The Witcher 3: Wild Hunt - Test

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SethSteiner
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Re: The Witcher 3: Wild Hunt - Test

Beitrag von SethSteiner »

Die Dörfer erzeugen bei mir den Gegenteiligen Effekt. Ich seh die inzwischen nur noch wie Tankstellen: Dorf A hat einen Schmied, Dorf B einen Händler, Dorf C einen Kräuterkundigen und Dorf D wieder nen Schmied - nur mit anderer Spezialisierung.
Stimmt schon, ich will das auch nicht abstreiten aber ich denke das hat dann auch ein wenig was mit der Erwartungshaltung zutun. Wenn ich mir vorstelle, dass wirklich jedes Dorf erinnerungswürdig sein soll, wäre man vermutlich nie feritg. Die Alternative wäre ein kleineres Spiel, das kann natürlich gefallen aber mir persönlich gefällt es, dass ich einfach zwischendurch an Außenposten und Hütten vorbeikomme, ohne dass sie Relevanz haben. Das ist dann natürlich wie du sagst Kulisse aber wenn ich mir das Spiel ohne sie vorstelle, würde ich nicht mehr dieselbe Atmosphäre fühlen. So habe ich wirklich das Gefühl einer mittelalterlichen Welt, in der halt die meisten Kaffs sich genau so darstellten und nicht erinnerungswürdig waren. Quasi ist das ja immer noch so, wenn man mal durch Deutschland geht. Ich denke das ist eine Geschmacksfrage.
Ich würde nicht generell sagen, dass es funktioniert. Die Zielfunktion ist okay, solange man das Ziel nicht wechseln muss. Ich muss dann teils gut 10 Sekunden rumwerkeln bis ich mal das Ziel bekomme, dass ich eigentlich will.
Ich muss ehrlich gestehen, dass ich Schwierigkeiten habe die Kritik am Kampfsystem nachzuvollziehen. Nicht von dem was du und andere schreiben, das natürlich schon aber ich habe im Spiel wirklich kaum Probleme. Bei mir hakelt es zwar ab und zu mal und ich gehe öfters drauf aber ich merke auch dass es die meiste Zeit über meine eigene Schuld war, weil ich einfach nicht genau aufgepasst habe, zu forsch war oder Ähnliches. Probleme mit den Zielen, Kameraprobleme habe ich so gut wie keine. Das ist wie mit Abstürzen. Ich lese das bei einigen, kenne auch persönlich wen wo das Spiel in der Hinsicht ein paar Probleme hatte aber selbst habe ich nichts dergleichen erlebt. Keine Ahnung woran das liegen könnte.
Das restliche Itemgewusel finde ich dagegen strittig(er), auch weil es einen erschlägt.
Finde ich nicht schlimm ABER ich denke hier hätte es einfach geholfen a) vielleicht eine persönliche Behausung anzubieten um den Schnullifachs teilweise zu lagern, wenigstens das wertvolle Zeug b) einfach deutlicher zu Kommunizieren, was wichtig ist und was nicht. Man behält sich halt soviel auf, weil man Angst hat, man kriegt es nicht wieder und braucht es noch für irgendein Rezept. Wenn das Spiel einem die Möglichkeit bieten würde und es auch deutlich sagt: "Keine Bange, X und Y kriegst du auch dort und dort, du kannst es ruhig verkaufen oder brauchst es nicht sofort einzusammeln" wäre alles etwas leichter. Dann hätte man immer noch extrem viel Zeug aber man wüsste damit besser umzugehen und es einzuordnen.
Positiv würde ich aber dagegen hervorheben, dass man Tränke nur ein Mal brauen muss. Ja ist etwas unrealistisch und casual aber damit muss man nicht bis in alle Ewigkeit Schöllkraut ernten. Wobei (!) es bestimmt lustig wäre für die Hardcore-RPGler die Option einzuführen, dass Tränke sich nicht auffüllen, sondern tatsächlich neu gebraut werden müssen.
Prozente wie Prozente und die generelle Anordnung ist auch gut. Ich empfinde es aber als störend, dass es nur Prozentualwerte sind, die man sich da heranzüchtet. Ich hätte mir mehr Skills gewünscht, auf die man sich freut. Selbst wenns bloß die Möglichkeit wäre mal mit einer anderen Kombo anzugreifen, einen Rundumschlag auszuführen oder sowas in der Art.
Da gebe ich dir Recht, da hätte man mehr machen können.

Gwint ist Klasse, keine Frage. Mit Pferderennen und Schlägereien kann ich dagegen nichts anfangen, was die Anzahl der wirklichen Nebenaktivitäten für mich einschränkt.

Auch empfinde ich die von dir beschriebenen Mini-Events nicht wirklich als etwas 'nebenher' machen. Die haben Teils viel 08/15 Charakter und auch wenn sie, neben den richtigen Quests, alles etwas auflockern, empfinde ich persönlich das zB nicht als etwas, dass ich gerne nebenher mache. Einfach weil es oftmals zu nah an dem dran ist, was ich in den Quests schon ohnehin mache (sprich: Banditen/Monster ausräuchern usw). Zumindest geht es mir so damit.
Bei mir eher umgekehrt. Klar in den Quests bring ich auch Leute um und töte Monster aber wie Vinterblot gut beschrieben hat, das Spiel ist nicht so kampflastig. Nach dem Baron werde ich mich mal wieder um ein einzelnes, großes Monster kümmern und dann zur Entspannung ins Tutorialgebiet aufbrechen um einfach mal ein paar Räubern und Monstern auf die Schnauze zu geben, ganz ohne irgendein Drumherum. Eben weil ich doch zumeist in den Quests sehr viel Rede und dort irgendwelchen Banden und Kruppzeug eher aus dem Weg gehe.
Gesichtselfmeter
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Re: The Witcher 3: Wild Hunt - Test

Beitrag von Gesichtselfmeter »

KaioShinDE hat geschrieben:
Gesichtselfmeter hat geschrieben: Na durch die Erklärung mit dem Pferd wird es für mich jetzt nicht unbedingt realistischer :D Das arme Pferd inkl. Taschen will ich sehen, das so viel Krempel transportieren kann...das ist Tierquälerei, wo ist PETA, wenn man die braucht. :mrgreen: Mir geht es nur darum, dass ich nach etlichen WRPGs allmählich eine Sammel-Fatigue entwickelt habe (kann deshalb die ACs nicht mehr zocken) und ich mir mal eine art RPG mit stärkerem Sim-Charakter wünschen würde. Beispiel:Ich muss Vitalität auffüllen, also gehe ich jagen und verwede das Fleisch sofort anstatt 30kg faulendes Fleisch mitzuschleppen. Wenn der Plunder so unwichtig ist, frage ich mich, warum er dann überhaupt da ist. Das sind etlliche Entwicklungsstunden, die in die falsche Richtung fließen.
Das mit dem Sim-Charakter gibt es ja in zahlreichen der aktuellen Survival Gedöns Spiele die wie Krebs durch den Markt wuchern. Dort hast du Nahrung die verdirbt etc... Ich finde in einem RPG hat sowas nichts zu suchen, das endet nur in endlosem Mikromanagement. Vor jeder Quest erstmal Vorräte auffrischen, alte wegwerfen, und wenn du mal zu wenig mitgenommen hast sich tot ärgern. Dass fügt ausser Nervpotential eigentlich nichts hinzu IMO. Aber okay, da gibt es natürlich kein richtig oder falsch, nur Meinungen.

Meinst du mit AC Assassin's Creed? Das ist ja kein WRPG. Ich hätte die Junk Items im Spiel auch nicht gebraucht, von mir aus hätten sie die gerne weglassen können. Aber manche Leute regen sich da auch tierisch drüber auf wenn überall Kisten und Schränke in einem RPG sind und man nicht in jeder irgendwas findet.

Das Problem bei RPGs ist halt mehr noch als in jedem anderen Genre das man es nicht jedem Recht machen kann, es gibt so viele verschiedene Ansprüche die man an das Genre haben kann. Manchen ist die Story und Athmosphäre sehr wichtig, wieder andere können ein RPG nicht mehr ertragen wenn das Kampfsystem nicht an Souls herankommt, wieder andere brauchen unbedingt ein enorm komplexes Skillsystem zum MinMaxen. Und dann gibts da ja noch die alte Grundsatzdiskussion von wegen Held muss Sockenpuppe für den Spieler sein versus fixer Held mit fertigem Charakter. Ich bin da bei SethSteiner, für MICH ist Witcher 3 mit weitem Abstand die neue Genrereferenz. Da kommt ganz lange nichts anderes entfernt heran.
Nicht falsch verstehen...da schliesse ich mich absolut an. Ich glaube mein Problem ist, dass ich vom Jörgschen Fieber befallen bin. Ich habe halt so viel gezockt, dass ich beim Spielen nie komplett abschalten kann, weil mich gewisse Fehler rausreißen und in den Couchentwickler-Modus verfallen lassen...Wie ein Western-Fan, der nach unzählig geschauten Filmen dieses Genres sich drüber aufregt, dass die Westernstadt nach wie vor eine Pappkulisse ist.
Ist mir klar, das Assassins Creed kein RPG ist, aber in Bezug auf Sammelkram sind die beiden Spiele sich gar nicht mehr so fremd. Zu den Survival-Gedöns Spielen...im Kern meine ich genau das, aber es gab da bisher auch nichts, was Survival meiner Meinung nach richtig gemacht hat (sind auch meistens nur Indies), denn wie Du selber sagst, aufgrund unrealitischer Inventar-Designs arten die ebenfalls in Mikromanagement aus.
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EvilReaper
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Re: The Witcher 3: Wild Hunt - Test

Beitrag von EvilReaper »

Vinterblot hat geschrieben:Wie weit bist du denn? Gerade in den ersten Hauptquests in Velen scheint es nämlich je nach Entscheidungen ziemlich unterschiedliche Questverläufe zu geben - wobei die Eckpunkte natürlich gleich bleiben: Wenn du eine verschwundene Frau suchst, dann ist die Frau da, wo sie ist - unabhängig davon, wie du während der Suche vorgehst.

Und auch so haben meine Freundin und ich andere Erlebnisse bei den selben Quests gesehen, basierend darauf, wie wir uns einige Stunden vorher verhalten haben - das sind mitunter Kleinigkeiten, aber sie sind da und nachvollziehbar: Ich konnte einem Kampf aus dem Weg gehen, weil ich Stunden zuvor nicht ne Kneipenschlägerei angefangen hatte, während meine Freundin angegriffen wurde, als die Typen, mit denen sie sprach erfuhren, dass sie mit einem Hexer sprechen ("Das muss der Typ aus der Kneipe sein der unsere Kumpels aufgemischt hat!!! Schnappt ihn!")
Bin in Velen und hab als Main-Quest schon die Hexen-Quest und den Großteil der Baron-Questreihe erledigt, im Grunde muss ich nur noch die Frau finden oder zu den Hexen in den Sumpf gehen...

Und ja, so Kleinigkeiten gibt es, aber es gibt z.B. nicht die Möglicheit den Baron z.B. einfach ein zu schüchtern und ohne seine Quest-Reihe zu erledigen alles über Ciri von ihm zu erfahren, obwohl es am Anfang als man ihn trifft eine Dialogoption in die Richtung gibt, aber wählt man diese, gibt es nur ein paar zusätzliche Dialogzeilen und der Baron behält das letzte Wort, man muss die Quest für ihn erledigen.
Vinterblot
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Re: The Witcher 3: Wild Hunt - Test

Beitrag von Vinterblot »

EvilReaper hat geschrieben: Bin in Velen und hab als Main-Quest schon die Hexen-Quest und den Großteil der Baron-Questreihe erledigt, im Grunde muss ich nur noch die Frau finden oder zu den Hexen in den Sumpf gehen...
Zur Kenntnis genommen. Spiel einfach mal weiter. :)
Und ja, so Kleinigkeiten gibt es, aber es gibt z.B. nicht die Möglicheit den Baron z.B. einfach ein zu schüchtern und ohne seine Quest-Reihe zu erledigen alles über Ciri von ihm zu erfahren, obwohl es am Anfang als man ihn trifft eine Dialogoption in die Richtung gibt, aber wählt man diese, gibt es nur ein paar zusätzliche Dialogzeilen und der Baron behält das letzte Wort, man muss die Quest für ihn erledigen.
Gut, das stimmt natürlich. Ich hab auch ein oder zwei Stelle in der Baronquest erlebt wo die für mich passende Antwort nicht dabei gewesen wäre - z.B. hätte ich gerne an einer Stelle etwas verschwiegen, wozu ich aber nicht die Möglichkeit hatte. Aber da scheitert es leider auch an der Technik: Es gibt ja noch kein Spiel, welches ohne vorgefertigte Dialoge auskommt. Der Entwickler kann dir nur diskrete Entscheidungen an die Hand geben, eine kontinuierliche Freiheit ist technisch nicht möglich. Mir wäre auch kein Spiel bekannt, welches solche Möglichkeiten bietet, wenn der Entwickler es vorher nicht explizit vorgesehen hat. Und profitiert das Spiel davon, wenn du einen Großteil der Geschichte überspringst, nur weil du jeden Questgeber erstmal in den Schwitzkasten nimmst bis er dir gibt was du willst? :mrgreen: Das wäre natürlich eine coole Option, aber dann müsste das Spiel auch darauf reagieren und die nachfolgenden Ereignisse dynamisch anpassen - der Baron, der auf Rache aus ist und dir hinterher stiefelt mit seinen Männern.
Marobod
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Re: The Witcher 3: Wild Hunt - Test

Beitrag von Marobod »

Reist mal durch Deutschland ueber die landen, und sagt mir hinterher welche der Doerfer besonders aussahen und besonders Erinnerungswuerdig gewesen sind ;)

Die kommen einem naemlich auch manchmal wirklich belanglos und wie tankstellen bzw haben nen schmied etc vor ;)

Am meisten stoert mich das kampfsystem mit dieser viel zu bekloppten kamera, ich bin, wenn ich gestorben bin, entweder uebermuetig einem offensichtlich nicht fuer meine Stufe vorgesehenes Wesen gerannt und hab einen 1 hit kill erfahren, oder, und das waren 90% der Faelle meiner Tode im Kampf , das Aiming, das mir nichts Dir nichts eifnach auf den falschen gegner springt und ich im selben Moment in die gruppe huepfe, Ich wenn ich den naechsten gegner auswaehlen will erstmal durchschalten muß etc.
Auch schon mal bei ruinen getaucht? Ich bin obwohl ueber mir eine große Luecke war um zur Luft zu gelangen ertrunken, weil geralt an irgendwas dort festhing, ueberhaupt die steuerung ist grottenschlecht. Da wunscht man sich eine etwas direktere kontrolle wie bei Skyrim,

naja vielleicht beim naechsten Withcer Ableger, der ncht den witcher beinhaltet sondern irgendeinen hexer bzw zauberin spielbar machen :D
Vinterblot
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Re: The Witcher 3: Wild Hunt - Test

Beitrag von Vinterblot »

Marobod hat geschrieben: Auch schon mal bei ruinen getaucht?
Absolutes Desaster. Den zuständigen Entwickler sollte man 2 Wochen lang zwingen, durch Ruinen zu tauchen.
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Steppenwaelder
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Re: The Witcher 3: Wild Hunt - Test

Beitrag von Steppenwaelder »

jo, die wassersteuerung ist ein graus...
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Nightmare King Grimm
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Re: The Witcher 3: Wild Hunt - Test

Beitrag von Nightmare King Grimm »

SethSteiner hat geschrieben:
Die Dörfer erzeugen bei mir den Gegenteiligen Effekt. Ich seh die inzwischen nur noch wie Tankstellen: Dorf A hat einen Schmied, Dorf B einen Händler, Dorf C einen Kräuterkundigen und Dorf D wieder nen Schmied - nur mit anderer Spezialisierung.
Stimmt schon, ich will das auch nicht abstreiten aber ich denke das hat dann auch ein wenig was mit der Erwartungshaltung zutun. Wenn ich mir vorstelle, dass wirklich jedes Dorf erinnerungswürdig sein soll, wäre man vermutlich nie feritg. Die Alternative wäre ein kleineres Spiel, das kann natürlich gefallen aber mir persönlich gefällt es, dass ich einfach zwischendurch an Außenposten und Hütten vorbeikomme, ohne dass sie Relevanz haben. Das ist dann natürlich wie du sagst Kulisse aber wenn ich mir das Spiel ohne sie vorstelle, würde ich nicht mehr dieselbe Atmosphäre fühlen. So habe ich wirklich das Gefühl einer mittelalterlichen Welt, in der halt die meisten Kaffs sich genau so darstellten und nicht erinnerungswürdig waren. Quasi ist das ja immer noch so, wenn man mal durch Deutschland geht. Ich denke das ist eine Geschmacksfrage.
Ich mache es halt letztlich an anderen Spielen fest und so sehr Skyrim an anderen Punkten versagt, so muss ich sagen: ich erinnere mich an die meisten Städte/Dörfer im Detail. Ich erinnere mich teils an NPCs dort und sogar an Dinge die da Questtechnisch geschehen sind. Dh jeder der Orte hat bei mir einen Eindruck hinterlassen. Das fehlt mir gerade beim Hexer. Ich könnte nicht im Ansatz zuweisen welche Quest ich für wen ich welchem Dorf gemacht habe - geschweige denn wie die Dörfer denn heißen. Dementsprechend denke ich irgendwie nicht, dass meine Erwartungen zu hoch sind und ich bin ja nun auch clever genug um zu verstehen, dass ab einer gewissen Größe eben nicht alles unterzubringen möglich ist. Aber ein wenig mehr hätte ich mir da schon gewünscht, denn sogar Krähenfels bleibt - trotz der großartigen Baron Questreihe - vollkommen blass.
SethSteiner hat geschrieben:
Ich würde nicht generell sagen, dass es funktioniert. Die Zielfunktion ist okay, solange man das Ziel nicht wechseln muss. Ich muss dann teils gut 10 Sekunden rumwerkeln bis ich mal das Ziel bekomme, dass ich eigentlich will.
Ich muss ehrlich gestehen, dass ich Schwierigkeiten habe die Kritik am Kampfsystem nachzuvollziehen. Nicht von dem was du und andere schreiben, das natürlich schon aber ich habe im Spiel wirklich kaum Probleme. Bei mir hakelt es zwar ab und zu mal und ich gehe öfters drauf aber ich merke auch dass es die meiste Zeit über meine eigene Schuld war, weil ich einfach nicht genau aufgepasst habe, zu forsch war oder Ähnliches. Probleme mit den Zielen, Kameraprobleme habe ich so gut wie keine. Das ist wie mit Abstürzen. Ich lese das bei einigen, kenne auch persönlich wen wo das Spiel in der Hinsicht ein paar Probleme hatte aber selbst habe ich nichts dergleichen erlebt. Keine Ahnung woran das liegen könnte.
Ich bin da eigentlich nicht sehr kleinlich, aber ich habe zB eine Quest mehrfach neu laden müssen deswegen, das war erst gestern. Wo man in Novigrad einem Edelmann Geleitschutz geben soll. Die von mir beschriebenen Probleme haben mich da einfach 3 mal die Quest gekostet, was mich richtig frustriert hat. Die Kamera hat durch 'Baugerüste' an denen man an einer Stelle kämpft total rumgespackt und das eigenwillige 'Ziel auswählen' des Hexers hat mich dann die letzten Nerven gekostet. Das war schon extrem aufreibend. Klar, die meiste Zeit passiert das nicht und über die sonstigen Schwächen kann man hinwegsehen. Aber insgesamt kränkelt, mir persönlich, das Kampfsystem an zu vielen Ecken viel zu sehr. Auch an den Animationen hab ich mich inzwischen satt gesehen, was mich dann im Bezug auf das Skillsystem nur noch mehr wünschen lässt, man hätte verschiedene Moves/Combos eingebaut.

Das klingt so alles schlimmer als ich es darstellen mag, ich hab aber mit dem System bisher so meine Probleme.
SethSteiner hat geschrieben:
Das restliche Itemgewusel finde ich dagegen strittig(er), auch weil es einen erschlägt.
Finde ich nicht schlimm ABER ich denke hier hätte es einfach geholfen a) vielleicht eine persönliche Behausung anzubieten um den Schnullifachs teilweise zu lagern, wenigstens das wertvolle Zeug b) einfach deutlicher zu Kommunizieren, was wichtig ist und was nicht. Man behält sich halt soviel auf, weil man Angst hat, man kriegt es nicht wieder und braucht es noch für irgendein Rezept. Wenn das Spiel einem die Möglichkeit bieten würde und es auch deutlich sagt: "Keine Bange, X und Y kriegst du auch dort und dort, du kannst es ruhig verkaufen oder brauchst es nicht sofort einzusammeln" wäre alles etwas leichter. Dann hätte man immer noch extrem viel Zeug aber man wüsste damit besser umzugehen und es einzuordnen.
Positiv würde ich aber dagegen hervorheben, dass man Tränke nur ein Mal brauen muss. Ja ist etwas unrealistisch und casual aber damit muss man nicht bis in alle Ewigkeit Schöllkraut ernten. Wobei (!) es bestimmt lustig wäre für die Hardcore-RPGler die Option einzuführen, dass Tränke sich nicht auffüllen, sondern tatsächlich neu gebraut werden müssen.
Ich hatte das schon paar Seiten zuvor so ähnlich gesagt wie du: letztlich sind es zu viele Dinge die man braucht und zum anderen ist die Wertigkeit nicht ganz klar. Ich hätte mir da, auch im Bezug auf die Alchemie, bisschen was anderes erhofft. Insgesamt mangelt es an zB nachvollziehbaren Fundorten. Bis auf Pilze die gerne in Höhlen wachsen kann jede Pflanze und jedes Item prinzipiell überall herumliegen. Das führt auch bei mir dazu, dass ich einfach nur alles einstecke. Denn a) hab ich durch die schiere Menge an Items gar nicht den Überblick, was denn nun wirklich wichtig ist und was nicht und b) selbst wenn ich den Überblick hätte, so habe ich keine realistische Grundlage um zu verstehen, wo ich denn wonach suchen könnte, wenn ich es denn bräuchte. So sammle ich also prinzipiell auf Gedeih und Verderb einfach alles ein, weil es leichter ist als sich 5 Stunden später daran zu erinnern, wo ich denn mal welches Kraut hab wachsen sehen oder welche Mehlsäcke ich denn noch durchsuchen könnte.

Und ich wäre sehr dafür, dass man Öle/Tränke immer neu herstellen muss, dafür müsste aber meiner Meinung nach erstmal der Rest auch darauf ausgelegt sein, sprich: weniger Pflanzen, mehr Pflanzenmischungen, nachvollziehbare Wachstumsgegenden (Kraut A wächst gerne an der Seite von Bächen, Kraut B gerne an stillen Seen, Kraut C auf Hängen, Kraut D auf Feldern usw).

Gerade auch weil man sich beim Bestiarium solche Mühe gegeben hat hätte ich mir das mit den Kräutern auch gewünscht. Ich schaue ins Buch, lese wo die Pflanze wächst, schaue auf die Map wo ich denn so eine Gegend in der Nähe hab und reite dahin. Zwischendrin findet sich dann noch ne Nebenquest und schon wäre es perfekt. So finde ich das aber ziemlich ungünstig gelöst.

SethSteiner hat geschrieben:
Gwint ist Klasse, keine Frage. Mit Pferderennen und Schlägereien kann ich dagegen nichts anfangen, was die Anzahl der wirklichen Nebenaktivitäten für mich einschränkt.

Auch empfinde ich die von dir beschriebenen Mini-Events nicht wirklich als etwas 'nebenher' machen. Die haben Teils viel 08/15 Charakter und auch wenn sie, neben den richtigen Quests, alles etwas auflockern, empfinde ich persönlich das zB nicht als etwas, dass ich gerne nebenher mache. Einfach weil es oftmals zu nah an dem dran ist, was ich in den Quests schon ohnehin mache (sprich: Banditen/Monster ausräuchern usw). Zumindest geht es mir so damit.
Bei mir eher umgekehrt. Klar in den Quests bring ich auch Leute um und töte Monster aber wie Vinterblot gut beschrieben hat, das Spiel ist nicht so kampflastig. Nach dem Baron werde ich mich mal wieder um ein einzelnes, großes Monster kümmern und dann zur Entspannung ins Tutorialgebiet aufbrechen um einfach mal ein paar Räubern und Monstern auf die Schnauze zu geben, ganz ohne irgendein Drumherum. Eben weil ich doch zumeist in den Quests sehr viel Rede und dort irgendwelchen Banden und Kruppzeug eher aus dem Weg gehe.
Na gut, das kann ich so absolut nachvollziehen. Für meinen Geschmack hätten es aber noch paar Nebenaktivitäten sein können, die gänzlich weg sind vom Abenteurerleben. Das ist aber eine Geschmacksfrage, denke ich. So wie es aktuell ist, ist es auch nicht schlimm.
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makrubi
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Re: The Witcher 3: Wild Hunt - Test

Beitrag von makrubi »

Einfach nur wow dieses Spiel. Ich zocke jetzt seit über einer Woche durchgehend dran und es wird besser und besser. Was Stimmung und Inszenierung angeht, müssen die Entwickler mit dem Teufel im Bunde sein.

Freut euch schon mal auf das Ende der langen (aber nie langweiligen) Suche nach Ciri. Das Spiel gipfelt in einem fulminanten (Zwischen.)Höhepunkt.
Spoiler
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Die Schlacht um Kaer Morhen und das ganze Drumherum ist unfassbar gut inszeniert.
Je nach bisheriger Spielweise können hier drastische Konsequenzen auftreten. So macht das Spiel unmissverständlich klar, dass eine bestimmte Person die Schlacht (bei mir) nur deshalb überlebt hat, weil eine andere Person auf Kaer Morhen dabei war, die nicht zum zwingend anwesenden Personenkreis gehört. Da macht sich die gute Ausarbeitung der Charaktäre gleich doppelt bezahlt. Man fiebert so richtig mit.
Erzählerisch wird in dieser Quest alles was bisher schon verdammt gut war, noch einmal ne ganze Schippe übertroffen. Spätestens hier ist der Witcher 3 für mich die neue Referenz in Sachen RPG für mich, was Story, Questqualität und Inszenierung anbelangt.
Und das Schönste. Das Spiel scheint noch weit enfernt von" vorbei" zu sein. Es fühlt sich eher so an, als ob die Hauptstory jetzt erst so richtig losgehen und da noch einiges kommen würde.
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EvilReaper
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Re: The Witcher 3: Wild Hunt - Test

Beitrag von EvilReaper »

Vinterblot hat geschrieben:Der Entwickler kann dir nur diskrete Entscheidungen an die Hand geben, eine kontinuierliche Freiheit ist technisch nicht möglich. Mir wäre auch kein Spiel bekannt, welches solche Möglichkeiten bietet, wenn der Entwickler es vorher nicht explizit vorgesehen hat. Und profitiert das Spiel davon, wenn du einen Großteil der Geschichte überspringst, nur weil du jeden Questgeber erstmal in den Schwitzkasten nimmst bis er dir gibt was du willst? :mrgreen: Das wäre natürlich eine coole Option, aber dann müsste das Spiel auch darauf reagieren und die nachfolgenden Ereignisse dynamisch anpassen - der Baron, der auf Rache aus ist und dir hinterher stiefelt mit seinen Männern.
Deswegen habe diesbezüglich doch schon ein Beispiel am Anfang meiner Kritik genannt: Fallout New Vegas. Dort gibt es auch verschiedene Gruppierungen/Gangs und du kannst sehr, sehr viel durch Dialoge lösen (und je nach Skillung stehen einem unterschiedliche Dialogoptionen zur Verfügung), aber auch stehlen, kämpfen und sogar fast jeden NPC töten. Wenn du dann einen wichtigen NPC einer Gruppierung tötest, kannst du logischerweise seine Questreihe nicht mehr machen und der Rest der Gruppierung jagt dich, aber es gibt diese Option und in einigen Fällen kann man so dann schneller an bestimmte Orte kommen oder bestimmte Gegenstände früher erlangen. Eine solche Freiheit und Optionsvielfalt wie in den Fallout-Teilen (Teil 3 + New Vegas), gibt es sonst mMn in keinem anderen Triple-A RPG.

Bei der Sache mit dem Baron in TW3 stört mich dann aber halt vor allem, dass es zwar die Dialogoption gibt, sich aggressiv gegenüber dem Baron zu verhalten, diese aber - wie vorher bereits erwähnt - nicht zu einem anderen Ergebnis führt. Es kommen nur ein paar zusätzliche Dialogzeilen, die Quest-Reihe muss ich trotzdem machen. Das sind diese Fake-Optionen, bei denen der Entwickler es so aussehen lassen möchte, als gäbe es viele Möglichkeiten, wobei es aber egal ist, was man wählt. Darauf hätte man verzichten können.
Vinterblot
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Re: The Witcher 3: Wild Hunt - Test

Beitrag von Vinterblot »

Okay, das stimmt vermutlich. Ich habe New Vegas nie wirklich gespielt, aber Fallout 3, Morrowind, Oblivion und Skyrim und du hast recht: Man kann in den Bethesdatiteln in der Regel Dinge tun, die andere RPGs verbieten: Z.B. Questgegenstände erlangen, in dem man den NPC einfach bestiehlt/tötet.

Witcher 3 legt hier mehr Wert auf seine Geschichten als auf die Freiheit des Spielers, während Bethesda das ja eher andersherum macht: Relativ flache Handlung, aber viel Gestaltungsmöglichkeit durch den Spieler. Das sind aber imho auch zwei Ansätze, die sich leider gegenseitig mehr oder weniger ausschließen - aus wirtschaftlichen Gründen.

Hier sehe ich leider auch nicht, wie sich dieses Problem überwinden lassen soll, außer durch massive Entwicklung bei der prozeduralen Entwicklung und der KI/Neurale Netze. Man müsste einem Computer sprichwörtlich Dramaturgie beibringen. Solange Videospiele "von Hand" erstellt werden hast du die Eckpunkte: Viel Umfang, Viel Freiheit, Aufwendige Erzählung. Zwei von drei Eckpunkten darfst du wählen, alles drei gleichzeitig ist nicht rentabel.
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Re: The Witcher 3: Wild Hunt - Test

Beitrag von Marobod »

Mal ne Frage

Wie geht ihr gegen diese Moderhaeute vor?
Spoiler
Show
Ich habe gern gedankenkontrolle auf einen von denen und dann kloppen die sich bis einer sich aufblaeht und explodiert undd ann explodieren alle wie im kanon.

Die Frage an sich ist, gibt das weniger XP? ich meinDie sind so leicht damit zu killen, wenn ich auf die eindresche blaehen die sich in 90% der faelle sowieso auf.
Zuletzt geändert von Marobod am 24.05.2015 18:31, insgesamt 1-mal geändert.
Vinterblot
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Re: The Witcher 3: Wild Hunt - Test

Beitrag von Vinterblot »

Spoilertags bringen nichts, wenn ausserhalb des Spoilertags nicht ein spoilerfreier Hinweis darauf zu lesen ist, worum es im Spoiler geht :wink: Ich mache Spoilertags nur auf wenn ich sicher bin, das darin nichts zu lesen ist was ich nicht schon selbst gesehen habe.
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Rooobert
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Re: The Witcher 3: Wild Hunt - Test

Beitrag von Rooobert »

Mal ne Frage wegen einer Nebenmission:
Spoiler
Show
Ich bin ziemlich am Anfang, hab eine Nebenmission angenommen, in der ich irgendein Geist suchen soll (Devil by the well, oder so ähnlich). Leider hab ich die Leiche im Brunnen schon entdeckt, bevor ich alle Hinweise entdeckt hatte. Jedesmal wenn ich jetzt einen Hinweis untersuchen will hängt sich das Spiel auf. Und ohne geht es irgendwie nicht weiter. Hab auch schon gewartet bis 12 Uhr, da soll ja dann der Geist erscheinen, aber das klappt auch nicht. Hat rgendjemand einen Tipp? Zur Info ich hab gerade nur die ungepatchte xbox one version, da im Moment der Router spinnt..
?Wer keine Hausaufgaben macht, fährt auch keinen Jetski!?
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SethSteiner
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Re: The Witcher 3: Wild Hunt - Test

Beitrag von SethSteiner »

Rooobert hat geschrieben:Mal ne Frage wegen einer Nebenmission:
Spoiler
Show
Ich bin ziemlich am Anfang, hab eine Nebenmission angenommen, in der ich irgendein Geist suchen soll (Devil by the well, oder so ähnlich). Leider hab ich die Leiche im Brunnen schon entdeckt, bevor ich alle Hinweise entdeckt hatte. Jedesmal wenn ich jetzt einen Hinweis untersuchen will hängt sich das Spiel auf. Und ohne geht es irgendwie nicht weiter. Hab auch schon gewartet bis 12 Uhr, da soll ja dann der Geist erscheinen, aber das klappt auch nicht. Hat rgendjemand einen Tipp? Zur Info ich hab gerade nur die ungepatchte xbox one version, da im Moment der Router spinnt..
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Ich war da auch gerade noch mal und glaube es ist recht sinnvoll erst Mal nicht zur Mittagszeit dort zu erscheinen, sondern besser um 16 Uhr. Ich empfehle dir mal in die drei Häuser zu gehen und dort alles zu untersuchen, danach in den Brunnen springen und dort mit Hexersinn Ausschau halten und dann sollte es für dich auch weitergehen.
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