benstor214 hat geschrieben: ↑27.06.2018 23:17
Natürlich gibt es Studios die sich die Entwicklung von Spielen mittels eines Exklusivitätsvertrages finanzieren lassen. So manch ein Forenmitglied schreibt dann von „eingekaufter“ Exklusivität seitens des Herstellers der Hardware. Man muß diese Art von exklusiven Titeln aber unterscheiden von Titeln die vom Hersteller der Hardware selbst entwickelt werden! Warum sollte sich der Plattform-Halter selbst für entgangene Einnahmen entschädigen? Hier stellt sich also eine ganz andere Frage als „was im Endeffekt für mehr Geld sorgen würde“.
Und falls du noch nicht aufgehört hast zu lesen: Die Frage, warum Leute sich über Exklusivtitel freuen, wird eingängig in folgendem Video behandelt und auch beantwortet. Hier der Link:
https://youtu.be/gJBGJleZEpM?list=PLlRc ... xikvCvAVQe
In Jim Sterlings „Jimquisition“-Episode mit dem Titel „God Of War And The Importance Of Console Exclusives„ geht Jim Sterling auf ein früheres Video ein, in welchem er Exklusivtitel sehr kritisch betrachtet hat. Mittlerweile hat sich seine Einstellung zu genannten allerdings verändert und er vertritt die These, dass die Hardware-Hersteller bei der Entwicklung von Exklusivtitel mehr experimentieren und größere Risiken eingehen, als die großen Publisher mit ihrem Triple-A-Einheitsbrei.
Eine Meinung die Deiner diametral gegenüber tritt. Aber vielleicht nimmst Du Dir die Zeit über diesen Standpunkt nachzudenken.
Um mal eines vorweg zu nehmen: Mir ist bewusst, das die Konzerne versuchen, über Querfinanzierung von First-Party-Titeln an mehr Geld zu kommen. Das Konzept steht hier nicht in Frage: Es ist eine valide Strategie eines Konzerns mehr Gewinne einzuspülen. Und zudem habe ich da so meine Zweifel, das die These von Jim Sterling wirklich Bestand hat. Ich hätte mir da mehr Hintergründe für seine These gewünscht. Es wird nicht erklärt,
warum dieses Modell mehr Geld abwirft als ein Titel mit größerer Reichweite. Am Ende bedeutet das nämlich immer noch, das weniger Leute das exklusive Spiel kaufen und spielen können. Nur wer sich alle Konsolen kauft, kann auch alle Titel spielen. Solche Menschen haben dann allerdings einen nicht kleinen Teil ihres Geldes für die immer gleiche Hardware ausgegeben - anstatt für mehr Spiele.
Ganz doof gerechnet: Man kann für 3 Konsolen jeweils €250 ausgeben und dann nochmal für €150 drei Exklusiv-Spiele pro Konsole kaufen. Das macht €1200 für 9 Spiele. Obwohl ich den Preis von €50 pro Spiel schon ziemlich niedrig für Konsolen-Verhältnisse angelegt, macht das €133 pro Spiel.
Das Gegenbeispiel: Eine Konsole für €400, die eine bessere Hardware eingebaut hat. Dann hat man noch €800 für Spiele übrig. Das sind immerhin 16 Spiele - fast doppelt so viele. Man hat also nicht nur bessere Hardware, sondern auch noch viel mehr Geld für unterschiedliche Spiele übrig. Statt €450 für 9 Spiele fließen ganze €800 in die Spielebranche. Dadurch, das die Spiele-Branche nicht die Produktionskosten für 2 weitere Konsolen tragen muss, bleibt am Ende deutlich mehr Geld für das Entwickeln von Spielen übrig. Und darum gehts mir als Spieler doch: Um die Spiele.
Ich finde die Frage, warum dieses Modell nicht ebenfalls gute Spiele finanzieren könnte, doch angebracht. Und das Ganze, während man sich noch ganz nebenbei über Dinge wie weniger Elektroschrott, weniger Ressourcen und mehr Kompatibilität freuen kann.
benstor214 hat geschrieben: ↑27.06.2018 23:17
Es gibt Filme und Serien, welche man nur bei Netflix sehen kann...
Sowas wie ein „Netflix-Gerät“ existiert nicht.
Daher meinte ich ja, das man es sich vorstellen soll. :wink: Tu das doch mal: Stell dir vor, es gäbe eine Netflix-Kiste. Nur damit kannst Du den neuesten Block-Buster gucken. Würdest Du dich nicht fragen, was der Scheiß soll? Würdest Du nicht sagen: "Ich hab doch schon die Hardware! Warum will Netflix, das ich nochmal bleche und mir hier noch mehr Kabel und Kisten hinpacke - obwohl da genau der gleiche Scheiß drin ist wie in den Kisten, die hier schon stehen?"
Oder vielleicht Sony Pictures: Warum gibt es noch keinen Film von Sony, der nur auf der Playstation läuft? Gerade als die PS3 auf den Markt kam, hätten sie das doch tun können. Einen aufwändigen Film auf PS3-Blurays. Ich glaube wir sind uns hier alle einig, das so ein Versuch auf
extremen Gegenwind gestoßen wäre. Die Leute sind es nämlich gewohnt, das man Filme einfach und ohne Probleme überall gucken kann. Einfach die DVD kaufen/ausleihen und ab gehts - Du hast die Hardware schon zu Haus. Wäre man dann mit dieser Logik gekommen, das Filme mit Querfinanzierung teurer und aufwändiger sein könnten, hätten glaube ich die meisten gesagt: "Und was hab ich davon, wenn ich die Kosten dafür so oder so tragen muss?"
Außerdem noch ganz interessant für die Diskussion:
https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_b ... ideo_games
Wenn man bis zum Hals in der Scheiße steckt, sollte man nicht den Kopf hängen lassen.