Shadow of the Colossus - Test

Alles über unsere Previews, Reviews und Specials!

Moderatoren: Moderatoren, Redakteure

nawarI
Beiträge: 4041
Registriert: 18.01.2009 13:32
Persönliche Nachricht:

Re: Shadow of the Colossus - Test

Beitrag von nawarI »

ronny_83 hat geschrieben: 04.02.2018 18:07 [...]
Ging mir ähnlich. Die Präsentationen der Geschichten von ICO und The Last Guardian fand ich um einiges emotionaler und mitreißender. Bei SotC gibt es zwar viel Raum für Eigrninterpretation. Aber mehr als das ein totes Mädel auf einem Sockel abgelegt wird und man von Koloss zu Koloss rennt ohne das sich viel weiterentwickelt, passiert ja dann nicht. Bei ICO und TLG hat sich die anfangs blasse Story nach und nach weiterentwickelt. Das passiert bei SotC m.M. nach nicht in dem Maße. Allerdings fand ich das Ende wirklich klasse.
SotC hat beinahe nur Eigeninterpretation und mMn ist dies eine der größen Stärken des Spiels.
Es wäre so einfach gewesen eine Sequenz reinzubauen, wo der Wanderer an einem Feuer sitzt und monologiert wie anstrengend die Kämpfe doch sind, was er dabei fühlt oder wie unmöglich ihm die Aufgabe erscheint, doch wurde dies bewusst aus dem Spiel rausgelassen. Der Wanderer monologiert nicht und wie der Wanderer wird auch der Spieler in diesem Verbotenen Land allein gelassen mit seinen Gedanken.
Hier heißt es halt nicht "Hatte der Wanderer Mitleid mit den Kolossen?" oder "Kommen ihm diese Glibber-Tentakeln nicht seltsam vor, die aus den Kolossen rauskommen und in ihn reingehen?".. Nein, es heißt: "Hattest DU Mitleid mit den Kolossen" und "Kommen DIR diese Glibbertentakeln nicht komisch vor?" Das Spiel hält dem SPieler meisterhaft den Spiegel vor und nimmt ihm nicht die Arbeit ab.
Dennoch hat SotC eine sehr komplexe Geschichte, wenn man sich mal die Zeit nimmt, sich Gedanken zu machen. So wird Dormin ja gerne mal als
Show
Dämon und der allgemeine Bösewicht in dem Spiel bezeichnet. Was viele Leute dabei ignorieren ist aber, dass er am Ende die Frau wiederbelebt. Er ist nichtmal ne Minute komplett und wird sofort in einen Kampf verwickelt und doch hält er seinen Pakt mit dem Wanderer ein und erweckt die Frau wieder zum Leben.
Auch Sachen wie, als man am Ende das Baby mit den Hörner sieht. Hier wird mal nebenbei die Verbindung zu Ico aufgebaut, wobei SotC nicht nur als Vorgeschichte dient, sondern rückblickend auch die Gesehnissen in Ico stellenweise in einem anderen Licht erscheinen lassen kann.
Dies hat für mich schon einiges an emotionaler Tragweite. Für mich ist diese Erzählweise auch mutiger, weil man hierbei riskiert, dass viele Leute das garnicht verstehen. (Ico oder Last Guardian werden konventionell erzählt und gehen so eher auf Nummer sicher.) Und genau wie die Kämpfe: Eine solche Erzählweise hat es nie wieder gegeben.

Klar, diese Erzählweise ist nicht für jeden was, aber mich hat sie einfach gepasst. Ich weiß noch, dass ich mir bei Koloss #15 gedacht hab, "Das ist das beste Spiel, das ich je gespielt habe" und da hatte ich das garndiose Ende noch nichtmal gesehen.
Benutzeravatar
Raskir
Beiträge: 10728
Registriert: 06.12.2011 12:09
Persönliche Nachricht:

Re: Shadow of the Colossus - Test

Beitrag von Raskir »

Ein starker Kommentar, zumindest empfinde ich das so. Alle Achtung.
Hier geht es zu den 4P Community GOTY Awards
4P Community Choice Awards 2018


Eine Welt ohne mich? In so einer Welt möchte ich nicht leben! - Gene Belcher


I have approximate knowledge of many things
Benutzeravatar
NewRaven
Beiträge: 2555
Registriert: 08.12.2006 04:15
Persönliche Nachricht:

Re: Shadow of the Colossus - Test

Beitrag von NewRaven »

nawarI hat geschrieben: 04.02.2018 23:27 Dennoch hat SotC eine sehr komplexe Geschichte, wenn man sich mal die Zeit nimmt, sich Gedanken zu machen.
Und da ist wieder die Frage: hat es eine sehr komplexe Geschichte oder machst du eine sehr komplexe Geschichte daraus, weil du Fäden verbindest und Rückschlüsse ziehst, die vielleicht so gemeint waren - vielleicht aber eben auch nicht? Ein Buch mit 300 Seiten, in dem einzig auf Seite 132 ein einzelnes Wort steht, kann man sicher auch als mutig bezeichnen... und mit einer Menge Energie und Kreativität, kann man selbst alle 300 Seiten dieses Buchs mit einer tollen Geschichte füllen und sogar dieses eine Wort passend einbauen. Aber hat das Buch deshalb wirklich eine gute Geschichte beinhaltet? Natürlich muss es das auch nicht, ein Spiel kann auch ohne Story gut sein. Und natürlich kann man es auch gut finden, dass viele Dinge eben nicht dargestellt oder sonstwie präsentiert werden, sondern zum darüber philosophieren einladen. Es kann also sogar eine Stärke sein, wenn einem sowas liegt. Alles kein Ding - nur eine komplexe Geschichte ist das dann halt nicht wirklich. Ein Dark Souls macht es ja recht ähnlich (weist aber im Spiel versteckt deutlich mehr Lore auf und kann vor allem, meiner Meinung nach im Gegensatz zu SOTC noch mit handfesteren Argumenten wie eben seinem nicht ganz unkomplexen Gameplay, insbesondere dem Kampfsystem, punkten).
Hier könnte Ihre Werbung stehen...
CritsJumper
Beiträge: 9918
Registriert: 04.06.2014 01:08
Persönliche Nachricht:

Re: Shadow of the Colossus - Test

Beitrag von CritsJumper »

NewRaven hat geschrieben: 05.02.2018 02:36 Und da ist wieder die Frage: hat es eine sehr komplexe Geschichte oder machst du eine sehr komplexe Geschichte daraus, weil du Fäden verbindest und Rückschlüsse ziehst, die vielleicht so gemeint waren.
Das ist letztlich total egal Raven. Es bedarf bei unserem Wesen sehr oft nur einen Stein, der ins Rollen gebracht wird. Dann verändern wir daraufhin die Sichtweise, unser Umfeld, starten Revolutionen. Vielleicht aber auch nur ein Gedanken-Experiment. Wenn es dich inspiriert, ganz egal in welcher Weise. Hast du schon gewonnen und das DING, was auch immer es war verdient einen Mehrwert.

Oft ist nicht die frage ob dein Gehirn und Körperchemie reagiert. Sondern nur wie. Man kann ja auch nicht immer dafür.

Jemand der dann seine Sichtweise noch zu Papier bringt oder eine komplexe Geschichte daraus macht, ist dann ja schon einen Schritt weiter.

Du hast aber auch recht, das man mit steigendem Alter dazu neigt, immer komplexere Netzwerke zu erkennen. Das liegt aber einfach in der Natur der Dinge weil man ja eben über die Zeit mehr Erfahrungen gemacht hat und dann auch ganz andere Kontexte erkennt.

Das schöne daran, man kann irgendwann nicht anders als bei jedem verdammten Museum oder bei einer Kunstausstellung hunderte von neuen Anregungen zu finden.

Sicher im Vergleich ist so ein Spiel dann vielleicht doch nicht so kulturell Wertvoll wie andere .... (das hat Jörg in dem Test sehr gut beschrieben finde ich.), aber auch das ist eine Erkenntnis die man erst erfahren muss.

Zum Spiel:
Ich hab es jetzt auch bestellt, bin mal gespannt. Den ersten Teil hatte ich in einem Film als Ausschnitt gesehen und mir dann dafür damals extra eine PS3 gekauft um das Spiel nach zu holen. Allerdings empfand ich die Grafik SOOOO veraltet das ich das Spiel nicht mehr gespielt hatte. Gleich danach kam damals GTA5 für die PS3. Freue mich auf das Remake. Muss jetzt nur erst mal NIER A. abschließen und Persona 5, das kann alles noch was dauern. Wollte mir aber eh noch einen 32 Zoll HDR Monitor oder ein Big Fat Gaming Device von Nvidia zulegen. Denke mit HDR kommt das Spiel noch mal besser zur Geltung.
"Ich gewinne aber lieber den Informationskrieg als einen Moralwettstreit." Tara Mcgowan
Luststrolch
Beiträge: 234
Registriert: 14.08.2013 12:20
Persönliche Nachricht:

Re: Shadow of the Colossus - Test

Beitrag von Luststrolch »

Ich habe das Spiel irgendwie nie verstanden.
Steinigt mich, aber für mich ist das einfach immer wieder durch eine tote Welt reiten, Boss besiegen und wieder von vorne.
shuffleharddietrying
Beiträge: 167
Registriert: 31.05.2010 21:25
Persönliche Nachricht:

Re: Shadow of the Colossus - Test

Beitrag von shuffleharddietrying »

Das Spiel kommt halt aus einer Zeit in der man eben etwas Fantasie mitbringen musste, um sich in die Welt einzufühlen. Das war damals so üblich Und wenn man das halt macht ist es schon ein sehr stimmungsvolles Spiel.

Gegenbeispiel ist farcry4 , manch einer behauptet es wäre ein großartiges Spiel. Ich finde es von vorne bis hinten überladen und mit zu viel Zeugs vollgestopft, dass bei mir null Stimmung aufkommen wollte, weil alles so künstlich wirkte.

Es ist eben so wie darksouls. Ok manch einer sagt es gäbe eine tiefgründige Story. Die erkennt man aber auch nur wenn man sich explizit damit beschäftigt. Ansonsten punktet das Spiel halt komplett durch seine düstere Atmosphäre und Spielmechaniken.
Benutzeravatar
Mafuba
Beiträge: 4725
Registriert: 26.02.2017 16:18
Persönliche Nachricht:

Re: Shadow of the Colossus - Test

Beitrag von Mafuba »

Celeste (Switch) hat höheren Metacritic-Score xD

Spaß beiseite. Bin erstaunt über die hohe Wertung und hätte es nicht erwartet. Wie gesagt konnte ich mit dem Titel schon auf der PS2 nichts anfangen.
Daher hätte ich auch keinerlei Nostalgie Bonus, falls ich diesemal reinschaue.

Mich würde mal interessieren, wie es Erst-Spieler bewerten.
...
Benutzeravatar
Raskir
Beiträge: 10728
Registriert: 06.12.2011 12:09
Persönliche Nachricht:

Re: Shadow of the Colossus - Test

Beitrag von Raskir »

Ich habe das Spiel erst end 2011 gespielt und es war nur dad HD Remake damals. Wurde instant zu meinem lifetime Lieblingsspiel. Und nein. Nicht nur die Story und die Atmosphäre. Das alles hat beigetragen. Was mich aber noch viel mehr getragen hat war die isnzenierung und der Art des Kampfes. Das Spiel war jetzt nicht sehr schwer, aber es hat während des Kampfes als auch danach eine sonderbare Art der Befriedigung ausgelöst, gleichzeitig aber auch gegenteiliges weil. Es hat mich einerseits gefreut den Koloss geschafft zu haben, andererseits aber auch nicht.

Und wie gesagt, die Art der Inszenierung war zudem überwältigend. Wie Jörg schon schrieb, diesen Grad der situaitven Spannung und Inszenierung hat es weder davor und danach gegeben.

Dies waren meine Gründe warum ich es so abfeiere. Ein Spiel welches ich gespielt habe 6 Jahre nachdem es rauskam und nachdem ich Sachen wie uc2/3, ac 2, batman arkham city und Co gespielt habe. Vor allem uc 2/3 waren damals Meisterwerke was Grafik und Inszenierung anging und all die genannten Titel haben mich absolut begeistert. Doch das HD Remake von sotc hat sie mühelos geschlagen
Hier geht es zu den 4P Community GOTY Awards
4P Community Choice Awards 2018


Eine Welt ohne mich? In so einer Welt möchte ich nicht leben! - Gene Belcher


I have approximate knowledge of many things
johndoe1904612
Beiträge: 1304
Registriert: 09.08.2017 15:07
Persönliche Nachricht:

Re: Shadow of the Colossus - Test

Beitrag von johndoe1904612 »

mafuba hat geschrieben: 05.02.2018 10:11 Celeste (Switch) hat höheren Metacritic-Score xD

Spaß beiseite. Bin erstaunt über die hohe Wertung und hätte es nicht erwartet. Wie gesagt konnte ich mit dem Titel schon auf der PS2 nichts anfangen.
Daher hätte ich auch keinerlei Nostalgie Bonus, falls ich diesemal reinschaue.

Mich würde mal interessieren, wie es Erst-Spieler bewerten.
Oder Ersttester. Ganz autark und völlig unvoreingenommen. Die Wenigsten würden dann sicherlich wie Luibl abgehen und Werweisswas alles hineininterpretieren. :oops:
Benutzeravatar
Hokurn
Beiträge: 10503
Registriert: 01.01.1970 01:00
Persönliche Nachricht:

Re: Shadow of the Colossus - Test

Beitrag von Hokurn »

Lunexius hat geschrieben: 04.02.2018 14:46 Wie kannst du nur :D. Nein, alles okay, aber falls du doch mal den Weg zu Sci Fi findest, dann musst du SW Knights of the old Republic wirklich ne Chance geben :wink:

Seh ich genauso wie du. Tut auch keinem weh, wenn man ab und an mal ein paar Generationen auslässt, da sich halt schon viel wiederholt, aber gerade das normale Silver & Gold waren für mich Highlights in der Pokemon-Reihe, da sie ja sogar 2 Regionen verbunden haben und das 16 Orden-System eingeführt hatten.

Kenne die neue Steuerung ehrlich gesagt auch nicht und man gewöhnt sich ja auch daran, aber sind für mich halt trotzdem Mankos, die bei einem objektiven Test angesprochen werden sollten, unabhängig davon, ob der Titel das Lieblingsspiel des Testers ist. Gerade diese Objektivität kritisiere ich hier viel mehr als das Spiel selbst. Wenn es kein gutes Spiel gewesen wäre, dann hätte ich es vermutlich auf der PS 3 nicht durchgespielt. Finde es halt unfair anderen Spielen gegenüber, wenn unterschiedliche Bewertungskriterien angewendet werden, weil dann ist sehr gut nicht gleich sehr gut und ich muss am Ende noch nen zweiten Test lesen um wirklich zu wissen wie das Spiel sich so schlägt.

Gerne, geht mir selbst am PC so, dass es mit zu vielen Zitaten echt unübersichtlich wird!
Joa wenn ich diesen Weg finde muss ich es wohl erst mal mit Prey versuchen, aber ich sehe das momentan nicht kommen. ;)

@Pokemon
Ich hab damals Rot/Blau/Gelb gespielt und bin dann direkt zu Saphir gewechselt. Danach hatte ich iwann nochmal Bock drauf und hab Crystal nachgeholt, welches ich immer nur bei Freunden gesehen hatte. Mit Platin hab ichs versucht, aber ich hatte erst wieder zu Alpha Saphir mal wieder Lust und als es die alten als VC erschienen.
Daher hab ich die dicke Nostalgie nicht bei Silber etc.
Benutzeravatar
Dennisdinho
Beiträge: 574
Registriert: 26.03.2017 18:09
User ist gesperrt.
Persönliche Nachricht:

Re: Shadow of the Colossus - Test

Beitrag von Dennisdinho »

Bin heiß wie Frittenfett. Habe ich noch nie gespielt und das als Sony-Fan. Nur noch zwei Tage...
"Wer am Mobiltelefon spielt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren."
Benutzeravatar
Halueth
Beiträge: 4446
Registriert: 25.08.2008 12:38
Persönliche Nachricht:

Re: Shadow of the Colossus - Test

Beitrag von Halueth »

Pommern hat geschrieben: 05.02.2018 12:13
mafuba hat geschrieben: 05.02.2018 10:11 Celeste (Switch) hat höheren Metacritic-Score xD

Spaß beiseite. Bin erstaunt über die hohe Wertung und hätte es nicht erwartet. Wie gesagt konnte ich mit dem Titel schon auf der PS2 nichts anfangen.
Daher hätte ich auch keinerlei Nostalgie Bonus, falls ich diesemal reinschaue.

Mich würde mal interessieren, wie es Erst-Spieler bewerten.
Oder Ersttester. Ganz autark und völlig unvoreingenommen. Die Wenigsten würden dann sicherlich wie Luibl abgehen und Werweisswas alles hineininterpretieren. :oops:
Ich denke es gibt einfach Spieler, die mit dieser Art Spiel nichts anfangen können, bei denen SOTC einfach keine Emotionen auslöst. Das ist ja OK, aber man sollte dann akzeptieren, dass es Menschen gibt, die sich von einer solchen Art von Spielen emotional berühren lassen. Klingt erstmal schmalzig, aber wenn mich ein Spiel dazu bringt zu sagen: "nein ich will eigentlich nicht weiterspielen, ich will diese Kolosse nicht töten, aber ich muss es um im Spiel weiter zu kommen/ das Mädchen zu retten" dann erreicht es für mich eine höhere Wertung als ein absolut hervorragendes Uncharted, oder <<bitte hier sehr gutes Spiel der eigenen Wahl einfügen>>. Solche Emotionen auszulösen schafft nicht jedes Spiel, aber gerade solche Spiele bleiben einem in Erinnerung.
Aber entweder es macht klick und man ist drin, oder eben nicht. Ist so ähnlich wie bei Grindspielen, entweder man ist drin ist der "Suchtspirale" um das immer bessere Gear oder man meckert, es wäre immer das Selbe und man würde damit nichts anfangen können.
Mich würde mal interessieren, an was es liegt, dass manche Menschen sich gefühlsmäßig nicht auf solche Spiele einlassen können, oder vlt. auch wollen. Ist ja bei Journey z.B. auch so: das eigentliche Spiel ist jetzt auch nicht soooo pralle, klar es gibt hier und da paar Rätsel und es ist eig ganz gut inszeniert, aber erst die Emotionen, die es auslöst, machen es für mich zu einem sehr guten Spiel.
Benutzeravatar
NewRaven
Beiträge: 2555
Registriert: 08.12.2006 04:15
Persönliche Nachricht:

Re: Shadow of the Colossus - Test

Beitrag von NewRaven »

ChrisJumper hat geschrieben: 05.02.2018 03:53
Das ist letztlich total egal Raven.
Ich stimme dir da eigentlich komplett zu. Mit eben dem kleinen Einwand, dass eben dann nicht mehr wirklich das Spiel die Geschichte beinhaltet. Und dann hat es eben keine gute Geschichte, es offeriert nur die Möglichkeit, eine gute Geschichte sehen zu können. Die ist dann aber eher "Eigenarbeit" und ich bin neidisch auf jeden, der das in einem solchen Fall kann, denn während mir Dark Souls noch genug Puzzleteile an die Hand gibt, um daraus eine Geschichte zu machen, von der ich davon ausgehen kann, dass sie nicht nur in meinem Kopf auch so beabschtigt war - und es genau aus diesem Grund die "Mühe" auch wert ist, darin einzutauchen, liefert SOTC eben einfach zu wenig Bruchstücke, als dass es sich für mich "lohnen" würde. Denn je größer der Gedanke im Hinterkopf, dass das eben nicht die beabsichtigte Story war, dass das alles nur etwas ist, dass ich mir für mich zusammen spinne und das "in Wirklichkeit" ganz anders gemeint war, umso unattraktiver wird ein solches Gedankenpuzzle in einem solchen Fall für mich. SOTC gibt mir einfach zu wenig Feedback, ob oder ob nicht an meinem Gedankenspiel "etwas dran sein könnte".

Halueth hat geschrieben: 05.02.2018 13:12 Mich würde mal interessieren, an was es liegt, dass manche Menschen sich gefühlsmäßig nicht auf solche Spiele einlassen können, oder vlt. auch wollen. Ist ja bei Journey z.B. auch so: das eigentliche Spiel ist jetzt auch nicht soooo pralle, klar es gibt hier und da paar Rätsel und es ist eig ganz gut inszeniert, aber erst die Emotionen, die es auslöst, machen es für mich zu einem sehr guten Spiel.
In der oberen Antwort an ChrisJumper steht dazu ja schon ein wenig. Es ist nicht, dass man das nicht will... es kommen da glaub ich mehrere Dinge zusammen. Wirkt die "Atmosphäre" auf mich genauso, wie auf jemand, bei dem sie solche Emotionen weckt? Verbinde ich etwas ähnliches oder eben ganz anderes mit dieser "Stimmung". Bekomme ich genug Teile der Geschichte serviert, um sie zusammensetzen zu können und bekomme ich auch irgendwie irgendeine Form der "Bestätigung"? Spiele können bei mir problemlos Emotionen erzeugen, allerdings muss die Geschichte mir dann in der Tat ein bestimmtes Maß an Information zugeben. Ein "ich bekomme einen inhaltlichen Brotkrumen vorgeworfen, stricke mir selbst die komplette Geschichte drum herum und werde dann von meiner eigentlich selbst konstruierten Geschichte emotional ergriffen"-Ansatz funktioniert bei mir leider so gar nicht. Deshalb funktioniert auch Environmental Storytelling bei mir nur sehr eingeschränkt, wenn es nicht durch etwas mit "Substanz" unterstützt wird.
Hier könnte Ihre Werbung stehen...
johndoe1904612
Beiträge: 1304
Registriert: 09.08.2017 15:07
Persönliche Nachricht:

Re: Shadow of the Colossus - Test

Beitrag von johndoe1904612 »

Halueth hat geschrieben: 05.02.2018 13:12
Mich würde mal interessieren, an was es liegt, dass manche Menschen sich gefühlsmäßig nicht auf solche Spiele einlassen können, oder vlt. auch wollen. Ist ja bei Journey z.B. auch so: das eigentliche Spiel ist jetzt auch nicht soooo pralle, klar es gibt hier und da paar Rätsel und es ist eig ganz gut inszeniert, aber erst die Emotionen, die es auslöst, machen es für mich zu einem sehr guten Spiel.
Journey ist ein gutes Stichwort. Langeweile pur, öde, ganz furchtbar. Aber auch über den grünen Klee gelobt. Für mich kommt immer zuerst das Spiel (Gameplay) und dann der Rest. Sonst schau ich Film oder lese ein Buch. Emotionen bekomm ich eher nach/vor einem dicken Soulsboss, aber nicht bei Journey & Co.
Benutzeravatar
Raskir
Beiträge: 10728
Registriert: 06.12.2011 12:09
Persönliche Nachricht:

Re: Shadow of the Colossus - Test

Beitrag von Raskir »

Ist dein gutes Recht. Aber es gibt halt auch viele die es anders sehen. Ich zb möchte eine gute Zeit mit meinen spielen verbringen. Ob sich das durch gameplay, Story, Inszenierung, Atmosphäre und Co erreicht wird ist mir einerlei. Solange ich eine schöne Zeit hatte bin ich zufrieden und sehe es als gutes Spiel an.
Hier geht es zu den 4P Community GOTY Awards
4P Community Choice Awards 2018


Eine Welt ohne mich? In so einer Welt möchte ich nicht leben! - Gene Belcher


I have approximate knowledge of many things
Antworten