In Between - Test

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Das_lachende_Auge
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Re: In Between - Test

Beitrag von Das_lachende_Auge »

Astorek86 hat geschrieben:
Das_lachende_Auge hat geschrieben:Also findest du es normal, wenn man als gesunder Mensch den Wunsch hegt, sich in einem Krebspatienten rein zu versetzen?
Ich glaube, hier liegt ein grundsätzliches Problem vor, dass es weniger um das Spiel ansich, sondern um die grundsätzliche Bewertung von Inhalten handelt, mit dem man selbst ein Problem hat.

Es gehört zu unserem Leben dazu und ist auch völlig normal, dass der Mensch einen Blick, eine andere Perspektive einnehmen möchte, um bestimmte Thematiken besser verstehen zu können. Und es gibt nunmal auch Menschen, die den Blick bewusst auf für sie unangenehme Themen richten. Aus welchen Gründen das passiert, ist sogar relativ zweitrangig...

Alternativ kannst du auch versuchen, das Spiel von der anderen Perspektive, z.B. eines Entwicklers, zu sehen: Es besteht die Möglichkeit, dass das Spiel auch eine Aussage vom Entwickler ist, um mit der Thematik umgehen zu können. Sowas ist mit anderen Medien auch nicht gerade ungewöhnlich (z.B. schreiben auch viele darüber) und bei Spielen auch nicht das erste Mal, mit unangenehmen Thematiken umzugehen (siehe z.B. Papo & Yo, oder The Binding of Isaac).

Ich möchte gerne mehr dazu schreiben, vermute aber, dass ich bei dir dabei auf Taube Ohren stoße. Deine Frage ist schließlich auch bewusst provokativ formuliert ("Den Wunsch hegen" ist nicht annähernd dasselbe, wie "eine andere Perspektive einnehmen"...). Kommt offen gestanden ziemlich kalt rüber, wie du sie formulierst...
Na super, der erste, der mal anständig darüber diskutieren kann und du machst es dir selbst kaputt in dem du mir schon wieder Dinge unterstellst für die du keine Anhaltspunkte hast. Und was heisst bewusst provokativ? Ich bin mit Videospielen aufgewachsen und kann es einfach nicht verstehen, warum man zum Beispiel ein Spiel spielt, welches einem den grauen und eintönigen Alltag eines Zöllners vorgaukelt. Eine einfache Frage auf die ich eine Antwort haben wollte. Die hast du mir aus deiner Sicht gegeben. Warum fühlt sich eigentlich jeder Gamer so dermaßen angegriffen, wenn man sein Spielverhalten hinterfragt?

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Sharkie
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Re: In Between - Test

Beitrag von Sharkie »

Das_lachende_Auge hat geschrieben:Warum fühlt sich eigentlich jeder Gamer so dermaßen angegriffen, wenn man sein Spielverhalten hinterfragt?
Vermutlich deshalb, weil Du im selben Atemzug infrage gestellt hast, inwieweit es denn noch "normales" Verhalten sei, so etwas spielen zu wollen.

Desweiteren hast Du ja in Deinem ersten Post die Frage gestellt "Warum muss man in einem Segment, welches eigentlich dazu dienen sollte für ein paar Stunden aus dieser schlimmen Welt auszubrechen, solche Thematiken spielerisch aufgreifen?". Diese Frage ist, auch wenn Du den Wunsch äußerst dies zu verstehen, bereits nicht sehr wohlwollend formuliert. Davon, dass Spiele sowas müssen, war nämlich nirgends die Rede. Es wurde in den ersten Posts vielmehr begrüßt, dass sie sowas mittlerweile auch tun. Zudem hatten da bereits zwei Leute erklärt, dass sie diese eher schwere Thematik aufgrund ihrer jeweiligen persönlichen Biographien im Rahmen eines Spiels interessant finden. Was ist denn daran dann noch so schwer zu verstehen?

Zudem ist es tatsächlich sehr einseitig, wie Du Deine subjektive Meinung zu diesem Thema normativierst. Wer sagt denn, dass ein Spiel "eigentlich dazu dienen sollte für ein paar Stunden aus dieser schlimmen Welt auszubrechen"? Ja gut, Du vielleicht. Ist ja auch eine legitime Ansicht. Aber warum muss man die gleich so verabsolutieren, bzw. die "Normalität" von davon abweichenden Standpunkten infrage stellen? Ja meine Güte, dann gibt es halt Leute, die in Spielen (auch!) noch ganz andere Potenziale sehen, als lediglich angenehmen und erholsamen Eskapismus. Daraus ergibt sich doch überhaupt kein Problem, weder für Dich noch für besagte Leute. Ein Problem ergibt sich erst, wenn einer (und das warst in dem Fall Du) damit anfängt, zu hinterfragen inwiefern die Vorliebe des jeweils anderen noch "normal" sei.

Ich zum Beispiel verstehe den Reiz an World of Warcraft nicht, aber deshalb würde ich doch nicht Leute, die das gerne spielen, dazu auffordern die "Normalität" ihrer Vorliebe zu rechtfertigen. Beziehungsweise wenn ich es täte, bräuchte ich mich wohl nicht zu wundern, wenn dieses Infragestellen als unterschwellig aggressiv aufgefasst wird und sich der WoW-Fan dementsprechend davon angegriffen fühlt.
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Syfaa
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Re: In Between - Test

Beitrag von Syfaa »

Das_lachende_Auge hat geschrieben:
Syfaa hat geschrieben:
Das_lachende_Auge hat geschrieben:Ganz ehrlich ich verstehe es nicht. Auf der Welt passieren jeden Tag schlimme Dinge. Menschen müssen leiden oder werden getötet. Warum muss man in einem Segment, welches eigentlich dazu dienen sollte für ein paar Stunden aus dieser schlimmen Welt auszubrechen, solche Thematiken spielerisch aufgreifen? Was bewegt jemanden dazu sich fühlen zu wollen wie ein Kriegsflüchtling oder ein Krebspatient? Man kann es ja nicht mal mit Filmen vergleichen, denn bei Videospielen geht es um Immersion. Wie gesagt, ich verstehe es nicht.
Find deine Herangehensweise grundsätzlich zu einseitig.
Was einen dazu bewegt, ist doch einfach zu verstehen: eine andere Perspektive auf das Thema und wie von eben dieser aus damit umgegangen wird.

Was ich ganz ehrlich gesagt net versteh ist: wie man unter so nen Test (bei nahezu allen indies, kommt immer min einer an) schreiben kann, wie sonderbar die Leute sind die sowas spielen? Das impliziert dein Text nämlich für mich.

Was die Immersion angeht, gebt ich Dir nur zu 0,984% recht. Imo muss ein Spiel überhaupt net immersiv sein um gut zu sein. Kann, aber ist doch kein Standard. Der Begriff wird mittlerweile sowieso viel zu inflationär verwendet.

@Sephi

Du hast aber 2 Daumen, oder ^^? :Häschen:

€: Glubschi war schneller, wesentlich
Also findest du es normal, wenn man als gesunder Mensch den Wunsch hegt, sich in einem Krebspatienten rein zu versetzen?
Nachvollziehbar find ich es. Meine Gefühlswelt mal außen vor. Nicht die Umstände machen hier den Punkt aus. Wenn Du gesund bist und das so weit wie möglich von dir schieben magst, ist das ok für mich. Hat auch nix mit Empathie zu tun. Wäre es aber net gesünder sich mit Problemen, Krankheiten, Verlust auseinander zu setzten? Oder denkst du, dass Du die Prinzessin vom Lollipop-Land bist und nichts, was dich persönlich betrifft stattfindet bzw eine Auseinandersetzung mit dem Thema rechtfertigt?

Find eben das geistig anormal. Du entscheidest net in was für einen Körper Du geboren wirst, oder über Erbgut. Was letztlich bleibt/bleiben sollte ist Verstand. Und man sollte eben offen und vorurteilsfrei (soweit das möglich ist) an gerade auch schwere Themen herantreten.

De sade gelesen? Ist auch net angenehm...

€: Das mit dem "Wunsch hegen" hab ich überlesen. Net Dein Ernst, oder?
"I honestly feel like grabbing ur head and hitting it ; Matter of fact, u don't even deserve a brain...gimme it"
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Sharkie
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Re: In Between - Test

Beitrag von Sharkie »

Syfaa hat geschrieben: €: Das mit dem "Wunsch hegen" hab ich überlesen. Net Dein Ernst, oder?
Zumal es ja wohl ein klitzekleiner Unterschied ist, ob man sich in einen Krebspatienten hineinversetzen können möchte, oder ob man gern ein Krebspatient wäre. Ersteres würde ich als zutiefst menschlich und komplett "normal" beschreiben, insbesondere wenn man in seinem Leben bereits mit Menschen, die von Krebs betroffen sind, in Kontakt gekommen ist (und mal ehrlich, wer ist das noch nicht?).

Zweiteres wäre in der Tat ziemlich absonderlich. Aber das hat ja auch nie irgendjemand zur Debatte gestellt. Auch das hier besprochene Spiel macht, so denke ich, nicht das Identifikationsangebot "Sei ein Krebspatient" (wie absurd das schon klingt!), sondern vielmehr "Lerne die Perspektive eines Krebspatienten kennen". Da ist überhaupt nichts fragwürdiges dran - eher im Gegenteil.
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