Droxx hat geschrieben: ↑05.06.2018 23:50
Ich finde, dass man die Symbolik etc. ruhig unzensiert lassen sollte, damit man weiß, gegen wen man kämpft! Zwar wissen das eh die meisten z.b bei Wolfenstein.....
Das widerspricht sich ein wenig. Einerseits sollen die Symbole erlaubt werden, damit man weiß, gegen wen man kämpft. Andererseits wissen es die meisten ja eh.
Dokumentationen kamen zeitlich schon kurze Zeit nach dem Ende des NS-Regimes. Dort wurden die Symbolik dann auch erlaubt, da es künsterisch war, für die Aufklärung. Reine Actionfilme wie wir sie heute kennen wären auch damals, so ich vermute, nicht wirklich vermittelbar. Spiele haben in der Hinsicht das Problem jünger zu sein. Die Regeln um die Symbolik haben sich etabliert und werden seitdem bei Computerspielen angewendet. Aber da sind wir wieder beim Punkt, die gesamte NS-Zeit ist gesellschaftlich auch heute noch ein heißes Eisen. Von daher "braucht" es Regeln, um diesem Monstrum an Ideologie Herr zu werden - inwieweit diese aussehen, was überhaupt getan werden sollte...das ist eine gute Frage.
Ich meine, wer will nicht den Nazis in den Arsch treten? Jeder weiß was das für Bastarde sind.
Und genau das ist so ein Punkt. Schau dir hier Kommentare zu News über 2. WK Spiele an*. Da gibts Stimmen, die fragen, warum man im Zweiten Weltkrieg nicht auch auf Seiten der Deutschen spielen kann. Sprich auf Seiten der Nazis. So sehr mit "in den Arsch treten" und "Bastarde" ist es nicht unbedingt.
Das hängt auch mit der Abwechslung und dem aufgezwungenem USA Patriotismus zusammen, der dann abgelehnt wird. Das Szenario 2. WK ja, aber es soll Abwechslung geben. Was auch mit reinspielt, und das ist der Punkt mit unter den Teppich kehren:
Es soll den Leuten keine Bühne geboten werden, sich in ihren Fantasien über das Nazi-Regime hineinzusteigern. Das wäre bei den Nazis der Fall. Und, wenn es aus Ablehnung des ständigen USA Patriotismus in Shootern geschieht, auch bei sonstigen Gamern, die in die braune Richtung tendieren, dass Deutschland aufgrund von Nazis immer wieder schlecht gemacht wird.
Betrifft Multiplayer, bei Singleplayer wie Wolfenstein wäre es anders. Aber das ist auch diese Regel bei Videospielen: Sie ist alt und Zeiten haben sich geändert. Selbst die USK sagt offen, sie wissen nicht, ob ein Spiel vor Gericht tatsächlich verboten werden würde.
Und ich werde es bestimmt im Thread angesprochen haben - Trauma hatte ich erwähnt - wie schwer es ist, über das Thema sachlich zu reden, ohne das Gesprächsteilnehmer in subjektive Verteidigungshaltung gehen. Ohne speziell angesprochen zu werden. Denn Nazis sind deutsche, besagte Gesprächsteilnehmer sind deutsche -> Kausalität hergestellt (zusätzlich zum "Ich will meine Freiheit und ich werd da unterdrückt" Gelaber).
NS Symbolik ist ein schweres Thema. Und gerade bei Spielen geht es sehr schnell um "ich will es unzensiert", ohne wirklich über das Thema als solches zu reden. Hauptsache man hat seine ungeschnittenen Spiele.
*nicht überall, Themen wie Frauen und Schwarze dominieren das in den letzten Monaten auch gerne, aber es lässt sich finden.
ps: Bei all den Argumenten in Foren, dass die Firmen schlicht Eier brauchen und ein Spiel nur rausbringen müssen; die Rechtslage ist ja so eindeutig und es muss folgerichtig erlaubt werden, alles andere sei faktisch falsch..... Warum nicht selber klagen? Warum nicht per Crowdfunding ein eigenes Spiel auf die Beine stellen, rein mit dem Ziel es vors Gericht zu bringen. Das muss kein brutaler Shooter sein, das kann historisch lehrreich sein. Es reicht ja den Fuß in die Tür zu bekommen und Spiele somit rechtlich auf eine neue Ebene zu hieven.
...sorry, das war ein wenig abseits vom eigentlichen Thema, es brannte mir auf der Seele es einmal gesagt zu haben.