The Westport Independent - Test

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mr archer
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Re: The Westport Independent - Test

Beitrag von mr archer »

Entschuldige, aber das ist historischer Unsinn, den du hier in Bezug auf 1990 schreibst. Die DDR-Regierung war 1990 keineswegs gegen einen Beitritt zur BRD. Das ist falsch.
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Junko
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Re: The Westport Independent - Test

Beitrag von Junko »

mr archer hat geschrieben:Entschuldige, aber das ist historischer Unsinn, den du hier in Bezug auf 1990 schreibst. Die DDR-Regierung war 1990 keineswegs gegen einen Beitritt zur BRD. Das ist falsch.
Es ist ein Unterschied, ob die Regierung von sich aus diese Entscheidung getroffen hat oder aufgrund von Druck aus der Bevölkerung. Letztendlich war die DDR Regierung weise genug den Umstutz der Mauer zuzulassen (auch wenn sie diesen nicht wollte) und damit nicht noch mehr Leben zu nehmen. Die ukrainische Regierung dagegen war das bei der Krim nicht und wollte sogar Truppen ausschicken und die "Separatisten" auf der Krim ebenfalls zu bekämpfen, bis es eben zur sog. Annexion kam.
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TheGamer-X
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Re: The Westport Independent - Test

Beitrag von TheGamer-X »

Nekator hat geschrieben:Schade, dass man hier nur "krakeelt" und woanders die Demokratie in argen Nöten liegt.. man merkt dem Schreiberling halt doch die Treue zu unseren regierungskonformen Medien an... Zensur und Manipulation der Wahrheit findet hierzulande statt.. es ist nicht nötig mit dem Finger auf andere zu zeigen.
"Zensur und Manipulation der Wahrheit findet hierzulande statt."

Dümmster post seit langem. Glückwunsch
BitteeinByte
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Re: The Westport Independent - Test

Beitrag von BitteeinByte »

4P|T@xtchef hat geschrieben:...
Im Fall von The Westport Independent überschneiden sich die virtuellen und realen Bezüge - es ist in diesem Sinne auch ein politisches Spiel, das sich exakt mit dem beschäftigt, was gerade die Stammtische, Foren und Feuilletons umtreibt; siehe z.B. die Kolumne "Die Lügenpresse" von Thomas Fischer bei der Zeit. Man kann die öffentliche Meinung in diesem Spiel beeinflussen, indem man die Worte so lange verdreht, bis man den Leser möglichst nah an der eigenen Wahrheit, aka Ideologie hat.
Da, wo es richtig spannend wird, hört The Westprot Independent ja leider schon auf:
Warum dürfen manche Warheiten nicht ans Licht, wer entscheidet und wem nützt es? Es zeichnet lediglich ein verzerrtes Bild einer abhängigen Presselandschaft, die der Realität nicht das Wasser reichen kann.

Um mal ein Beispiel von der genannten Kolumne von Herrn Fischer zu nehmen.
Zitat: "Die 'bürgerliche Lügenpresse' war, gleich nach dem Oberkommandierenden der Nato-Streitkräfte für Europa, der Lieblingsfeind der sogenannten Revolutionären Linken in den Sechzigern, Siebzigern und Achtzigern des vergangenen Jahrhunderts."

In dem Zusammenhang frage ich mich ob so ein toller und intellektueller Schreiber noch nie etwas von Gladio gehört hat, oder es einfach gekonnt ignoriert. Bei all den schlauen Medienmenschen in userem Land ist dieser Fall nicht einmal ansatzweise zur Diskussion gekommen, trotz zahlreicher Zeugen sowie Verurteilungen von Gemheindienstmännern.
Zudem macht es sich Herr Fischer damit zu leicht den Ausdruck Lügenpresse in ein politisches Lager zu stecken. Indem er auf die Kurzsichtigkeit Pegidas pocht trällert er doch nur alte Lieder nach, die Petry hat er auch am Start, na dann kann ja ncihts mehr schief gehen..

Während der Ausdruck "Lügenpresse" als Werkzeug rechter wie linker Extremisten dargestellt wird, kann man prima von den wirklich kritischen Stimmen zur Presselandschaft ablenken, denen mit Verstand und, vor allem, Beweisen.
Die Presse lügt weniger als dass sie verschweigt, das ist ein Fakt ohne Spielraum für Interpretationen. Die Verschwörungstheoretiker kommen dann auf den Plan wenn es darum geht die Gründe dafür zu finden.
Poly
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Re: The Westport Independent - Test

Beitrag von Poly »

Junko hat geschrieben:
mr archer hat geschrieben:Entschuldige, aber das ist historischer Unsinn, den du hier in Bezug auf 1990 schreibst. Die DDR-Regierung war 1990 keineswegs gegen einen Beitritt zur BRD. Das ist falsch.
Es ist ein Unterschied, ob die Regierung von sich aus diese Entscheidung getroffen hat oder aufgrund von Druck aus der Bevölkerung. Letztendlich war die DDR Regierung weise genug den Umstutz der Mauer zuzulassen (auch wenn sie diesen nicht wollte) und damit nicht noch mehr Leben zu nehmen. Die ukrainische Regierung dagegen war das bei der Krim nicht und wollte sogar Truppen ausschicken und die "Separatisten" auf der Krim ebenfalls zu bekämpfen, bis es eben zur sog. Annexion kam.
Du hast nicht so aufgepasst als das Thema in der Schule kam oder?
Ich glaub du verwechselst die Ereignisse um den Fall der Mauer mit der erst etwa ein Jahr später stattfindenden Wiedervereinigung. Hast dich wohl nie gefragt warum Tag der Einheit der 3. Oktober ist, obwohl die Mauer doch am 9. November fiel.

Wie auch immer. Nach dem Fall der Mauer wurde in der DDR der weg für Neuwahlen freigemacht. Das war eine eigenständige Entscheidung der DDR Regierung. Zum einen als Reaktion der vorhergegangenen Ereignisse, der Tatsache das die Vorherige Schutzmacht selber in politische Unruhen geriet und ja auch auf Druck der BRD.

Vor der Wahl stand fest welche Parteien sich für eine Wiedervereinigung stark machen würden und welche den weg des geteilten Deutschlands weitergehen würden.

Aber neben der Befürwortung der DDR und BRD Regierung für die Wiedervereinigung wurde außerdem noch die Erlaubnis aller Besatzungsmächte eingeholt, sprich die USA, Frankreich, Großbritannien und selbstverständlich auch die Sowjetunion (oder Russland, nagel mich darauf nicht fest).

Du siehst also die Wiedervereinigung war nicht nur in beiderseitigen Einverständnis von DDR und BRD, sie wurde auch abgesegnet von der Internationalen Gemeinschaft inklusive Russlands.
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mr archer
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Re: The Westport Independent - Test

Beitrag von mr archer »

Und von all dem kann im aktuellen Fall der Krim nicht die Rede sein. Die Analogie ist schlicht falsch.
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Jörg Luibl
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Re: The Westport Independent - Test

Beitrag von Jörg Luibl »

@Bitteeinbyte: Du kannst in The Westport Independent schon gezielt Fakten streichen - also verschweigen. Und auch so kann man dann Meinung machen (oder auch seine Redakteure schützen, weil sie sich weniger angreifbar machen). Trotzdem ist es richtig, dass das Spiel nur anreißt und das Thema nicht tief genug behandelt. Man könnte einen packenden Polit-Thriller mit offenem Ende daraus machen, wenn man den Spieler z.B. in die Rolle eines jungen Journalisten inkl. Familie & Co versetzt.
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Sharkie
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Re: The Westport Independent - Test

Beitrag von Sharkie »

Junko hat geschrieben: *hust* Akif Pirincci *hust* Gerhard Wisnewski *hust* Tania Kambouri *hust* Udo Ulfkotte *hust* Eva Hermann
the list goes on and on...
Alle von Dir genannten durften und dürfen ihre geistigen Ergüsse ungefiltert in den Medien verbreiten. Sie müssen lediglich ein Medium finden, das ihre oft verqueren bis hasstriefenden Äußerungen veröffentlichen möchte. Solche Medien gibt es in Deutschland, und sie dürfen ihrem Geschäft ungestört nachgehen. Weder der Kopp-Verlag, noch das Compact-Magazin werden zensiert. Wenn es, wie bei Pirincci, in Richtung Volksverhetzung geht, ist dies selbstverständlich nicht mehr von der Meinungs- bzw. Pressefreiheit gedeckt.
Junko hat geschrieben: - Im Falle der Krim hat JEDES Blatt das Wort Annexion benutzt. Ob das jetzt falsch war oder nicht lässt sich streiten, aber wenn man den Begriff "fair" bzw. "gleich definiert" für alle Länder benutzen würde, hätte man auch die Ost zu West Anschließung in Deutschland Annexion nennen müssen, das war ja auch eine "widerrechtliche Inbesitznahme eines Staatsgebiet" - Westdeutschland hat, verglichen mit Russland, Ostdeutschland/Krim annektiert.
Der Krim-DDR-Vergleich ist nicht nur aus den von Archer bereits genannten Gründen Quatsch, sondern auch, weil die Art und Weise der "Annexion" eine komplett andere war. So gab es beim Übergang der DDR in die BRD (auf die Gefahr hin, dass einige das jetzt für ein unwichtiges Detail halten) beispielsweise weder Krieg noch Bürgerkrieg.
Junko hat geschrieben: - JEDE große Zeitung hat versucht aus Putin einen neuen Hitler zu machen, es gab KEINE Gegendarstellungen
"JEDE große Zeitung" in Deutschland soll Putin mit Hitler verglichen haben? Aha. Kannst du mal zwei-drei konkrete Stellen zeigen, an denen dies geschehen ist? Meine Wahrnehmung ist eher, dass eine Zeitung, die Putin (oder irgendeinen Staatschef) als "neuen Hitler" bezeichnet, in Deutschland damit sämtliche journalistische Kredibilität verspielen dürfte.
Junko hat geschrieben: - KEINE Zeitung war jemals daran interessiert den Absturz der MH 17 aufzuklären. Schuld seien angeblich ukrainische Separatisten, obwohl die Fahrerkabine von zwei Munitionsarten die typisch für die staatlich-ukrainischen Su-Kampfjets sind durchlöchert wurde
Über die Aufklärungsversuche wurde doch reichlich berichtet. Hier mal ganz exemplarisch einer von hunderten Artikeln, die zu diesem Thema erschienen sind. Der übrigens Deiner Aussage widerspricht, das verwendete Projektil sei typisch für ukrainische Kampfflugzeuge. Die niederländischen Ermittler kamen nämlich zu dem Ergebnis, dass besagtes Projektil eine Boden-Luft-Rakete war.
Junko hat geschrieben: - "die Schande von Köln" wurde konsequent anfangs von allen großen Zeitungen unterdrückt (nur Lokalpressen schrieben die ersten 4 Tage darüber) und nur durch Druck in sozialen Medien und Berichten der Polizei (die dafür auch noch Ärger kassierten!) haben auch ZDF und co. angefangen darüber zu sprechen
Nein! Es wird in den Medien (hier zum Beispiel) noch und nöcher über die Kölner Ereignisse berichtet, diskutiert, gestritten. Tatsächlich beherrscht das Thema doch aktuell die deutschen Medien, wie seit den Anschlägen von Paris keines mehr. Diskutiert wird dabei nicht nur über die Ereignisse selbst, sondern auch über die Berichterstattung dazu. Vertreter der gesamten Breite des politischen Spektrums äußern sich öffentlich dazu und finden in den Medien für Ihre Positionen Verbreitung und Gehör. Auch und insbesondere AfD und Konsorten, die schizophrenerweise selbst dann den "medialen Maulkorb" oder die "tendenziöse Presse" beklagen, wenn sie jene Äußerung in exakt diesen besagten Medien tätigen.
Junko hat geschrieben: - JEDE Zeitung hat letztes Jahr bei dem ermordeten Asylanten (ein Jude, nur mal so) in Dresden sofort auf Pegida gezeigt, kaum eine hat den wahrend Täter (ein Moslem, sein Mitbewohner) später genannt
Es liegen auch noch andere Fälle vor, wie etwa als im Jahr 2000 in Sebnitz ein Junge an Herzversagen verstarb und vielfach kolportiert wurde, er sei von Neonazis ermordet worden. Was dann später entsprechend richtiggestellt und vor allem hochkritisch diskutiert wurde. In den Medien.
BitteeinByte
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Re: The Westport Independent - Test

Beitrag von BitteeinByte »

@Textchef: Danke für die Antwort.
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No Cars Go
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Re: The Westport Independent - Test

Beitrag von No Cars Go »

Geht's hier jetzt wirklich politisch rund?
Man wird den besorgten, lügenpresse!blökenden Schlechtbürgern, die die Freiheit der Meinung von einer vermeintlichen Einheitspressedikatur bedroht sehen, während sie allwöchentlich frei und ungehindert ihren Spaziergang machen und die Compact abonnieren dürfen, nie begreiflich machen können, was für einen Bullshit sie da labern.
"If you wake up at a different time in a different place, could you wake up as a different person?"
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3nfant 7errible
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Re: The Westport Independent - Test

Beitrag von 3nfant 7errible »

Junko hat geschrieben:
Dieses Spiel wirkt fast wie eine düstere Variante des Status quo in Polen: Man darf noch über einige Wochen die Themen einer Zeitung festlegen, bevor der Staat sie per Gesetz mundtot macht.
Oder so "gepflegt" wie die strahlend helle Medienlandschaft in Deutschland: Man darf in Berichten sogar Fakten und, was manchmal nicht ganz so unbedeutend ist, gelegentlich die Herkunft des/r Täter benennen, bevor derjenige Journalist bzw. Polizeibeamte dann von oben ganz ohne Gesetz "beruflich" diffamierend mundtot gemacht wird.
Die Diskussion, ob man die Herkunft eines Tatverdächtigen in einem Bericht über eine Straftat nennen sollte, oder nicht, ist uralt. Darüber haben wir damals schon in der Schule gesprochen, übrigens in der gleichen Unterrichtsreihe, in der man Nachrichten bzw die Presse allgemein unter die Lupe genommen hat und dabei zu erstaunlichen Ergebnissen gekommen ist.
Und ich bin mir ziemlich sicher, dass das jeder, der in einem politisch freien Staat zur Schule gegangen ist, an irgendeinem Punkt, irgendeinem Fach mal durchgenommen hat.
Umso absurder ist es, wie viele Leute heute das spezifische Lügenpresse-Geschrei aus einer ganz spezifischen Ecke mit einem dämlichen, generellen Anti-Lügenpresse-Gebrüll kontern wollen....
.... als hätte irgendwer von uns gelernt, ein kleines dummes Schaf zu sein, alles zu glauben, ja nicht den eigenen Verstand zu benutzen, ja nicht selber nachzuforschen und kritische Fragen zu stellen.

Gut, immerhin wird hier ein Punkt mal lang und breit in der Öffentlichkeit diskutiert...
Berichterstattung über Straftaten

In der Berichterstattung über Straftaten wird die Zugehörigkeit der Verdächtigen oder Täter zu religiösen, ethnischen oder anderen Minderheiten nur dann erwähnt, wenn für das Verständnis des berichteten Vorgangs ein begründbarer Sachbezug besteht.
Besonders ist zu beachten, dass die Erwähnung Vorurteile gegenüber Minderheiten schüren könnte.

Bleiben noch eine Reihe weiterer journalistisch-ethischer Grundregeln, die anscheinend keine Sau interessiert, egal wie oft und wie heftig dagegen verstossen wird...

Eine Quelle allein ergibt keine Nachricht. Für eine Nachricht braucht es mindestens zwei voneinander unabhängige Quellen.
Heute reicht schon ein einzelner Twitter-Furz von 140 Zeichen, um daraus eine ganze Nachricht zu stricken
Bei Konflikten sind die Positionen beider Seiten darzustellen.
Muahahaha.... Aber nicht doch, wie soll das kleine Goebbelchen denn seine Ideologie durchdrücken, wenn er beide Seiten darstellt? :Häschen:
Ein Journalist macht sich aus Prinzip keine Sache zu eigen, nicht einmal eine gute (dieses Prinzip ist auch das Motto des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises). Ein Mindestmaß kritischer Distanz zum Thema (und der eigenen Rolle) ist auch bei sogenannten Herzblut-Themen geboten.
Diese Regel besteht aus mehr als 140 Zeichen. Zu viel für das Fassungsvermögen vieler heutiger Journalisten
Wahrhaftigkeit und Achtung der Menschenwürde

Die Achtung vor der Wahrheit, die Wahrung der Menschenwürde und die wahrhaftige Unterrichtung der Öffentlichkeit sind oberste Gebote der Presse. Jede in der Presse tätige Person wahrt auf dieser Grundlage das Ansehen und die Glaubwürdigkeit der Medien.
Die Wahrheit wird schon eine ganze Weile der Geschwindigkeit/Aktualität und des Klick-/Auflagenpotenzials geopfert
Sorgfalt

Recherche ist unverzichtbares Instrument journalistischer Sorgfalt. Zur Veröffentlichung bestimmte Informationen in Wort, Bild und Grafik sind der nach den Umständen gebotenen Sorgfalt auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen und wahrheitsgetreu wiederzugeben. Ihr Sinn darf durch Bearbeitung, Überschrift oder Bildbeschriftung weder entstellt noch verfälscht werden. Unbestätigte Meldungen, Gerüchte und Vermutungen sind als solche erkennbar zu machen. Symbolfotos müssen als solche kenntlich sein oder erkennbar gemacht werden.
Sorgfalt und Recherche - ebenfalls Opfer von Geschwindigkeit/Aktualität, Klickpotenzial und Ideologie.

Vielleicht ist es in manchen Fällen auch schlichte Inkompetenz
Richtigstellung

Veröffentlichte Nachrichten oder Behauptungen, insbesondere personenbezogener Art, die sich nachträglich als falsch erweisen, hat das Publikationsorgan, das sie gebracht hat, unverzüglich von sich aus in angemessener Weise richtigzustellen.
Dafür hat doch niemand Zeit, mein Gott. Wir müssen heute noch über 300 andere Twitter-Fürze berichten...
Trennung von Tätigkeiten

Journalisten und Verleger üben keine Tätigkeiten aus, die die Glaubwürdigkeit der Presse in Frage stellen könnten.
Es gibt manche, die sagen sogar ganz ungeniert: Ja, ich bin korrupt und stolz darauf.
Trennung von Werbung und Redaktion

Die Verantwortung der Presse gegenüber der Öffentlichkeit gebietet, dass redaktionelle Veröffentlichungen nicht durch private oder geschäftliche Interessen Dritter oder durch persönliche wirtschaftliche Interessen der Journalistinnen und Journalisten beeinflusst werden. Verleger und Redakteure wehren derartige Versuche ab und achten auf eine klare Trennung zwischen redaktionellem Text und Veröffentlichungen zu werblichen Zwecken. Bei Veröffentlichungen, die ein Eigeninteresse des Verlages betreffen, muss dieses erkennbar sein.
Obwohl es dazu sogar sehr klare gesetzliche Regelungen gibt, ist man gerade im Internet sehr erfinderisch, diese zu umgehen
Schutz der Ehre

Es widerspricht journalistischer Ethik, mit unangemessenen Darstellungen in Wort und Bild Menschen in ihrer Ehre zu verletzen.
Das mit der Ehre fällt ihnen immer erst nur dann wieder ein, falls sie selbst mal einstecken müssen. Ansonsten gilt: Austeilen so heftig es nur geht.
Religion und Weltanschauung

Die Presse verzichtet darauf, religiöse, weltanschauliche oder sittliche Überzeugungen zu schmähen.
Also bitte, was für eine blöde Regel.... wie soll man denn da seine Ideologie durchboxen??
Diskriminierungen

Niemand darf wegen seines Geschlechts, einer Behinderung oder seiner Zugehörigkeit zu einer ethnischen, religiösen, sozialen oder nationalen Gruppe diskriminiert werden.
Ideologie macht kein Spass ohne Diskriminierung und Hass gegen andere Menschen. Notfalls ändere ich einfach mal die gültigen Definitionen von Rassismus oder Sexismus. Vielleicht merkts ja keiner, hihi...
Unschuldsvermutung

Die Berichterstattung über Ermittlungsverfahren, Strafverfahren und sonstige förmliche Verfahren muss frei von Vorurteilen erfolgen. Der Grundsatz der Unschuldsvermutung gilt auch für die Presse.
ach bitte, wozu bin ich Journalist geworden, wenn ich nicht mal nen Lynch-Mob anführen darf? : /
Und jetzt knüpft bitte diesen Neger, diesen Bill Cosby endlich auf!

Vergünstigungen

Die Annahme von Vorteilen jeder Art, die geeignet sein könnten, die Entscheidungsfreiheit von Verlag und Redaktion zu beeinträchtigen, ist mit dem Ansehen, der Unabhängigkeit und der Aufgabe der Presse unvereinbar. Wer sich für die Verbreitung oder Unterdrückung von Nachrichten bestechen lässt, handelt unehrenhaft und berufswidrig.
Tja, obwohl es nahezu unmöglich nachweisbar ist, werde ich mich hier natürlich ganz streng an die Regeln halten. :Häschen:



Würde man sich in der Gastronomie so verhalten wie heute viele Journalisten, würde man fast nur noch Essen bekommen wo vorher einer reingekackt hat :waah:
NeuerFreund
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Re: The Westport Independent - Test

Beitrag von NeuerFreund »

Hat es den Polenvergleich jetzt wirklich gebraucht? Man sieht doch was dadurch für Diskussionen entstehen. Meiner Meinung nach hat so etwas nichts auf einer "Testseite für Videospiele" verloren. Es muss nicht alles stets mit Politik verwässert werden.
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sourcOr
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Re: The Westport Independent - Test

Beitrag von sourcOr »

Sharkie hat geschrieben:
Junko hat geschrieben: - Im Falle der Krim hat JEDES Blatt das Wort Annexion benutzt. Ob das jetzt falsch war oder nicht lässt sich streiten, aber wenn man den Begriff "fair" bzw. "gleich definiert" für alle Länder benutzen würde, hätte man auch die Ost zu West Anschließung in Deutschland Annexion nennen müssen, das war ja auch eine "widerrechtliche Inbesitznahme eines Staatsgebiet" - Westdeutschland hat, verglichen mit Russland, Ostdeutschland/Krim annektiert.
Der Krim-DDR-Vergleich ist nicht nur aus den von Archer bereits genannten Gründen Quatsch, sondern auch, weil die Art und Weise der "Annexion" eine komplett andere war. So gab es beim Übergang der DDR in die BRD (auf die Gefahr hin, dass einige das jetzt für ein unwichtiges Detail halten) beispielsweise weder Krieg noch Bürgerkrieg.
Der Witz an der Sache ist, dass Putin selbst diesen Vergleich aufgestellt hat.

Hitlervergleiche hat man damals schon in den Zeitungen gefunden, hab ich auch in der Welt mal einen gelesen. Ist aber ja auch nicht zu weit hergeholt. Selbst Schäuble hat das ganze mit der Tschechei verglichen. Respekt an Putin, dass er die Halbinsel mit seinen Truppen so schnell überrumpeln konnte und das alles schön verdeckt. War über die Marinebasis aber sicherlich auch nicht das größte Problem.
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Junko
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Re: The Westport Independent - Test

Beitrag von Junko »

Sorry vorab für die lange Antwort!
Sharkie hat geschrieben: Alle von Dir genannten durften und dürfen ihre geistigen Ergüsse ungefiltert in den Medien verbreiten. Sie müssen lediglich ein Medium finden, das ihre oft verqueren bis hasstriefenden Äußerungen veröffentlichen möchte. Solche Medien gibt es in Deutschland, und sie dürfen ihrem Geschäft ungestört nachgehen. Weder der Kopp-Verlag, noch das Compact-Magazin werden zensiert. Wenn es, wie bei Pirincci, in Richtung Volksverhetzung geht, ist dies selbstverständlich nicht mehr von der Meinungs- bzw. Pressefreiheit gedeckt.
Gerhard Wisnewski war bereits seit Jahren beim Knaur Verlag tätig und sein letztjähriger, politisch-kritischer Jahresrückblick war auch nicht der erste für den selbigen Verlag (die letzten Bücher waren übrigens Bestseller). Irgendein Tabu-Thema muss er jedoch dieses Mal angesprochen haben, was daraufhin zu einem sofortigem Bruch mit dem Verlag führte, obwohl Großteile des Buches bereits korrekturgelesen (heißt das im Verlagswesen so?) und abgenickt wurden.
Zum Thema Compact/Kopp/co.: Ja, diese Zeitung dürfen weiterhin unzensiert erscheinen, jedoch wird von außen, besonders was die Werbung und Werbeeinnahmen angeht, massiv Druck auf die alternativ Pressen ausgeführt. Ein paar jüngste Beispiele:
https://jungefreiheit.de/politik/deutsc ... iheit-auf/
https://www.compact-online.de/ich-steig ... assenbahn/
http://info.kopp-verlag.de/hintergruend ... etzer.html
Sharkie hat geschrieben: Der Krim-DDR-Vergleich ist nicht nur aus den von Archer bereits genannten Gründen Quatsch, sondern auch, weil die Art und Weise der "Annexion" eine komplett andere war. So gab es beim Übergang der DDR in die BRD (auf die Gefahr hin, dass einige das jetzt für ein unwichtiges Detail halten) beispielsweise weder Krieg noch Bürgerkrieg.
Okay fragen wir andersherum: Wenn 90% der auf der Krim lebenden Menschen - theoretisch - eine Abspaltung von der Ukraine gewünscht hätten, wäre es dann ein ungültiges Volksbegehren, nur weil sich das Land gerade im Bürgerkrieg befindet? Egal was dann mit der dortigen Bevölkerung passieren würde?
Sharkie hat geschrieben:"JEDE große Zeitung" in Deutschland soll Putin mit Hitler verglichen haben? Aha. Kannst du mal zwei-drei konkrete Stellen zeigen, an denen dies geschehen ist? Meine Wahrnehmung ist eher, dass eine Zeitung, die Putin (oder irgendeinen Staatschef) als "neuen Hitler" bezeichnet, in Deutschland damit sämtliche journalistische Kredibilität verspielen dürfte.
Ich habe einige gesehen, aber leider nicht für Fälle wie diesem hier zwischengespeichert. Dennoch habe ich dir eine schnelle "Compilation" zusammengeschnipselt, Überschriften die weit harmloser sind als vor einem Jahr, aber die teilweise(!) in die gleiche Ecke von "hetzerischer Propaganda" gestellt werden können wie die rassistisch-hohlen "Alle Asylanten raus!" Schreie.
Spoiler
Show
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Oder wie Frau Gabriele Krone-Schmalz so schön sagte: "Putin, Putin, Putin. Als ob Russland nur aus Putin bestünde!" Ich sage nicht, dass man das Ross nicht beim Reiter nennen darf, aber sieht so sachlicher und subjektiver Journalismus aus?
Sharkie hat geschrieben:Über die Aufklärungsversuche wurde doch reichlich berichtet. Hier mal ganz exemplarisch einer von hunderten Artikeln, die zu diesem Thema erschienen sind. Der übrigens Deiner Aussage widerspricht, das verwendete Projektil sei typisch für ukrainische Kampfflugzeuge. Die niederländischen Ermittler kamen nämlich zu dem Ergebnis, dass besagtes Projektil eine Boden-Luft-Rakete war.
Da haben wir leider den klassischen Fall von "mehreren Wahrheiten". Also wenn die Seiten, die lügen, es nicht zugeben wollen, welche auch immer dies sein mögen (können wir als Zuschauer letzten Endes nicht 100% beurteilen).
Hier ein paar Gegenthesen aus allen möglichen Ecken, nur um zu demonstrieren, dass es noch andere Ansichten gibt.
Malaysische Quelle
Deutsche Quelle
Amerikanische Quelle
Russische Quelle
Kanadische Quelle / OSCE
Sharkie hat geschrieben: Nein! Es wird in den Medien (hier zum Beispiel) noch und nöcher über die Kölner Ereignisse berichtet, diskutiert, gestritten.
Sir, das ist ein Link vom 18.01. Was in Köln passiert ist war bereits am 01.01. gegen mittag auf Facebook bekannt, am 02. erreichte es die regional Pressen, am 04. erschien der Kommentar von Birgid Kelle "#Aufschrei 0.0 – Wenn die feministische Empörung ausbleibt" und erst am 05.01., nach 21 Uhr fand man im ZDF Zeit die Geschehnisse so ein bisschen anzukratzen. Was in den Polizeiberichten auch deutlich herauskommt: Von Anfang an war klar, welchen Personengruppen die Täter angehörten aber auch das wurde anfangs gekonnt von "ein Reker Abstand" Henriette und dem ehemaligen Polizeichef verneint. Letzteres ist nicht den Medien anzukreiden, aber da das WDR Gebäude (wenn du schon darauf verlinkst) quasi direkt vor dem Bahnhof in Köln steht und diese mehrere Tage gebraucht haben um einen Bericht darüber zu veröffentlichen, dann kann man nur von einem Vertuschungsversuch sprechen. Lediglich die geleakten Polizeiberichte haben die Diskussion ins Rollen gebracht.
Sharkie hat geschrieben: Es liegen auch noch andere Fälle vor, wie etwa als im Jahr 2000 in Sebnitz ein Junge an Herzversagen verstarb und vielfach kolportiert wurde, er sei von Neonazis ermordet worden. Was dann später entsprechend richtiggestellt und vor allem hochkritisch diskutiert wurde. In den Medien.
Na immerhin kommt sowas dann irgewann mal ans Licht. Es bleibt zu hoffen, dass einige Journalisten nach weiteren 10 Jahren auch den ein oder anderen bewusst gemachten "Fehler" einräumen. Nur hat sich der ermordete Asylant leider gegen Pegida instrumentalisieren lassen, armer Mann, deswegen müssen wir da wohl noch etwas länger auf eine offiziell aufgeklärte Version warten.
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Junko
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Re: The Westport Independent - Test

Beitrag von Junko »

Poly hat geschrieben: Du hast nicht so aufgepasst als das Thema in der Schule kam oder?
Ich glaub du verwechselst die Ereignisse um den Fall der Mauer mit der erst etwa ein Jahr später stattfindenden Wiedervereinigung. Hast dich wohl nie gefragt warum Tag der Einheit der 3. Oktober ist, obwohl die Mauer doch am 9. November fiel.
Ui, anstacheln vom Feinsten! Nach gefühlt 3/5 Geschichtsjahren in der Realschule, die lediglich den 2ten Weltkrieg behandelt haben, muss ich leider zugeben, dass mir einige Daten und dazugehörige Geschehnisse nicht ganz so gut in Erinnerung geblieben sind. Mein Fehler, aber das kann mal passieren, oder? Pardon :o
Poly hat geschrieben: Wie auch immer. Nach dem Fall der Mauer wurde in der DDR der weg für Neuwahlen freigemacht. Das war eine eigenständige Entscheidung der DDR Regierung. Zum einen als Reaktion der vorhergegangenen Ereignisse, der Tatsache das die Vorherige Schutzmacht selber in politische Unruhen geriet und ja auch auf Druck der BRD.
Vor der Wahl stand fest welche Parteien sich für eine Wiedervereinigung stark machen würden und welche den weg des geteilten Deutschlands weitergehen würden.
Aber neben der Befürwortung der DDR und BRD Regierung für die Wiedervereinigung wurde außerdem noch die Erlaubnis aller Besatzungsmächte eingeholt, sprich die USA, Frankreich, Großbritannien und selbstverständlich auch die Sowjetunion (oder Russland, nagel mich darauf nicht fest).
Mhm, eine schöne Auffrischung meines verlorenen Geschichtswissens, danke!
Poly hat geschrieben:Du siehst also die Wiedervereinigung war nicht nur in beiderseitigen Einverständnis von DDR und BRD, sie wurde auch abgesegnet von der Internationalen Gemeinschaft inklusive Russlands.
Was gut ist, dagegen sage ich auch nichts. Aber ich halte es auch gut für die in der Krim lebenden Ukrainer und Russen, trotz der westlichen Medienkritik, dass diese sich von der Ukraine losgelöst haben. Ich habe vor knapp einem halben Jahr ein Buch zu der Geschichte der Ukraine gelesen, in dem sämtliche "Besetzer oder Eroberer" des Landes beschrieben wurden (von Wikingern, Deutschen, Österreichern, Polen bis hin zu Russen) und diese Jahrhunderte langen Konflikte haben das Land bis heute so geprägt, dass sich das Volk nie in allen Teilen des Landes wirklich einig ist. Ein Teil der Bevölkerung vergöttert nach wie vor Stalin, ein anderer Hitler und wieder andere können mit beiden nichts anfangen. Andere sind widerum der Meinung, dass "Polen, Deutsche, Russen und Juden nichts in ihrem Land verloren haben" und "alle vernichtet werden müssen" (warum auch immer, einfach krank sowas). Eine Frau Timoschenko, auch liebevoll Gasprinessin genannt, möchte ja z.B. Russland in ein brennedes Häufchen Erde verwandeln und Putin persönlich mit der Kalaschnikow in den Kopf schießen. Tja.

Das Land hat es schwieriger auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, als Deutschland und Bayern. Ist es da so unmöglich nachzuvollziehen, wenn sich tatsächlich ein Teil des Landes, in dem eine nicht winzige Zahl Russen lebt, losreisen möchte, auch ohne das Go von allen Großmächten?

Fein, ich ziehe den Hut vor Archer und Genossen. Der Vergleich zur DDR war recht unpassend gewählt. Das ändert aber leider nichts an der einseitigen deutschsprachigen Berichterstattung rund um die Krim.
Zuletzt geändert von Junko am 03.02.2016 21:56, insgesamt 1-mal geändert.
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