Everybody's Gone to the Rapture - Test

[Sylver001]

Klingt interessant.. mal was anderes.

[EvilNobody]

Leider soll die Auflösung der Geschichte ja totale Rotze bzw nicht vorhanden sein. Sowas hasse ich, denn es enttäuscht die geschürten Erwartungen.

[Antagonist]

Also, ich muss hier zwei Dinge vorausschicken:

1) Rumtrollen ist eigentlich wirklich nicht meine Art, aber gleich wird ich mich wie ein Troll anhören
2) Wenn ein Spiel mehr sein möchte als einfach nur 08/15 Gameplay bin ich meist Feuer und Flamme. Selbst wenn Gameplay, Grafik etc. zugunsten von künstlerischem Ausdruck in die zweite Reihe zurücktreten bin ich immer noch begeistert. Dementsprechend finden sich in meiner Spielebibliothek Spiele wie Journey, Flower, Never Alone, Hohokum, Proteus, Brothers, Rain, The Unfinished Swan, Child of Eden, Rez, Limbo, ICO, SOTC und Experimente wie detuned oder Linger in Shadows. Auf dem PC habe ich Gone Home und the Path sehr genossen,

Dummerweise hab ich mir vor einigen Jahren "Dear Esther" gekauft, weil das natürlich voll in mein "Spiele können Kunst Sein" Beuteschema passt. Alle waren begeistert davon, nur ich kam mir vor wie oder kleine Junge der als einziger sieht, dass der Kaiser gar keine Kleider trägt. Oder anders formuliert:

HAT DENN KEINER GEMERKT DASS "DEAR ESTHER" NUR PRÄTENTIÖSE KUNSTSCHEISSE IST?

Man schleicht über eine Insel während ein Erzähler irgendwelche 08/15 Dialoge vor sich hinsabbelt! Wie Kacke ist dass denn? Das "Spiel" war das Äquvalent zu Joseph Beus' Fettecke! Ein Klumpen Fett in die Ecke und Kunstkritiker wie ein Herrr Luibl sehen alle Fragen auf das Diesseits und das Jenseits beantwortet!

Dann kommt "Everybody's Gone to The Rapture" angeschlichen. Ich Depp kaufe mir das, weil Beuteschema und so. Leider gab es kein Warnschild im Store: "Vorsicht!!! von den selben Spaßvögeln die "Dear Ester" gemacht haben!

Nach einer Stunde dämmerst es mir, nach drei Stunden unterbreche ich und verschaffe mir Gewissheit hier im Netz:

Yup! "Everybody's Gone to The Rapture" ist von den selben Honks und verdient damit den Titel " PRÄTENTIÖSE KUNSTSCHEISSE DELUXE!!!"

Jetzt mal ehrlich: Ja, es sieht zum Niederknien schön aus! Wirklich toll, Glückwunsch! Der Rest? Verdauungsendprodukt!!!!

Die Geschichte? Jup, jemand hat "Quiet Earth" geschaut und sich davon lose inspirieren lassen - Zugegeben, nicht die schlechteste Idee, aber originell?

Wieso kann ich mich nicht halbwegs menschenwürdig schnell bewegen? Gibt man mir die WAHL, mache ich freiwillig langsam und nehme die Atmosphäre in aller Ruhe in mich auf. Wenn euch aber jemand eine Eisenkugel ans Bein kettet mir dem Spruch "Entspann dich doch mal, mach doch mal langsam!" - Seid ihr dann entspannt? EBEN!

Merkt denn niemand, dass die ganze Umgebung nur eine seelenlose Fassade ist??? Seid ihr mal in ein Haus rein? Habt ihr da irgendetwas gesehen, dass die Botschaft rüberbringt, "hier haben echte Menschen gelebt"?

Ich bin mir sicher wenn ich das "Ende" des "Spiels" erreicht habe steht da Hape Kerkeling und ruft mir entgegen "HURZ"!!!

ich habe fertig.

(Disclaimer: Sorry, musste das mal loswerden, reg mich zu sehr über das Ding hier auf. Wenn ihr mehr in diesem Spiel seht und ihr echten Spaß daran habt, es sei euch gegönnt.)

[MrLetiso]

Werde es mir sicher kaufen, sobald es für PC kommt. Solche ruhigen Geschichten sind für einen entspannten Nachmittag genau das richtige. Ist wie lesen - mit Bild

[Temeter]

Ich glaube in diesem Fall vertraue ich eher Jim Sterling, der hat das Ding ziemlich auseinandergenommen:
http://www.thejimquisition.com/2015/08/ ... re-review/

Dear Esther war eigentlich ziemlich mies darin, dir eine Geschichte erzählen, und da hört sich mir Rapture zu sehr nach an. Spiele wie Dear Esther oder The Path mögen ja viel für das Storytelling getan haben, aber sie waren eher simple Experimente, die nach Gone Home, Stanley Parable oder Eathan Carter einfach arm ausschauen. Spiele komplett auseinanderzunehmen und alle früher selbstverständlichen Elemente durchzumischen, war eine interessante Übung, nun muss man sie auch wieder sinnvoll zusammensetzen.

[EvilNobody]

GamersGlobal hat dem "Spiel" 6.5 Punkte gegeben. Da wird eben auch das Ende bekrittelt, dass völlig enttäuschend ist. Hätte Jörg ja auch mal erwähnen können...

[greenelve]

Scheinbar hat es Kotaku mit jedem einzelnem Wort der "Wertung" ganz gut geschafft, Vor- und Nachteile wunderbar einzufangen:

[EvilGabriel]

Oh, ein langweiliges Indiespiel mit ach so künstlerischem Anspruch bekommt den Instant Gold Award von 4Players, welch Überraschung.
Da liest sich der GamersGlobal Test aber sehr viel realistischer: http://www.gamersglobal.de/videotest/ev ... e?page=0,0

[chichi27]

Oh, ein langweiliges Indiespiel mit ach so künstlerischem Anspruch bekommt den Instant Gold Award von 4Players, welch Überraschung.
Da liest sich der GamersGlobal Test aber sehr viel realistischer: http://www.gamersglobal.de/videotest/ev ... e?page=0,0

Das liest sich abgesehen vom schlechten Ende doch recht ordentlich :wink: .

[Paulaner]

Ich bin zwiegespalten.

Einerseits hat das Spiel eine tolle Atmosphäre. Das Dorf ist absolut authentisch gezeichnet und sieht obendrein - der CryEngine sei Dank - auch noch klasse aus. Die schnipselhaften Story-Häppchen sorgen immer wieder für Aha-Effekte, sind prima vertont und machen Lust auf mehr. Hinzu kommt ein Soundtrack, der die Emotionen, die das Spiel immer wieder weckt, hervorragend zu untermalen weiß.

Anderseits gibt es kaum Interaktionsmöglichkeiten. Stattdessen findet man haufenweise Sackgassen, denen der englische Begriff 'dead ends' durchaus gerechter wird. Denn hier ist das Spiel tatsächlich tot. Ich hätte nicht unbedingt in jeder Ecke vertonte Gespräche zwischen Einwohnern erwartet, aber das Spiel hätte schon viel gewonnen, wenn man ein paar mehr Informationen in Form von Briefen, Tagebüchern, etc. verstreut hätte. So etwas gibt es leider gar nicht - man ist auf die spärlichen Informationen aus Gesprächen und Radio angewiesen. Blöd auch, dass man sich dank der doch ziemlich reduzierten Steuerung kaum aus besagten dead ends hinausmanövrieren kann. Über eine nicht einmal kniehohe Hecke springen? Fehlanzeige. Dazu die doch eher schwerfällige Gangart, die auch durch dem Sprintknopf (R2) nichts von ihrer Behäbigkeit verliert. Schade auch, dass so viele Häuser unzugänglich sind. Gerade hier hätte ich mir viel mehr Informationen zu Einzelschicksalen der Bewohner gewünscht.
Für mich der am schwersten wiegende Punkt: Das Ende verläuft total im Sande. Everybodys Gone To The Rapture versteht es zwar einen Spannungsbogen aufzuziehen, der einen voller Erwartungen in jeden noch so kleinen Winkel des Spiels treibt, um endlich Antworten zu finden; leider hört das Spiel aber viel zu früh damit auf, tatsächlich Antworten zu geben. Es hört vielmehr noch an einem Punkt auf, wo man das erste Mal in der Lage wäre konkrete Fragen zu stellen. Eine Abspann oder letztes klärendes Gespräch zwischen gewissen Teilen der Anwohner, um endlich etwas mehr Licht ins Dunkel zu bringen, fehlen leider. So bleibt am Ende leider nur sehr wenig Material, das zum Weiterspinnen einlädt. Man könnte auch sagen, dass das offene Ende hier völlig neu definiert wird.

Nichtsdestotrotz hatte ich Spaß mit Everybodys Gone To The Rapture . Auch wenn der Negativteil hier deutlich überwiegt, würde ich das Spiel als gut einordnen und so etwa um die 75% geben. Vielleicht begebe ich mich noch ein zweites Mal in die Spielwelt, um mir etwas klarer zu werden. Andererseits wäre es auch nett, mit euch über die Story zu diskutieren. Dann aber bitte in Spoilern, wir wollen hier niemanden etwas vorwegnehmen.

edit: Ich muss meine kritische Einschätzung teilweise relativieren. Es war wohl gestern Abend bereits sehr spät, denn ich habe doch glatt einen großen Teil des Spiels inkl. dem Ende verpasst (ja, es gibt ein Ende. Und ein - zumindest für mich - sehr befriedigendes dazu). Ich würde mich der Wertung von Jörg jetzt mindestens anschließen wenn nicht sogar Platin vergeben. Das Spiel hat mich einfach mitgerissen.

[LeKwas]

Klingt interessant.. mal was anderes.

Seh' ich ehrlich gesagt eher andersherum, die letzten Wochen sind relativ viele solcher First-Person-Walking-Simulatoren erschienen:
- the static speaks my name
- Fingerbones
- Dream
- Dreaming
- Cradle
- Reflections
... um ein paar der besseren zu nennen. Dieses Genre ist insgesamt betrachtet aktuell überpräsenter als bspw. Modern Military Shooter.

[mbu]

Hat einer von denen die sich hier negativ zu dem Spiel äußern das Spiel überhaupt durch- bzw. angespielt oder ist das wieder das typische 4players Forums gehate?

[Lord Hesketh-Fortescue]

Ich bin mir sicher wenn ich das "Ende" des "Spiels" erreicht habe steht da Hape Kerkeling und ruft mir entgegen "HURZ"!!!

Hehe. Ja, diese Gefahr besteht natürlich bei jeglichen Kunst-Erzeugnissen, die diesen gewissen „Dünkel“ auch recht ungeniert ausstrahlen ("Look at me, I’m Art!!"). Musste lollen. Bin dennoch gespannt, wie das Spiel bei mir so reinhurzen wird.

And...maybe we could repeat it from the first phrase??

[CritsJumper]

HAT DENN KEINER GEMERKT DASS "DEAR ESTHER" NUR PRÄTENTIÖSE KUNSTSCHEISSE IST?

Vielleicht stimmt was mit deinen Erwartungen nicht. Bezüglich Dear Esther kann ich das verstehen, es konnte mich nicht fesseln, eben wegen der blöden Inventarpolitik. Ich dachte nur.. wer denkt sich so einen Rotz aus? Teleportieren und 5 mal klicken für Dinge die in normalen Adventures schon einfacher gehen und so weiter.

Aber auf Dear Easter konnte ich mich nicht einlassen.

Hier bei EGttR ist das für mich etwas anderes. Aber mir gefällt eben die Ausgangssituation total. Ich denke wenn du keine Endzeit-Filme magst wo eben keine Zombies drin vor kommen dann vergiss EGttR! Andernfalls ist das Spiel nicht mehr als ein Film, mit wenigen Häusern wo wirklich etwas passiert.

Doch das was mich wirklich reizt und was das Spiel für mich zu einem 85% Spiel macht ist die Tatsache das mein Kopfkino angeworfen wird. Genauso wie bei richtiger Kunst auch. Man sieht etwas denkt "wow das schaut aber blöd aus"..., analysiert es ein wenig und findet tatsächlich 250 neue Verzweigungen von möglichen, sehr interessanten Verknüpfungen.

Leben ist oft ja auch total langweilig unspektakulär, doch wenn man die Zusammenhänge analysiert trifft man vielleicht auf etwas das einen total fesselt. Genau so ist für mich aktuell EGttR! Andere Spiele schaffen das nicht so oft, und das mit wirklich total einfachen Mechanismen. man beobachtet und läuft umher und drückt alle 30 Minuten mal X. Ich habe das Spiel als Plus-Titel für 19,99 gekauft, hätte mir gewünscht es hätte einen doppelten Umfang und würde 50 Euro kosten. Aber so ist das auch ganz ok.

Zombies vermisse ich vielleicht ein ganz klein wenig, doch ohne ist es sogar fast noch gruseliger. ;D Bitte nicht das Ende Spoilern ich warte wirklich gespannt darauf, habe jetzt 3/4 des Spieles am Stück gespielt denke ich.

[CritsJumper]

Dann aber bitte in Spoilern, wir wollen hier niemanden etwas vorwegnehmen.

Ja das finde ich bei deinem Post auch, wobei sich das ja noch zurückgehalten hat. Hast du denn alle Stelle gefunden? Es gibt eine Karte im Spiel.

Spoiler

Show

irgendwo nach dem Bahnhof

da sind sehr viele Szenen (alle?) eingezeichnet. Ich denke wenn man diverse Abschlüsse der Lichtgestalten nicht geschafft hat und zuvor schon das Ende erreicht ist es eventuell unvollständig. Zumindest in meiner Theorie.

Wenn ich das unzufriedene Ende habe werde ich bestimmt noch mal neu starten und all diese Punkte abklappern, Dann vielleicht noch mal auf Deutsch, spiele aktuell auf Englisch. Alles in allem ist es natürlich kein "großes Spiel", aber ich sehe es wie eine DVD die eigentlich nur 2 Stunden dauern sollte und ich bekomme dann die dreifache Menge.