Das Zauberwort heisst: SozialadäquanzklauselSarkasmus hat geschrieben: ↑04.09.2018 23:14 Nimmt man Hakenkreuze aus Wolfenstein raus, wird in Foren größtenteil geheult wie sonst was und von staatlicher Zensur gesprochen.
Werden aus einem "Survival" Spiel wo sich Schwerverbrecher gegenseitig töten sollen, rechtsradikale Tattoos raus genommen ist das ok?
Doppelmoral?
Ein schrecklich klingendes Wort, hinter dem sich ein einfacher Grundsatz verbirgt. Dient die Darstellung solcher Symbole dem Zweck die Zeit der NSDAP-Herrschaft zu illustrieren (ein Film oder Spiel mit diesem Setting als Hintergrund) oder klare Aussagen zur dieser Ideologie zu treffen, wie z.B. durchgestrichene Hakenkreuze in der Öffentlichkeit zu tragen, ist das in Ordnung. Bei Wolfenstein ist das der zentrale Dreh- und Angelpunkt der Spiele, der Kampf von BJ Blazkowicz gegen Nazi-Schergen. Nicht der Kampf von Frederik Zoller gegen die Feinde des deutschen Volkes (Inglorious Basterds). Ohne NS-Symbole ist das alles ziemlich witzlos. Und künftig sogar erlaubt.
Hier aber geht es um ein simples Gimmick. Ein Tatoo. Ohne Bezug zum Setting, zum Spiel. Es ist einfach da. Auch noch ein extra DLC, der gar nicht im Basis-Spiel enthalten ist, was die Oberflächlichkeit des Erscheinens hier noch unterstreicht. Gut, man kann jetzt argumentieren, dass es tatsächlich Häftlinge gibt, welche solche Symbole tragen und somit würde das ins Spiel passen. Ist soweit richtig. Aber es gibt genug Sträflinge, die sowas eben NICHT tragen. Diese Symbole sind nicht notwendig für das Spiel und das Setting, sie sind nur ein oberflächliches Gimmick. Und deswegen kann der Dreck auch gerne verschwinden, wenn er keinen anderen Zweck erfüllt.
Hat man also die Entfernung gut zu finden? Nein, hat man nicht. Wie gesagt, das Argument, dass es Häftlinge gibt, die sowas tragen, ist nicht von der Hand zu weisen. Ich persönlich halte das Verschwinden der Symbole aber auf Grund der Oberflächlichkeit ihres Auftretens für verschmerzbar. Man darf das gerne anders sehen.