Sorry, dass ich erst so spät antworte. Irgendwie hab' ich die Benachrichtigung wohl übersehen ...johndoe1703458 hat geschrieben: ↑07.07.2017 23:16Du hast geschrieben:
"Die Formel wurde überholt" und sprichst auch noch von einer eintretenden Ermüdung angesichts des immergleichen Konzepts, ergo bietet es deiner Meinung nach ein anderes Konzept, was schlicht nicht der Fall ist.
Es ist nämlich haargenau dasselbe Konzept, das abgesehen von dem minimal gelockerten Korsett - es ist zumindest nicht ganz so straff, wie bei Telltale - dasselbe bietet.
Des Weiteren liegt mir nichts ferner, als Telltale hier zu verteidigen. Was mich stört, ist, wie du versuchst Dontnod hier als den neuen Heilsbringer dieses "Genres" auszumachen, weil sie es beherrscht haben dem Spieler ein ganz klein wenig mehr Freiheiten zu gewähren.
Nein es bietet kein anderes Konzept, nimmt aber die Formel von Telltale und baut darauf auf, ohne die von Telltale gewohnte Linearität zu verlieren. Ich darf in der Spielwelt deutlich mehr machen, als es mir Telltale erlaubt und darf mich auch tiefgehender mit den verschiedenen Charakteren befassen (Dialoge, Tagebuch, Messenger) - so war das z.B. auch in der ersten Staffel von TWD, nur deutlich reduzierter. Tales from the Borderlands war sehr gut, weil es wieder ein wenig dieser frühen Episoden-Spiele angewandt hat (Cyberauge, Ingame-Währung, Entscheidungen haben einen Einfluss auf die Charakterbeziehungen [Rys und Sasha] und die gesamte letzte Episode) grandioses Writing vorlegt.
Dontnod sind für mich nicht der Heilsbringer, oder Retter dieses Genres - wo schreibe ich das? Ich fand das Spiel sehr gut und es hat mir gezeigt, was ich seit Jahren bei Telltale vermisse. Ob du Telltale verteidigst, oder nicht interessiert mich mal so gar nicht, warum bringst du das überhaupt ein, nur um mir mit der Heilsbringer-Anschuldigung anzukommen, oder wie?
Achso... mit "überholt" habe ich nicht von einer Neuinterpretation der Telltale-Formel gesprochen, sondern eher im Sinne von, dass es in Sachen Writing, Charakterentwicklung und Interaktion an aktuellen Telltale-Spielen "vorbeifährt". Jetzt klarer? Die Inszenierung und der Storyaufbau sind bei Telltale schon ziemlich lange ein Problem, da viele Serien nach dem selben Schema ablaufen und Interaktion, Dialoge und Handlungsfortschritt älterer Werke vermissen lassen.
Altbacken wäre wohl das bessere Wort gewesen ... Entscheidungen haben schon lange kaum noch Auswirkung auf die Handlung, selbst wenn man die "Arschloch"-Route wählt. Da ist sogar das 6-stündige Oxenfree deutlich smarter und gibt einem trotz 2D-Grafik mehr Freiheit... um sukriller zu werden: Home bietet mir auch mehr Freiheiten (auch wie ich die Welt erforsche) und meine Entscheidungen haben große Auswirkungen auf den Spielverlauf und das Ende, welches man nach gut 80 Minuten erreicht hat. Da könnte ich noch einige Spiele nennen, wie z.B. The Town of Light, Firewatch, Get Even und noch mehr... Ich kann doch wohl wenigsten erwarten, dass das Spiel meine Entscheidungen ernst nimmt, wenn es sogar ein 3 Euro Spiel hinbekommen, oder? Die Dialoge sind doch samt Entscheidungen das Kerngameplay, abseits von den QTE-Momenten.
Jetzt mal ein wenig on Topic...
Bei mir hat sich folgendes geändert:
1. What Remains of Edith Finch
2. Horizon Zero Dawn
3. Splatoon 2
4. The Town of Light
The Town of Light hat mich trotz der schrecklichen Performance sehr überrascht. Die Handlung ist stockfinster und irgendwo habe ich am Ende nicht gewusst, was ich fühlen soll - ich war einfach nur fertig mit der Welt und habe noch mehrere Tage über das Spiel nachgedacht. Einzig die schlechte Anwendung der Unity Engine trübt den Gesamteindruck.