Quantic Dream verklagt Le Monde und Mediapart wegen der Berichterstattung über die Arbeitsbedingungen

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Wulgaru
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Re: Quantic Dream verklagt Le Monde und Mediapart wegen der Berichterstattung über die Arbeitsbedingungen

Beitrag von Wulgaru »

Wikipedia ist durchaus präziser als klassische Lexika. Schließlich muss man nur mal darüber nachdenken wie diese erstellt werden und wurden. Eine Redaktion eines klassischen Lexikons, besteht ja nicht aus 10.000 Leuten, sondern letztendlich aus im Verhältnis relativ wenigen, wenn auch spezialisierten festen Mitarbeitern, die versuchen Expertise zu sammeln. Das hier dann selektiert wird, entweder weil es in Buchdeckel passen muss oder schlicht weil der entsprechende Redakteur einen endlichen Überblick über ein Feld hat...das ist verständlich.

Bei Wikipedia kann zwar jeder Idiot reinschreiben und auch jeder Idiot korrigieren und die Mechanismen die Wikipedia selbst hat um die Community zu regulieren sind zwar nicht perfekt, aber schon sehr gut. Hinzu kommt eben das Wissenschaftler auch Teil dieser Community sind.

+natürlich das Wikipedia auf Nachrichten und neue Erkenntnisse wie eine Newsseite reagieren kann. Gerade über die Themen die hier geredet wird...bis sowas wie regressive left oder (wundert mich das es hier noch nicht gefallen ist) cultural marxism irgendwo in die Nähe des Mainstreams kommt, dauert es ein paar Jahre. Wikipedia ist dann schon längst durch diverse Edit-Wars durch und man bekommt eine annähernde Vorstellung davon was so ein Begriff bedeutet und für gesellschaftliche Implikationen hat.
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winkekatze
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Re: Quantic Dream verklagt Le Monde und Mediapart wegen der Berichterstattung über die Arbeitsbedingungen

Beitrag von winkekatze »

Wulgaru hat geschrieben: 26.04.2018 12:21 regressive left [...] (wundert mich das es hier noch nicht gefallen ist)
Ist es.
"Regressive left" ist euch ein Begriff? Schön, wie ihr in das Muster passt :D
In Deutschland ist das eigentlich nichts neues. Antifa gibt es hier ja schon ein paar Jährchen. Nur was damals als Linksextremismus ganz treffend bezeichnet wurde, wird heute mehr und mehr Links-Mainstream unter dem Denkmantel des Progressiven. Da sie im Kern aber in alte Muster zurückfallen und eigentlich nichts anderes sind als die Nazis von damals, nennt man sie nun "Regressive Left". Das ist kein Kampfbegriff aus der rechten Ecke, das kommt aus dem alten linken Lager, das sich von der regressiven Bewegung abgrenzen möchte.

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danke15jahre4p
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Re: Quantic Dream verklagt Le Monde und Mediapart wegen der Berichterstattung über die Arbeitsbedingungen

Beitrag von danke15jahre4p »

Wulgaru hat geschrieben: 26.04.2018 12:21Wikipedia ist durchaus präziser als klassische Lexika.
"kann" präziser sein, ist es nicht zwangsläufig. nur wie schon gesagt, hier geht es nicht um wikipedia als schwarmcontentprodukt, was ich übrigens für sehr gut heisse, sondern darum in wie fern wikipedia als quelle dienlich ist. nur alleine schon weil wikipedia dynamisch ist, sollte es gänzlich als quelle nicht anerkannt werden, ganz unabhängig davon wer oder was dort publiziert.

greetingz
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Wulgaru
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Re: Quantic Dream verklagt Le Monde und Mediapart wegen der Berichterstattung über die Arbeitsbedingungen

Beitrag von Wulgaru »

winkekatze hat geschrieben: 26.04.2018 13:15
Wulgaru hat geschrieben: 26.04.2018 12:21 regressive left [...] (wundert mich das es hier noch nicht gefallen ist)
Ist es.
"Regressive left" ist euch ein Begriff? Schön, wie ihr in das Muster passt :D
Habe die Klammer an der falschen Stelle gesetzt :wink: , ich meinte das zweite, auch wenn ich den Verdacht habe das zumindest zwei der Leute die hier gepostet haben das kennen und in ähnlichen Zusammenhängen wie regressive left benutzen (wenn ich dann nett bin, ohne zu wissen was das für nochmal ganz andere Implikationen mit sich bringt).

In Deutschland ist das alles angenehm in der Schmuddelecke, aber in den USA ist das leider zusehends Mainstream was diese komplette Ablehnung der anderen politischen Seite angeht.

@dopesen
Ich habe mich lange nicht mehr damit beschäftigt, aber als Wikipedia losging und ziemlich von klassischen Playern wie Brockhaus usw. kritisiert wurde, gab es diverse Untersuchungen zu Fehlerquoten in Lexika und Wikipedia ging da ziemlich schnell an den klassischen Konzepten vorbei. Brockhaus hatte wenn ich mich richtig erinnere eine Richtigkeit im niedrigen 80er Bereich, was mich damals ziemlich überrascht hat. Wenn es also nur darum geht und seitdem hat sich Wikipedia auch noch sehr vergrößert, dann ist Wikipedia generell sehr viel präziser als ein Lexikon und aktueller eben sowieso.

Es geht dann halt darum was man generell auf die Phrase "steht im Lexikon" als Argument gibt. Das etwas fehlerfrei ist, ist immer unwahrscheinlich. Selbst die neueste wissenschaftliche Publikation, die zu ihrem Erscheinen zu 100% fehlerfrei daherkommt, kann ziemlich schnell "datet" sein, wenn was neues dazu kommt. Das sollte man vielleicht immer im Hinterkopf haben und gerade um sich da einen Überblick zu verschaffen ist Wikipedia als Ausgang exzellent, weil dort auch und gerade wissenschaftliche Diskurse dargestellt werden.
Doc Angelo
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Re: Quantic Dream verklagt Le Monde und Mediapart wegen der Berichterstattung über die Arbeitsbedingungen

Beitrag von Doc Angelo »

Sheepwars3 hat geschrieben: 26.04.2018 10:10Nein, ich denke, es ist eher andersrum: Wer beispielsweise als Student seine Arbeiten aus Wikipedia zusammenzimmert, ohne die Fachliteratur zu wälzen, der gehört eben abgestraft.
Das seh ich auch so. Weiter oben hatte ich gesagt: Die Wikipedia richtet sich nicht an Wissenschaftler zur Erzeugung von Studien und Arbeiten. Solche Sachen sollten selbstverständlich auf anderen wissenschaftlichen Studien und Arbeiten basieren, und nicht auf einem Lexikon. Das betrifft natürlich alle Lexika, egal ob online, offline oder sonstwie. Ein Lexikon-Artikel ist kein wissenschaftliches Dokument. Das will es per Definition auch gar nicht sein.

Sheepwars3 hat geschrieben: 26.04.2018 10:10Für Wikipedia bedeutet dies außerdem, dass es nach wie vor kein valides Lexikon ist, weil darin erst einmal jeder fuhrwerken kann, wie er lustig ist; weil es keine echten Autorennamen führt; weil es wissenschaftliche Standards in vielen Punkten ignoriert; weil PR-Agenturen da mit drinstecken. Einige Gründe, bei weitem nicht alle.
Richtig ist, das Vandalismus ein Problem ist. Außerdem ist es ein großes Problem, das sich politische Gruppen und PR-Abteilungen in die Erstellung und Bearbeitung von Artikeln einmischen. Vandalismus ist im Grunde für andere Publikationen kein Problem, allerdings sind hier politische Aspekte und Marketing genau so ein Problem wie für die Wikipedia.

Ich bin seit über 10 Jahren mit meinem echten Namen bei der Wikipedia angemeldet. Ich hatte mir damals gedacht, das ich schon mit meinem echten Namen "unterschreiben" können sollte, wenn ich bei so einem Projekt editiere. Irgendwie wirkt es auf den ersten Blick "vertrauenswürdiger", wenn man sagt wer man ist. Andererseits hab ich mir auch schon öfter gedacht, das ich vielleicht einen neuen Account aufmachen sollte. Immerhin kann man doch sehr einfach Informationen daraus ableiten, für was ich mich interessiere. Das kann dabei helfen, ein Profil jeglicher Art über mich zu erstellen oder zu füttern. Das will man ja eigentlich lieber nicht.

Aber vom Datenschutz und meiner Privatsphäre abgesehen: Am Wahrheitsgehalt der Informationen ändert sich nichts, egal ob ich mit "Max Müller" oder "l33t-sp33k-rul0r" unterschreibe. Genau so, wie sich am Wahrheitsgehalt nichts ändert, wenn ein bezahlter Manipulator seine Edits mit seinem echten Namen unterschreibt, anstatt sie anonym zu machen.

Kein Lexikon der Welt kann absolute Wahrheit garantieren. Ich seh das so: Wissen mit einer Fehlerquote ist immer noch besser als gar kein Wissen.
Wenn man bis zum Hals in der Scheiße steckt, sollte man nicht den Kopf hängen lassen.
Doc Angelo
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Re: Quantic Dream verklagt Le Monde und Mediapart wegen der Berichterstattung über die Arbeitsbedingungen

Beitrag von Doc Angelo »

dOpesen hat geschrieben: 26.04.2018 13:36sondern darum in wie fern wikipedia als quelle dienlich ist. nur alleine schon weil wikipedia dynamisch ist, sollte es gänzlich als quelle nicht anerkannt werden, ganz unabhängig davon wer oder was dort publiziert.
Wenn man entscheiden möchte, ob Wikipedia als Quelle dienen kann, muss man vorher wissen, von welchem Kontext und welchem Ziel man spricht. Für eine Präsentation in der 9. Klasse? Na klar! Für eine wissenschaftliche Arbeit, welche neues Wissen basierend und referenzierend auf altem Wissen erschaffen möchte? Nein, denn dafür sind ja die Quellen da, aus denen auch der Wikipedia-Artikel entstanden sind. Zwischen diesen beiden Beispielen sind noch jede Menge andere Fälle. Es kommt halt immer drauf an. Wenn ich zum Beispiel als Konstrukteur die Statik einer Brücke berechnen muss, dann wähle ich lieber die Formel aus der Fachlektüre, und nicht die Formel aus dem Wikipedia-Artikel. Wenn ich allerdings am Lernen bin oder einfach Interesse an dem Thema hab, kann mir der Artikel eine gute Hilfe sein.

Das Wikipedia dynamisch ist, ist kein Problem. Zu einer Quellenangabe gehört auch immer das Datum. Das ist für gedruckte Lexika mit ihren Ausgaben nicht anders. Beispiel: Der Artikel über 4Players vom 09.07.2006: https://de.wikipedia.org/w/index.php?ti ... d=18784810. Diese Seite wird für immer gleich sein.
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