Freut mich, dass es dir so gut gefallen hat und ganz generell auch, dass es viele so genial finden. Für mich ist es "nur" ein sehr gutes Spiel aber nicht der extreme Überflieger. Beim Soundtrack kann ich dir aber voll zustimmen, selten hat mich einer so beeindruckt wie der von Nier.Cas27 hat geschrieben: ↑11.06.2018 13:08 Das Spiel bietet mit dem Easy Mode und den Auto Chips quasi einen Autopiloten den man getrennt für Kombos, Ausweichen, POD zielen usw. nach eigenen belieben einstellen kann. Also wer nur die Story erleben will, der kann das auch tun völlig unabhängig vom eigenen Können.
Das man am Anfang nicht speichern kann ist einerseits die einzige Stelle und andererseits einer der Game Design Sachen die dieses Spiel so besonders macht. Es geht da nicht um die Herausforderung, sondern um darum eine Spielwelt und deren Logik zu etablieren. Das zieht sich so durchs gesamte Spiel und ergibt im Gesamtkontext einfach ein stimmiges Gesamtbild. Hier laufen Spiel und Story nicht nebeneinander sondern bauen aufeinander auf. Speichern ist daher nur möglich, wenn es für die Figuren auch in der Spielwelt möglich ist.
Wer mit dem Thema des Spiels was anfangen kann, der bekommt in der Hinsicht die beste Verknüpfung von Gameplay, Musik und Story die das Medium Computerspiel je gesehen hat. Dafür müssen die einzelnen Teile (Gameplay ist z.B. nicht so gut wie ein reines H&S ala Bayonetta, für die Story muss man zwecks Kontext gewisse Stellen zwei mal spielen) auch gar nicht der beste scheiß ever sein.
Automata ist für mich nicht das spaßigste Spiel das ich je gespielt habe, aber das Bemerkenstwerteste. Es zeigt das Spiele nicht immer ein Kompromiss aus Story und Gameplay sein müssen, sondern das alles Hand in Hand arbeiten kann. Dazu zählt auch die Musik, die hier gleichberechtigt mit Gameplay und Story ein Gesamtwerk schafft das mich trotz 30 Jahren Spielerfahrung öfter überrascht hat als alle anderen Spiele 2017 zusammen.
Das Gameplay wird immer gelobt wegen der Abwechslung aber als so abwechslungsreich habe ich das gar nicht empfunden. Geschnetzel und der Arcade-Part halt, mehr war da doch eigentlich nicht. Das Kampfsystem war für mich zweckdienlich aber mit der Zeit eher nervig, wenn man sich nur noch durchschnetzeln musste. Aber das ist stark subjektiv.
Bei der Story frage ich mich immer wieder, warum das viele als so revolutionär in puncto Art der Ezählung fanden. Jim Sterling meinte irgendwas in der Richtung, dass sich alle Developer dieses Spiel ansehen müssten und dass das nur Videospiele könnten. Aber wieso, was macht das Spiel so krass besonders in der Richtung? Habe ich echt nicht verstanden. Empfand es viel eher als Zumutung, Teile der Handlung doppelt spielen zu müssen. Der zweite Durchlauf war dadurch schon etwas öde mitunter.
Die Story selbst fand ich aber auch nicht schlecht, auch wenn sie für mich irgendwo schon bekannte Fragestellungen halt neu abgegrast hat aber wo ist das nicht so? Dafür gab es aber auch viele tolle Momente innerhalb der Story.
Die für mich größte Stärke des Spiels nach dem Soundtrack sind die Charaktere. Gibt echt viele einzigartige. Meine Favoriten sind Pascal und Emil.