Pommern hat geschrieben: ↑13.10.2017 11:21
Was schlägst du denn vor? Drüber reden eher nicht, Shitstorm ist auch doof und Abwerten sowieso. Also einfach Kopf in den Sand stecken und auf Besserung hoffen.
Darüber reden ist die einzig sinnvolle Option. Aber nicht, indem man der gefühlten Gegenseite Unfähigkeit vorwirft oder gar in Schimpftiraden und Beleidigungen verfällt. Im Endeffekt dürfen wir nicht vergessen, dass uns alle immer noch unser Hobby eint.
Die einzige, für mich sinnvolle Entwicklung wäre, wenn es eine Art gemeinschaftliches Grundverständnis für das gäbe, was in der Branche schief läuft.
In erster Instanz wünsche ich mir, dass sich auf Spieleseiten nicht nur Spieletester herumtreiben, sondern auch mal "richtige Journalisten". Leider ist es aber anscheinend so, dass nicht mehr wirklicher Journalismus betrieben wird, wie das Beispiel der PC Games zeigt. Warum wird als Quelle auf eine Quelle verwiesen, die wiederum als Quelle einen Forenbeitrag angibt? Ist es so schwer, eine eigene E-Mail an die USK zu schreiben und im schlimmsten Fall eben diese Antwort in Form einer Standardantwort zu erhalten? Wenn es doch gewünscht ist, dass an entsprechender Stelle ein Bedarf kommuniziert wird, so muss dies von mehreren unabhängigen Anfragen erfolgen.
Ohne jetzt
4lpak4 zu nahe treten zu wollen: Wer garantiert mir, dass diese Antwort wirklich von der USK kommt? Wer garantiert mir, dass das kein Hoax ist? Und gerade Journalisten sollten immer darauf bedacht sein, wie glaubwürdig die Quelle ist, immerhin steht der Journalist dafür mit seinem Namen...
Aber an genau diesem Beispiel zeigt sich auch, wo das eigentliche Problem liegt. Das Problem, wenn man es als solche bezeichnen möchte, ist die einfache Generierung vieler Klicks, unabhängig vom Journalistischen Anspruch. Es ist leider aufwendiger, erst eine Mail an zum Beispiel die USK zu schreiben, dann die Antwort abwarten, diese auszuwerten und noch einen entsprechenden Artikel zu erstellen. Da das ja alles so schnell wie möglich erfolgen muss, wird auf die Qualität verzichtet, Hauptsache man ist der erste, der eine News daraus generiert.
Aber genau da sehe ich das Problem. Spieleseiten sind für mich nicht nur einfache Produktberater. Oder besser gesagt: Sie sollten sich nicht nur als solche verstehen. Ich weiß nicht, welcher journalistische Anspruch an einen Spieletester zum Beispiel bei 4players gestellt wird (Hauptsache er kann einen ordentlichen Text schnellst möglich erstellen), aber gerade hier sehe ich wirklich Möglichkeiten.
Eventuell ist es zu blauäugig zu fordern, dass Spieleseiten mehr sind als einfache Multiplikatoren für Publisher-Marketing und ggf. ab und an eine Spielevorstellung. Aber ich denke, gerade auf dem Wege könnte auch mal der ein oder andere Finger auf eiternde Wunden gelegt werden, und wirklich mal was erreicht werden. Nur muss, damit das passiert, ein Umdenken in der Branche des "Spiele-Journalismus" erfolgen.
Ich bin nur für das verantwortlich was ich sage, aber nicht für das was andere verstehen.
"Drei Ausrufezeichen", fuhr er fort und schüttelte den Kopf. "Sicheres Zeichen für einen kranken Geist." (Terry Pratchett in "Eric")
"Fünf Ausrufezeichen sicherer Hinweis auf geistige Umnachtung." (Terry Pratchett in "Reaper Man")
"Und hast du die Ausrufezeichen bemerkt? Es sind fünf. Ein sicheres Zeichen dafür, daß jemand die Unterhose auf dem Kopf trägt." (Terry Pratchett in Maskerade")