Halueth hat geschrieben: ↑05.02.2018 18:24
Für mich waren das Kreaturen, die bis ich aufgetaucht bin ruhig gelebt haben, oder in tiefem Schlaf waren.
Aber genau da ist doch schon die eigene Phantasie am Werk. Das Spiel sagt dir das nicht, das Spiel zeigt dir das nicht... das ist ein "Wesenszug" den du dem Spiel aus deinem Kopf übergibst. Nun hast du im Spiel sicher Dinge gefunden, die für dich darauf hindeuten, dass das eben so gewesen sein muss. Mein Kopf sagt an der gleichen Stelle dann aber "moment mal, könnte es nicht aber auch sein, dass...". Eine Antwort darauf gibt es nicht. Und deshalb klappt die emotionale Schiene da bei mir nicht.
Raskir hat geschrieben: ↑05.02.2018 17:23
Also da muss ich dir zum ersten mal widersprechen. Dieses Gefühl des Mitleids die viele Spieler bekommen ist sehr wohl aufgrund von dem wom Spiel erhaltenen Informationen. Es sind eben keine normalen Bosskämpfe wie in anderen spielen. Von der Art der Inszenierung, dem Auftreten der Kolosse bis hin zu ihrem Ableben, wirkt alles nicht so als ob man einen bösen Widersacher erlegt hat oder ein wildes Tier oder monstrum. Wenn man den letzten schlag aufteilt, kommt es in Zeitlupe und der Koloss sackt leblos zusammen während ein Schwall Blut aus seiner tödlichen wunde sprudelt. Man bekommt sofort aufgezeigt dass der Koloss nun tot ist. Nicht besiegt, sondern tot.
Und das ist es was es mmn emotional unterscheidet. Indem man das Gefühl bekommt etwas getötet zu haben was wirklich gelebt hat und was um sein eigenes überleben gekämpft hat. Der Wandel von Leben, Kampf und tod ist auf jeden Fall etwas dir das Spiel zeigt. Und das löst bei einigen Leuten Trauer aus. Ich kenne keine Bosskämpfe in denen der Tod von Bossen so ruhig und doch beklemmend dargestellt wird
Edit
Ach ja, was mmn auch anders ist, ist wie das töten eines bosses in anderen spielen dargestellt wird. Bei Souls, borne und nioh folgt oft furchterregendes aufgebahren der Monster. Bei Monster hunter, ff und co bekommt man sogar Triumphale Musik. Anders ausgedrückt, ein Ableben des bosses wird fast immer als Triumph präsentiert (als Ausnahme von der Regel fällt mir god of war ein). Bei sotc ist aber sogar doe Musik eher bedrückend sobald man "siegt"
Ich hab mir jetzt extra wegen deinem Kommentar nochmal ein Youtube-LP-Video dazu angesehen (ich hab das Spiel und auch die PS2 nun schon einige Jahre nicht mehr, deshalb musste ich darauf zurückgreifen)... und nein, ich kann das so nicht deuten. Natürlich "freut" man sich nicht, was aber nicht unbedingt an einer wie auch immer gearteten Verbundenheit mit den Kollossen liegt, sondern an der grundsätzlich eher traurigeren Stimmung im Spiel plus der Tatsache, dass sie eben nicht als gut, böse oder sonstwie gezeichnet worden und nicht zuletzt auch daran, dass es keine wie auch immer geartete "Belohnung" gibt. Aber während diese Tatsache bei euch scheinbar für "mehr" Betroffenheit sorgt, sorgt sie bei mir eigentlich eher für mehr... naja, nichts eigentlich - auch weil ich, ähnlich wie zmonx, einige Dinge hier völlig anders deute. Ich seh da nämlich ebenfalls kein "Blut", sondern irgendeine Art "Macht" entweichen, die dann in "Tentakelform" auf mich über geht. Und ebenso kann ich die Kollosse zwar nicht als etwas Böses sehen, aber als etwas "Gutes" eben auch nicht. Die Präsentation wirkt auf mich "mächtig"... imposant, eindrucksvoll... man hat das Gefühl, einen epischen Kampf gegen ein "Überwesen" zu bestreiten. Darin war und ist SOTC auch für mich einzigartig - aber eine Verbundenheit zu den Kollossen... nein, die kann ich nicht sehen. Einen Grund dafür liefert mir das Spiel persönlich nicht.
Man kann jetzt natürlich noch drüber philosophieren, ob Töten in Videospielen betroffen machen sollte, wenn es einem vermeintlich Unschuldigen trifft, aber das würde eine vermutliche Endlosdiskussion werden. Also, kurz und knapp: die Atmosphäre, wie die Kämpfe und auch das Ende der Kämpfe in SOTC umgesetzt wurde, hatte für mich schon eine Wirkung, allerdings keine, die die Grundmelancholie des Spiels irgendwie verstärkt hätte. Ich persönlich hab also keinen Anhaltspunkt, warum ich in dieser Situation einen größeren Bezug zu ihnen hätte entwickeln sollen. Ich weiß nicht, ob ich damals auch diesen "Erlösergedanken" gehabt hätte auf den zmonx mich gerade gebracht hat (man könnte das durchaus meiner Meinung nach so deuten) oder ob es mehr ein "durch deinen Tod geht deine Macht auf mich über - und die brauch ich - wenn ich auch nicht genau weiß warum"-Ding war, dazu ist es zu lang her - aber ich kann recht sicher sagen, dass mich das Schicksal der Kollosse nicht gezielt "runtergezogen" hat damals.