Far Cry Primal - Test

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Rabidgames
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Re: Far Cry Primal - Test

Beitrag von Rabidgames »

Wie üblich strotzt ein Far Cry-Test voller Vorverurteilungen und der Umgang mit Fakten ist mal wieder sehr locker.
Beispiel gefällig? Da werden "ständige Zufalls- und andere Ereignisse anstatt Ruhe der Natur" bemängelt - wenn ich aber langsam und ziellos durch die Natur spaziere, passiert gerne mal 10 Minuten wenig. Klar läuft mir mal ein Raubtier über den Weg, aber das zu kritisieren ist ja nun wirklich unsinnig, vor allem, da z. B. Wölfe bekanntlich im Rudel jagen. Da kann man auch kritisieren, dass man in GTA von Autos getroffen wird, wenn man über Straßen rennt ...

Und "gezähmte Tiere sind übermächtige Kampfmaschinen"? Also ich habe Videos gesehen, wie selbst Säbelzahntiger keine Chance gegen starke Gegner haben. Ich bin selbst noch nicht so weit, aber dass ein ausgewachsener Säbelzahntiger 4 mäßig bewaffnete Feinde ausschaltet, macht ihn noch lange nicht übermächtig.

"Jagd und Kämpfe gegen Menschen sind meist spannungsarme Auseinandersetzungen" - schon mal nachts unterwegs gewesen? Da kommt zu Beginn fast schon Dying Light-Feeling auf (und ja, man sollte die Bildschirmtexte schon lesen, die sagen, dass es nachts gefährlicher ist)! Schon mal zu Beginn versucht, ein Mammut zu jagen?

Den Punkt "anspruchsloses Auflesen etlicher Pflanzen und Steine statt spannender Suche nach wichtigen Materialien" finde ich ja besonders geil - "wichtige Materialien" gibt es beispielsweise gar nicht überall, und für Tierhäute muss man eben erst mal gefährliche Tiere erledigen.

Hier wurde mal wieder bewusst Kontrapunkte aus den Fingern gesogen, um die niedrige Bewertung irgendwie zu rechtfertigen. Vorhersehbar und schon fast niedlich.

Dabei hat das Spiel durchaus Schwachstellen - das Zähmen ist viel zu simpel, der Ausbau des Dorfes absolut öde, vor allem im Vergleich zu Fallout 4 und den Siedlungen. Und ja, die Takedowns machen Spaß, hätte ich aber nicht gebraucht, wenn es stattdessen einen vernünftigen Nahkampf der Marke Dead Island gäbe. Der Name Far Cry ist wohl die schwerste Last des Titels.

Insgesamt gesehen macht mir das Spiel ironischerweise gerade wegen der Ruhe Spaß - ich schalte gerne einen Gegner nach dem anderen aus, inklusive Stellungswecheln meinerseits. Man kann sich auch im Gras verstecken und die Tierwelt vorbeispazieren lassen, bis ein Reh direkt nebendran steht und ein leichtes Opfer ist. Geht alles, wenn man nur mal all die Icons und Kampfgeräusche ignoriert.
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Kajetan
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Re: Far Cry Primal - Test

Beitrag von Kajetan »

Usul hat geschrieben: OK, dann will ich es anders ausdrücken:
Wenn das Spiel jetzt nicht von Ubisoft und auch nicht Teil einer langen Reihe wäre... wie würde es einem Tester dann gefallen? Wenn dann dieselben Punkte kritisiert würden, wäre ja alles im Rahmen. Aber wenn man unterschiedliche bewerten würde, hätte ich persönlich meine Probleme damit.
Ha, gute Frage. Wenn, was dann?

Nehmen wir Deus Ex 2 - Invisible War. Mein Lieblingsbeispiel als Antwort auf diese Frage.

Für sich alleine genommen ist DX2 alles andere als ein schlechtes Spiel. Abwechlungsreiches Gameplay, gute Story, gute Unterhaltung. Nicht perfekt, aber auch keine Katastrophe. Das Problem ist nun: DX2 steht nicht isoliert im luftleeren Raum. Deus Ex 2 existiert nur, weil man einen Nachfolger zu Deus Ex 1 machen wollte. Ohne DX1 kein DX2. DX2 ist also immer im Kontext und Vergleich zu DX1 zu betrachten. Und diesen Vergleich verliert es leider mit Pauken und Trompeten. Obwohl es für sich genommen nicht so übel ist. Als offizieller Nachfolger versagt es aber kläglich. Obwohl es für sich genommen ... ein endloser Kreis ohne Ausweg, wenn man denn so argumentieren würde, wie Du das oben vorschlägst. Sprich: Für sich genommen, wenn man alles ausblendet, was es sonst auf der Welt gibt, mag Primal kein allzu schlechtes Spiel sein. Aber im Kontext zum Rest der Serie scheint es stark abzubauen, denn wenn man es als Far Cry Primal bewirbt und das Spiel wie eine Total Conversion des Vorgängers wirkt ...

Hier sollte man als Leser der Kritik sich wohl eine gewisse Lesekompetenz aneignen. Ja, es mag durchaus sein, dass Primal den kreativen Stillstand zelebriert, aber wenn es nicht ganz so verbuggt und unfertig daherkommt wie sonstige Ubisoft-Releases und ich genau so ein Spiel haben will, wo man (fast) genau das gleiche tut wie in (fast) jedem FC-Spiel, dann scheint es zumindest genau das erfüllen zu können. Wer nichts anderes haben möchte, wird gut bedient.
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Hilljohnny
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Re: Far Cry Primal - Test

Beitrag von Hilljohnny »

Ich sehe, dass immer etwas zwiegespalten.

Einerseits verstehe ich die Kritik des Testers, auch die Ansätze und die Verbesserungsvorschläge in der Videorunde sind für mich absolut nachvollziehbar und hätten aus Farcry Prima,l sicherlich auch für mich deutlich ansprechender gemacht.
Die Frage ist einfach, was hat man für Erwartungen an den Titel gestellt.

Wir reden nunmal über einen Titel von Ubisoft, eine AAA Marke, der eine größmögliche Zielgruppe ansprechen soll und die Frage ist schlichtweg, inwiefern der Standarduser überhaupt gefordert werden möchte.
Viele erwarten doch auch bei einem Farcry nichts anderes mehr als einen Themenpark mit kurzweiliger Feierabendaction und Belohnungssytem. Bestimmte Features erwartet man bei der Marke. Ein Risiko geht man doch bei diesen budgetlastigen Titeln garnicht mehr ein, indem man das Gameplay komplett umkrempelt.
Wer eine gute Handlung, eine gute Charackterdarstellung, Realismus oder eine clevere KI sucht, wird schon lange nicht mehr mit der Serie glücklich.
Nach dem ersten Trailer, sollte klar sein, wie sich das fertige Produkt anfühlt. Farcry bleibt Farcry, gerade bei dieser kurzen Entwicklungsphase.
Ubisoft hat schon genug Mut bewiesen, sich überhaupt diesem Settings anzunehmen, dass muss man honorieren, unabhängig wie das Ergebnis ist oder was daraus hätte Alles werden können, dass daraus keine Neuerfindung der Marke entsteht, war doch leider irgendwie klar.
Die Marke Farcry muss für die Fans erkennbar sein und schnell zugänglich. Wenn man Teil 3 schon scheisse fand, wird sich das auch nicht so schnell mit den Nachfolgern ändern.
Der Tester hat nicht das bekommen, was erwartet hat, folglich ist das Ergebnis negativ.
Für viele Fans, ab Teil 3, ist es aber kein schlechtes Spiel. Sie bekommen ein Farcry im Urzeit Setting.
Das Spiel ist nunmal Popcornunterhaltung, Fastfood für den schnellen Hunger, auch das hat seine Daseinsberechtigung und erwartet man genau das, kann man mit Farcry Primal, Spass haben.
Wenn ich zu McDonalds gehe, erwarte ich kein 5 Sterne Gourmetmenü.

Mich persönlich interessieren keine Zahlenwertungen, aber wie man hier im Forum sieht,geht das nicht Allen so und man wird gleich abgestempelt, wenn man mit dem Spiel Spass hat.
Farccry Primal ist sicherlich kein HIt, ganz weit entfernt ein Klassiker zusein, aber es ist kein Totalausfall wie die Bewertung vermuten lässt. Nach vier Stunden Spielzeit, hat mich das Spiel, mehr gefesselt als Teil 4, der für mich, einen deutlich höheren Addon Charakter hatte. Was jetzt auch nicht schwer ist, aber 55% wirkt einfach, wie nicht spielbar oder Schrott und das ist es defintiv nicht!
Ich will das Spiel garnicht verteidigen, weil man vieles besser machen hätte können, mit kleinen Mitteln, ich kann aber auch nachvollziehen, dass Leute damit Spass haben, die die Vorgänger auch gerne gespielt haben.
Die gleichen Personen können natürlich auch nicht nachvollziehen, warum das Spiel hier so schlecht wegkommt.
das finde ich dann auch nicht schlimm, sondern nachvollziehbar, wichtig ist nur, wie man Kritik äußert.

Generell gehört einfach diese Zahlensystem für die Tonne. Was macht ein 90% Mobilspiel besser als ein Farcry 4 mit 55%. Was macht ein 74% Spiel besser als ein 72% Spiel ?
Da finde ich ein Herausragend, Empfehlenswert für Fans der Serie oder ein ,nicht spielbar, sinnvoller.

Ich würde das Spiel jeden empfehlen, der mit Teil 3 und 4 Spass hatte und einfach mal Lust auf ein anderes Setting hat.
Ich hab Tetris immer nur wegen der Story gespielt !
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hydro skunk 420
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Re: Far Cry Primal - Test

Beitrag von hydro skunk 420 »

Daran, dass 55% als nicht spielbar oder Ähnliches gelten, ist allein der fragwürdige Wertungstrend der letzten Jahre (inzwischen kann man wohl schon von Jahrzehnt sprechen) in der gesamten Branche schuld. 55% bedeutet hier auf 4Players nichts anderes als eine 4+. Definitiv spielbar, erst recht für Fans, aber eben mit vielen kleinen und teilweise auch größeren Mängeln. Nichts anderes ist Far Cry Primal.
Warum soll sich 4Players jemandem bzw. etwas fügen, was da draußen komplett schief läuft? Warum befindet sich fast alles nur noch zwischen 75 und 90 Prozent? Damit wäre jedes Spiel mindestens die Note 2, sprich gut. Warum darf ein Spiel nicht auch mal mit befriedigend nach Hause gehen wenn nicht alles stimmt? Habt ihr damals in der Schule nie auch mal ne 3 gehabt und wart damit zufrieden? Hat man sich nicht sogar über eine 4 gefreut, wenn man dachte, man hätte die Arbeit komplett verhauen? Und bedeutete das dann nicht, dass man dann ja doch nicht alles verkehrt gemacht hat?

Denkt mal drüber nach.
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Lord Hesketh-Fortescue
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Re: Far Cry Primal - Test

Beitrag von Lord Hesketh-Fortescue »

Usul hat geschrieben:
Lord Hesketh-Fortescue hat geschrieben:Streng werkimmanente Bewertungen sind unrealistisch und nicht zeitgemäß
Ich bin weiß Gott kein Anhänger des New Criticism. ;) Allerdings wurde hier explizit eine klare Abwertung alleine aufgrund des Publishers z.B. gefordert, und das halte ich nicht für richtig. Eine gewisse vom Kontext unabhängige Betrachtungsweise würde ich nicht als unrealistisch und nicht zeitgemäß bezeichnen... warum auch?
Klar: Wenn ich es dermaßen stumpfsinnig aufziehe, sollte einleuchten, dass man dann eine sehr schwachbrüstige Kritik mit einer zum Möchtegern-Politikum/‘Didaktikum‘ aufgeblähten Kampfwertung habe, zu der ich den Leser überhaupt nicht mitgenommen habe. Wenn, dann muss man es konsequent und inhaltlich sauber an Topics wie „Stillstand“ oder „leere Versprechungen“ durchdeklinieren, dann kann ich im Anschluss vielleicht sogar die allgemeinere Firmenpolitik begründet abwatschen. Nicht andersherum.

Ansonsten habe ich persönlich nichts gegen eine auch wertungstechnische Einflussnahme von 4P auf ihnen beschissen vorkommende Trends in Teilen der Branche, sofern sie es eben am Spiel festmachen können. Ich brauche nicht noch ein meinungsschwaches Kaufberatungsmagazin zum Wohlfühlen und Liebhaben, dessen Tester sich im würdelosesten Fall tatsächlich noch in Zielgruppen, die vom Tester meilenweiter nicht entfernt sein könnten, hineinfühlen und sich wer-weiß-wie krümmen und verbiegen, um bloß keine harte Wertung geben zu müssen. Weil irgendwas gefällt irgendwem ja immer irgendwo. Ja ja.

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superboss
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Re: Far Cry Primal - Test

Beitrag von superboss »

kann mal jemand sagen, was man alles ausstellen kann bezüglich der Karte und der Minikarte
momentan spiele ich....
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Kobba
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Re: Far Cry Primal - Test

Beitrag von Kobba »

Pestilence360 hat geschrieben:Far Cry Primal ist laut dem Testbericht also schlecht, weil es Far Cry und kein Survival-Walkingsimulator ist? Ja ist irgendwie verständlich, ich beschwere mich ja auch das meine Pommes von McDonalds nicht nach Hamburgern schmecken, schließlich hatte ich eine völlig andere Erwartungshaltung, weil die Verpackung anders aussieht.
Ich würd ja erst den D-Fens machen, wenn McDonalds mir erzählt das die Pommes jetzt nach Hamburgern schmecken.
blunted downtempo beats, abstract hip-hop, trip-hop, lo-fi and all kinds of intelligent chilled grooves

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Eirulan
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Re: Far Cry Primal - Test

Beitrag von Eirulan »

hydro-skunk_420 hat geschrieben:Hat man sich nicht sogar über eine 4 gefreut, wenn man dachte, man hätte die Arbeit komplett verhauen?
Um Gottes Willen, NEIN!!!
In der Theorie sind Theorie und Praxis praktisch dasselbe, in der Praxis nicht.

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hydro skunk 420
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Re: Far Cry Primal - Test

Beitrag von hydro skunk 420 »

Eirulan hat geschrieben:
hydro-skunk_420 hat geschrieben:Hat man sich nicht sogar über eine 4 gefreut, wenn man dachte, man hätte die Arbeit komplett verhauen?
Um Gottes Willen, NEIN!!!
Nicht?

Na gut, ich hab das anders empfunden. :wink:
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Sevulon
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Re: Far Cry Primal - Test

Beitrag von Sevulon »

hydro-skunk_420 hat geschrieben:Hat man sich nicht sogar über eine 4 gefreut, wenn man dachte, man hätte die Arbeit komplett verhauen?
Also eine 4 in einer Arbeit war für mich immer 'komplett verhauen'. Und eine 3 eigentlich auch, darüber konnte ich mich auch nicht freuen. Ich war allerdings auch ziemlich gut in der Schule und hatte da einen etwas anderen Anspruch. :Häschen:
"There are no choices. Nothing but a straight line. The illusion comes afterwards, when you ask "Why me?" and "What if?". If you had done something differently, it wouldn't be you, it would be someone else, asking different questions."
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Dr. Fritte
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Re: Far Cry Primal - Test

Beitrag von Dr. Fritte »

Romeros hat geschrieben:Ubisoft ist gewachsen zu einem großen Konzern, der leider inzwischen nur noch darauf aus ist gesetzte Ziele für Gewinne zu erreichen.
Ihre Spiele auf ein Kunden zufriedenes Niveau zu halten, es zählen nur noch die Gewinnzahlen und diese auch entsprechend zu halten.
Hin und wieder bei der Massenproduktion an Spielen, vielleicht doch mal eins dabei ist das Gut ankommt.
Man hat aufgehört Träume zu verwirklichen und Großartiges zu erschaffen.
Auch wenn ich an dieser Stelle vorweg sagen will, dass ich die Entwicklung auch dermaßen zum Kotzen finde: Ich habe da aber auch irgendwo Verständnis für Ubisoft, dass sie es trotz dem vorhandenen Willen einfach nicht anders können.

Warum? Ubisoft ist eine AG und wie unser Freund "Bobby Kotig" mal sagte "Am Ende des Tages einzig den Aktionären gegenüber verpflichtet".

Man muss Ubisoft also streng genommen mit anderen AGs vergleichen. Nehmen wir z.B. Unilever.
Wir als Kunden sind mit RAMA oder Lätta zufrieden. Solange wir also mit einem dieser Produkte zufrieden (ich spreche nicht von enthusiastisch vor Freude explodierend) sind, solange fliegt das Zeug auch beim nächsten Einkauf wieder in den Einkaufswagen. Nur ein kleiner Bruchteil findet es richtig öde und erwartet mindestens jedes Jahr eine "verbesserte Rama, die viel besser und ganz anders als die alte schmeckt" um zu sagen "Ich bin mit Rama zufrieden".
Solange Rama also läuft, solange wird sie auch nicht aus dem Sortiment genommen - und solange sind die Aktionäre zufrieden.

Und genau das lässt sich doch auf Ubisoft übertragen. Der geringste Teil der potentiellen Kundschaft (ja, wir fluchenden und schimpfenden Foristen sind eine Minderheit) ist vom immer gleich schmeckenden FarCry oder AC angeödet und schimpft deswegen. Gleichzeitig findet diese Rama... äääh... Serie konstant seine Abnehmer und die Aktionäre sind zufrieden. Wenn die Chips also dann nicht mehr schmecken.... äääh... ich meine wenn AC auf einmal dank einer Fehlproduktion langsam zum Ladenhüter wird, nimmt man die Sorte eben zeitweise vom Markt.

Wir wünschen uns natürlich auch eine viel längere Entwicklungszeit der Spiele. Man sollte aber fairerweise und vor allem selbstkritisch folgendes beachten:
a) Wenn man sich einmal bei einem Ubisoft-Titel den Abspann anschaut, wie viele Menschen z.B. an einem AC-Teil gearbeitet haben, kann man da selber einfach mal schätzen und hochrechnen, was alleine für ein Kapitalbedarf pro Jahr entsteht, um alleine die Mitarbeiter zu bezahlen. Wenn man die Entwicklungszeit eines solchen Titels dann um ein ganzes Jahr verlängert, muss man nochmal etliche Millionen zusätzlich aufwenden - und gleichzeitig steigt dadurch enorm das Risiko eines Verlustgeschäftes, wenn die Verkaufszahlen ausbleiben sollten.
b) Ist es, solange es nicht Unity ist, völlig egal ob ein Titel nun 2 oder 3 Jahre in Entwicklung ist. Bei 2 Jahren motzen (sagen wir jetzt einfach mal:) 2% der potentiellen Kundschaft rum, dass es Fließbandarbeit ist und die Innovationen zu kurz kommen, aber bei 3 Jahren motzen die selben 2% dann rum, warum das Rad bei einer so langen Entwicklungszeit nicht neu erfunden wurde. Die restlichen 98% der Kunden kaufen das Spiel dann so oder so, weil die PR erfolgreich war.



Da muss man sich dann eigentlich nur selber einmal in die Chefetage versetzen. Wenn man als gesunder Mensch die Verantwortung über fast 10.000 Mitarbeiter (also Schicksale) trägt und dann entscheiden muss

a) Ich setze eine Entwicklungszeit von 2 Jahren an, habe dafür Kosten über 25 Millionen € (die ich in Vorleistung gehe) und erreiche den Break-Even bei 3 Millionen verkauften Exemplaren.
oder
b) Ich setze eine Entwicklungszeit von 4 Jahren an, habe dafür Kosten über 50 Millionen € (in Vorleistung gehend) und erreiche den Break-Even bei 6 Millionen verkauften Exemplaren.

gebe ich Brief und Siegel, dass 99,9999% von uns sich für Möglichkeit A entscheidet, auch wenn wir hier so drüber schimpfen, weil das unternehmerische Risiko dort massivst geringer ist als bei Option B.
Wie bereits oben gesagt: "Die motzende Minderheit" kriegt man durch Option B auch nicht beruhigt, weil die Ansprüche dieser Leute exponentiell mit der Entwicklungszeit steigt - und das Ergebnis diese Leute so oder so enttäuscht.



Wenn man das dahinter berücksichtigt, muss ich ehrlich sagen, dass mir Ubisoft dann doch am sympatischsten von den großen Publishern ist. Auch wenn die Ubi-Formel meist gleich bleibt, so weiß man dass man wie bei einem Mario-Spiel einen gewissen Mindest-Standard geboten bekommt. Bei EA z.B. ist jeder Titel ein reines Glückslos und EA+Activision machen auch gar keinen Hehl daraus offen zu kommunizieren, dass die Kunden ihnen komplett egal sind und nur als zu melkende Kuh betrachtet werden.
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hydro skunk 420
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Re: Far Cry Primal - Test

Beitrag von hydro skunk 420 »

Sevulon hat geschrieben:
hydro-skunk_420 hat geschrieben:Hat man sich nicht sogar über eine 4 gefreut, wenn man dachte, man hätte die Arbeit komplett verhauen?
Also eine 4 in einer Arbeit war für mich immer 'komplett verhauen'. Und eine 3 eigentlich auch, darüber konnte ich mich auch nicht freuen. Ich war allerdings auch ziemlich gut in der Schule und hatte da einen etwas anderen Anspruch. :Häschen:
Ok, an die ganzen Streber hier habe ich natürlich nicht gedacht. :ugly:
Spoiler
Show
Spaß. :wink:
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Re: Far Cry Primal - Test

Beitrag von SWey90 »

Da ich momentan nicht viel Zeit für das Zocken habe, wäre so ein Spiel eigentlich optimal, da simpel und es keine Anlaufzeit benötigt. Zudem grafisch bestimmt mehr als solide.

Aber mir blutet das Herz, wenn ich sehe, welch tolle Settings und wie viel Potenzial UbiSoft verwurstet.
Das Video-Fazit - also die bewegten Bilder, nicht der gesprochene Text - wirkt ja schon unsagbar generisch, öde und riecht nach Copy-and-Paste. 8O

Was hätte aus einer Steinzeit-Open-World werden können? Die Idee, die Tiere als Waffe einzubinden, ist ja gut, aber wieso dann wieder alles so allmächtig und nach kurzer Zeit belanglos? Stattdessen hätte man vielleicht eine Beziehung zu einem Tier aufbauen können, das man dann hochleveln und spezialisieren muss. Was hätte man alles mit einem guten Nahkampf-System und dem Survival-Aspekt treiben können? Wie gut hätte eine gewisse kreative Freiheit bei der Entwicklung des Dorfes getan?

Nee.
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Usul
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Re: Far Cry Primal - Test

Beitrag von Usul »

Lord Hesketh-Fortescue hat geschrieben:Ansonsten habe ich persönlich nichts gegen eine auch wertungstechnische Einflussnahme von 4P auf ihnen beschissen vorkommende Trends in Teilen der Branche, sofern sie es eben am Spiel festmachen können.
(Hervorhebung durch mich)

Das ist es ja eben. Wenn man es am Spiel festmachen kann, spricht nicht viel dagegen. Außer es ist an den Haaren herbeigezogen ("Holz brennt nicht"). Mehr sage ich ja nicht.

Weil irgendwas gefällt irgendwem ja immer irgendwo. Ja ja.
Deswegen schrub ich ja sinngemäß, daß zählt, was dem Testenden Spaß macht. Wenn dieser sich natürlich dem schnöden Mammon anbiedernd so verbiegt und dem Lesevolk aufs Maul schaut, spricht das nicht gerade für ihn. :)
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SelfrighteousSuicide
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Re: Far Cry Primal - Test

Beitrag von SelfrighteousSuicide »

Ubisoft sollte Far Cry lieber so wie jetzt AC auch mal eine Pause gönnen. Ich wünsche mir wieder das gute alte Far Cry Feeling zurück wo ein verrückter Wissenschaftler Mutanten züchtet und man alleine um das Überleben kämpft. Also Ubisoft macht mal Pause und sammelt frische Ideen und bitte verzichtet endlich auf die Wiederverwertung von Animationen denn das hat mich in Far Cry 4 schon massivst gestört und langsam wird es peinlich. Als nächstes Far Cry sage ich schon mal etwas wie Far Cry Medieval oder Far Cry Invasion mit Aliens voraus. :roll:
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