Und das ist eben das was Leute immer falsch verstehen. Er hat sich natürlich mit Dopingmitteln vollgepumpt, genau wie seine direkten Konkurrenten Ullrich, Klöden, Beloki, Pantani, Basso und wie sie nicht alle heißen. Das bedeutet das er immer noch derjenige war der am härtesten gearbeitet hat, der den größten Willen, das beste Team, die beste Taktik usw. hatte.Wulgaru hat geschrieben:Aber das ist doch genau der springende Punkt: Millionen Fans haben geglaubt, dass dieser Mann ein Held ist, der einem zeigt, dass man mit genug Willen alles schaffen kann. Dabei hat er sich auch nur mit Dopingmitteln vollgepumpt. Sowas finde ich persönlich unerträglich, weil er sich für etwas hat feiern lassen, was er gar nicht war. Dass er seinen Krebs besiegt hat freut mich, so wie es mich für jeden freuen würde aber das entschuldigt doch nicht seinen Betrug.Das_lachende_Auge hat geschrieben:
Für mich braucht es immer auch einen wirklich Betrogenen und die Konkurrenz war es nicht. Auch nicht die Sponsoren, denn auch wenn da einige geklagt haben, wussten sie es alle ob nun Telekom oder Us Postal. Fans haben natürlich jedes Recht sich von ihm abzuwenden. Aber auf der anderen Seite sind genau solche Vorfälle in meinen Augen das schizophrene am Leistungssport....man hat Fans und wird gefeiertweil man gewinnt und Rekorde bricht...nicht weil man hart arbeitet und 41. wird. Jeder Fan der in seiner Empörung badet muss sich kurz fragen warum er einen Sportler gut findet. Der Fan will die Show, er will nur nicht hinter eine Fassade blicken....dann will er lieber empört sein. Mittelmäßigkeit die vielleicht ehrlich wäre, will er auf jeden Fall nicht, selbst wenn er das behauptet.
Ich gebe mal ein Beispiel aus dem Tennis. Leute wie Mayer oder Kohlschreiber werden regelmäßig als Versager beschrieben weil ihnen angeblich der Biss fehlt den Leute wie Becker und Stich hatten. Sie sind in den Top40 und mutmaßlich ehrliche Arbeiter, aber eben nicht mehr. Jede Wette das man sie feiern würde, wären sie Top10-Spieler und mehr. "Fans" interessieren sich nicht für Mittelmäßigkeit. Sie wollen Siege, Medaillen, Titel.[/quote]
Kann es sein dass wir unterschiedliche Grundeinstellungen zum Thema Sport haben? Ich bin Fan eines Sportlers, weil ich seinen Siegeswillen, seinen Stil und seine Leistung schätze. Weil er zeigt, was Menschen mit Willen machen können und nicht, weil er mir eine tolle Show abliefert. Dann könnte ich auch Wrestling gucken. Wenn ich dann nun mal merke, dass es eben nicht nur an seinem Willen liegt sondern er sich einen einfacheren Weg gesucht hat (und nein damit sage ich nicht, er hätte es einfach gehabt. Unterschied) dann ist er ab da an nicht mehr Vorbild für mich. Und du siehst ja an den vielen hämischen Kommentaren, dass er der Tour mehr geschadet hat als man denkt.