Levi hat geschrieben: ↑02.05.2018 08:35
Aber es ist trotzdem erschreckend zu sehen, wie selbst anspruchsvolle Level mit dieser Figur zu einem simplen Spaziergang verkommen.
Was ist daran "erschreckend"?
Werden die eigenen Fähigkeiten etwa plötzlich durch einen optionalen Easy-Mode geschwächt? Mhh.... Nö.
Bleibt eigentlich nur das kleine Gamerego, welches dadurch ein Knacks weg bekommen könnte. Putzig
![Very Happy :D](./images/smilies/icon_biggrin.gif)
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Das vielleicht nicht, aber mich persönlich stört einfach die bloße Anwesendheit Funky Kongs aus 2 Gründen:
- Funky Kong ist eine eigene Entität, ein Easy-Mode der sich als Charakter mit eigener Persönlichkeit tarnt, er diskrediert die anderen Kongs mit seinen Fähigkeiten völlig und uninformierte Spieler, wie z.B viele kleine Kinder die Funky schlichtweg cool finden, werden gar nicht bemerken dass sie mit ihm sich das Spiel fast schon trivialisieren.
Statt also einen weiteren Charakter mit eigenen einzigartigen Fähigkeiten zu erschaffen, hat man Funky sozusagen einen Gott-Modus gegeben. Dass das im Kanon der Donkey Kong Reihe auch völlig unnatürlich ist, bleibt natürlich außer Frage. (nicht dass man sich darum scheren würde. )
Man sollte also solch einen einfachen Modus schon klar kommunizieren und möglichst "depersonalisieren".
- Purismus. Das klingt für die meisten vielleicht komisch, aber Funky Kong war einfach auf der WiiU Version nicht enthalten, wieso? Weil auch die WiiU Version schon genug optionale Spielvereinfachungen zu bieten hatte, nämlich mit dem Shop, dessen Währung man eifrig hinterhergeschmissen bekommt. Ein Charakter wie Funky war damals schon nicht nötig und ich bezweifle mal dass er ein ausschlaggebender Faktor für jemanden ist, sich das Spiel zu holen.
Naja und das ist jetzt vielleicht eher eine Sache die sich allgemein auf den bisherigen Trend von Videospielen bezieht, aber Plattformer waren schon immer ein sehr ausführungslastiges Genre, es gibt abseits des bloßen Absolvieren der Level keinen anderen Reiz diese Spiele in ihren vollen Umfang konsumieren zu wollen, für mich erscheint es da natürlich mit einer steigenden Schwierigkeitskurve, aber eben auch einer hervorragend abgepassten Lernkurve, das Absolvieren des nächsten Levels als Hauptziel zu inszenieren.
Die Möglichkeit ein Level jederzeit trivialisieren oder gänzlich überspringen zu dürfen, nimmt für mich einen großen Teil des Reizes beim abschließen selbiger davon.
Nenne es von mir aus "das eigene Ego streicheln", aber mit dem Wissen jederzeit alternativ fortahren zu können, gehe ich vollkommen anders an so ein Spiel heran, es fühlt sich da schlicht weniger rund oder wie etwas an was ich unter einem "Videospiel" verstehe.
Am Ende hängt die Beliebtheit solcher Entscheidung immer von gegenwärtigen Genre-Konventionen an, bei Plattformern wird es nur noch wenige Enthusiasten geben die mit mir en par gehen würden.
Wenn man jedoch einen "Funky-Kong" für Dark Souls beispielsweise einführen würde, wäre die Schreiei sehr viel größer.
Mich persönlich frustriert es ein wenig dass sich mehr und mehr das Paradigma durchsetzt, das jedes Videospiel von jedem Videospieler durchgespielt werden können muss und dementsprechend jeglicher Content keinem Spieler vorenthalten werden darf.
Es ist für mich nun mal viel motivierender Sachen freizuschalten, wenn ich auch wirklich das Gefühl habe, dass ich mir diese Sache verdient habe. Sei es jetzt das nächste Level, eine Zwischensequenz, ein neuer Spielmodus, Charaktere in einem Kampfspiel... whatever. Dieses Gefühl fehlt, wenn das exklusive freischalten auch optional ohne einen notwendingen Mindestaufwand geschehen kann.
(bitte jetzt nur auf ausführungsfokussierte Spiele mit wenig bis gar keiner Story beziehen)
Also ja mehr Auswahl usw ist ja schön und gut, aber wie ich schon bei Celeste mal angemerkt habe (wo sogar die "Achievments" zu "ercheaten" sind) , führt das bei jemanden wie mir, der ein ziemlicher Videospiel- und Plattformer-Enthusiast ist (ja, vermutlich nicht die Hauptzielgruppe für so ein Spiel *melancholisches lächeln*) zu arger Desinteressiertheit an dem herausfordernden Aspekt solcher Spiele und einen allgemein verwässerten Eindruck vom "Regelwerk" dieser. Es entspricht einfach viel weniger der klassischen Definition eines Videospiels für mich und fühlt sich dadurch auch nicht rund an.
Ist vermutlich schwer nachzuvollziehen. :/