Spielkultur: Online-Magazin Polygon schafft Wertungszahl bei Tests ab

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sahel35
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Re: Spielkultur: Online-Magazin Polygon schafft Wertungszahl bei Tests ab

Beitrag von sahel35 »

Wertungen haben definitiv ihre Berechtigung. Das fängt bei Schulleistungen an und hört bei Stiftung Warentest oder Olympia auf. Es als einen reinen Orientierungspunkt für Käufer abzutun, wird der Sache kaum gerecht. Es geht auch um ein messbares Feedback für den Leistungserbringer. In diesem Sinne wäre es interessant zu hören, was Spielemacher eigentlich davon halten. Aber vermutlich ist es da wie in der Schule: Den Einser-Kandidaten machen die Noten am wenigsten aus :Blauesauge:

Auf der anderen Seite geht es nicht nur um Lob; Wertungszahlen üben auch eine gewisse Macht aus. Sie ermöglichen es dem Tester Giganten wie EA abzustrafen: 59% bei 4Players ist nicht etwas, das nicht weiter auffällt. Würde das Ergebnis aber "befriedigend" heißen, wäre das vermutlich anders.

Die Änderung der starren Haltung bei Tests ist sicherlich etwas, das dem Zeitgeist geschuldet ist. Auch hier bei 4P hat man es mal anders gehalten und nur ohne Day-One Patches getestet. Das war damals ein Statement. Heute könnte man so kaum noch ein Spiel nachvollziehbar testen.

Spiele ohne Wertung zu testen hat höchstwahrscheinlich mehr pragmatische als ideologische Gründe. Magazine müssen sich nicht mehr festlegen, sind weniger angreifbar und können die Flut an Spielen antesten und Eindrücke vermitteln, ohne Angst haben zu müssen, dass ein Wertungsmob über sie herfällt.
Die Zahl am Ende sehe ich persönlich aber als eine Instanz, die ihre Bedeutung nicht nur durch ihre Funktion als Orientierungspunkt gewinnt. Sie hat einen Sensationswert der kleine Perlen in den Olymp hievt und Giganten wiederum zu Fall bringt. Sie verleiht Spielemagazinen eine gewisse Autorität. Das wird und wurde sicherlich oft missbraucht und viele Spiele wurden zu Unrecht "zu niedrig" oder "zu hoch" bewertet. Aber das wird wohl auch ohne Wertungszahl kaum anders sein.
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Usul
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Re: Spielkultur: Online-Magazin Polygon schafft Wertungszahl bei Tests ab

Beitrag von Usul »

hydro skunk 420 hat geschrieben: 05.09.2018 19:36 Ich verstehe nicht, warum hier einige für eine Abschaffung von Wertungen plädieren. Umso mehr Orientierentungsmöglichkeiten der Kunde hat, desto besser. Nicht jeder hat Lust, sich zu jedem Spiel erst 5 Seiten Geschreibsel durchzulesen um eine Ahnung zu bekommen, ob das Game was taugt oder nicht.
Diejenigen, denen so eine Wertung ein Dorn im Auge ist, können sie hier bei 4Players ausblenden. Wozu dann noch gänzlich abschaffen? Welchen Vorteil habt ihr davon?
Das wurde zwar in zig Threads unendliche mal genannt, aber dennoch: Die Wertungen an sich sind nicht das Problem - natürlich kann man sie hier z.B. ausblenden... oder man ignoriert sie von sich aus... so viel Selbstbeherrschung dürften die meisten haben.
Das Problem sind die Implikationen und Folgen eines wertungsbasierten Systems - ganz gleich ob Hunderter-Sytem, Schulnoten oder sonstwas. Da gibt es einige Punkte, die man wieder mal erwähnen könnte, ich möchte diese hier aufgreifen:

1. Wertungen suggerieren eine Vergleichbarkeit von Spielen. Und diese ist selbst bei ein und demselben Tester nicht wirklich gegeben. Dem entspricht das "Subjektiv" auf dem 4P-Banner. Eine Wertung von X beim Spiel ABC steht nicht wirklich in irgendeiner Relation zu einer Wertung Y beim Spiel CBA. Es werden Spielspaßbewertungen vorgenommen - die an sich schon von Tag zu Tag unterschiedlich ausfallen können. Laß einen Tester mal schlechte Laune haben... oder setz einen Tester an ein Spiel, dessen Genre er nicht wirklich mag... oder laß einen Tester einfach nicht gut sein bei einem Spiel... schon geht die Wertung runter und die Zahl sagt noch weniger aus. Alles hier schon vorgekommen, wie ich finde.

2. Hier möchte ich mich selbst vom Anfang des Threads zitieren: Die Wertungsfokussierung spiegelt sich im Übrigen auch im Text des Tests wider - zumindest häufig genug. Ohne jetzt Namen nennen zu wollen: Manchmal klingen auch hier Tests so wie Elektrogeräte-Tests, bei denen die wichtigsten Aspekte durchleuchtet werden... und am Ende kommt halt ne Zahl dazu. Das Fazit faßt das noch mal geschwind zusammen. Ich bin der Überzeugung, daß solche Auswüchse abnehmen würden, wenn sich die Redakteure nicht als "Tester" mit einer Wertung am Ende ihrer Arbeit sehen würden, sondern als "Rezensenten" eines Unterhaltungswerks.
Alleine dewegen ist die Abschaffung der Wertungen in meinen Augen zumindest sehr löblich.

3. Die meisten kritisieren die Metacritic-Fokussierung... und die kann man nur brechen, indem man Wertungen abschafft.
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Grauer_Prophet
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Re: Spielkultur: Online-Magazin Polygon schafft Wertungszahl bei Tests ab

Beitrag von Grauer_Prophet »

Ich will meine Wertungen und so wie Eurogamer besuch ich Seiten nicht die diese nicht mehr haben
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hydro skunk 420
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Re: Spielkultur: Online-Magazin Polygon schafft Wertungszahl bei Tests ab

Beitrag von hydro skunk 420 »

Usul hat geschrieben: 05.09.2018 21:18 Es werden Spielspaßbewertungen vorgenommen - die an sich schon von Tag zu Tag unterschiedlich ausfallen können. Laß einen Tester mal schlechte Laune haben... oder setz einen Tester an ein Spiel, dessen Genre er nicht wirklich mag... oder laß einen Tester einfach nicht gut sein bei einem Spiel... schon geht die Wertung runter
Auch ohne Wertung wirst du nicht vermeiden können, dass ein Test desselben Testers an Tag X so ausfallen kann und an Tag Y wieder anders. Spiegelt sich dann halt nur im Text wieder und nicht in der Wertung.

Und wer meint, Spiele anhand ihrer Wertung miteinander vergleichen zu müssen und das Ganze dann sogar auf die Goldwaage zu legen, ja mei...
Dazu hatte ich ja schon was geschrieben: Nicht Schuh des Testers.

Usul hat geschrieben: 05.09.2018 21:182.Hier möchte ich mich selbst vom Anfang des Threads zitieren: Die Wertungsfokussierung spiegelt sich im Übrigen auch im Text des Tests wider - zumindest häufig genug. Ohne jetzt Namen nennen zu wollen: Manchmal klingen auch hier Tests so wie Elektrogeräte-Tests, bei denen die wichtigsten Aspekte durchleuchtet werden... und am Ende kommt halt ne Zahl dazu. Das Fazit faßt das noch mal geschwind zusammen. Ich bin der Überzeugung, daß solche Auswüchse abnehmen würden, wenn sich die Redakteure nicht als "Tester" mit einer Wertung am Ende ihrer Arbeit sehen würden, sondern als "Rezensenten" eines Unterhaltungswerks.
Alleine dewegen ist die Abschaffung der Wertungen in meinen Augen zumindest sehr löblich.
Sorry, aber das klingt mir jetzt eher etwas paranoid und doch sehr subjektiv wahrnehmend. Sicher ist nicht jeder Test wirklich gut geschrieben, mancher vielleicht sogar etwas lustlos oder zu dünn. Deswegen jedoch die Wertung zu verteufeln bzw. zu vermuten, dass ohne sie der Test besser verfasst wäre... nicht mehr als wilde Spekulation.

Usul hat geschrieben: 05.09.2018 21:18 3. Die meisten kritisieren die Metacritic-Fokussierung... und die kann man nur brechen, indem man Wertungen abschafft.
Wie gesagt. Nicht jeder will sich zu Produkten (seien es Spiele, Filme, Fernseher oder Toaster) erstmal durch seitenlangen Text wühlen. Auch nicht durch zig Fazits, welche oft ebenfalls eine halbe DIN A4 Seite einnehmen. Irgendeine Form von Wertung, die über "empfehlenswert" / "nicht empfehlenswert" hinausgeht, bedarf es daher durchaus. Zumindest als erster Eindruck. Dann kann man sich immernoch weiter einlesen.

Ansonsten kann ich nur den Beitrag von sahel35 unterschreiben. Er führt dort viele weitere Argumente pro Wertung auf.
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Bachstail
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Re: Spielkultur: Online-Magazin Polygon schafft Wertungszahl bei Tests ab

Beitrag von Bachstail »

hydro skunk 420 hat geschrieben: 05.09.2018 22:00Wie gesagt. Nicht jeder will sich zu Produkten (seien es Spiele, Filme, Fernseher oder Toaster) erstmal durch seitenlangen Text wühlen. Auch nicht durch zig Fazits, welche oft ebenfalls eine halbe DIN A4 Seite einnehmen. Irgendeine Form von Wertung, die über "empfehlenswert" / "nicht empfehlenswert" hinausgeht, bedarf es daher durchaus.
Das sind dann doch aber nur Lemminge, oder etwa nicht ? Leute, welche sich Spiele nur anhand guter Wertungen kaufen.

Die gehen auf Seite X, haben keine Lust sich den Test und das Fazit durchzulesen, sehen aber eine hohe Zahl, denken sich "Boah geil, der geilste Shit der Welt", kaufen sich das Spiel und das führt dann zu zwei Szenarien :

Szenario A :

Das Spiel gefällt demjenigen und jegliche Kritik an diesem Spiel wird verharmlost, relativiert, ignoriert oder im schlimmsten Fall beleidigt, da Spieleseite X ja gesagt hat, dass das Spiel 10 von 10 Spielspaßpunkte erlangt hat, also ist das ja eine objektive Wahrheit.

Szenario B :

Ob der Tatache, dass er sich weder Test noch Fazit durchgelesen, sondern nur auf die Zahl geschielt hat, kauft er sich das Spiel und ist hinterher enttäuscht von eben diesem, da es ihm dann DOCH nicht gefällt.

Somit hat er Geld für etwas ausgegeben, was ihm hinterher nicht gefällt.

Deine Wertungen von "empfehlenswert" und "nicht empfehlenswert" sind ausschließlich subjektiv, dass hilft genau genommen niemandem, da der eine Tester ein Spiel mit "empfehlenswert" kennzeichnet und ein anderer das Spiel dann mit "nicht empfehlenswert".

Schon hat man zwei Meinungen zu einem Spiel und man ist genauso schlau wie vorher.
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Re: Spielkultur: Online-Magazin Polygon schafft Wertungszahl bei Tests ab

Beitrag von johndoe1197293 »

Serious Lee hat geschrieben: 05.09.2018 18:59Eine Wertung suggeriert ein abgeschlossenes Produkt und übt dadurch wiederum Druck auf die Branche aus solche zu entwickeln.
Nur bedingt imo. Publisher werden eher zunehmend kreativ was marketing und die Erzeugung von Hypes angeht.
So hat z.B. Konami für MGS 5 ein Review-Camp organisiert, bei dem die Journalisten unter Zeitdruck spielen mussten und noch nicht einmal das gesamte Spiel zu sehen bekamen. Oder nehmen wir Sony, die vor der Veröffentlichung von God of War Spielejournalisten nach Norwegen eingeladen haben...

Ich bin der Meinung, dass das übliche Bewertungssystem sowohl der Industrie als auch den Spielern schadet, weil es den Fokus auf die Zahl am Ende eines "Tests" lenkt; man kauft nicht mehr das, was einen eigentlich interessiert, sondern das, was bei den "Testern" eine hohe Wertung bekommt. Der Spieler verblödet; ein "Test" ohne Zahl am Ende...was soll ich von dem Spiel halten?...kein Bock den Text zu lesen... ist es nun besser als Spiel XY oder schlechter?...
Und Spider-Man hat nicht mindestens 85% bekommen, also wird`s erst im Sale gekauft... :?
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Usul
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Re: Spielkultur: Online-Magazin Polygon schafft Wertungszahl bei Tests ab

Beitrag von Usul »

hydro skunk 420 hat geschrieben: 05.09.2018 22:00Auch ohne Wertung wirst du nicht vermeiden können, dass ein Test desselben Testers an Tag X so ausfallen kann und an Tag Y wieder anders. Spiegelt sich dann halt nur im Text wieder und nicht in der Wertung.
Natürlich. Aber der Text gewinnt eben mehr an Bedeutung, weil die Wertung nicht im Fokus steht - und das ist bei einem wertungsbasierten System eindeutig der Fall. Und zwar - so ja meine These - nicht nur beim Leser, sondern auch beim Verfasser der Texte.
Und wer meint, Spiele anhand ihrer Wertung miteinander vergleichen zu müssen und das Ganze dann sogar auf die Goldwaage zu legen, ja mei...
Dazu hatte ich ja schon was geschrieben: Nicht Schuh des Testers.
Siehe die ständigen Wertungsdiskussionen... oder die bereits erwähnten Aussagen im Sinne von "Na, wenn das Spiel nen Award bekommt, kaufe ich es mir!". In erster Instanz mag das nicht das Problem des Testers sein, aber letztendlich betrifft das uns alle, die wir uns in den Foren und Kommentaren beteiligen.
Sorry, aber das klingt mir jetzt eher etwas paranoid und doch sehr subjektiv wahrnehmend. Sicher ist nicht jeder Test wirklich gut geschrieben, mancher vielleicht sogar etwas lustlos oder zu dünn. Deswegen jedoch die Wertung zu verteufeln bzw. zu vermuten, dass ohne sie der Test besser verfasst wäre... nicht mehr als wilde Spekulation.
Ich wüßte nicht, was daran "paranoid" sein könnte.
Abgesehen davon: Solange Spieletests wird Hardware-Tests gehandhabt werden, wird es solche Tests geben, die so klingen, als ob jemand eine Liste durchgegangen ist... um am Ende zu einer Bewertung zu kommen. Das mag am fehlenden Talent liegen... oder daran, daß wertungsbasierte System so etwas fördern. Schlussendlich ist es egal... wenn es keine Wertung gäbe, müßte man dem Text deutlich mehr Aufmerksamkeit schenken - und das würde langfristig (so auch hier meine These) die Qualität steigern.
Wie gesagt. Nicht jeder will sich zu Produkten (seien es Spiele, Filme, Fernseher oder Toaster) erstmal durch seitenlangen Text wühlen. Auch nicht durch zig Fazits, welche oft ebenfalls eine halbe DIN A4 Seite einnehmen. Irgendeine Form von Wertung, die über "empfehlenswert" / "nicht empfehlenswert" hinausgeht, bedarf es daher durchaus. Zumindest als erster Eindruck. Dann kann man sich immernoch weiter einlesen.
Deiner Meinung nach bedarf es solcher Wertungen. Meiner Meinung nach nicht. Ich wollte mit den aufgezählten Punkten auch nur auf deine Frage bzw. Verwunderung eingehen... und nicht etwa dich überzeugen, jetzt dann auch Wertungen Scheiße zu finden.
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hydro skunk 420
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Re: Spielkultur: Online-Magazin Polygon schafft Wertungszahl bei Tests ab

Beitrag von hydro skunk 420 »

Bachstail hat geschrieben: 05.09.2018 22:11 Das sind dann doch aber nur Lemminge, oder etwa nicht ?
Nur die, denen nicht mehr zu helfen ist.

Ein anderer Teil aber macht beispielsweise vom Wertungsdurchschnitt von metacritic eher seriösen Gebrauch. Paar einfach gehaltene, fiktive Beispiele: Erhält ein Spiel um die 40% im Schnitt, wird's halt nicht gekauft. Landet es bei 60-70%, schaut man sich an, was genau die Kritikpunkte sind und überlegt sich, ob es einem dann noch Vollpreis wert ist oder lieber wartet, bis es günstiger angeboten wird. Erhält das Spiel des Interesses 85+%, kann man sich die kritischen Tests mal anschauen. Ist dort nichts zu finden, was für einen persönlich schwer wiegt, kann man wohl zuschlagen.
Usul hat geschrieben: 05.09.2018 22:23 ...
Gut, kein Problem.
Mir liegt es ebenfalls fern, dich von etwas zwanghaft überzeugen zu wollen. Ich stelle es mir trotzdem suboptimal vor (auch für dich), ganz ohne Testurteile (abseits von ellenlangen Texten) zurechtzukommen.
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Usul
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Re: Spielkultur: Online-Magazin Polygon schafft Wertungszahl bei Tests ab

Beitrag von Usul »

hydro skunk 420 hat geschrieben: 05.09.2018 22:33Mir liegt es ebenfalls fern, dich von etwas zwanghaft überzeugen zu wollen. Ich stelle es mir trotzdem suboptimal vor (auch für dich), ganz ohne Testurteile (abseits von ellenlangen Texten) zurechtzukommen.
Ne, für mich wäre das nicht suboptimal. :)
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Re: Spielkultur: Online-Magazin Polygon schafft Wertungszahl bei Tests ab

Beitrag von hydro skunk 420 »

Ok, ich glaube, ich glaub dir das sogar. :)
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Bachstail
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Re: Spielkultur: Online-Magazin Polygon schafft Wertungszahl bei Tests ab

Beitrag von Bachstail »

hydro skunk 420 hat geschrieben: 05.09.2018 22:33Ein anderer Teil aber macht beispielsweise vom Wertungsdurchschnitt von metacritic eher seriösen Gebrauch.
Der Aussage kann ich schwer zustimmen, da ich Meta Critic an sich schon für nicht sonderlich seriös und brauchbar halte.

Meta Critic ist für mich sogar der eigentliche Kern des ganzen Problems, denn die Wertungsdurchschnitte dieser Seite werden teilweise SO ernst genommen, dass daraus wirklich unschöne "Diskussionen" entstehen können, was ich am eigenen Leibe erfahren durfte.

Einmal etwas kritisches zu einem auf Meta Critic hoch verdurchschnittlichten Titel geäußert und schon hagelt es Beleidigungen oder es wird einem zig mal ein Meta Critic-Link gepostet.

Und aus diesem Grund besitzt Meta Critic für mich keinerlei Aussagekraft, es mag ja sein, dass Meta Critic zu The Witcher 3 einen Wertungsdurchschnitt von 93 ausspuckt, gefallen hat es mir trotzdem nicht und es mag auch sein, dass ein BotW auf Meta Critic einen Wertungsdurchschnitt von 97 hat, das hat mir zwar ebenfalls sehr gut gefallen, vielen anderen dafür aber nicht.

Zumal das ganze System sehr undurchsichtig ist, da werden dann Magazine mit einem Wertungssystem von 1-100 genauso für den durchschnitt genutzt wie ein Magazin mit Prozentwertungen oder einer Wertung von 1-5 und so weiter, für mich ist nicht nachvollziehbar, wie da der Durchschnitt errechnet wird oder überhaupt errechnet werden kann.
Paar einfach gehaltene, fiktive Beispiele: Erhält ein Spiel um die 40% im Schnitt, wird's halt nicht gekauft.
Was ich traurig finde, ich kann auch mit sehr niedrig bewerteten Spielen unheimlich viel Spaß haben.

Dynasty Warriors 9 wäre so ein Beispiel, das Spiel wurde teils heftig zerrissen, unter anderem von Herrn Sterling aber ich hatte meinen Spaß mit dem Spiel und bereue es nicht, dafür Geld ausgegeben zu haben.
Landet es bei 60-70%, schaut man sich an, was genau die Kritikpunkte sind und überlegt sich, ob es einem dann noch Vollpreis wert ist oder lieber wartet, bis es günstiger angeboten wird.
DAS ist eigentlich genau das, was man bei jedem Spiel tun sollte, sei es bei einem 40 Prozent-Spiel oder einem 90 Prozent-Spiel.
Erhält das Spiel des Interesses 85+%, kann man sich die kritischen Tests mal anschauen. Ist dort nichts zu finden, was für einen persönlich schwer wiegt, kann man wohl zuschlagen.
Wie gesagt, das sollte man eigentlich immer tun, man informiert sich über verschiedene Quellen, fasst dann für sich persönlich zusammen, was einem gefällt und was nicht und wie schwer etwas wiegt und kann anhand dessen dann entscheiden, ob einem das Spiel den Preis wert ist oder nicht und dazu braucht es keine Wertung.
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James Dean
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Re: Spielkultur: Online-Magazin Polygon schafft Wertungszahl bei Tests ab

Beitrag von James Dean »

Das Problem ist meist eher die Gesamtwertungszahl, die sehr subjektiv ist und der eigenen Spielerfahrung widersprechen kann. Schaut man sich die Aufschlüsselungen einzelner Teilbereiche an (Grafik, Sound usw.), kommt da etwas mehr Objektivität rein.
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Re: Spielkultur: Online-Magazin Polygon schafft Wertungszahl bei Tests ab

Beitrag von johndoe1197293 »

hydro skunk 420 hat geschrieben: 05.09.2018 20:12
Briany hat geschrieben: 05.09.2018 20:02Aber genau da liegt der Haken, viele nehmen diese Zahl dann als völlig objektiv und entscheiden aufgrund dessen ob sie zuschlagen oder nicht. Lassen aber außer Acht dass auch der Tester subjektiv entscheidet und das einen die Kritikpunkte die er ankreidet, vielleicht weniger oder sogar gar nicht stören.
Aber das ist doch dann deren Problem. Eine von ihnen selbst gemachte Suppe. Wenn sie zu blöd sind, Wertungen als das zu interpretieren, was sie nunmal sind - nämlich eine grobe Orientierungshilfe - dann ist das nicht der Schuh, den sich der Tester anziehen muss.
Das ist leider nicht nur deren Problem. Diese "selbst gemachte Suppe" entscheidet über Verkäufe.
Und grobe Orientierungshilfe? Ja, stimmt. Alles über 9/10 wird sofort gekauft, alles im 80er Bereich erst im sale und alles was darunter liegt, ist uninteressant. :wink:
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Re: Spielkultur: Online-Magazin Polygon schafft Wertungszahl bei Tests ab

Beitrag von HappyDays »

Ich denke wir sollten Spieleseiten abschaffen und uns nach Let's Play richten... :P
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Re: Spielkultur: Online-Magazin Polygon schafft Wertungszahl bei Tests ab

Beitrag von hydro skunk 420 »

Bachstail hat geschrieben: 05.09.2018 23:01
hydro skunk 420 hat geschrieben: 05.09.2018 22:33Ein anderer Teil aber macht beispielsweise vom Wertungsdurchschnitt von metacritic eher seriösen Gebrauch.
Der Aussage kann ich schwer zustimmen, da ich Meta Critic an sich schon für nicht sonderlich seriös und brauchbar halte.
Warum? Es ist lediglich eine Ansammlung von Testwertungen inkl. der dazugehörigen Tests. Die Wertungen ergeben zusammen Summe X, welche durch die Anzahl der Wertungen dividiert wird. Fertig ist der Wertungsschnitt. Es kursieren zwar Gerüchte, dass bestimmte Magazine höher gewichtet werden und somit die Rechnung verzerren, aber einen Beleg habe ich dafür noch von niemandem bekommen.

Meta Critic ist für mich sogar der eigentliche Kern des ganzen Problems, denn die Wertungsdurchschnitte dieser Seite werden teilweise SO ernst genommen, dass daraus wirklich unschöne "Diskussionen" entstehen können, was ich am eigenen Leibe erfahren durfte.
Und das ist dann metas Schuld?

Oder eventuell doch die, der heutigen Deppengesellschaft? :wink:

Und aus diesem Grund besitzt Meta Critic für mich keinerlei Aussagekraft, es mag ja sein, dass Meta Critic zu The Witcher 3 einen Wertungsdurchschnitt von 93 ausspuckt, gefallen hat es mir trotzdem nicht und es mag auch sein, dass ein BotW auf Meta Critic einen Wertungsdurchschnitt von 97 hat, das hat mir zwar ebenfalls sehr gut gefallen, vielen anderen dafür aber nicht.
Dito. Ich fand zum Beispiel das höchst bewertete Spiel überhaupt bei metacritic (GTA IV, 98%) einfach nur öde.
Es gibt auch noch etliche andere Beispiele, wo ich die Wertungen nicht nachvollziehen kann.
Von daher ist ein guter Schnitt bei meta natürlich keine Garantie, dass einem irgendwas zusagt.

Zumal das ganze System sehr undurchsichtig ist, da werden dann Magazine mit einem Wertungssystem von 1-100 genauso für den durchschnitt genutzt wie ein Magazin mit Prozentwertungen oder einer Wertung von 1-5 und so weiter, für mich ist nicht nachvollziehbar, wie da der Durchschnitt errechnet wird oder überhaupt errechnet werden kann.
Nicht-Prozentwertungen werden halt zu solchen umgemoddet. Eine 6/10 sind dort dann eben 60%. 2/5 sind 40%.

Paar einfach gehaltene, fiktive Beispiele: Erhält ein Spiel um die 40% im Schnitt, wird's halt nicht gekauft.
Was ich traurig finde, ich kann auch mit sehr niedrig bewerteten Spielen unheimlich viel Spaß haben.
Ich ebenso. Ich habe hier ebenfalls diverse Spiele, die eine Wertung erhalten haben, bei denen viele die Nase rümpfen würden. Gut, ein 40er ist zugegeben nicht dabei. Auch kein 50er. Wäre es aber ein Spiel meines Interesses (ich vermute zum Beispiel, dass das übermorgen erscheinende Immortal: Unchained schlecht abschneiden wird), würde ich dem Spiel trotzdem eine Chance geben.

Wie gesagt, das sollte man eigentlich immer tun, man informiert sich über verschiedene Quellen, fasst dann für sich persönlich zusammen, was einem gefällt und was nicht und wie schwer etwas wiegt und kann anhand dessen dann entscheiden, ob einem das Spiel den Preis wert ist oder nicht und dazu braucht es keine Wertung.
Für mich trotz allem nach wie vor. Eine einzelne Wertung sagt zwar in der Tat wenig aus, aber ein Schnitt von 20+ Wertungen ist in meinen Augen eine nettes, erstes, grobes Qualitätsurteil.

CryTharsis hat geschrieben: 05.09.2018 23:25
hydro skunk 420 hat geschrieben: 05.09.2018 20:12
Briany hat geschrieben: 05.09.2018 20:02Aber genau da liegt der Haken, viele nehmen diese Zahl dann als völlig objektiv und entscheiden aufgrund dessen ob sie zuschlagen oder nicht. Lassen aber außer Acht dass auch der Tester subjektiv entscheidet und das einen die Kritikpunkte die er ankreidet, vielleicht weniger oder sogar gar nicht stören.
Aber das ist doch dann deren Problem. Eine von ihnen selbst gemachte Suppe. Wenn sie zu blöd sind, Wertungen als das zu interpretieren, was sie nunmal sind - nämlich eine grobe Orientierungshilfe - dann ist das nicht der Schuh, den sich der Tester anziehen muss.
Das ist leider nicht nur deren Problem. Diese "selbst gemachte Suppe" entscheidet über Verkäufe.
Und grobe Orientierungshilfe? Ja, stimmt. Alles über 9/10 wird sofort gekauft, alles im 80er Bereich erst im sale und alles was darunter liegt, ist uninteressant. :wink:
Man soll also dem Mob nachgeben und wegen ihm auf Wertungen verzichten? Halte ich für keine gute Philosophie.

Zumindest wäre es traurig, wenn man in Zukunft grundsätzlich so handeln müsste. Egal jetzt bei was.
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