Ich habe das Spiel heute beendet, mir beide Enden gegönnt und stehe dem ganzen sehr ambivalent gegenüber.
Beide Ende sind ja nicht so dufte und stellenweise schwer interpretiertbar - obwohl mich eines der Enden emotional gepackt hat, aber nicht zu 100%.
Wie das gesamte Spiel einfach nicht on point war. Alle Episoden waren immer nur befriedigend bis gut, aber nie herausragend.
Hier wurden Charakterzeichung, die Dialoge und die Story in den Himmel gelobt. Und dann stellt sich mir immer die Frage, ob diese Leute noch nie einen guten Film gesehen haben.
Die Story ist undurchsichtig, stellenweise wahnsinnig unlogisch und ein Sammelsurium aus Butterfly-Effect und Donnie Darko. Und die Charaktere sind so furchtbare Reissbrettfiguren, dass es mir stellenweise zu bunt wurde. Der verschrobene Hausmeister, das blonde, reiche, kurzhaare Biest, die immer traurige Kate, der übertrieben harte Ex-Soldat, die Dicke, die immer gerettet werden muss/darf - das ist so unglaublich klischeehaft. Wahnsinn. Dazu kommen ausufernde Erklärdialoge, so dass ich oftmals gähnen musste und mir die Vorspultaste gewünscht hätte. Sie waren weder knackig, noch besonders einfallsreich geschrieben.
Ganz schlimm: Der 90iger-Jahre-Thriller-Twist, den man meilenweit gerochen hat. Garniert mit dem langweiligsten und einfallslosesten Moment überhaupt - der 90iger Motiv-Erklär-Monolog des Bösewichts. Mit Verlaub - DAS IST SCHEISSE! Und ganz, ganz, ganz weit weg von einer gut erzählten Geschichte. Das ist einfallslos und altbacken.
Der Soundtrack jedoch war einsame Spitze und immer wieder gab es Momente, die mich berührt haben, die mir Spass gemacht haben. Aber viel zu oft wurde man von belanglosen, statischen Dialogen, billigen Rätseln und einer schwachen, viel zu langsamen Inszenierung herausgeholt aus dieser Welt.
Das eine von beiden Ende hat mich trotzdem gepackt und ich hatte mir vorgestellt, wie toll dieses Spiel wohl in straffer, gut geschriebener Spielfilmform funktionieren würde.