sabienchen hat geschrieben: ↑21.02.2018 16:58
Heruwath hat geschrieben: ↑21.02.2018 16:36
Natürlich gab es einen Grund, dieser war aber in den meisten Fällen nicht "Lasst uns Leute süchtig machen und ausnehmen".
..Doch ...
Du musst es nicht wissentlich gemacht haben, aber du hast Geschäftsmodelle bzw. deren Umsetzung von Firmen kopiert, die genau das im Sinn hatten. Zufrieden?
Macht das dich etwas besser?.. unter Umständen..
Wenn dich wer allerdings drauf hinweist, solltest du was ändern.. denn ansonsten ist es ABSICHT
Wenn ich eine Mechanik einbaue, dann verfolge ich persönlich und wissentlich ein Ziel. Ich habe einen Beweggrund und ein Motivation, und diese sind immer wissentlich. Genau darum geht es bei Beweggründen und Motivationen. Es ist das "Warum" und "Wieso" der Aktion.
Sobald es unwissentlich ist, dann ist es nicht mehr explizit aus diesem bestimmten Grund eingebaut. Explizit bedeutet, wissentlich und gezielt.
ronny_83 hat geschrieben: ↑21.02.2018 17:45
Es geht nicht darum, dass der Vorwurf gemacht wird, dass Leute mit Absicht süchtig gemacht werden im Sinne von "mit Drogen süchtig machen". Es geht um das Ausnutzen von bekannten, ganz natürlichen Anfälligkeiten bei Konsumenten, um daraus einen höheren Profit zu generieren. Und das ist keine Lüge, sondern eine Tatsache. Denn das haben Menschen deiner Branche erfunden, die um einiges hinterlistiger sind, als du es vielleicht je sein wirst. Das kommt nämlich von börsennotierten Unternehmen, die rein auf Profitsteigerung aus sind und vor nix zurückschrecken. Das wurde in den letzten Jahren ja oft genug bewiesen.
Das du das ggf. für deine eigenene Spiele kopierst, vielleicht aus anderen Beweggründen oder mit anderen (deiner Ansicht nach harmloseren) Absichten, lässt diese Tatsache aber nicht unwahr werden.
Nein, in dem Ausgangspost geht es wie folgt:
[/quote]
Und immer daran denken ... Spiele mit MTAs werden heute explizit so gestaltet, um für Sucht anfällige Menschen so schnell wie nur möglich süchtig zu machen und dann so maximal wie nur möglich auszunehmen.[/quote]
Als Designer gestalte (gestalten = design) ich Spiele, welche auch MTAs enthalten. Damit bezieht diese Aussage mich mit ein und möchte somit meine persönlichen Gründe und Motivationen zeigen, welche mich angeblich dazu bewegen das Spiel so zu gestalten, wie ich es gestalte. Warum es mich betrifft? Weil ich die Person bin, die die Aktion der Gestaltung durchführt. Diese Motivation bzw. Beweggründe sind explizit erwähnt: "um suchtanfällige Menschen so schnell wie nur möglich süchtig zu machen und dann so maximal wie nur möglich auszunehmen." Bitte verändere nicht die initiale Aussage, auf welche ich mich beziehe, das verfälscht die Aussage und deren Gehalt.
Ich kann durchaus verstehen, dass solche Sachen ständig passieren können. Hier nicht das richtige Wort benutz, dort etwas übertrieben. Ich hoffe, das Kajetan nicht explizit mich und einige andere Designer mit seiner Aussage gemeint hat. Trotzdem halte ich diese Aussage für eine Lüge, denn die Wahrheit hier ist situationsabhängig und nicht allgemein.
SethSteiner hat geschrieben: ↑21.02.2018 18:47
Erst mal ist es wie dargestellt halt keine Lüge ist, weil das Ausnutzen von Suchtmechanismen ja wohl auf finanzieller Ebene kaum zufällig geschieht. Und man kann hier von der finanziellen Ebene sprechen, weil diese Lootboxen und Mikrotransaktionen mit kaufbaren InGame Währungen wohl kaum einer künstlerischen Motivation entspringen. Noch viel wichtiger, man sollte vielleicht, ganz vielleicht auf Feedback achten, weil man Spiele (wenn man kein Künstler ist) nicht für sich selbst macht, sondern ein Publikum. Und was passiert, wenn man einfach so seinen Weg fortsetzt hat EA mit Battlefront gezeigt, das einen herben Umsatzverlust im Vegrleich zum Vorgänger erfahren musste. Man kann natürlich trotzig auf Feedback reagieren, vor allem wenn man seine Casino-Spielchen auf Biegen und Brechen durchsetzen will aber dann muss man sich eben auch nicht über das zunehmend schmutzige Image wundern, das über kurz oder lang eben auch diejenigen trifft, die vielleicht weniger krasse Methoden anwenden um Geld einzunehmen. Ist dann halt einfach Pech und sicher keine gute Idee ist es dann, seine eigenen potentiellen Konsumenten zu attackieren, anstatt die Verursacher.
Wie schon vorher erwähnt, ist feedback wichtig und man sollte darauf achten. Allerdings sollte man nicht von einer Person verlangen auf feedback zu achten, von jemandem, der mit Vorwürfen und Anschuldigungen um sich wirft. Oder würdest du jemandem zuhören, der behauptet, dass Leute wie du explizit Sachen machen um andere Leute süchtig zu machen. Eine nachvollziehbare Reaktion würde wie folgt aussehen: "Du hast keine Ahnung, aus welchen Gründen und mit welchen Zielen, ich was mache". Und hier endet die Bereitschaft zum zuhören.
Auf feedback und Kritik hören ist super, nur ist das da oben weder feedback, noch Kritik. Man darf auch nicht vergessen, dass negative Erfahrungen sich sehr schnell negativ auf andere Bereiche auswirken können. Die chancen bei einer anderen Person wegen einer Kleinigkeit aus der Haut zu fahren ist viel höher, wenn du durch eine dritte person vorher angepisst worden bist.
Kajetan spricht etwas wichtiges selbst an. Verantwortung übernehmen, vielleicht sollten wir versuchen mehr Verantwortung für das zu übernehmen, was wir sagen, denn es hat nicht nur Auswirkungen auf uns, sondern auf die Leute um uns herum und auf die Leute um die herum.