Sir Richfield hat geschrieben:Ach, mach dir um mein Seelenheil keine Sorgen. Spin2Win ist keine Option mehr, DAS sind meine Probleme.
Ansonsten würde ich tatsächlich gerne wissen, was genau der Sinn dieser Funktion ist und warum sie im Standard aktiviert ist
Ganz einfach. Wenn du beispielsweise die Maus von links nach rechts über den Bildschirm ziehst, dann kannst du dabei i.d.R. deine Hand nicht ganz ruhig halten. Wenn du z.B. versuchst, mit einem punktförmigen Fadenkreuz in einem Spiel exakt den Horizont abzufahren, wird dir das für gewöhnlich nicht gelingen. Du wirst den Punkt dabei auch immer ein Stück nach oben und unten verschieben. Mouse Smoothing gleicht genau das aus. Wenn du also in einem Spiel, in dem es eher um die grobe Bewegung geht, Mouse Smoothing einschaltest, unterstützt es den Spieler dabei, eine gleichmäßige Bewegung durchzuführen. Wenn du aber kleine, sehr präzise Bewegungen ausführen möchtest, z.B. beim Snipen auf ein sehr kleines bewegliches Ziel, dann kann es zu softwarebedingten Ungenauigkeiten kommen, weil die Software nur anhand der bisher zurückliegenden Bewegung interpoliert (= mathematisch fundiertes schätzen), wohin du mit deinem Cursor möchtest.
Hinzu kommt, dass eine Maus mit einem eher schlechten Sensor von alleine Pixelsprünge nach oben und unten produziert. Das wird durch Mouse Smoothing auch gleich mit ausgeglichen. Du kennst das vielleicht, wenn du in der guten alten Zeit™ mal versucht hast einem weit entfernten Gegner, der dich noch nicht bemerkt hat in den Kopf zu schießen und du bei dem Versuch, in 800x600 auf deinem Röhrenmonitor pixelgenau zu zielen Schwierigkeiten hattest. Mal springt der Cursor nach links, dann nach rechts, aber dieser eine Pixel, den du willst ins Ziel zu kriegen ist irgendwie knifflig.
Und da liegt vermutlich der Dogmeat begraben: Wenn man ein Millionenpublikum erreichen möchte, muss man auf den kleinsten gemeinsamen (Hardware-)Nenner herunterbrechen. Vermutlich wissen die bei Beth sogar, ob Gamer-Mäuse unter ihren Kunden weit verbreitet sind oder nicht; wundern würde es mich nicht.
Eine gute Desktop-Maus übernimmt diese Funktion oft schon in Hardware, so dass die Ungenauigkeiten bei aktivem Smoothing zunehmen wenn Präzision gefragt ist, während gute Gamer-Mäuse in der Regel den rohen, "unbearbeiteten" Input an den PC liefern und dem Spieler überlassen, wofür er sich entscheidet.
Das ist neben Dingen wie DPI, maximalen Beschleunigungen und Haltbarkeit der Tasten eins der wichtigsten (aber am seltensten erwähnten) Unterscheidungsmerkmalen zwischen hochwertigen Desktop-Mäusen und Gamer-Mäusen.
@ Usul: Mouse Smoothing, worüber Richfield sich beschwert und Mouse Acceleration, wovon du sprichst, sind 2 paar Schuhe und haben nichts miteinander zu tun.