Do it! Mittlerweile gibt es mehr als genug tolle Titel für die Konsole und einige kommen noch. :wink:
Shadow of the Colossus - Test
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Re: Shadow of the Colossus - Test
- Balla-Balla
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Re: Shadow of the Colossus - Test
Ruhig, Brauner. Ich erlaube mir, dir mal etwas über die Presse und Vertrauen und so zu erzählen, denn ich erlebe das schon eine ganze Weile hier im Land, da ich unter dem Gesichtspunkt des Durchschnittes an Lebensjahren hier ehe zu den alten Säcken gehöre.Lebensmittelspekulant hat geschrieben: ↑03.02.2018 19:15 Ich vertraue niemanden. Nicht einmal mir selbst, denn ich habe ein Unterbewusstsein :p
Nach deiner Logik bliebe mir jetzt nur noch der Selbstmord. ^^
....
Ich glaube nicht an Lügenpresse, bezahltes Schreibertum oder Weltverschwörungen, allerdings beobachte ich seit einigen Jahren, dass es immer tendenziöser zugeht. Redaktionen haben eine politische Tendenz und wählen ihre Angestellten eher danach aus, statt auf ihre Professionalität zu achten. Artikel, die fast schon Kommentaren entsprechen, werden dann eher akzeptiert als News, die vielleicht nicht so ins Meinungsbild der Redaktion passen. Der (junge) Journalist weiss das natürlich und verfasst seine Arbeiten dann entsprechend, die Jobs sind rar und gefährdet, wer traut sich da schon gegen den Strom zu schwimmen. Das führt unterm Strich zu Ergebnissen, die dann oft einseitig sind, nicht falsch, nur fehlt eben ein Teil der Information und der simpel gestrickte Leser ruft "Lügenpresse", dabei ist imho einfach nur die Professionalität auf der Strecke geblieben.
Immer mehr muss man seinen eigenen Verstand nutzen, die Masse an Information filtern und bewerten, das ist schwer und überfordert so manchen. Als ich aufwuchs gab es drei Fernsehprogramme, ein bis zwei politische Wochenmagazine und die lokalen Tageszeitungen. Der User konnte sich in Form von Leserbriefen beteiligen, von denen ein paar am WE abgedruckt wurden, das war soz. das Forum. Die Welt hat sich in wenigen Jahren durch das digitale Zeitalter so massiv verändert, dass viele Ältere nicht mehr damit klarkommen und viele Jüngere überhaupt nichts anderes mehr kennen und sich vorstellen können. Die Verunsicherung ist groß.
Aufgrund meiner Lebenserfahrung gehe ich nun sehr kritisch mit Medien um und suche mir diese aus, wo ich mMn am objektivsten informiert werde. Zum Thema Games bin ich hier gelandet und geblieben. Was an politischen Einstellungen der Redaktion durchlinst, entspricht so ungefähr meiner Liga, warum auch nicht? Ich will nicht auf einer Seite informiert werden, die von der Burschenschaft Walhalla gefertigt wird. Bei 4P versucht man seine persönlich Einstellung bewusst aus dem Tagesgeschäft herauszuhalten und so neutral wie möglich zu berichten. Schau dir dazu mal den Video an, wo die Redakteure über die Nazivorwürfe zum Designer von Kingdom Come diskutieren http://www.4players.de/4players.php/tvp ... rance.html. Das nenne ich eine gute journalistische Einstellung und bestärkt mich in meiner Entscheidung zu 4P. Man setzt sich öffentlich mit der Sache auseinander und zieht seine Schlüsse daraus, wie weiter redaktionell damit umgegangen wird. Da könnten sich so einige der großen News Seiten ein Beispiel daran nehmen.
Man konzentriert sich hier aufs Wesentliche. Ich kenne sicher nicht alle Seiten zu games im Netz, ist mir auch viel zu mühsam, bei IGN z.B. muss ich Meldungen über Angelina Jolies Depressionen überfliegen und bei sowas wie play3 wird grundsätzlich nur gepöbelt im Forum. Ist ja manchmal ganz unterhaltsam aber am End nur a waste of time.
Ausserdem gibt es hier im Forum viele Leute, die sich sehr intensiv mit der Materie befassen, wo also gerne noch zusätzliche Infos abfallen. Mit den üblichen Idioten muss man leben, das haben Foren so an sich, man kann sich seine Leser eben nicht aussuchen. Das Kindergarten Geschrei über eine Wertung, die man persönlich unpassend findet, gehört dazu und wiederholt sich in schöner und öder Regelmäßigkeit. Trotzdem gibt es hier gute und intelligente Diskussionen, auch politische wenn ich z.B. an die Gender-Geschichten denke. Auch das ist ok von Zeit zu Zeit, wir leben ja alle nicht nur in der Gamer Blase sondern mitten in der Gesellschaft.
Deshalb haben diese Seite und die Leute, die sie betreiben, mein Vertrauen. Das ist kein blindes, es ist gewachsen und begründet, s.o.. Ohne Vertrauen geht´s nicht und ohne will ich auch nicht leben und ich muss das dann auch nicht bei jedem Artikel neu hinterfragen.
Amen und Schluss, mir fallen die Finger ab und es ist Sonntag, ich hab noch was anderes zu tun.
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Re: Shadow of the Colossus - Test
Ich bin sicher Du bist der erste, dem das passieren würde.Elli-J-Paradox hat geschrieben: ↑03.02.2018 23:35 Wieviel bullshit muss man reden damit der Account endlich gelöscht wird?
Re: Shadow of the Colossus - Test
Schön hier mal wieder was vernünftiges zu lesen.Balla-Balla hat geschrieben: ↑04.02.2018 12:36Ruhig, Brauner. Ich erlaube mir, dir mal etwas über die Presse und Vertrauen und so zu erzählen, denn ich erlebe das schon eine ganze Weile hier im Land, da ich unter dem Gesichtspunkt des Durchschnittes an Lebensjahren hier ehe zu den alten Säcken gehöre.Lebensmittelspekulant hat geschrieben: ↑03.02.2018 19:15 Ich vertraue niemanden. Nicht einmal mir selbst, denn ich habe ein Unterbewusstsein :p
Nach deiner Logik bliebe mir jetzt nur noch der Selbstmord. ^^
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Ich glaube nicht an Lügenpresse, bezahltes Schreibertum oder Weltverschwörungen, allerdings beobachte ich seit einigen Jahren, dass es immer tendenziöser zugeht. Redaktionen haben eine politische Tendenz und wählen ihre Angestellten eher danach aus, statt auf ihre Professionalität zu achten. Artikel, die fast schon Kommentaren entsprechen, werden dann eher akzeptiert als News, die vielleicht nicht so ins Meinungsbild der Redaktion passen. Der (junge) Journalist weiss das natürlich und verfasst seine Arbeiten dann entsprechend, die Jobs sind rar und gefährdet, wer traut sich da schon gegen den Strom zu schwimmen. Das führt unterm Strich zu Ergebnissen, die dann oft einseitig sind, nicht falsch, nur fehlt eben ein Teil der Information und der simpel gestrickte Leser ruft "Lügenpresse", dabei ist imho einfach nur die Professionalität auf der Strecke geblieben.
Immer mehr muss man seinen eigenen Verstand nutzen, die Masse an Information filtern und bewerten, das ist schwer und überfordert so manchen. Als ich aufwuchs gab es drei Fernsehprogramme, ein bis zwei politische Wochenmagazine und die lokalen Tageszeitungen. Der User konnte sich in Form von Leserbriefen beteiligen, von denen ein paar am WE abgedruckt wurden, das war soz. das Forum. Die Welt hat sich in wenigen Jahren durch das digitale Zeitalter so massiv verändert, dass viele Ältere nicht mehr damit klarkommen und viele Jüngere überhaupt nichts anderes mehr kennen und sich vorstellen können. Die Verunsicherung ist groß.
Aufgrund meiner Lebenserfahrung gehe ich nun sehr kritisch mit Medien um und suche mir diese aus, wo ich mMn am objektivsten informiert werde. Zum Thema Games bin ich hier gelandet und geblieben. Was an politischen Einstellungen der Redaktion durchlinst, entspricht so ungefähr meiner Liga, warum auch nicht? Ich will nicht auf einer Seite informiert werden, die von der Burschenschaft Walhalla gefertigt wird. Bei 4P versucht man seine persönlich Einstellung bewusst aus dem Tagesgeschäft herauszuhalten und so neutral wie möglich zu berichten. Schau dir dazu mal den Video an, wo die Redakteure über die Nazivorwürfe zum Designer von Kingdom Come diskutieren http://www.4players.de/4players.php/tvp ... rance.html. Das nenne ich eine gute journalistische Einstellung und bestärkt mich in meiner Entscheidung zu 4P. Man setzt sich öffentlich mit der Sache auseinander und zieht seine Schlüsse daraus, wie weiter redaktionell damit umgegangen wird. Da könnten sich so einige der großen News Seiten ein Beispiel daran nehmen.
Man konzentriert sich hier aufs Wesentliche. Ich kenne sicher nicht alle Seiten zu games im Netz, ist mir auch viel zu mühsam, bei IGN z.B. muss ich Meldungen über Angelina Jolies Depressionen überfliegen und bei sowas wie play3 wird grundsätzlich nur gepöbelt im Forum. Ist ja manchmal ganz unterhaltsam aber am End nur a waste of time.
Ausserdem gibt es hier im Forum viele Leute, die sich sehr intensiv mit der Materie befassen, wo also gerne noch zusätzliche Infos abfallen. Mit den üblichen Idioten muss man leben, das haben Foren so an sich, man kann sich seine Leser eben nicht aussuchen. Das Kindergarten Geschrei über eine Wertung, die man persönlich unpassend findet, gehört dazu und wiederholt sich in schöner und öder Regelmäßigkeit. Trotzdem gibt es hier gute und intelligente Diskussionen, auch politische wenn ich z.B. an die Gender-Geschichten denke. Auch das ist ok von Zeit zu Zeit, wir leben ja alle nicht nur in der Gamer Blase sondern mitten in der Gesellschaft.
Deshalb haben diese Seite und die Leute, die sie betreiben, mein Vertrauen. Das ist kein blindes, es ist gewachsen und begründet, s.o.. Ohne Vertrauen geht´s nicht und ohne will ich auch nicht leben und ich muss das dann auch nicht bei jedem Artikel neu hinterfragen.
Amen und Schluss, mir fallen die Finger ab und es ist Sonntag, ich hab noch was anderes zu tun.
Ich bin auch etwas älter und ebenso hier bei 4Players hängengeblieben. Vielleicht sollte man sich hier mal wieder auf das Spiel und den Test konzentrieren.
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Re: Shadow of the Colossus - Test
HoffentlichDennis4022 hat geschrieben: ↑04.02.2018 13:17Ich bin sicher Du bist der erste, dem das passieren würde.Elli-J-Paradox hat geschrieben: ↑03.02.2018 23:35 Wieviel bullshit muss man reden damit der Account endlich gelöscht wird?
Re: Shadow of the Colossus - Test
Ich mag persönlich solche "Kunstbewertungen" nicht. Wenn Jörg beim Testbericht zu so extrem blumiger Poesie greift, weiß ich schon, dass hier hier letztlich alles getestet wurde - nur eben nicht wirklich das Spiel als eben solches. Hier wurde eingeworfen, dass es natürlich Spieler gibt, denen Gameplay wichtig ist und Spieler, denen Story wichtig ist - und das es je nach Spielfokus völlig legtim ist, auch beim Test danach zu bewerten. Und dem Stimme ich zu. Nur: SOTC bietet eben von beidem recht wenig.
SOTC bietet eine "Meta"-Ebene in die man entweder reingezogen wird... oder eben halt auch nicht. Ein Telltale-Game präsentiert mir seine Geschichte... und allen anderen auch... deshalb kann ich sie klar bewerten und eine Kaufempfehlung entweder geben - oder halt auch nicht. Natürlich ist es dann immernoch von der den Test lesenden Person abhängig, ob sie auch davon abgeholt wird oder nicht - aber die Story ist da, also kann man sie bewerten. Man kann mir dann hinterher vielleicht vorwerfen, sie besser oder schlechter bewertet zu haben, als sie eigentlich ist, weil das ja auch immer vom persönlichen Geschmack abhängt - aber ich habe eben etwas bewertet, was wirklich nachvollziehbar für jeden in gleicher Form existiert. Jeder kann das Ding spielen und bekommt eben diese Geschichte - sie ist im Gegensatz zu einer möglicherweise durch Artdesign hervorgerufenen Emotion ein "hard fact". Ähnlich funktioniert es bei einem Spiel, dass seinen Schwerpunkt auf Gameplay setzt. Wenn das Spiel aber vorwiegend versucht, irgendetwas durch Symbolik wie beispielsweise die Ästhetik (eh schon ein sehr... subjektives Ding) zu transportieren wirds knifflig, weil dann quasi die Bewertungsgrundlage nur im eigenen Kopf geschaffen wird, sofern es da nichts anderes mehr gibt, dass im Spiel nachvollziehbarer heraus sticht.
Auch bei einem subjektiven Test (ich bin lang genug hier und weiß, wie 4P wertet und testet) sollte eben am Ende für den Spieler nachvollziehbar sein, warum Tester X von Spiel Y so begeistert war - oder eben nicht. Und da ist "weil es sich so intensiv anfühlt" eben eine eher schlechte Grundlage, weil das Spiel selbst durch seine "reduzierte Regie", durch sein "nicht viel erzählen" und durch sein quasi nur aus optisch schön inszenierten Bosskämpfen bestehendem Gameplay eben wenig dafür tut, dass dieses Gefühl generell geweckt werden soll. Wer nicht empfänglich für solche subtilen Interpretationen, die eine weite leere Welt in tristen Farbtönen, bieten könnte, ist, wird diese Dinge eben auch nicht so wahrnehmen. Und deshalb taugt Wahrnehmung und durch irgendwelche Interpretationen geweckte Emotionen eben als alleiniges Testkriterium nicht viel. Es ist bei jedem Test ein wichtiger Pfeiler, vielleicht sogar ein Grundpfeiler - aber es ist einer der wenigen Pfeiler, der ein solches Testkonstrukt allein eben nicht tragen kann, weil er seine Basis nicht im Spiel selbst hat, sondern in der testenden Person.
Enviromental Storytelling kann funktionieren, kann es aber mit ähnlich hoher Chance auch eben nicht und somit wird es problematisch, wenn dann abseits davon nicht mehr viel da ist. Natürlich hat SOTC, im Gegensatz zu so manchem Walking Simulator, sowohl Story als auch Gameplay - nur ist beides wohl für sich allein genommen ebenfalls nicht wirklich herausragend für ein Spiel. Ich bin sicher, hätte man diesen Titel eben als Spiel (und dabei ist es völlig egal, ob man dem Gameplay oder der Story den Vorzug gegeben hätte) und nicht als Kunstwerk mit Nostalgiebonus bewertet, würde hier eine ganz andere Zahl stehen. Die Zahl steht letztlich nicht für das, was das Spiel bietet, sondern für eine Mischung aus dem, was der Tester in das Spiel impliziert hat und wie er sich dabei gefühlt hat. Und das ist halt leider nicht das, was man unter einem Test versteht - der erfordert eben eine gewisse Nachvollziehbarkeit und Nachprüfbarkeit - auch wenn er subjektiv ist, auch wenn man selbst als Leser anderer Meinung ist - der Weg zum Fazit oder zur Wertung muss irgendwie ersichtlich und nachvollziehbar sein.
Insofern sollte man das hier wirklich als eine Verbeugung vor einem Kunstwerk sehen, dass der Autor als solches Wahrgenommen hat, nicht als Testbericht, der ein Spiel als Spiel bewertet, sehen. Und dann geht das auch in Ordnung - auch wenn ich persönlich, wie eingangs erwähnt, kein Freund solcher "Tests" bin. Wenigstens sind sie gut zu erkennen und man weiß, wie man sie selbst für sich zu werten hat. Das ist mir dann am Ende doch noch lieber als ein "sachlicherer" Test, der versucht, möglichst informativ zu klingen, aber der aus Liebe zu dem betreffenden Titel alles ein wenig schöner färbt, als es letztlich ist.
Edit: Absätze, extra für Duugu
SOTC bietet eine "Meta"-Ebene in die man entweder reingezogen wird... oder eben halt auch nicht. Ein Telltale-Game präsentiert mir seine Geschichte... und allen anderen auch... deshalb kann ich sie klar bewerten und eine Kaufempfehlung entweder geben - oder halt auch nicht. Natürlich ist es dann immernoch von der den Test lesenden Person abhängig, ob sie auch davon abgeholt wird oder nicht - aber die Story ist da, also kann man sie bewerten. Man kann mir dann hinterher vielleicht vorwerfen, sie besser oder schlechter bewertet zu haben, als sie eigentlich ist, weil das ja auch immer vom persönlichen Geschmack abhängt - aber ich habe eben etwas bewertet, was wirklich nachvollziehbar für jeden in gleicher Form existiert. Jeder kann das Ding spielen und bekommt eben diese Geschichte - sie ist im Gegensatz zu einer möglicherweise durch Artdesign hervorgerufenen Emotion ein "hard fact". Ähnlich funktioniert es bei einem Spiel, dass seinen Schwerpunkt auf Gameplay setzt. Wenn das Spiel aber vorwiegend versucht, irgendetwas durch Symbolik wie beispielsweise die Ästhetik (eh schon ein sehr... subjektives Ding) zu transportieren wirds knifflig, weil dann quasi die Bewertungsgrundlage nur im eigenen Kopf geschaffen wird, sofern es da nichts anderes mehr gibt, dass im Spiel nachvollziehbarer heraus sticht.
Auch bei einem subjektiven Test (ich bin lang genug hier und weiß, wie 4P wertet und testet) sollte eben am Ende für den Spieler nachvollziehbar sein, warum Tester X von Spiel Y so begeistert war - oder eben nicht. Und da ist "weil es sich so intensiv anfühlt" eben eine eher schlechte Grundlage, weil das Spiel selbst durch seine "reduzierte Regie", durch sein "nicht viel erzählen" und durch sein quasi nur aus optisch schön inszenierten Bosskämpfen bestehendem Gameplay eben wenig dafür tut, dass dieses Gefühl generell geweckt werden soll. Wer nicht empfänglich für solche subtilen Interpretationen, die eine weite leere Welt in tristen Farbtönen, bieten könnte, ist, wird diese Dinge eben auch nicht so wahrnehmen. Und deshalb taugt Wahrnehmung und durch irgendwelche Interpretationen geweckte Emotionen eben als alleiniges Testkriterium nicht viel. Es ist bei jedem Test ein wichtiger Pfeiler, vielleicht sogar ein Grundpfeiler - aber es ist einer der wenigen Pfeiler, der ein solches Testkonstrukt allein eben nicht tragen kann, weil er seine Basis nicht im Spiel selbst hat, sondern in der testenden Person.
Enviromental Storytelling kann funktionieren, kann es aber mit ähnlich hoher Chance auch eben nicht und somit wird es problematisch, wenn dann abseits davon nicht mehr viel da ist. Natürlich hat SOTC, im Gegensatz zu so manchem Walking Simulator, sowohl Story als auch Gameplay - nur ist beides wohl für sich allein genommen ebenfalls nicht wirklich herausragend für ein Spiel. Ich bin sicher, hätte man diesen Titel eben als Spiel (und dabei ist es völlig egal, ob man dem Gameplay oder der Story den Vorzug gegeben hätte) und nicht als Kunstwerk mit Nostalgiebonus bewertet, würde hier eine ganz andere Zahl stehen. Die Zahl steht letztlich nicht für das, was das Spiel bietet, sondern für eine Mischung aus dem, was der Tester in das Spiel impliziert hat und wie er sich dabei gefühlt hat. Und das ist halt leider nicht das, was man unter einem Test versteht - der erfordert eben eine gewisse Nachvollziehbarkeit und Nachprüfbarkeit - auch wenn er subjektiv ist, auch wenn man selbst als Leser anderer Meinung ist - der Weg zum Fazit oder zur Wertung muss irgendwie ersichtlich und nachvollziehbar sein.
Insofern sollte man das hier wirklich als eine Verbeugung vor einem Kunstwerk sehen, dass der Autor als solches Wahrgenommen hat, nicht als Testbericht, der ein Spiel als Spiel bewertet, sehen. Und dann geht das auch in Ordnung - auch wenn ich persönlich, wie eingangs erwähnt, kein Freund solcher "Tests" bin. Wenigstens sind sie gut zu erkennen und man weiß, wie man sie selbst für sich zu werten hat. Das ist mir dann am Ende doch noch lieber als ein "sachlicherer" Test, der versucht, möglichst informativ zu klingen, aber der aus Liebe zu dem betreffenden Titel alles ein wenig schöner färbt, als es letztlich ist.
Edit: Absätze, extra für Duugu
Zuletzt geändert von NewRaven am 04.02.2018 17:41, insgesamt 18-mal geändert.
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Re: Shadow of the Colossus - Test
Aber du wirst sicher nicht sagen wollen, daß ein Spiel nur aufgrund von Story und/oder Gameplay bewertet werden kann - da liegt glaube ich der Fehler in deiner Argumentation.
Mal ein Beispiel, das ich immer wieder bringe: Hexcells Infinite
Story = Nicht vorhanden.
Gameplay = Felder aufdecken.
Wie kann es dann sein, daß mir das Spiel mehr Spaß macht als ca. 95% der anderen Spiele in meiner Steam-Liste?
Re: Shadow of the Colossus - Test
Wie kannst du nur . Nein, alles okay, aber falls du doch mal den Weg zu Sci Fi findest, dann musst du SW Knights of the old Republic wirklich ne Chance geben :wink:Hokurn hat geschrieben: ↑03.02.2018 14:12 Man hat mir mal gesagt ich soll nicht so oft sagen, dass ich Star was nicht mag. Das verärgert mein Umfeld...
danke für den Tip aber ich komm mit Si Fi bis auf wenige Ausnahmen nicht klar.
Zum Thema Pokemon. Solange du das nicht bei jedem Teil anwendest ist das Ok für mich. Die Reihe steigert sich und ich hätte bestimmt mal Platin vergeben. Wenn auch eher auf dem Game Boy Advance. Hab Soul Silver hier noch ungespielt rumliegen. Brauchte nach Alpha Saphir ne Pause.
Ich kenne die neue PS4 Steuerung nicht, aber hab die auf der PS3 damals auch kritisiert.
Zum Thema Genre-Kollegen. Find halt Journey nur ok und sehe es nicht ganz in der Kategorie...
vllt thematisch...
Btw. Vielen Dank, dass du die alten Nachrichten immer rausnimmst. Das ist am Tablet echt anstrengend...
Seh ich genauso wie du. Tut auch keinem weh, wenn man ab und an mal ein paar Generationen auslässt, da sich halt schon viel wiederholt, aber gerade das normale Silver & Gold waren für mich Highlights in der Pokemon-Reihe, da sie ja sogar 2 Regionen verbunden haben und das 16 Orden-System eingeführt hatten.
Kenne die neue Steuerung ehrlich gesagt auch nicht und man gewöhnt sich ja auch daran, aber sind für mich halt trotzdem Mankos, die bei einem objektiven Test angesprochen werden sollten, unabhängig davon, ob der Titel das Lieblingsspiel des Testers ist. Gerade diese Objektivität kritisiere ich hier viel mehr als das Spiel selbst. Wenn es kein gutes Spiel gewesen wäre, dann hätte ich es vermutlich auf der PS 3 nicht durchgespielt. Finde es halt unfair anderen Spielen gegenüber, wenn unterschiedliche Bewertungskriterien angewendet werden, weil dann ist sehr gut nicht gleich sehr gut und ich muss am Ende noch nen zweiten Test lesen um wirklich zu wissen wie das Spiel sich so schlägt.
Gerne, geht mir selbst am PC so, dass es mit zu vielen Zitaten echt unübersichtlich wird!
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Re: Shadow of the Colossus - Test
Les dir die Kommentare zu dem Video durch. Auf Seite 2 spreche ich Lob für das Video aus, und mit sowas gehe ich normalerweisr sparsam um.Balla-Balla hat geschrieben: ↑04.02.2018 12:36 Bei 4P versucht man seine persönlich Einstellung bewusst aus dem Tagesgeschäft herauszuhalten und so neutral wie möglich zu berichten. Schau dir dazu mal den Video an, wo die Redakteure über die Nazivorwürfe zum Designer von Kingdom Come diskutieren http://www.4players.de/4players.php/tvp ... rance.html. Das nenne ich eine gute journalistische Einstellung und bestärkt mich in meiner Entscheidung zu 4P. Man setzt sich öffentlich mit der Sache auseinander und zieht seine Schlüsse daraus, wie weiter redaktionell damit umgegangen wird.
Hättest du das gelesen, wäre dir mir eine Einstellung bekannt gewesen und du hättest dir diesen langen Vortrag sparen können
Das musst du nicht, du kannst es aber. Bei 4players arbeiten auch nur Menschen. DNA-Computer, die ihre eigene Algorithmik noch nicht verstanden haben. Wenn ich mir aufgrund dieser natürlichen Begebenheit nicht einmal mir selbst vertrauen kann, warum sollte ich das bei anderen Menschen tuen?Balla-Balla hat geschrieben: ↑04.02.2018 12:36 Deshalb haben diese Seite und die Leute, die sie betreiben, mein Vertrauen. Das ist kein blindes, es ist gewachsen und begründet, s.o.. Ohne Vertrauen geht´s nicht und ohne will ich auch nicht leben und ich muss das dann auch nicht bei jedem Artikel neu hinterfragen.
Ich vertraue 4players zu einem gewissen Maße. Soweit sie sich dieses Vertrauen eben auch verdient haben. Das kann sich allerdings jeden Tag ändern, so wie Menschen sich eben auch ändern. So dynamisch wie die Welt nunmal ist sollte man auch Vertrauen nicht als statische Größe verstehen.
Grundsätzlich mag ich 4players eher vertrauen als anderen Spielemagazinen, ansonsten würde ich meine Zeit lieber dort als hier verbringen. Trotzdem muss sich 4players mein Vertrauen immer wieder aufs Neue verdienen.
Zuletzt geändert von Lebensmittelspekulant am 04.02.2018 14:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Shadow of the Colossus - Test
Also, wenn du bei dir keine Abwertung durchgeführt hast, dann nehme ich meine Sachen zurück, jedoch kann ich dann im Umkehrschluss sagen, dass keine Abwertung gegenüber Menschen durchgeführt wurde, welche sich intensiv mit irgendwas beschäftigen. Finde ich persönlich sogar gut, wenn es sie ausfüllt. Würde ehrlich gesagt auch nicht unbedingt die Verbindung zwischen Gedichtsinterpretationen ziehen, wo sich viele einig sind, dass der Autor nicht alles sagen wollte, was ihm im nachhinein auferlegt wurde, und der Tatsache, dass sich Menschen für Sachen, die sie interessieren, Leidenschaft aufbringen.ronny_83 hat geschrieben: ↑03.02.2018 15:25Wo du da herauslesen willst, dass ich dich für dumm und unfähig halte, versteh ich immer noch nicht. Es ist doch wohl ein Grundsatz eines jeden Erlebnisses, dass man dabei nur die Chance auf eine positive Unterhaltung haben kann, wenn man sich dem hingibt, was dieses Erlebniss erreichen will. Das ist doch dasselbe wie mit der Hypnose: wenn du nicht an Hypnose glaubst und es nicht auf dich wirken lässt, dann kannst du nicht hypnotisiert werden.
NUR eine leere Welt zu sehen und dann zu denken "Ach, total leere Welt. Nichts zu tun hier. Kack Spiel" (nicht auf dich bezogen) zeigt halt gleich, dass derjenige gar nicht verstehen will, was das Spiel meint.
Weil das deine Abwertung gegenüber Menschen zeigt, die sich auch mit für dich banalen Dingen intensiv beschäftigen (zu denen ich nicht unbedingt gehöre) und du mir unterstellst, ich würde in Sachen hineininterpretieren, die deiner Meinung nach nicht vorhanden sind.
Ja. Versteh ich. SotC möchte aber eben nicht, dass du dich abseits von den Kolossen mit etwas beschäftigen kannst. Denn nur die Beziehung zwichen dem Mädchen, dem Jungen und den Kolossen stehen im Vordergrund und der Entwickler möchte nicht, dass der Spieler davon abgelenkt wird (ein Punkt, den ich Breath of the Wild z.B. dick ankreide)
Wie gesagt ich fand das Spiel war gut umgesetzt, wobei eine etwas kleinere Welt meiner Meinung nach auch ausgereicht hätte, um zu zeigen worum es wirklich geht, aber das ist vermutlich Geschmackssache. Mein Problem hier im Thread ist nicht in erster Linie mit dem Spiel selbst, sondern viel mehr mit dem Test, da mMn ein unfaires Bewertungssystem angewendet wurde, was die Kredibilität aller anderen Tests von 4players in Mitleidenschaft zieht.
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Re: Shadow of the Colossus - Test
Ich glaub, du hast meine Spitze etwas fehlinterpretiert :wink:Balla-Balla hat geschrieben: ↑03.02.2018 18:33Am Schluss des Test wünsche ich dann zukünftig eine Erwähnung, ob der Tester nun den Sozio- oder den Psychopathen zugeordnet wird.Nghr! hat geschrieben: ↑03.02.2018 18:22Im Umkehrschluss wären die SpieleTester dann ja SoziopathenPsychobilly hat geschrieben: ↑03.02.2018 14:52 ...
Das wäre mal ein neues Berufsfeld für Psychopathen, denn Psychopathen besitzen ja bekanntlich keine Gefühle und wären somit prädestiniert um Spiele OBJEKTIV zu testen
...
Sonst geht meine seitenlange Kritik an der Punktzahl am End noch ins Leere. Alles für die Katz.
Ach so, der Pscho Luibl testete mal wieder, na dann...
Re: Shadow of the Colossus - Test
Nein, aber es muss eben irgendwas haben, dass nicht nur auf möglicherweise irgendwie erzeugten Emotionen beruht. Irgendwas, worauf man mit dem Finger zeigen kann, was auch für andere, die einen solchen Test - und der steht ja eben dafür da, dass andere ihn lesen, nicht für einen selbst - auch da ist, weil es eben objektiv da ist - nicht nur im Kopf oder der Emotionsebene des Testers. Zweifelsohne besitzt SOTC solche Dinge... nur stechen gerade die eben nicht wirklich heraus. Dein Beispiel ist quasi das Gleiche... ich verstehe total, dass du dieses Spiel so mögen kannst. Aber ich bezweifel, dass du diese Faszination auch für andere in einem Test so rüberbringen könntest, dass der Test für irgendjemand wirklich von Nutzen wäre, der wissen will, ob das Spiel etwas für ihn ist. Letztlich könntest du dann auch nur abstrakt wiedergeben, was das Spiel dir gibt - aber nicht, warum es gut ist. Und dann wäre es eben auch eher ein "Loveletter" wie dieser Test hier und nicht wirklich ein VideospieltestUsul hat geschrieben: ↑04.02.2018 14:44
Aber du wirst sicher nicht sagen wollen, daß ein Spiel nur aufgrund von Story und/oder Gameplay bewertet werden kann - da liegt glaube ich der Fehler in deiner Argumentation.
Mal ein Beispiel, das ich immer wieder bringe: Hexcells Infinite
Story = Nicht vorhanden.
Gameplay = Felder aufdecken.
Wie kann es dann sein, daß mir das Spiel mehr Spaß macht als ca. 95% der anderen Spiele in meiner Steam-Liste?
Ach nee, lass mal. So wichtig war das jetzt nicht. Und auf Absatz-Bitten geh ich erst bei mindestens 10000 Worten ein
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Re: Shadow of the Colossus - Test
Eben... ich könnte nur schildern, warum es mich begeistert. Und andere könnten dann daran erkennen, ob es sie ebenfalls begeistern könnte - und so ihre Entscheidung treffen. Und ich finde, im Text zu SotC schimmert diese Faszination durchaus durch.NewRaven hat geschrieben: ↑04.02.2018 14:58Dein Beispiel ist quasi das Gleiche... ich verstehe total, dass du dieses Spiel so mögen kannst. Aber ich bezweifel, dass du diese Faszination auch für andere in einem Test so rüberbringen könntest, dass der Test für irgendjemand wirklich von Nutzen wäre, der wissen will, ob das Spiel etwas für ihn ist. Letztlich könntest du dann auch nur abstrakt wiedergeben, was das Spiel dir gibt - aber nicht, warum es gut ist.
Noch besser wird es im EG.net-Artikel gemacht - da kann man die emotionale Kraft des Spiels meines Erachtens noch besser herauslesen. Und auch da - wie auch hier - werden die vorhandenen Schwächen angesprochen, nur eben halt als nicht wichtig eingestuft.
Re: Shadow of the Colossus - Test
Naja, nein, nicht so wirklich. Du könntest zweifelsfrei schildern, DASS es dich begeistert, klar. Du kannst vermutlich sogar noch ausführen, wie sehr es dich begeistert. Fängst du aber an, erklären zu wollen, warum es dich begeistert, wird es schwierig, wenn du hier auf Dinge eingehst, die auch für andere klar nachvollziehbar sind. Emotionen kann man halt nur schlecht erklären, wenn sie indirekt auf eine Meta-Ebene erzeugt werden. Und ein Test braucht halt am Ende irgendwelche Fakten, irgendeine Nachvollziehbarkeit, die selbst dann noch gegeben ist, wenn man das Fazit selbst subjektiv ganz anders geben würde. Ich muss den Tester bei seiner subjektiven Meinungsbildung in einem Test nicht zustimmen, klar, aber damit der Test als solcher durchgeht, muss ich wenigstens nachvollziehen können, wie er zu seinem Fazit kam. Und da ist es halt schwer, wenn der Weg dahin quasi nur im Kopf des Testers und seinen Emotionen, aber nicht wirklich im Spiel zu sehen ist - Jörgs Dear Esther-Test ist meinem Empfinden nach übrigens das Paradebeispiel für einen solchen "Spieletest", der als solcher eben einfach nicht funktioniert, als Kunstkritik aber eben schon. Wie eben hier auch - wenn auch in abgeschwächter Form.Usul hat geschrieben: ↑04.02.2018 15:05
Eben... ich könnte nur schildern, warum es mich begeistert. Und andere könnten dann daran erkennen, ob es sie ebenfalls begeistern könnte - und so ihre Entscheidung treffen. Und ich finde, im Text zu SotC schimmert diese Faszination durchaus durch.
Noch besser wird es im EG.net-Artikel gemacht - da kann man die emotionale Kraft des Spiels meines Erachtens noch besser herauslesen. Und auch da - wie auch hier - werden die vorhandenen Schwächen angesprochen, nur eben halt als nicht wichtig eingestuft.
Zuletzt geändert von NewRaven am 04.02.2018 16:06, insgesamt 1-mal geändert.
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