durruti hat geschrieben: ↑03.03.2017 16:56
Kajetan hat geschrieben: ↑03.03.2017 16:32
Ja, gegen CoD und Zelda kann Numenara wirklich nur abstinken. Totaler Flopp!
Nein, aber gegenüber PoE und D:OS. 70k Besitzer bei Steam entsprechen halt den Werten von AoD und Underrail, und das waren Nischentitel. Und 4,5 Millionen bei Kickstarter sind auch mal ne Ansage. Ich glaube schon, dass inXile mit mehr Verkäufen gerechnet hat.
Wie schon mal irgendwo so passend gesagt wurde: Selbst unter den Nischentiteln(welche ISO-RPGs im Stil von 1999 nunmal sind) ist Planescape: Torment noch ein Nischentitel gewesen. Ein typischer Kritikerliebling eben. Und bis jetzt sieht es so aus, als wenn es bei TToN genauso sein wird.
Ich kann mir absolut nicht vorstellen, dass die Entwickler mit etwas anderem gerechnet haben. Und um das nochmal klar zu machen: Ja wir leben in einer marktwirtschaftlich orientierten Welt und ja, Videospiele sind auch Produkte, mit denen große Geschäfte gemacht werden, bei denen es eben vordergründig um Geld geht. Das ist alles richtig.
Das heißt aber eben nicht, dass sich JEDES Spiel daran messen muss und JEDES Spiel nur für die Umsatzmaximierung konzpiert sein muss. Warum kann man Torment nicht einfach mal als Produkt ansehen, dass von diesem "Wir müssen mind. X-Mio. verkaufen!" ausgeklammert wird. Es gibt so unheimlich viele Ebenen auf denen man Spiele bewerten kann, aber für gefühlt 90% aller Spieler scheinen die Verkaufszahlen der einzige Gradmesser dafür zu sein, ob ein Spiel gut ist oder nicht. Das Spiel ist kein Flop, denn es wurde nicht dafür konzipiert um X-Mio. Einheiten abzusetzen, sondern ist ein Herzensprojekt der Entwickler, die eben genau wissen, dass kein Publisher dafür Geld locker machen würde, weil es eben niemals ein Bestseller werden kann. Die Anzahl derer, die das Spiel voll und ganz anspricht, ist eben verschwindend gering. Aber das heißt eben nicht, dass das Spiel sich daran bewertet. Und so sollte es auch verstanden werden.
Ist das denn wirklich so schwer?
Sir Richfield hat geschrieben: ↑03.03.2017 19:07
Usul hat geschrieben: ↑03.03.2017 19:01Ja, auch bei mir erhöht sich der Spielspaß, wenn ich weiß, daß möglichst wenige Leute das Spiel kennen. Denn dann komm ich mir so geil nund cool vor.
Ich weiß, wie du das meinst, aber du übersiehst, dass du dich mit der Einstellung nicht nur JETZT, sondern auch viel später voll geil und überheblich fühlen kannst.
Frag doch mal die Leute, die Pyschonauts, X-COM oder Planescape Torment gespielt haben.
Ich glaube, dass ist auch etwas unglücklich formuliert worden.
Ich denke, es geht weniger darum "sich geil zu finden" weil man was "unbekanntes" und "elitäres" spielt. Klar sicher gibts auch solche Gaming-Hippster, die das wirklich so sehen und sich drauf was einbilden, aber ich denke mal das macht nicht die Masse der Leute aus.
Es geht eher um das nostalgische Gefühl von früher, wo der Kreis der Gamer noch etwas überschaubarer war und es sich irgendwie "familiärer" angefühlt hat, weil eben nicht jeder x-beliebige Dullie mit-ohne Ahnung sich Meinungen über Spiele bildet, die sie nicht gespielt haben und mit denen sie sich gar nicht befasst haben. Ich erlebe es heute viel zu oft, dass ich mit Spielern spreche, die eine fast schon proletenhafte Einstellung zu Indie-Games und tiefgründigeren Spielen haben. Und das man sich da die Zeit zurück wünscht, wo die Proleten noch Abstand von Spielen genommen und an der Bushalte rumgelungert haben, anstelle die Voice-Chats in Online-Games zu bevölkern, kann ich gut nachempfinden. Gut das kann man jetzt auch wieder als "arogant" oder "elitär" auslegen, aber das ist mir Wurst
Im Übrigen kann ich das auch umdrehen: Ich habe den Eindruck, dass für viele Spieler, ein Spiel nur dann geil ist, wenn alle es spielen und es sich zig Millionen mal verkauft hat und sie sich dann eben auch deswegen "geil" fühlen können, weil sie ja "the newest shit" spielen und eben das was die "coolen Gamer" zocken und nicht diesen langweiligen Indie-Scheiß, den nur Schwuchteln spielen. Und bevor sich jemand über die Wortwahl aufregt: Genau solche Sprüche musste ich mir schon von Kollegen anhören.(Nicht überraschenderweise natürlich CoD-Multiplayer-Spieler) Und hier reden wir eben nicht von einer kleinen Gruppe elitärer Gamer, sondern von einer ganzen Horde Gamer, die sich irgendwie für was "geileres" halten, weil sie das spielen, was die Masse spielt.
Also um es mal mit einem Zitat aus Gothic zu sagen: "Öh, also komm mir nicht so!" :wink:
MfG Ska