Ich persönlich sehe im Handeln der Bundeswehr nichts illegales und auch das handeln von EA/Dice sehe ich eher als typisch für die Branche, Da ich allerdings an sich ursprünglich aus diesem Berufsumfeld komme UND an bewaffneten Konflikten beteiligt war, habe ich unter Umständen einen " relativ " gefühllosen Blick darauf. Oder nicht ganz wertfreien. Wenn es so etwas überhaupt gibt aber das wird jetzt zu philosophisch...Ego sum Noctis hat geschrieben: ↑27.08.2018 17:17Das leuchtet ein. Tolle Erklärung, Danke. Was ist das Fazit daraus? Tut die Bundeswehr damit illegales? Tut EA/Dice mit Battlefield da beispielsweise nicht schon mehr? Was denkst du darüber?ShowImperator Palpatine hat geschrieben: ↑27.08.2018 16:56Weil Werbung zu bestimmten " Produkten " kontinuität braucht. Denn je teurer das Produkt umso länger dauert der Entscheidungsprozess und die Hoffnung des Werbenden bzw. des dahinter stehenden Unternehmens ist dass du dich dann für ihr Produkt entscheidest.
Prominentestes Beispiel: Autos.
Die Kaufentscheidung für einen Wagen ( insbesondere eines Neuwagens ) geht über Jahre, je näher du dem vermeintlichen Kaufmoment kommst, umso mehr fallen dir entsprechende Produkte und Werbung auf. Da der Autohersteller aber natürlich nicht weiss wann dieser Moment da ist, möchte er sich bereits im Vorfeld nonstop bei dir plazieren.
Und ja natürlich gibt es unzählige andere Faktoren die deinen Kauf beeinflussen aber trotz allem möchte das Unternehmen dass du dich für ihr Produkt entscheidest.
Ein 17 jähriger Jugendlicher wird in in der Regel in den kommenden Monaten und Jahren vor schwierigen Entscheidungen stehen.
Abitur machen ? Vielleicht studieren ? Eine Ausbildung beginnen ?
Und im besten Fall macht er sich im Vorfeld Gedanken, auch mit Unterstützung der Eltern, Schule, etc.
Die Bundeswehr ist hier eben auch ein möglicher Arbeitgeber und macht dementsprechend auf sich aufmerksam.
Vielleicht ein wenig allgemein und ich wiederhole mich noch in diesem Fall noch einmal - absolut subjektiv:
Moderne Militärshooter nehmen Kriege und die daran beteiligten Armeen immer als Rahmenhandlung für ihr Produkt. Darüber hinaus werden sehr spezielle Aspekte wie Kampfhandlungen und militärisches Gerät aus dieser Metaebene herausgenommen, quasi destilliert und in der Regel in übertriebener Form dargestellt während andere Aspekte die für militärisches Personal im engeren und weiteren Sinne absolut essentiell sind nicht einmal ansatzweise existieren.
Ich kenne kein Spiel dass mich erst einmal eine halbe Stunde dazu " zwingt " meinen Rucksack für einen Gebirgsmarch vorzubereiten. Oder dass mich eine Stunde in den sicheren Umgang mit einer Waffe schult BEVOR ich auch nur einen einzigen scharfen Schuss abgegeben habe.
Von Taktik und Kommandostruktur auf niedriger und höherer Ebene ganz zu schweigen.
Und 99% der Spieler würden beim nachspielen einer echten Scharfschützenmission nach relativ kurzer Zeit die Maus/Gamepad fluchend zur Seite legen.
Das Spiel folgt dabei derselben Logik wie ein zweistündiger Film. Es soll unterhalten, erklärt nicht alles nonstop und spart den vermeintlichen oder tatsächlichen langweiligen Teil aus.
Der Konsument/Spieler akzeptiert dies in der Regel auch, er ist bereit sich auf diese Abstraktion einzulassen denn alles andere würde ihn umgekehrt auch abschrecken denn er will vor allem eines: sich amüsieren.
Ich denke ich lehne mich nicht allzu weit aus dem Fenster wenn ich sage dass die Gefühlslage und Motivation bei der Berufswahl und der täglichen Arbeit sich bisweilen stark von jenem unterscheidet mit dem man sein Hobby gesucht/gefunden hat und betreibt.
Und deswegen geht der Grossteil dem Bundeswehrstand entweder aus purem Desinteresse aus dem Weg oder besucht ihn mit dem selben Grundgefühl: des Wunsch nach Amüsierung und geht entsprechend schnell wieder da dieses Gefühl dort dann nicht erfüllt bzw.gefördert wird.
Dass geben ihm dann Battlefield und Co und dafür nimmt er auch den - in meinen Augen - Wahnsinn des Wartens in Kauf.
Von daher sehe ich aus diese Diskussion- wie so viele vorher - als Phantomstellvertreter Diskussion bei der in der Regel zwei Seiten für eine grössere Gruppe diskutieren die dies überhaupt nicht interessiert,
Was die Diskussion an sich natürlich in keinster Weise weniger interessant macht :wink: