S-Ral hat geschrieben:Marobod hat geschrieben:
Du bist uns immernoch eine Antwort schuldig, was an dem Spiel genau jetzt so ueberragend oder zumindest es besser macht, als der Tester hier umschreibt.
Ich finde naemlich die Argumente ,die benjamin hervorbringt durchaus nachvollziehbar, ich kann mir ein Bild davon machen , was er meint, Als Unterstuetzung hab ich mir sogar Lets plays angeschaut, und ich bin sogar noch unterwaeltigter als vor release des Spiels.
Bitte erlaeutere mir und dem Rest von uns kritischen menschen , was das Spiel Deiner Meinung nach so gut macht.
Das lässt sich sogar ziemlich einfach an der Kontra-Liste festmachen (und nochmal: ich halte das Spiel nicht für grandios, es gäbe einiges zu verbessern. Es ist routiniert und spaßig, nicht mehr.)
Aber zur Liste:
- ständige Zufalls- und andere Ereignisse anstatt Ruhe der Natur
Stimmt erstens so nicht, ich bin schön des öfteren minutenlang durch die Wildnis gestreift, ohne angegriffen zu werden. Sobald man z.B. einen Höhlenlöwen zähmt, und das geht ziemlich früh, greifen einen kleinere Rothunde und Jaguare schon gar nicht mehr an.
Und zweitens ist das nun mal unwirtliche Steinzeit mit Raubtieren und keine Stadt.
gezähmte Tiere sind übermächtige Kampfmaschinen
Nö. Beim Niederbrennen eines Lagers in einer Höhle mit meinem Löwen ist er drei mal gestorben, und das gegen normale menschliche Gegner. Sobald es mehr als 3 Leute sind, ist das Tier in Gefahr.
Jagd und Kämpfe gegen Menschen sind meist spannungsarme Auseinandersetzungen
Wenn man als Nonplusultra für einfach alles die Maßstäbe eines Darksouls oder Bloodborne ansetzt, mag das zutreffen. Aber für jeden normalen Zocker sind das spaßige Auseinandersetzungen, bei denen ich mein Tier auf die Gegner hetze, Leute von einer Anhöhe aus mit Pfeilen ausschalten kann, mit einer brennenden Waffe das gesamte Gebiet um die Gegner in Brand stecken kann, mich anschleiche und Takedowns nutze, Gegner von bestimmten Plätzen weglocke, etc. Das ist nichts weltbewegendes und das gab es auch vorher schon. Aber spannungsarm ist es deswegen noch lange nicht.
Zähmen der Tiere auf Knopfdruck und ohne Herausforderung
Ist richtig, hätte man viel mehr draus machen können. Generell wäre ich auch eher für eine engere Bindung zw. Tier und Spieler. Man hätte z.B. ein Löwenjunges finden, aufpeppeln und vor allen Dingen aufleveln können, so dass es der einzige und viel engere Begleiter wird. Spaß machen die Tiere aber trotzdem.
anspruchsloses Auflesen etlicher Pflanzen und Steine statt spannender Suche nach wichtigen Materialien
Stimmt nicht. Wichtige Materialien oder andere Sachen gibt es zu Hauf in versteckten Ecken, Höhlen, etc. Und das Sammeln der normalen Materialien fürs Crafting von Waffen, Häusern, usw. ist gerade auf einem solchen Level, dass es nicht oder nur wenig stört. Sobald man nach viell. 3 Stunden soweit gelevelt hat, dass man pro gesammeltem Material deutlich mehr davon erhält, ist der Kritikpunkt komplett aus der Luft gegriffen.
kein kreativer Aufbau der Siedlung, sondern vorgefertigtes Ausbauen weniger Hütten in je drei Stufen
Auch hier wieder: WAS ist der Maßstab? Fallout 4? Klar, da ist es unfassbar viel komplexer, wichtiger und durchdachter. Aber wieso muss Far Cry das genau so machen? Ist überhaupt nicht nötig. Es gibt einem zumindest ein wenig Verbindung mit dem Stamm und dem eigenen Dorf. Nur weil es nicht wie in Fallout funktioniert, ist es doch nicht direkt ein Kritikpunkt. Wüsste nicht, welches reine Actiongame sonst überhaupt sowas hat...
Tiere und Menschen verhalten sich mitunter fehlerhaft
Die alte KI-Diskussion. Könnte ich jetzt auch mal Fallout 4 anführen. Abgesehen davon ist mir bei Primal noch kein grober Schnitzer aufgefallen. Im Gegenteil freu ich mich jedesmal, wenn ich im Kampf einen Bären anzünde, und dieser schnellstens in den See hüpft um sich zu löschen. KI ist absolut ok, Genre-Durchschnitt würde ich sagen.
Reicht Dir das jetzt so? Mir geht es auch beileibe nicht um die 55%. Eine Prozentwertung finde ich ohnehin kritisch. Wenn ich aber eine vergeben müsste, wäre es irgendwo im mittleren 70er Bereich, vielleicht maximal eine glatte 80. Denn das Spiel macht grundsätzlich erstmal vieles richtig, einige Sachen haken aber dennoch etwas. Story ist nicht der Bringer bisher, die eigenen Dorfbewohner sind nicht wirklich wichtig und sie interessieren einen auch nicht. Die dämlichen Schamanen-Missionen, die genau so nerven wie die Tiger-Missionen in Teil 3 und die Drogenmissionen in Teil 4. Die Eule. Und auch noch andere Kleinigkeiten.
Die fallen aber bei Betrachtung des Gesamtwerks beileibe nicht so ins Gewicht, wie der Test von 4P das suggeriert.
Und Kopfschüsse, Mammuts jagen, Gegner mit Takedown niederstrecken, mit wenig Energie vor einem übermächtigen Bären flüchten... das alles ist schon ein ziemlich befriedigendes Spielerlebnis. Da fand ich z.B. Assassins Creed Syndicate deutlich langweiliger und vor allen Dingen weniger spaßig in jeder Hinsicht.