Quantum Break
Was für ein Ritt! Ich bin an das Spiel ohne irgendwelche Erwartungen und Anforderungen angegangen und finde, dass ich hier eine der besten Zeitreise-Geschichten im Gaming bekommen habe. Für den ersten Durchgang habe ich mir viel Zeit genommen und gut 10 Stunden benötigt, was in Ordnung ist. Die Handlung ist nicht zu kurz geraten, erspart sich aber unnötige Längen und kommt schnell zum Punkt. Die Junction-Points erweitern die Handlung übrigens sehr schön um die Perspektive des Bösewichts.
Die grafische Präsentation ist außerordentlich gut und zeigt eine stimmige Spielwelt und einige imposante Sequenzen. Kleine Details und gute Physik-Effekte runden für mich mit den tollen Animationen das optische Gesamtpaket sehr gut ab. Bei der englischen Vertonung habe ich ebenso wenig zu meckern, da ich keine unpassenden Tonlagen oder Betonungen entdecken konnte.
Beim Gameplay habe ich anfängliche Schwierigkeiten gehabt, was aber an mir lag, da ich in letzter Zeit viele Ego-Shooter gespielt habe und es einfach nicht gewöhnt war in Third-Person durch die Welt zu stapfen. Ungewohnt war lediglich, das Remedy kein Hüftfeuer erlaubt und man immer mit LT zielen musste, was mir manchmal die Geschwindigkeit aus den tollen Gefechten nahm. Die Zeitfähigkeiten habe sehr viel Spaß gemacht und das Gameplay gewinnt an Geschwindigkeit, wenn man erstmal seine Fähigkeiten mit Upgrades versorgt hat.
Das die Episoden der Live-Action-Serie aber so gut in das Spiel eingebunden wurden, hat mich doch schon ein wenig beeindruckt. Zum einen mag es daran liegen, dass die Charaktermodelle im Spiel so detailliert sind und der Wechsel nicht arg unnatürlich ist, es liegt aber wohl auch an der Qualität der Serie selbst. Bis auf den SyFy-Look ist es eine hochwertig produzierte Serie, die sich meinem Spielverhalten anpasst und ebenso ist die Serie ein guter Abschluss für eine abendliche Spielsitzung - Einen Akt spielen und zum Abschluss die Episode anschauen. Der aus den Demos bekannte Protagonist ist hier übrigens nur der Taxifahrer -
"You either die a hero, or you live long enough to see yourself become the taxi drive".
Mein größter Kritikpunkt ist jedoch das Sammeln von Handlungsobjekten... Ich glaube, dass ich den Spielfluss durch die Sucherei und das ständige Gehämmer auf Y gestört habe, zumindest für mich selbst. Aber insgesamt fand ich das zu findende Material sehr interessant und spannend zu lesen. Witzig waren auch die Ingame-TVs u.a mit Sam Lake höchstpersönlich!
Da es bisher mein erster 2016-Release war, halte ich mich zurück. Spaß hat das Spiel mir gemacht und ich werde es noch einige Male spielen, hoffe aber auf einen baldigen Nachfolger, damit die Handlung ihren Abschluss (?) finden kann. Es war irgendwo ein klischeehaftes Ende, doch mich hat es voll mitgerissen. Life is Strange wurde als mein liebstes Spiel mit dem Thema Zeitreise von Quantum Break abgelöst.