Letztes Spiel der puren Freude für mich: Breath of the Wild.
Diese Freiheit, dieses Vergnügen in der Welt an sämtlichen spielerischen Fronten.
Sei es in der Bewegung, man kann jeglichen Punkt erklimmen und überall hin, man wird nur durch den Ausdauerbalken beschränkt, und das Spiel bietet dabei eine wunderbare Vertikalität. Hoch oben auf einen Berg klettern und diese enorme Weitsicht quer über die Welt genießen.
Sei es in der Erkundung, die sich rational kaum beschreiben lässt. Klar, für jemanden der ständig eine spürbare Verbesserung will, z.B. in Form einer geilen Waffe und diese dann bis zum Schluss nutzen möchte, ist das weniger. Lässt man sich drauf ein, gibt es tatsächlich an jeder Ecke irgendwas. Und sei es einer der 900 Kokiri für mehr Inventarplatz. Die Welt ist optisch so wundervoll designt, mit ständig markanten Punkten im Blickfeld für Orientierung sowie kleinere Dinge, wie ein einzelner Baum auf einem einzelnen Hügel, womit man sich im Erkunden regelrecht verliert. Und dieses darauf einlassen, ist der nächste Punkt.
Sei es, was das Spiel einem an eigener Entfaltung lässt. In gehockter Position mit Pfeil und Bogen im Anschlag durch hüfthohes Gras schleichen ist so nicht vorgesehen, aber man kann, wenn man will, somit wunderbar in eine Animewelt abtauchen. Durch die Bewegungsfreiheit kann man Orte ohne Skript aufsuchen. So, wie man sie gerade entdeckt. Nicht wie der Entwickler das will mit - vielleicht noch mit einleitender Cutszene - sondern alles Verdienst des Spielers selbst. Da ist ein wirklich riesiges Labyrinth mitten im Nirgendwo? Man kann den klassischen Weg nehmen und stauenend davor stehen wie in anderen Spielen. Man kann aber auch unterwegs in der Ferne eine seltsame Struktur entdecken und einen eigenen Weg samt eigener Erkundung nehmen. Und das beste daran: Man weis es vorher nicht wirklich. Man kann einfach machen wie man will. Wie man es für sich selbst am spaßigsten empfindet. Und dazu passt...
Sei es die Verzahnung verschiedener Spielmechaniken. Waffen nutzen sich ab, dafür gibt es ständig neue zu finden und diverse Wege an sie heranzukommen. Nachts in ein Monsterlager schleichen und Waffen klauen. Oder mit Explosionen Waffen aus der Hand schlagen. Dazu gehört auch die Physik, die alles nochmal verstärkt. So sind fallen gelassene Waffen physikalische Objekte. Sie können durch Explosionen herumgewirbelt werden, sie können Abhänge runterrollen. Durch die Waffenabnutzung ist man auch stärker gewillt die Kokiri zu finden, um mehr gleichzeitig mitnehmen zu können. Ebenso Schreine für mehr Leben und Materialien für Upgrades / Tränke / Rüstung, die quer in der Welt verstreut sind - und siehe Erkundung. Es fügt sich alles zusammen, wobei Physik eines eigenen Punktes bedarf.
Sei es die Einbindung der Physik zur Interaktion. Es ist kein Gimmick, auch wenn es für manches so genutzt wird. So lassen sich Äpfel mit klettern pflücken, oder mit einer Waffe dagegen schlagen und durch die Erschütterung fallen sie zu Boden, oder mit einer Fackel drunterstellen und auf den fertigen Bratapfel warten, der durch die Hitzeeinwirkung entsteht und dann vom Ast "wegbrennt" und fällt. Wie schon gesagt, Gegenstände wie Waffen sind alle physikalische Objekte und verhalten sich so in der Welt. Auch für Bewegung ist es toll, einen Felsen oder ähnliches in der Zeit einzufrieren, dagegeschlagen und dann die kinetische Energie gleich einem Katapult zu nutzen.
Und vieles mehr, was mir gerade nicht einfällt. Breath of the Wild bietet so viele Ideen im Großen wie im Kleinen. Und sie fühlen sich nicht getrennt an, sie gehören alle in diese Welt. Als ein Ganzes.
ps: Perfekt ist es nicht und andere Eltern haben ebenfalls schöne Kinder.