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mr archer
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Beitrag von mr archer »

Temeter  hat geschrieben: 21.12.2017 05:52

Wenn das ganze verbale Manövrieren und Taktieren tatsächlich etwas mehr Konsequenz hätte, wäre es ja was wert. So ists aber nur ein selbstgefälliges Kammerspiel von Tarantino.
Isso. Wobei ich sagen muss, dass es bei mir erst Hateful 8 war, mit dem Tarantino bei mir persönlich seinen Bogen gründlich überspannt hat.
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Ernesto Heidenreich
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Beitrag von Ernesto Heidenreich »

mr archer hat geschrieben: 21.12.2017 09:47
Temeter  hat geschrieben: 21.12.2017 05:52

Wenn das ganze verbale Manövrieren und Taktieren tatsächlich etwas mehr Konsequenz hätte, wäre es ja was wert. So ists aber nur ein selbstgefälliges Kammerspiel von Tarantino.
Isso. Wobei ich sagen muss, dass es bei mir erst Hateful 8 war, mit dem Tarantino bei mir persönlich seinen Bogen gründlich überspannt hat.
Das ist echt schon eine Kunst für sich, ein so großes Laberfest um eine so dünne Handlung zu spannen :)

Ich muss aber zugeben, dass ich Spaß daran hatte den Akteuren dabei zuzusehen, was daran lag, dass ich allen Protagonisten gerne bei ihrer Arbeit zusehe, bzw. zugesehen habe.

Der Meinung das es ein selbstgefälliges Kammerspiel ist, der Meinung kann man sein und ich war während der kürzlichen Sichtung auch streckenweise dieser Meinung. Was den Film aber letztendlich für mich davon weggebracht hat, war der Umstand, dass am Ende des Films eines jeden Charakters Beweggründe aufgeklärt werden und die gesamte Handlung des Films schlüssig aufgeklärt wird.


johndoe1044785
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Beitrag von johndoe1044785 »

gefiel mir auch viel besser als django
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Temeter 
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Beitrag von Temeter  »

MikeimInternet hat geschrieben: 21.12.2017 10:23Der Meinung das es ein selbstgefälliges Kammerspiel ist, der Meinung kann man sein und ich war während der kürzlichen Sichtung auch streckenweise dieser Meinung. Was den Film aber letztendlich für mich davon weggebracht hat, war der Umstand, dass am Ende des Films eines jeden Charakters Beweggründe aufgeklärt werden und die gesamte Handlung des Films schlüssig aufgeklärt wird.
Ich denke ja nichtmal, dass Tarantino schlecht darin wäre. Seine beiden letzten Filme unterhalten mich persönlich halt einfach nicht so sehr, und ich denke mal auf die 'Fehler' läufts hinaus.

Da muss doch mehr Potential drinstecken, vielleicht sogar für ein Meisterwerk, wenn er den Stil in einen konsistenten Film mit einer komplexeren Handlung einbauen kann. Sowohl Charachtere, als auch Plot zu vereinigen.

edit: Um mal noch mal Charachtere anzusprechen, ich fand Mr. Candy ein bissl überzogen. An dem war ja echt gar nichts menschliches mehr dran. Der beste Teil seiner Persönlichkeit war, dass seine Gier seine Unmenschlichkeit überwinden konnte.
Mag gut als Figur zur Personifizierung der Sklaverei taugen, aber ist halt recht simpel.
Zuletzt geändert von Temeter  am 21.12.2017 11:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Wulgaru
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Beitrag von Wulgaru »

Das Problem für mich ist halt, das er dieses Setup mit spannenden Charakteren, die halt irgendwann ausrasten bzw. wo halt irgendwann was eskaliert jetzt schon sehr oft gemacht hat. Reservoir Dogs ist das gleiche wie Hateful8, nur kompakter. In Kill Bill hat jeder der tollen Gegner im Grunde so eine Szene mit der Braut, in Death Proof wird unglaublich lange auf die Verfolgung hingebaut, in Inglourious Basterds die Bar/Farm/Kino-Szenen, in Django die ganze Szene auf der Farm. Jackie Brown hat das Ding mit dieser dreimaligen (?) Wiederholung und auch Pulp Fiction hat sowas mindestens zweimal.

Dieses endlose Vorspiel ist jedes mal für sich genommen toll gemacht, tolle Dialoge, Schauspieler, Regie, Musik whatever...aber es ist auch jedes mal der gleiche Ablauf und jedesmal das gleiche Ende. Für sich genommen ist jeder einzelne dieser Abläufe Klasse. Wenn Hateful8 der erste Film den Tarantino so gemacht hätte gewesen wäre....ich hätte glaube ich keine Probleme damit gehabt.

Ich frage mich halt wie gesagt wirklich ob Tarantino, der so oft für seine Dialoge und Drehbücher gelobt wird, auch irgendeine andere Story als die der (Gewalt)-Eskalation erzählen kann. Man kann zwar im Vergleich zu anderen großen wie Spielberg oder so nicht sagen das er mal nen richtig miesen dazwischen hatte, aber die meisten anderen großen sind witzigerweise doch wesentlich experimenteller (wieder Spielberg...was der alles für Genres abgeklappert hat)....obwohl ja gerade das wahrscheinlich ist was viele mit Tarantino verbinden.
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Temeter 
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Beitrag von Temeter  »

Jop, was Walgaru schreibt passt gut zu meiner Wahrnehmung.

Wenn alles reine Gewalteskalation ist, dann gehen halt Subtilitäten sehr schnell verloren.

Nichts ist für sich schlecht, aber irgendwo fragt man sich schließlich, ob da nicht mehr sein könne.
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$tranger
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Beitrag von $tranger »

@Tarantino
Ich hätte auch nichts dagegen, wenn die Situationen sich anders auflösen würde. Wäre auch mal ein frischer Wind.
Ich glaube auch aber auch, dass er vom Mainstream irgendwie in die Ultrabrutale Ecke gedrängt wird, zumindest erwartet man da smittlerweile von ihm.
So oder so, egen etwas anderes hätte ich auch nichts.
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Wulgaru
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Beitrag von Wulgaru »

Ich dachte er hätte den Mainstream in diese Ecke gedrängt. :Blauesauge:

Man sagt doch seit 20 Jahren bei jedem Action-Clusterfuck wo Köpfe platzen "tarantino-style" oder sowas. Da er ja selbst gar nicht so viel Action hat ist das eigentlich meist dumm, aber man assoziiert das schon mit ihm.
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adventureFAN
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Beitrag von adventureFAN »

Für platzende Köpfe ist auch eher sein Kumpel Robert Rodriguez zuständig.
Bei Tarantino steht eigentlich immer das zwischenmenschliche im Vordergrund.
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Wulgaru
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Beitrag von Wulgaru »

adventureFAN hat geschrieben: 21.12.2017 12:15 Für platzende Köpfe ist auch eher sein Kumpel Robert Rodriguez zuständig.
Bei Tarantino steht eigentlich immer das zwischenmenschliche im Vordergrund.
Sicher, aber tarantinoesk oder tarantino-style usw. stehen halt trotzdem auf jedem zweitem Actionfilm drauf bzw. ne Zeit lang auch auf ganz anderen Dingen wie Old Boy oder Strange Circus, Filme die halt einfach "krass" waren. Tarantino ist halt "krass". :Blauesauge:
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$tranger
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Beitrag von $tranger »

Tarantino ist das Dark Souls der Filmindustrie
:lach:
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Sharkie
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Beitrag von Sharkie »

Wulgaru hat geschrieben: 21.12.2017 12:02 Ich dachte er hätte den Mainstream in diese Ecke gedrängt. :Blauesauge:
Da ist viel dran. Tarantino hat mit seinem ureigenen, zu Zeiten von Pulp Fiction sicherlich revolutionär zu nennenden Stil bereits sehr früh eine Armee von Epigonen dazu inspiriert, ähnliches zu versuchen. Guy Ritchie etwa halte ich für einen ziemlich schlechten Nachahmer, der Tarantino seine künstlerisch bescheidene Karriere nahezu vollumfänglich verdankt (von Schund wie Lucky Number Slevin oder Smokin' Aces wollen wir hier gar nicht erst anfangen). Dadurch ist all das, was man landläufig als "tarantinoesk" bezeichnen mag, mittlerweile nicht nur zum Mainstream, sondern sogar zum Klischee verkommen.

Nun ist es aber nicht nur so, dass Ritchie & co. mit ihren Tarantino-Imitaten durch die Bank krachend gescheitert sind, sondern weiterhin, dass Tarantino die trivialisierende Allgegenwart seines eigenen Genres selbst nicht sonderlich gut bekommen ist. Das Problem jüngerer Tarantino-Filme ist, dass sie sich zu wenig weiterentwickelt haben und es viel zu selten verstehen, über die selbstgeschaffenen Klischees hinauszuwachsen. Mit "jüngere Tarantino-Filme" meine ich damit wohlgemerkt jene bis einschließlich Inglorious Basterds, welcher der letzte Tarantino war, den ich mir unbedingt ansehen wollte, und dessen Sichtung Tarantinos Festgefahrenheit innerhalb des eigenen Versatzstückkosmos für mich letztlich überdeutlich werden ließ. Auch wenn mich der Film gut unterhalten hat - Tarantinos spannende Zeiten waren damit endgültig vorüber. Damit man mich hier nicht falsch versteht: All dies ändert natürlich nix am Klassikerstatus eines Reservoir Dogs, Pulp Fiction oder Jackie Brown.

Was Tarantino seinen Nachahmern voraus hat, ist seine liebevolle Kultivierung eines kundigen Filmnerd-Referenzialismus. Dieses Alleinstellungsmerkmal hat er mit Kill Bill, der beinahe ausschließlich von Verweisen und Zitaten getragen wird, aber meiner Meinung nach ultimativ ausgereizt, weswegen derlei Zitatfeuerwerke, so charmant sie auch sein mögen, in der Nachfolge besagten Zweiteilers mich jetzt auch nicht mehr unbedingt hinter dem Ofen hervorlocken.

Insofern wäre eine Star Trek-Verfilmung da vielleicht wirklich eine Möglichkeit, sich mal wieder weiterzuentwickeln, selbst wenn man (auch ich) da zunächstmal denken würde "Passt wie Pommes mit Nutella". Zumal ich dem Ober-Cineasten Tarantino zumindest zutrauen würde, das ikonische Star Trek-Franchise mit angemessenem Respekt und Traditionsbewusstsein zu behandeln, und es nicht lediglich in die eigenen Schablonen zu pressen. Wäre auch vor dem Hintergrund interessant, dass geschliffene Dialoge bei Star Trek traditionell sehr oft eine Deeskalation bzw. Abwendung drohender Gewalt bewirken, also quasi das genaue Gegenteil dessen, worauf sie bei Tarantino gemeinhin zusteuern.
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adventureFAN
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Beitrag von adventureFAN »

Pommes mit Schoko ist übrigens gar nicht mal so schlecht.
Habs schon gegessen. Ist in Japan der letzte Schrei.

In dem Sinne: Tarantinos Star Trek wird von mir mit Freude erwartet.
Aber gut, ich bin eh kein Star Trek-Fan, noch ermüden mich die letzten Tarantinos.

Aber warum nennst du Guy Ritchie im Zusammenhang mit Tarantino?
Das leuchtet mir nicht wirklich ein, denn Guy Ritchie macht meiner Meinung nach was eigenes... gerade weil seine Filme immer britisch angehaucht sind.
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Sharkie
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Beitrag von Sharkie »

Stimmt ja, Guy Ritchies Filme betonen ihre eigene "Britishness", Tarantinos dagegen sind voll mit US-amerikanischer Kultur. Natürlich ist Ritchie nicht in jeglicher Hinsicht exakt wie Tarantino, aber die drei stilistischen Kernelemente "skurrile Charaktere", "pointierte, oft lakonische Dialoge" sowie "brachiale Gewalteskalation" hat er sich ziemlich unkreativ von diesem abgeguckt. Also, unterstelle ich mal. :)
johndoe827318
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Beitrag von johndoe827318 »

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Ziemlich lange erstmal ziemlich verrückter Shit mit spontanen Gewaltexzessen, die im letzten Viertel aber tatsächlich zu einer sinnvollen (wenn auch natürlich völlig schrillen und fantasiehaften) Auflösung führen, die aus einer Gewaltorgie plötzlich einen netten Feminismuskick Richtung "Toys"-Mentalität macht.

Würde es im Mittelfeld von Sonos Katalog einstufen.

Das Ende, die Cinematografie, die Action und die Grundidee sind gut, aber die Charaktere leider wenig erinnerungswürdig und das Pacing ist ziemlich gehetzt (klar, passt zur Idee, wirkt trotzdem überhastet).
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