Nö das ist nicht falsch. Bei Zeitsoldaten wird dem Antrag nur im Härtefall zugestimmt. Jedenfalls hat man es nicht in der eigenen Hand wann und ob man vorzeitig ausscheiden kann. Einfach fristgerecht kündigen wie in einem Arbeitsverhältnis ist nicht drin.5Finger hat geschrieben: ↑26.08.2018 09:07Das ist einfach nur falsch. Natürlich kann man auch bei der Bundeswehr noch nach der Probezeit aussteigen. Das nennt sich dann Antrag auf Verkürzung der Dienstzeit und dem wird aus eigener Erfahrung in der Regel auch stattgegeben.winkekatze hat geschrieben: ↑26.08.2018 02:30Man kann sich bereits im Alter von 17 Jahren für bis zu 12 Jahre beim Bund verpflichten. Nach 6 Monaten (Probezeit) gilt das "Schmeißen" als Straftat. So ohne weiteres geht das also nicht...von wegen man hat "immer die Möglichkeit den Job zu schmeißen".the curie-ous hat geschrieben: ↑26.08.2018 00:59
Klar, eine gewisse Einfältigkeit und jugendliche Naivität gehört auch dazu. Aber, vorallem seit Aussetzen der Wehrpflicht, hat man immer die Möglichkeit den Job zu schmeißen.
gamescom 2018: Werbeplakate der Bundeswehr sorgen für Empörung im Netz
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Re: gamescom 2018: Werbeplakate der Bundeswehr sorgen für Empörung im Netz
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Re: gamescom 2018: Werbeplakate der Bundeswehr sorgen für Empörung im Netz
Na schön, dann war das von mir nicht hundertprozentig korrekt ausgedrückt. Ich ging davon aus, das wir ständig über das Anwerben von Rekruten sprechen.winkekatze hat geschrieben: ↑26.08.2018 11:14Nö das ist nicht falsch. Bei Zeitsoldaten wird dem Antrag nur im Härtefall zugestimmt. Jedenfalls hat man es nicht in der eigenen Hand wann und ob man vorzeitig ausscheiden kann. Einfach fristgerecht kündigen wie in einem Arbeitsverhältnis ist nicht drin.5Finger hat geschrieben: ↑26.08.2018 09:07Das ist einfach nur falsch. Natürlich kann man auch bei der Bundeswehr noch nach der Probezeit aussteigen. Das nennt sich dann Antrag auf Verkürzung der Dienstzeit und dem wird aus eigener Erfahrung in der Regel auch stattgegeben.winkekatze hat geschrieben: ↑26.08.2018 02:30
Man kann sich bereits im Alter von 17 Jahren für bis zu 12 Jahre beim Bund verpflichten. Nach 6 Monaten (Probezeit) gilt das "Schmeißen" als Straftat. So ohne weiteres geht das also nicht...von wegen man hat "immer die Möglichkeit den Job zu schmeißen".
Was ich eigentlich meinte war: Kommt der junge Bursche in die Bundeswehr und bemerkt dass es eben nicht so ist wie er es sich vorgestellt hat, kann er frühzeitig (nämlich noch in der Grundausbildung bzw. Probezeit) entlassen werden. Unter Umständen wird er vielleicht nicht in der gleichen Sekunde aus dem Dienst entlassen, da noch Papierkram und Ausrüstung administriert werden müssen. Jedoch geht es verhältnismäßig "zügig" zu, im bürokratischen Sinne.
Wer sich aber für eine längere Karriere bei der Bundeswehr entscheiden möchte, kann nur aus Freiwilligkeit den Dienst als Zeit- oder Berufssoldat beantragen.
Meist ist bis zu diesem Schritt aber schon so viel Dienstzeit in der Truppe vergangen, dass man einen gewissen Überblick und Erfahrung hat, um den Unterschied zwischen Realität und Videospiel zu erkennen. Und erst dann KANN es passieren, dass man an einem Auslandseinsatz teilnimmt.
Was genau möchtest Du denn wissen? Und "mich als Opfer inszenieren" ist doch etwas weit hergeholt. Ich denke wir können auf so eine Nivea-Gesichtscreme verzichten.Peter__Piper hat geschrieben: ↑26.08.2018 04:32
Auch bezeichnend das du auf meine Fragen nicht eingegangen bist...
Aber sich immer schön als unverstandenes Opfer inszinieren - dafür reicht es immer.
Das Argument, das man es nicht erklären kann, ist dabei noch das drolligste.
Wir haben Erklärungen für die verschidensten Empfindungen - aber im Militärdienst zu dienen, ne das kann man nicht erklären
Wenn man selbst etwas nicht versteht, möchte man etwas gerne erklärt haben. Das verstehe ich. Aber persönliche Motivation, Glücksgefühle, Gründe für Angst, Interessen oder Abscheu sind nunmal nicht so greifbar wie die Arbeitsweise eines 4-Takt-Ottomotors.
Re: gamescom 2018: Werbeplakate der Bundeswehr sorgen für Empörung im Netz
Und das weißt du aus deiner langjährigen Erfahrung in der BW-Personalabteilung, Divisionsstäben oder ähnlichen? Denn ich hab eine menge Soldaten vorzeitig verabschiedet und auch meinem Antrag wurde damals ebenfalls stattgegeben. Es ist also durchaus auch ohne Härtefall möglich vorzeitig zu gehen. Natürlich geschieht das nicht von heute auf morgen und es gibt keine festen Fristen, aber man kann früher aus der Sache rauskommen.winkekatze hat geschrieben: ↑26.08.2018 11:14Nö das ist nicht falsch. Bei Zeitsoldaten wird dem Antrag nur im Härtefall zugestimmt. Jedenfalls hat man es nicht in der eigenen Hand wann und ob man vorzeitig ausscheiden kann. Einfach fristgerecht kündigen wie in einem Arbeitsverhältnis ist nicht drin.5Finger hat geschrieben: ↑26.08.2018 09:07Das ist einfach nur falsch. Natürlich kann man auch bei der Bundeswehr noch nach der Probezeit aussteigen. Das nennt sich dann Antrag auf Verkürzung der Dienstzeit und dem wird aus eigener Erfahrung in der Regel auch stattgegeben.winkekatze hat geschrieben: ↑26.08.2018 02:30
Man kann sich bereits im Alter von 17 Jahren für bis zu 12 Jahre beim Bund verpflichten. Nach 6 Monaten (Probezeit) gilt das "Schmeißen" als Straftat. So ohne weiteres geht das also nicht...von wegen man hat "immer die Möglichkeit den Job zu schmeißen".
Wenn man sich über die Bundeswehr natürlich gut ausbilden hat lassen (Meister / Bachelor, oder andere teure und aufwändige Spezialausbildungen) ist es natürlich schwieriger und die Hürden höher, aber das ist völlig normal und ist im Zivilleben auch nicht anders, auch wenn man sich bei normalen Firmen meist "freikaufen" kann.
(Okay, der Text klingt jetzt vielleicht härter als er gemeint ist. Aber mich nervt diese "Du kommst da nicht mehr raus"-Meinung tierisch, weil es dazu mal irgendwo eine Meldung gab und die von vielen einfach recht unreflektiert übernommen wurde, ohne sich näher mit dem Thema auseinanderzusetzen. Und ja es gibt einzelne Bereiche in denen man zur Zeit kaum rauskommt, aber das ist eben nicht allgemeingültig)
Zuletzt geändert von 5Finger am 26.08.2018 12:53, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: gamescom 2018: Werbeplakate der Bundeswehr sorgen für Empörung im Netz
Ich glaube es geht viel mehr um die theoretische Sache bei der Verpflichtung für 12 Jahre. Wenn es die Praxis ist, das man früher raus kann, dann könnte man diese Praxis ja auch in den Vertrag einarbeiten. Warum nicht?
Wenn man bis zum Hals in der Scheiße steckt, sollte man nicht den Kopf hängen lassen.
Re: gamescom 2018: Werbeplakate der Bundeswehr sorgen für Empörung im Netz
Man will den Leuten nunmal keinen rechtlichen Anspruch auf vorzeitige Entlassung einräumen. Es muss immer eine Einzelfallprüfung sein. Man will damit verhindern, dass ganze Kompanien oder Divisionen plötzlich handlungsunfähig werden, weil zu viele Soldaten auf einmal raus wollen und man damit unter Sollstärke fällt oder keine Spezialisten mehr für die Aufträge hat.Doc Angelo hat geschrieben: ↑26.08.2018 12:51 Ich glaube es geht viel mehr um die theoretische Sache bei der Verpflichtung für 12 Jahre. Wenn es die Praxis ist, das man früher raus kann, dann könnte man diese Praxis ja auch in den Vertrag einarbeiten. Warum nicht?
Ich hätte das villeicht von Anfang an mehr ausdifferenzieren und ausführlicher beschreiben sollen. Mea culpa
Zuletzt geändert von 5Finger am 26.08.2018 13:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: gamescom 2018: Werbeplakate der Bundeswehr sorgen für Empörung im Netz
und es ist dennoch ein unterschied zwischen einem per gesetz gestütztem recht auf kündigung und einem antrag auf vorzeitger entlassung.
du hast kein recht die bundeswehr nach 6 monaten auf eigenem willen verlassen zu dürfen, du kannst lediglich einen antrag stellen, hast es also nicht in eigener hand.
da du den vergleich gebracht hast, in der arbeitswelt wäre es undenkbar wenn man bei seinem arbeitgeber lediglich einen antrag auf entlassung stellen kann, aber er es letztendlich in der hand hat ob du das unternehmen verlassen darfst.
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Re: gamescom 2018: Werbeplakate der Bundeswehr sorgen für Empörung im Netz
Der Sinn dahinter ist nachvollziehbar. Allerdings sollte man sich überlegen, ob man das nicht entweder erst nach der vollen Reife erlauben möchte (ab 18) in Zusammenhang mit guter Aufklärung über die Sache, oder doch den Text ändert.5Finger hat geschrieben: ↑26.08.2018 13:04 Man will den Leuten nunmal keinen rechtlichen Anspruch auf vorzeitige Entlassung einräumen. Es muss immer eine Einzelfallprüfung sein. Man will damit verhindern, dass ganze Kompanien oder Divisionen plötzlich handlungsunfähig werden, weil zu viele Soldaten auf einmal raus wollen und man damit unter Sollstärke fällt oder keine Spezialisten mehr für die Aufträge hat.
Davon abgesehen: Ob man sich jetzt mit 17 oder mit 18 verpflichtet... da werd ich jetzt sicherlich nicht behaupten, das es den Kohl fett macht. Die geistige Reife ändert sich zwischen 17 und 18 typischerweise dann doch nicht dermaßen ausgeprägt, das es in diesem Kontext einen greifbaren Unterschied machen würde.
Also warum nicht erst ab 18?
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Re: gamescom 2018: Werbeplakate der Bundeswehr sorgen für Empörung im Netz
Weil die meisten Interessenten ca. 17 Jahre alt sind, wenn sie von der Schule abgehen. Aber er darf das ja auch nicht alleine entscheiden, sondern braucht, wie auch bei gewöhnlichen Ausbildungsverträgen in Firma XYZ, die Unterschrift der Erziehungsberechtigten.Doc Angelo hat geschrieben: ↑26.08.2018 13:27Der Sinn dahinter ist nachvollziehbar. Allerdings sollte man sich überlegen, ob man das nicht entweder erst nach der vollen Reife erlauben möchte (ab 18) in Zusammenhang mit guter Aufklärung über die Sache, oder doch den Text ändert.5Finger hat geschrieben: ↑26.08.2018 13:04 Man will den Leuten nunmal keinen rechtlichen Anspruch auf vorzeitige Entlassung einräumen. Es muss immer eine Einzelfallprüfung sein. Man will damit verhindern, dass ganze Kompanien oder Divisionen plötzlich handlungsunfähig werden, weil zu viele Soldaten auf einmal raus wollen und man damit unter Sollstärke fällt oder keine Spezialisten mehr für die Aufträge hat.
Davon abgesehen: Ob man sich jetzt mit 17 oder mit 18 verpflichtet... da werd ich jetzt sicherlich nicht behaupten, das es den Kohl fett macht. Die geistige Reife ändert sich zwischen 17 und 18 typischerweise dann doch nicht dermaßen ausgeprägt, das es in diesem Kontext einen greifbaren Unterschied machen würde.
Also warum nicht erst ab 18?
Im Idealfall hat er einen guten Wehrdienstberater, der ihm und seinen Erziehungsberechtigten alles genaustens erklärt und sie dadurch mehr oder weniger wissen, worauf sie sich einlassen.
Aber das ganze System ist ziemlich weit weg von gut oder fair und ich persönlich finde es auch eher bedenklich, wenn Menschen mit 17 schon zum Dienst an der Waffe ausgebildet werden können.
Man darf ja nicht vergessen, wir reden hier über einen Arbeitgeber, der berechtigt ist dir deine vom Grundgesetzt zugesicherten Rechte einzuschränken.
Ich trauer da echt der Wehrpflicht nach. Denn die hat die Rekrutierungsprobleme gelöst (die Leute wußten am Ende der Pflichtzeit ziemlich genau worauf sie sich da einlassen, wenn sie länger dienen wollten) und gleichzeitig eine gewisse Kontrolle der Truppe gewährleistet.
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Re: gamescom 2018: Werbeplakate der Bundeswehr sorgen für Empörung im Netz
dOpesen hat geschrieben: ↑26.08.2018 13:15und es ist dennoch ein unterschied zwischen einem per gesetz gestütztem recht auf kündigung und einem antrag auf vorzeitger entlassung.
du hast kein recht die bundeswehr nach 6 monaten auf eigenem willen verlassen zu dürfen, du kannst lediglich einen antrag stellen, hast es also nicht in eigener hand.
da du den vergleich gebracht hast, in der arbeitswelt wäre es undenkbar wenn man bei seinem arbeitgeber lediglich einen antrag auf entlassung stellen kann, aber er es letztendlich in der hand hat ob du das unternehmen verlassen darfst.
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Weil der Unterschied ist, dass man das Beamtenrecht (Soldatenrecht) nicht 1 zu 1 mit dem zivilen Arbeitsrecht vergleichen kann.
Zum Beispiel sind die Voraussetzungen um aus dem Dienstverhältnis unfreiwillig entlassen zu werden (also der "Dienstherr" will dich, entgegen deinem Willen entlassen) etwas kniffliger als bei einem zivilen Arbeitsverhältnis.
Und schon wieder lese ich weltfremde unrealistische Übertreibungen:
"du kannst lediglich einen antrag stellen, hast es also nicht in eigener hand."
"aber er es letztendlich in der hand hat ob du das unternehmen verlassen darfst."
Du verdrehst da echt 'ne Menge.
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Re: gamescom 2018: Werbeplakate der Bundeswehr sorgen für Empörung im Netz
Ich kann da erstmal nur für mich sprechen: Ich würde das als befriedigende Antwort verstehen. Selbstverständlich wäre es immer noch sehr interessant über die Details der "Weltsicherheit" zu reden, immerhin kann es auch da drastisch unterschiedliche Auslegungen geben. Aber so im Allgemeinen kann ich mit dieser knappen Aussage mehr anfangen als mit dem Zitat aus dem Hollywood-Blockbuster "Black Hawk Down". Ich würde auch schätzen, das es vielen Leuten so geht.the curie-ous hat geschrieben: ↑26.08.2018 00:59Weil diese Allgemeinplattitüde von keinem als befriedigende Antwort wahrgenommen werden würde.
Niemand hat gesagt, das Maßnahmen zur Rekrutierung immer schlecht sind, egal wie sie aussehen. Niemand hier hat gesagt, das es falsch wäre sich darüber zu freuen, das Kameraden noch nicht tot sind. Das wäre ja auch ziemlich heftig, oder nicht?the curie-ous hat geschrieben: ↑26.08.2018 00:59 Ich lese es doch genau in diesem Forum: Es wird ständig argumentiert warum Krieg schlecht ist; warum Werbung um potentielle Soldaten schlecht ist; warum es schlecht ist, sich als Soldat darüber zu freuen, dass man lebt und der Feind, der einen noch gerade eben töten wollte, keine Bedrohung mehr darstellt, weil ein massiver Luftschlag (oder was auch immer) den Feind getötet hat; Das man sprichwörtlich die Hure der Ölmilliardären ist. etc.
Keine Frage, Krieg ist schlecht, das Schlechteste was der Menschheit nur widerfahren kann. Egal ob als aktiver Soldat im Gefecht, als unbeteiligter Zivilist, dessen Haus gerade zerbombt wird.
Hand aufs Herz: Ich bin nicht der Typ, der gut geeignet dafür ist, unser Land und unsere Werte zu verteidigen. Ich würde es natürlich versuchen wenns nicht anders geht, aber ich wäre mit Sicherheit nicht besonders gut darin. Daher bin ich wirklich froh, das es nicht nur Leute gibt, die es besser können, sondern auch noch bereit sind zu tun. Davor kann man wirklich nur großen Respekt haben.the curie-ous hat geschrieben: ↑26.08.2018 00:59 Aber es gibt nunmal Kampfhandlungen, Krieg, Bürgerkrieg, Stabiliserungseinsätze oder Friedensmissionen. Ganz gleich wie man es nennen möchte. Und es gibt Menschen die sich darum kümmern wollen.
Warum? Tja, da hat jeder seine eigenen Gründe. Sollte man diese in Frage stellen, obwohl man doch im gleichen Boot sitzt und am selben Strang zieht. Solange nichts rechtswidriges getan wird, ist es mir hochgradig schnuppe, ob jemand durch CoD, Phantom Kommando, Top Gun oder Gi Joe den Weg zum Militär gefunden hat oder durch Brechts "Stell Dir vor es ist Krieg..." oder von Clausewitz. Solange es motivierte Menschen sind. Klar, eine gewisse Einfältigkeit und jugendliche Naivität gehört auch dazu. Aber, vorallem seit Aussetzen der Wehrpflicht, hat man immer die Möglichkeit den Job zu schmeißen. Seit dem ersten Tag.
Mir fehlt hierüber einfach die poetische Philosophenlogistik, mit der ich das alles beschreiben könnte, um es zu einem Lesegenuss zu machen. Was ich mit dem Zitat ausdrücken wollte, wurde im Zitat doch selbst genannt: Du kannst es Außenstehenden einfach nicht erklären. Ganz einfach. Keine Metaebene.
Du kannst es denen einfach nicht erklären, warum Menschen sich berufen fühlen zum Militärdienst zu gehen - freiwillig.
Warum es ein Lächeln auf die Lippen zaubert, wenn eine 155mm Granate in sicherer Entfernung vor einem einschlägt. Warum der Sound eines "Show-Of-Force"-Jets über dem bleihaltigen Kampfgebiet regelrecht erlösend und ermutigend wirkt. Warum es geil ist, wenn man weiß, dass man bei Schießübungen nicht auf penibel genau abgezählte Patronen achten muss. Warum man denkt das es das richtige ist, wiederholt nach Afghanistan, Mali, Kosovo zu fahren. Warum es das richtige ist, den Mann neben dir als Kameraden zu behandeln.
Wieviele Beispiele ich auch bringe, es ist egal. Ihr habt eure Einstellung gegenüber Bundeswehr, Militär, Einsätze usw. und das ist auch gut so. Aber - und das erlebe ich oft - ihr versucht immernoch auf jede Aussage von Militärangehörigen herumzureiten um irgendeine tieferliegende Antwort zu finden.
Deswegen ist das Zitat da oben gewählt. Man kann es nicht erklären und irgendwann will man es auch nicht mehr.
Es ist allerdings nicht ganz unwichtig, mit welcher Intention an die Sache herangegangen wird. Ich werd das mal ganz bewusst plakativ und überzogen gestalten: Wer in einen Verteidigungkrieg zieht, damit er endlich mit geiler Ausrüstung auf echte Menschen schießen kann, der verteidigt in diesem Moment nicht meine Werte. Einen solche Soldaten würde ich lieber nicht in der Armee haben, die für mich kämpft. Um das mal in kleinerem Maßstab zu machen (aber immer noch übertrieben): Ich würde auch nicht gerne Leute in der Polizei haben, die nur darauf warten in einer krassen Verfolgungsjagd zu stecken und aus dem Auto zu ballern oder mit Vollausstattung auf Demonstranten einprügeln. Die würden dann nämlich nicht mehr die innere Sicherheit verteidigen. Zumindest nicht meine Version von Sicherheit.
Ich sehe da ein Problem, wenn die Leute, die in der Bundeswehr für die Sicherheit des Landes verantwortlich sind, ihre Vorgehensweise und Intentionen den Leuten, die sie beschützen wollen, nicht erklären können. Wie soll sich das Volk, um dessen Schutz es hier geht, denn sicher sein, das alles auch in ihrem Sinne abläuft? Denn die Bundeswehr ist keine unabhängige Institution, die nur aus eigenen Interessen heraus agiert. Genau wie die Polizei dafür da ist, den Willen des Volkes umzusetzen, ist die Bundeswehr dafür da, die Werte und die Freiheit des Volkes zu bewahren.
Von daher find ich auch den Spruch "Wir kämpfen dafür, das ihr gegen uns sein könnt" nicht so gut gewählt. Dieser Spruch stellt das Problem in einem einzigen Satz heraus. Wenn nämlich auf eine Weise gekämpft wird, gegen die das Volk etwas hat - dann dient die Bundeswehr damit nicht mehr dem eigenen Volk, sondern "sich selbst". Es mag ja sein, das die Anfeindung gegenüber der Bundeswehr auf Missverständnissen beruht, aber da wäre es dann eine gute Idee, das man diese Missverständnisse beseitigt.
Ich persönlich lasse da "Nur Veteranen können es verstehen" nicht gelten. Denn das würde auch bedeuten, das die Leute, die sich verpflichten, vorher nicht verstehen können worauf sie sich da einlassen. Und das wäre ein Umstand, der eine Verpflichtung in ein wirklich schlechtes Licht rückt.
Natürlich muss nicht jedes Mitglied der Bundeswehr eine selbst formulierte und perfekte Antwort abliefern können. Das verlangt sicherlich niemand. Aber manche dann doch schon, und am besten so, das die meisten Bundeswehr-Mitglieder dieser Erklärung zustimmen können. Wenn es da so etwas gibt, dann wäre ich dankbar für einen Link. Egal ob es von der PR-Abteilung der Bundeswehr oder einem einzelnen Menschen oder Veteranen kommt.
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Re: gamescom 2018: Werbeplakate der Bundeswehr sorgen für Empörung im Netz
in wie fern übertrieben und was verdrehe ich? zum ersten, genau so ist es doch und zum zweiten, wäre es undenkbar, würde es so gehandhabt.the curie-ous hat geschrieben: ↑26.08.2018 14:18Und schon wieder lese ich weltfremde unrealistische Übertreibungen:
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Du verdrehst da echt 'ne Menge.
vielleicht hast du mein geschriebenes nicht ganz verstanden?
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Re: gamescom 2018: Werbeplakate der Bundeswehr sorgen für Empörung im Netz
Danke für die Insider-Info darüber, das in der Sonderpolizei Leute anzutreffen sind, die andere Leuten mit Freude verletzen wollen.ronny_83 hat geschrieben: ↑26.08.2018 15:35 Ich hab einen Freund, der ist Kommissar und Truppenführer bei der Hundertschaft. Also genau den Polizeimannschaften, die bei Großeinsätzen wie Demos, Fussballspielen etc. zum Einsatz kommen. Der erzählt mir immer wieder, wie die Leute in seiner Truppe so drauf sind. Die freuen sich nicht selten, mal irgendwelchen Hooligans oder aggressiven G20-Gegnern eins auf Maul zu geben. Bei friedlichen Demos stehen die auch nur friedlich da und schützen die, die nur ihre Demo abhalten wollen.
Ich halte das für ein Problem. Ich bin der Meinung, das man Gewaltbereitschaft nicht mit Gewaltbereitschaft bekämpfen sollte. Für mich ist das sehr offensichtlich keine gute Idee. Wenn man das so macht, dann ist es ja kein Wunder, das es eher früher als später eskaliert. Ich hoffe nur, das solche Leute die Ausnahme sind.
Hier auch noch mal der Kontrast der unterschiedlichen Intentionen: Zwei Sonderpolizisten stehen am Rand einer Demonstration. Der eine hofft, das heute nichts passiert und er ohne Gewaltanwendung nach Hause kann. Der andere hofft, das irgendein Demonstrant sich falsch benimmt, so das er ihm "eine aufs Maul geben" kann.
Welchen von beiden wollt ihr lieber in der Polizei haben, wenn ihr gerade Demonstrant seid?
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Re: gamescom 2018: Werbeplakate der Bundeswehr sorgen für Empörung im Netz
kann ich so bestätigen, denn auch ich habe einen bekannten der in hundertschaften tätig ist, dieser erzählt mir exakt das gleiche, plus, dass sich so mancher polizist gerne mit illegalen aufputschmitteln in stimmung bringt, bevor es beispielsweise gegen hooligans geht.
polizisten sind halt ein querschnitt der gesellschaft, wundern tut mich das nicht.
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Re: gamescom 2018: Werbeplakate der Bundeswehr sorgen für Empörung im Netz
Vielleicht verstehe ich dich da grade auch falsch, aber ich glaube du interpretierst da etwas zu viel in den Satz hinein oder denkst da zuviel drüber nach. Die Bundeswehr denkt normalerweise nicht in solchen Bahnen, sondern viel allgemeiner und simpler.Doc Angelo hat geschrieben: ↑26.08.2018 14:53 Von daher find ich auch den Spruch "Wir kämpfen dafür, das ihr gegen uns sein könnt" nicht so gut gewählt. Dieser Spruch stellt das Problem in einem einzigen Satz heraus. Wenn nämlich auf eine Weise gekämpft wird, gegen die das Volk etwas hat - dann dient die Bundeswehr damit nicht mehr dem eigenen Volk, sondern "sich selbst". Es mag ja sein, das die Anfeindung gegenüber der Bundeswehr auf Missverständnissen beruht, aber da wäre es dann eine gute Idee, das man diese Missverständnisse beseitigt.
Eigentlich ist doch die intention hinter dem Satz, dass die Bundeswehr ganz allgemein für die Meinungsfreiheit eintritt (übrigens eins der Rechte die bei Soldaten eingeschränkt werden) und das Recht verteidigt, eben jene Organisation zu kritisieren und abzulehnen. Ganz simpel, völlig allgemein und ohne große Hintergedanken.
Die Bundeswehr ist übrigens eine Parlamentsarmee und dadurch soll eine gewisse Kontrolle/Steuerung der Armee durch die Volksvertreter gewährleistet werden.
Wenn das Volk in Vertretung durch das Parlament z.B. keine Kriegsführung mit Drohnen will, dann werden diese nicht beschafft und die BW kann auf diese Art der Kriegsführung nicht (selbst) zurückgreifen.
Zumindests auf dem Papier ist es also gewährleistet das die BW im Interesse des Volkes agiert.
Je nach Situation mal den einen Polizisten und mal den anderen. Solange die Demo friedlich läuft und alle einfach nur ihr Grundrecht ausüben wollen hätte ich gerne Polizist eins, der auch nur in Ruhe den tag hinter sich bringen will.Doc Angelo hat geschrieben: ↑26.08.2018 15:51 Hier auch noch mal der Kontrast der unterschiedlichen Intentionen: Zwei Sonderpolizisten stehen am Rand einer Demonstration. Der eine hofft, das heute nichts passiert und er ohne Gewaltanwendung nach Hause kann. Der andere hofft, das irgendein Demonstrant sich falsch benimmt, so das er ihm "eine aufs Maul geben" kann.
Welchen von beiden wollt ihr lieber in der Polizei haben, wenn ihr gerade Demonstrant seid?
Wenn ich allerdings an den G20 in Hamburg denke oder die früheren berüchtigten 1. Mai Demos in Berlin, dann doch bitte die Hunderschaft von der zweiten Sorte. Sprich wenn die Typen gegnüber schon auf Krawall gebürstet sind, dann will ich lieber Ordnungskräfte haben, die den auch entsprechend begegnen wollen und sich nicht hinter den Schildern verkriechen und zuschauen wie die Autos brennen.
Zugegeben das ist ein Balanceakt zwischen Stärke zeigen und deeskalierend agieren, wenn er gelingt haben wir gute Polizeiarbeit und relativ ruhige Demos. Wenn er misslingt haben wir Chaos und/oder Straßenschlachten.
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Re: gamescom 2018: Werbeplakate der Bundeswehr sorgen für Empörung im Netz
"Wenn ich allerdings an den G20 in Hamburg denke oder die früheren berüchtigten 1. Mai Demos in Berlin, dann doch bitte die die Hunderschaft von der zweiten Sorte. Sprich wenn die Typen gegnüber schon auf Krawall gebürstet sind, dann will ich lieber Ordnungskräfte haben, die den auch entsprechend begegnen wollen und sich nicht hinter den Schildern verkriechen und zuschauen wie die Autos brennen."
Ja, aber bitte keine Lockspitzel. Da hat sich keiner mit Ruhm bekleckert. Nur sind die einen Autonome, die anderen Ordnungskräfte. Schlimm genug, dass die Berliner Polizei aufgrund exzessiven Konsums heimgeschickt werden musste. Wie gesagt, kein Ruhm, für niemanden.
Ja, aber bitte keine Lockspitzel. Da hat sich keiner mit Ruhm bekleckert. Nur sind die einen Autonome, die anderen Ordnungskräfte. Schlimm genug, dass die Berliner Polizei aufgrund exzessiven Konsums heimgeschickt werden musste. Wie gesagt, kein Ruhm, für niemanden.
Rabatz, Rambazamba, Remmidemmi, Rummel und Radau