Ok Leute kleines Update: ich hab das Spiel vorhin nach 59h beendet und bin auch nach den Credits und dem "Epilog" hin und her gerissen, was ich von ME:A halten soll...
Einerseits ist das Kampfsystem bzw. der Third-Person-Shooter ohne zweifel der bisher beste der ME Reihe und sorgt auf hohem Schwierigkeitsgrad durchaus für spannende Gefechte (wenn auch nicht immer).
Auch das Crafting ist eine nette Neuerung und hat mich dann doch etwas zum experimentieren bewegt (Ergänzung dazu noch in den negativ Punkten).
Ebenfalls positiv empfand ich auf quasi jedem Planeten die Atmosphäre und meistens auch die Grafik, wenngleich man hier nur wenig neue Impulse im Vergleich zur Milchstraße bekommt.
Zu guter letzt lässt sich noch die "Lebendigkeit" der Tempest und die Dialoge der Begleiter abseits von Missionen positiv hervorheben: hier kommt wirklich oft das Gefühl auf die Crew hat tatsächlich noch ein Leben abseits von KI-Begleitern in Missionen
Andererseits sind ein Großteil der Dialoge eher unterdurchschnittlich bis echt schlecht und/ oder des öfteren zum "fremdschämen" peinlich.
Hinzu kommen eine Story die mich wirklich NULL überraschen konnte, da sie quasi 1 zu 1 aus ME1 und ME2 übernommen wurde dabei aber deutlich weniger interessante und vor allem auch wenig sympatische/ überzeugende Charaktere hat.
Desweiteren als durchaus negativ muss ich leider die Struktur der Quests anmerken. Gut 90% der Aufgaben sind wie folgt aufgebaut:
->Auftraggeber "Ich habe ein Problem"
->Pathfinder "Ok, ich löse es"
->Pathfinder fährt zur beschriebenen Stelle
->Pathfinder erschießt Gegner
->Pathfinder Scannt Gegenstände
->Pathfinder erschießt erneut Gegner
->Pathfinder Scannt erneut etwas usw.
Hier hätte etwas mehr Abwechselung und vor allem gute Dialoge mit "Antagonisten" gut getan: in ME1-3 konnte man ab und an Konflikte noch durch Konversation lösen, in ME:A muss man aber quasi jedes Mal gleich zum Schießeisen greifen.
Ebenfalls sehr störend empfand ich
(Bitte nur lesen, wer bereits die letzte Mission absolviert hat) die gesamte letzte Mission ist quasi ein einziger Kampf gegen alles: Artefakte und Kett, die sich meistens nicht gegenseitig abschießen, wie es eigentlich sein sollte, sondern beide auf den Spieler gehen. Dann kommt noch der wirklich unsägliche Boss-Kampf gegen den Archon der einfach nur ein Multiplayer Match mit Kommentaren des Archon ist.
Ein Problem beim Crafting ist aber dass all die Mods mit z.B. "explosiv Munition", "Haftminen", "Plasma Bolzen" oder auch "Elektro" absolut nichts bringen: entweder sind sie mit zu vielen Nachteilen verbunden z.B. extrem langsame Projektile oder sehr wenig Reichweite oder sie sind verbuggt (elektro macht quasi keinen Schaden, egal wo: Schilde, Panzerung, lebende Gegner oder syntehtisch überall fast 0 Schaden...) so dass man nach einigen Experimenten dann doch alle "interessanten" Mods nicht mehr nutzt und nur noch auf mehr Schaden/ Aufladeraten oder mehr Slots geht...
Zu guter Letzt bleiben hier noch die Bugs die erwähnen, denn davon gibt es wirklich viele... Die meisten davon stören den Spielfluss zwar nicht direkt, sollten aber bei eine AAA-Produktion mit solch langer Entwicklungszeit einfach nicht vorkommen.
Insgesamt hab ich von 59h ME:A wohl 54h im Singpleplayer verbracht, der mich von dieser Zeit wohl etwa die Hälfte lang durchaus gut unterhalten konnte. Von den übrigen Stunden, war wohl noch mal die Hälfte "ok" und das letzte Viertel leider sogar "schlecht".
Summa summarum würde ich jetzt ohne noch mal alle Punkte im Detail überdacht zu haben, 74 oder 75% als Bewertung vergeben.
Wichtiger als die Wertung, möchte ich nun ganz zum Schluss noch mal auf die Emotionalität eingehen, die ME:A bei mir im Laufe des Spielens bewirkt hat.
Oft waren es die eher "kleinen Dinge" die mich an ME:A gefreut haben oder, wenn man so sagen will, emotional bewegt haben: hier mal ein Dialog unter der Crew, da mal ein sympatischer Nebencharakter mit etwas mehr Hintergrundgeschichte und einem durchaus gutem Side-Quest oder auch eine eher unscheinbarer Dialog mit einem Begleiter, der dem meist sehr platten Image dann doch noch etwas auf die Sprünge hilft.
Dem entgegen sprechen leider wirklich "fremdschämige" Momente in Dialogen, Fassungslosigkeit durch manche Bugs (die ab und an auch mal das Vorankommen behindern und einen dann zu manchmal mehrmaligen Neuladen von älteren Speicherständen zwingen) und zum Schluss ein leichtes "ist mir egal" Gefühl, weil mich das Ende wirklich absolut nicht emotional gepackt hat...
EDIT: Den Charakter, von dem Bioware offensichtlich am ehesten der Meinung ist, man solle mit ihm eine "Beziehung" eingehen, ist auch leider dar Charakter, der mir am meisten egal war...
EDIT 2: gerade die Folge GameTwo vom Freitag dem 31.3. geschaut und dabei ist mir aufgefallen wie viel mehr Emotionen ich mit ME1-3 verbinde und dass auch dass mir der Soundtrack von ME1-3 deutlich besser in Erinnerung geblieben ist als dass, was ich gerade noch in ME:A erlebt habe
PS: weil ich es schon des öfteren gelesen habe, dass ME:A doch gar nicht so viele Bugs hat, hier eine unvollständige Aufzählung von dem was ich in 59h alles gesehen habe: fehlende Interaktionspunkte, nicht nutzbare Interaktionspunkte, fehlende Charaktere bei Quests, doppelte Charaktere in Dialogen, doppelte Charaktere im Kampf nachdem einer gestorben ist, KIs die plötzlich in einer Animation hängen bleiben, KIs die in Objekte glitchen, KIs die durch Objekte schießen, KIs komplett ohne Reaktionen, Dialoge wo das Team-Mitglied was eigentlich sprechen sollte plötzlich extrem weit weg ist und somit nicht zu verstehen ist, Dialoge ohne Ton, Dialoge die 3-4s zu früh abbrechen, plötzliche Aussetzer in der Animation in Dialogen, Teleportation in andere Räume von einem selbst und seinem Dialog-Partner in der Tempest...