JackyRocks hat geschrieben:
Der Punkt ist dass für dich der Reiz bei Null angekommen ist. Für mich kam er bei Fallout 4, Skyrim, Fallout 3 usw. weil ich mit irgendwelchem Scheiss gerade zu erschlagen wurde. Alles lies sich aufheben, mitnehmen usw. wirklich jeder Pfeffer und das ist ja bei Fallout 4 nochmal ne Stufe schlimmer. Ja klar kann man es bewundern wie toll das ist und wie umfangreich das Crafting aber am Ende ist es doch auch bloß Augenwischerei weil der Meiste Scheiss den du sammelst in 90% der Fälle nur für den Siedlungsbau wichtig ist, den ich für meinen Teil absolut furchtbar und umständlich finde und deswegen mit der Kneifzange nicht anfassen würde. Streich das raus und was hast du? Dazu kommt, dass du beim Witcher Alles mögliche findest. Sicher es stehen nicht überall Kisten rum die du umwerfen kannst und was weiß ich wo, aber du findest soviel Zeug und kannst so viele Dinge mit so vielen anderen Dingen kombinieren und kannst Materialien teilweise zig Mal zerlegen. Ich hatte ein episches Schwert, dass ich irgendwann nicht mehr gebraucht habe, habe es in alle Komponenten zerlegt und die nochmal zerlegt und da nochmal die Komponenten zerlegt. Ich finde das schon gut durchdachtes Crafting. Das Viper Schwert bringt dir vielleicht 2-3 Level was es sei denn du magst seine Bonuseigenschaften besonders und da kommt wieder der Punkt der Individualisierung rein. Schwere Rüstungen als Hexer Set findest du frühestens auf Skellige und viele betreten Skellige erst mit Level 20 oder so. Insofern sind andere Rüstungen und Schwerter wichtig, gerade wenn man eine bestimmte Fähigkeitenkombo gewählt hat.
Eines vorneweg: ich mache mir jetzt die Mühe, auf deine Wall of Text einzugehen. Solltest du ab einem bestimmten Punkt, so wie letztes mal, versuchen wollen, mich als "dumm" oder "troll" darzustellen, mache ich das gewiss nie wieder. Deshalb bitte - auch wenn wir andere Ansichten haben, lass uns diesmal nicht so weit gehen.
Ich weiß nicht, ich hab erst ganz wenig Zeit in FO4 verbracht, aber ich brauche die Mats für die Rüstung, den Siedlungsbau und das Waffencrafting. Da liegst du mit deiner Aussage etwas daneben bzw überspitzt das etwas zu doll. Und, das ist jetzt natürlich eine reine Geschmacksfrage, aber ich persönlich finde es Klasse, in einem Endzeitsetting mit einem blöden Bleistift oder einer Tube Klebstoff was anfangen zu können, hin zu dem Punkt, dass ich mich (mit dem Wissen im Hinterkopf, was ich gebrauchen kann) selbst über 'kleine' Mats freuen kann. Das siehst du anders, okay. Aber ich persönlich empfinde das eher als eine Stärke.
Und ich weiß nicht, ich habe beim Witcher von Anfang Level 20 bis ca Level 30 keine Ausrüstung wechseln müssen. Was du hier dann zudem als Positiv beschreibst, hat mich dann eher gestört. Denn ich habe es zB nicht als Bereicherung empfunden, ein meinetwegen Nekker-Auge erst nochmal 'entcraften' zu müssen, damit ich eben ein Monsterauge habe. Das war für mich kein Zeugnis eines reichen Crafting-Systems, das war für mich nur ein weiterer, unnötiger Zwischenschritt, den ich bei etlichen Mats wiederholen musste. Das ist durchaus eine Geschmacksfrage, aber ich habe genau das eben zB so empfunden.
JackyRocks hat geschrieben:Aber wie gesagt ich glaube da wird man sich nicht einig. Mir gingen an Bethesda Spielen eben schon immer die typische Beth-Formel auf den Keks und ich finde es ehrlich gesagt furchtbar, wenn du alle Naselang Tonnen von Rotz einsammeln kannst und irgendwo auch den Zwang hast das zu machen, weil du irgendwie im Hinterkopf hast, dass die Beth-Knallhörner in ihrer Dummheit vielleicht irgendwas so geplant haben in der Mechanik dass du gerade 2 übelst seltene Komponenten gefunden hast, die aber natürlich nicht erkennst weil keiner dir sagt: jo das ist seltenes Zeug, und sie liegen lässt weil du eh schon nur noch im Kriechgang voran kommst weil du überladen bist. Ich finde es furchtbar, dass mich Alles mehr interessiert als die Story. Ja ich verliere mich auch mal 30-40 Stunden in so nem Spiel. Für mich ist das aber ein Problem weil ich das nicht mache weil es mir so wahnsinnig viel Spaß macht. Ich mache das, wenn mir langweilig ist oder eben Alles Andere interessanter ist als eine der Quests zu spielen oder der Story zu folgen. Ich glaube in Fallout 3 habe ich 200 Stunden gespielt ohne auch nur eine Mission absolviert zu haben nach dem ersten Gang nach Megaton. Das Selbe in Skyrim... die ersten 2 Quests haben mich so dermaßen abgeschreckt und gelangweilt, dass ich danach nur noch durch die Gegen geschlichen bin, Leute umgebracht habe, allen Mist eingesammelt habe, den verkauft habe, Leute beklaut habe, die daraufin umgebracht habe usw. usf. Bei The Witcher 3 und sogar Dragon Age 2 war mir mich durch Karten zu arbeiten, weil ich so ne OCD Störung habe, dass ich Alles komplettieren muss, ein Graus, weil das bedeutet hat, dass ich jetzt erstmal 20 Stunden irgendwas Anderes machen muss bevor ich zurück zur Hauptquest kam. Klar war gerade in the Witcher 3 das Erkunden trotzdem fun und es gab wahnsinnig schöne Höhlen, Waldgebiete usw. die einfach wahnsinnig glaubwürdig rüber kamen. Ich hätte stundenlang über Skellige reiten können, aber die Story hat mich so angezogen, dass ich irgendann nicht mehr wollte, weil ich wissen wollte wie es weiter geht.
Dann sind derartige (zumindest Bethesda) Spiele nichts für dich. Das ist auch okay. Aber was du paar deiner Beiträge davor gemacht hast, war den Spielen teilweise abzusprechen, dass sie überhaupt Rollenspiele sind. Und das ist dann schon etwas anderes. Ich bin auch nicht der ganz große Bethesda Fan und Fallout hat mich bislang eigentlich auch immer kalt gelassen. Habe in Skyrim dennoch gut Zeit liegen lassen und kann verstehen, dass der Reiz, die Welt aufzusaugen und quasi sein eigenes Abenteuer zu formen da ist. Letztlich lässt es sich auf ein einfaches Beispiel herunterbrechen: du brauchst in einem Skyrim und Co keine extra Dialogoption oder erspielte 'Entscheidung' wenn du jemanden töten, bestehlen oder sonstwas willst. Du machst es einfach - oder eben nicht. Und ich verstehe absolut, dass diese subtile Freiheit gepaart mit einer ansprechenden Spielwelt (Geschmackssache, klar) viele Leute eben anmacht.
JackyRocks hat geschrieben:In der Hinsicht lässt mich Fallout sowas von kalt. Klar ist es toll zu erkunden und überall irgendwelchen Furz und Feuerstein zu finden und Leute mit dem V.A.T.S. wegzublasen, aber wenn ich ersteres will, dann kann ich auch Minecraft spielen, was mir persönlich mehr Spaß macht weil einfacherere Bedienung des Basenbaus und wenn ich zweiteres will spiele ich Max Payne oder sonst nen guten Action Shooter mit Bullet Time (GTA V). Mir fehlt das Gesamtkonzept, dass über: große Welt, aller möglicher Scheiss zu finden, erkunden bis zum Erbrechen geht. Für mich ist es schlicht: wir schmeissen mal so und so viele Konzepte zusammen die irgendwo anders nen Suchtfaktor erzeugen und dann wird das schon passen. Ne Danke.
Das ist dein gutes Recht. Aber wer eben die Mischung aus Actionhaftem Geballer mit Crafting Ansatz, RPG Elementen, Dialogen und Waffenmodding will, der wird sich nicht sagen: spiele ich halt 5 Spiele nacheinander, wovon jedes eines dieser Spielelemente hat. Derjenige spielt halt Fallout. ^^
JackyRocks hat geschrieben:Btw. dieses tolle Argument: ich kann Bethesda so spielen wie ich will... ja aber das führt auch zu absoluter Beliebigkeit. Das war schon in Skyrim so. Meine Rasse und Klasse haben bei keiner der Fraktionen oder Gruppierungen eine Rolle gespielt, wenn ich mitmachen wollte mache ich mit. Und hier ist es genau so. Ja der Typ den man spielen kann ist ja wenigstens noch Ex-Militär wobei auch da wieder die Beliebigkeit da ist: der Hund liebt mich sofort, wieso auch immer, das erste Dorf gibt mir ne Powerrüstung ohne dabei mal zu denken (mhhm wir sind gerade erst von den Raiders befreit worden und geben jetzt nem vollkommen fremden ne Powerrüstung die der nutzen könnte um uns zu versklaven) und natürlich weiß unser Typ auch wie die funktionieren. Das selbe gilt für die Frau nur, dass wir hier quasi von ner Hausfrau in den 50ern reden die Jura studiert hat. Klar weiß die wie man mit Waffen umgeht und wie man ne Powerrüstung steuert. Und natürlich wird unser Charakter auch das entscheidende Gewicht in einem Konflikt der tausende Leben verändert und es ist natürlich auch nur entscheidend welcher Gruppierung wir uns anschließen und auch da können wir so für so gut wie alle bist fast zum Erbrechen questen bis dann irgendwann mal ein Cutoff point kommt. Wenn hier schon die Beliebigkeit dieser Settings als spielerische Freiheit eine Rolle anzunehmen dargestellt wird, dann sollte man vielleicht mal hinterfragen wieso man als Spieler keinen eigenen Weg gehen kann sondern im Endeffekt wie immer eine von so und so vielen Gruppierungen wählt und vollkommen deren Agenda unterschreibt und folgt, selbst, wenn man sie als Spieler scheisse findet? Ja klar, da kann man wieder argumentieren: naja aber, wenn die Story rum ist kann ich ja machen was ich will.
Ja, du hast mit vielen Kritikpunkten recht. Nur haben eine Menge Spiele solche Probleme. Manche schlimmer, manche weniger schlimm. Bei dir liest sich das aber, wie dein Bethesda-"Hass" der da herauskommt. Und das ist ironischerweise das, was du Jörg und Fallout Fans davor in umgekehrter Variante vorgeworfen hast. Mag sein, dass viele diese Fehler bei einem Fallout weniger gewichten, weil es Fallout ist. Du machst gerade aber irgendwie das Gegenteil, hab ich den Eindruck. Und nochmal: das sage ich als nicht-Fallout-Fan.
JackyRocks hat geschrieben:Schön, kann ich in GTA V und The Witcher 3 auch... auch in Dragon Age Inquisition nur sehe ich bei allen Spielen bis zu einem bestimmten Grad die Veränderungen die meine Spielweise in der Welt verursacht hat oder bekomme sie mit. Ich habe ebenfalls ein wesentlich breiteres Spektrum an Möglichkeiten wie ich die Welt beeinflussen kann (und zwar für alle). Mir ist das einfach als zu rudimentär und wie gesagt... dann sollen sie die Pretensiosen weglassen und gleich die Story und Quests rauslassen. So ist es doch einfach nur hohl.
Nun, ich kanns nicht beurteilen. Viele Reviews die ich gelesen hab, reden aber von mehreren Enden und mehr Entscheidungsmöglichkeiten in FO4. Vielleicht erzählen die Mist, vielleicht auch nicht. Das ist aber denke ich ein Kritikpunkt, den du und ich zumindest bei dem Spiel jetzt nicht wirklich erfassen können.