentrales Element im Kampf.
Selbst höherlevellige Feinde lassen sich besiegen, Aufmerksamkeit, Gefühl, sowie geschicktem Einsatz von Ausrüstung, Tränken und Magie vorrausgesetzt. Es ist definitiv kein Dark Souls, aber in den besten Momenten zeigt sich, dass die Entwickler ihre Lehren aus den Vorgängern gezogen haben. Sehr schön zu sehen, das macht die Belohnungen deiner Missionen und das konstante Upgrading nur noch motivierender. In einem Spiel welches, meiner Meinung nach, allein schon von seinen grandiosen Geschichten hervorragend leben könnte.

Auf der Technik-Seite gibt es teils gewisse Probleme, wie zum Beispiel etwas zögerliches nachladen oder kleine Ruckler beim schnellen reisen. Zumeist beschränlen sich diese Vorfälle aber auf Städte. Ansonsten hatte ich kleinere Bugs, die allerdings wenig Auswirkung hatten und Gameplay oder Story nie beeinflussten. Schlimmste Fall war ein Dorfhändler, der sich nicht ansprechen ließ.
Andererseits ist die Open World unheimlich beeindruckend. Vegetationsdichte, Weitsicht und die Masse an kleinen Details ist selbst auf mittleren Einstellungen, und damit werden angesichts der Hardwareanforderungen wohl viele Vorlieb nehmen müssen, einfach unglaublich. Von den Rauen Ecken eines Far Cry 3 oder Skyrims, welche nicht ganz ihre künstliche Natur verbergen können, findet sich in Witcher 3 kaum eine Spur - abseits des Nachladeproblems. Gleichzeitig ist die Größe und Detailverliebtheit der Städte einmalig, insbesondere, da absolute alle Innenräume und Höhlen keine Nachladezeiten besitzen. So etwas habe ich noch nie in einem Spiel gesehen, nicht mal Ansatzweise.

Als Open World Spiel setzt es dazu Maßstäbe, auch wenn man wohl dazusagen sollte, dass es sich im Kern um zwei schlichtweg gewaltige und prallgefüllte Hauptgebiete geht, weniger eine einzige verbundene Welt. Dennoch ist der Umfang eindrucksvoll. Nicht nur in der Quantität, das hatten wir in vielen OW Spielen, sondern auch in der Qualität. Nach Skyrim hatte ich einfach angenommen, es wäre kaum möglich, bei so vielen Quests und einer offenen Welt selbst den kleinsten Charachteren kleine Geschichten zu geben. Jeden Teil der Welt irgendwie natürlich und einzigartig wirken zu lassen. Sandboxartige Spiele wie GTA, Far Cry 2+ und Assassins Creed machten den Eindruck, so große Gebiete ließen sich nicht ohne zusammenhangslose Gimmicks oder die inhärente Absurdität füllen, welche jeder kennen sollte, der mal gedankenlos durch die Straßen eines GTAs gefahren ist.
In diesem Bereich schlägt Witcher 3 wirklich alles vorhergewesene. Alles fühlt sich praktisch genauso glaubwürdig an, wie es das Spiel in einem Singleplayer-Schlauch getan hätte. Vielleicht sogar noch ein bischen mehr.

Nun, nach der Wall of Text ist es wohl wenig überraschen, dass ich hellauf begeistert bin. So ein in fast jeder Hinzicht überzeugendes Spiel habe ich lange nicht mehr gesehen: Grandiose Story, vielschichtige Nebenquests, komplexe Charachtere, durchdachtes Kampfsystem, unheimlich reiche Open World, eindrucksvolle Technik, und nicht zuletzt eine mutige Abkehr von simplen Heldengeschichten, die man nicht so schnell vergisst. Ich wäre doch arg überrascht, wenn irgendein Spiel dieses Jahr nur im entferntesten an diese Qualität ranreichen würde.
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DocManga
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Re: The Witcher 3: Wild Hunt - Test

Beitrag von DocManga »

Weiß wer wo gut rote Mutagene droppen?

Blaue und grüne hab ich im Überfluss, nur rote bekomm ich einfach nicht..
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Imperius
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Re: The Witcher 3: Wild Hunt - Test

Beitrag von Imperius »

DocManga hat geschrieben:Weiß wer wo gut rote Mutagene droppen?

Blaue und grüne hab ich im Überfluss, nur rote bekomm ich einfach nicht..
Rote droppen allgemein sehr selten. Hab ein Paar von den Neckern (lvl 19) in der Höhle mit dem verbesserten Katzensilberschwert (?) bekommen (falls du die Quest hast...), aber sonst nur die speziellen von Werwölfen. Liegt wohl daran, dass es das stärkste Mutagen ist.


Was mich auch besonders freut ist, dass durch den großen Erfolg von tw3, das neue Projekt Cyberpunk 2077 wohl auch finanziell abgesichert ist und wahrscheinlich ähnliche Entwicklungskonzepte verfolgt werden können (Gute Story, dichte Spielwelt, interessante "Quests" ...)
Cyberpunk > Fantasy :D
Herzlichst,

F. J. Imperius

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