Inwiefern ist es eine Opferrolle, wenn man zum einen zugibt, daß man sich in der Vergangenheit dumm verhalten hat, und zum anderen nun den Rechtsweg geht, um das einem eventuelle Zustehende zu erlangen?muecke-the-lietz hat geschrieben: ↑04.10.2018 12:32Denn auch Sapkowski stellt sich hier in eine Opferrolle, die ihm einfach nicht zusteht, wenn man sich mal seinen Erfolg anschaut, den er vor allem DURCH die Witcher Spiele bekommen hat. Er hätte als seriöser Vertragspartner auftreten können, aber das tut er gerade nicht.
CD Projekt Red: Autor der Witcher-Reihe fordert 14 Mio. Euro an zusätzlichen Lizenzgebühren
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Re: CD Projekt Red: Autor der Witcher-Reihe fordert 14 Mio. Euro an zusätzlichen Lizenzgebühren
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Re: CD Projekt Red: Autor der Witcher-Reihe fordert 14 Mio. Euro an zusätzlichen Lizenzgebühren
Zum Zeitpunkt, als er gesagt hat, dass er selber den Fehler gemacht hat, sicherlich noch nicht.Usul hat geschrieben: ↑04.10.2018 12:46Inwiefern ist es eine Opferrolle, wenn man zum einen zugibt, daß man sich in der Vergangenheit dumm verhalten hat, und zum anderen nun den Rechtsweg geht, um das einem eventuelle Zustehende zu erlangen?muecke-the-lietz hat geschrieben: ↑04.10.2018 12:32Denn auch Sapkowski stellt sich hier in eine Opferrolle, die ihm einfach nicht zusteht, wenn man sich mal seinen Erfolg anschaut, den er vor allem DURCH die Witcher Spiele bekommen hat. Er hätte als seriöser Vertragspartner auftreten können, aber das tut er gerade nicht.
Aber jetzt mit dieser Forderung eben schon. Er hat doch weder moralisch noch rechtlich einen reellen Anspruch. Sollte es zu einer Einigung kommen, wird diese außergerichtlich sein, und nicht, weil er im Recht ist, sondern weil CDPR weitere schmutzige Wäsche vermeiden will.
Früher hat er sich selber in die Rolle des Schuldigen gestellt, mit dieser Klage stellt er sich jetzt aber als Opfer und CDPR als Beschuldigte/Täter dar. Das sind nun mal die beiden Rollen in so einem Prozess.
Und diese Opferrolle ist halt fragwürdig. Denn er hat ja nachweislich monetär vom Erfolg der Spielereihe profitiert, wenn auch passiv und nicht aktiv.
Er hätte, wie gesagt, den Vertrag neu verhandeln können, was ihm aus meiner Sicht definitiv zu stünde, aber nachträgliche Forderungen sollten schon Hand und Fuß haben. Da müsste schon ein eklatanter Missstand im Vertrag zum Urheberrechtegeber- und nehmer bestanden haben, um das zu rechtfertigen. Und dieser bestand zum Zeitpunkt der Vertragsverhandlungen nun mal nicht.
Und zu guter Letzt hätte man sich da schon wesentlich früher an CDPR wenden können, spätestens beim zweiten Teil hätte klar sein müssen, dass er einen schlechten Deal gemacht hat. Denn CDPR setzten eigentlich auf dieses Saubermann Image. Da hätte man definitiv für den Zukunft einen besseren Vertrag rausschlagen können, vor allem, wenn sich der Vertrag wirklich so lesen lässt, dass er nur für ein Teil die Rechte gegeben hat.
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Re: CD Projekt Red: Autor der Witcher-Reihe fordert 14 Mio. Euro an zusätzlichen Lizenzgebühren
Eurogamer vermutet, dass das etwas mit dem Release von diesem Stand-Alone-Kartenspiel zu tun hat.muecke-the-lietz hat geschrieben: ↑04.10.2018 13:17 Und zu guter Letzt hätte man sich da schon wesentlich früher an CDPR wenden können, spätestens beim zweiten Teil hätte klar sein müssen, dass er einen schlechten Deal gemacht hat. Denn CDPR setzten eigentlich auf dieses Saubermann Image. Da hätte man definitiv für den Zukunft einen besseren Vertrag rausschlagen können, vor allem, wenn sich der Vertrag wirklich so lesen lässt, dass er nur für ein Teil die Rechte gegeben hat.
Also dass sie nicht nur ein Spiel auf Basis seines Werkes gemacht haben, sondern ein Spiel auf Basis eines Spiels auf Basis seiner Werke.
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Re: CD Projekt Red: Autor der Witcher-Reihe fordert 14 Mio. Euro an zusätzlichen Lizenzgebühren
Die haben ja auch schon mit Abmahnanwälten zusammengearbeitet. Man weiß ja nicht, was die sonst noch so für Leichen im Keller haben. Polnische Grundmentalität und so...
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Re: CD Projekt Red: Autor der Witcher-Reihe fordert 14 Mio. Euro an zusätzlichen Lizenzgebühren
Ist ja auch alles korrekt. Deswegen sage ich ja, dass man den Vertrag hätte neu verhandeln können, nein, eigentlich sogar müssen, für eine Gewinnbeteiligung an zukünftigen Einnahmen. Genau darauf habe ich ja deshalb explizit angespielt.Todesglubsch hat geschrieben: ↑04.10.2018 13:24Eurogamer vermutet, dass das etwas mit dem Release von diesem Stand-Alone-Kartenspiel zu tun hat.muecke-the-lietz hat geschrieben: ↑04.10.2018 13:17 Und zu guter Letzt hätte man sich da schon wesentlich früher an CDPR wenden können, spätestens beim zweiten Teil hätte klar sein müssen, dass er einen schlechten Deal gemacht hat. Denn CDPR setzten eigentlich auf dieses Saubermann Image. Da hätte man definitiv für den Zukunft einen besseren Vertrag rausschlagen können, vor allem, wenn sich der Vertrag wirklich so lesen lässt, dass er nur für ein Teil die Rechte gegeben hat.
Also dass sie nicht nur ein Spiel auf Basis seines Werkes gemacht haben, sondern ein Spiel auf Basis eines Spiels auf Basis seiner Werke.
Denn ich denke auch, dass CDPR den Bogen hier ganz schön überspannen, was den Umgang mit den Rechten an der Hexer Reihe betrifft. Denn unterm Strich ist es eben nicht IHR Werk, und das scheinen sie mittlerweile zu vergessen.
Ich halte aber nichts von Forderungen auf Einnahmen in der Vergangenheit, denn da hätte man dann zu gegebener Zeit schon klagen können. Auch der erste Hexer Teil war bereits ein Achtungserfolg, und hätte ihm mit einer Gewinnbeteiligung mehr gebracht, als die 8.000 € die überall im Umlauf sind. Und spätestens beim zweiten Teil hätte man da an CDPR herantreten müssen. Ich weiß nicht, warum das nicht passiert ist.
Re: CD Projekt Red: Autor der Witcher-Reihe fordert 14 Mio. Euro an zusätzlichen Lizenzgebühren
Wieviele polnische Juristen sind hier eigentlich im Forum unterwegs, so sicher wie man sich hier teilweise scheint er hätte rechtlich keinerlei Anspruch auf irgendetwas? Polnisches Urheberrecht scheint mir dann doch ein wenig speziell und nicht wie etwas wo man in einem Forum hier auf 4players Personen antrifft, die überhaupt so tief mit der Materie vertraut sind, um solch sichere Aussagen zu treffen.
Mal sehen wie sich das entwickelt. Würde ihm schon ein wenig mehr Geld gönnen, bin aber auch kein großer Fan von der Witcher Reihe, daher habe ich auch wenig was dagegen wenn CD Projekt bisschen mehr zahlen muss. Das Gericht wirds schon regeln. (bzw. CD Projekt falls sie es nicht darauf ankommen lassen)
Mal sehen wie sich das entwickelt. Würde ihm schon ein wenig mehr Geld gönnen, bin aber auch kein großer Fan von der Witcher Reihe, daher habe ich auch wenig was dagegen wenn CD Projekt bisschen mehr zahlen muss. Das Gericht wirds schon regeln. (bzw. CD Projekt falls sie es nicht darauf ankommen lassen)
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Re: CD Projekt Red: Autor der Witcher-Reihe fordert 14 Mio. Euro an zusätzlichen Lizenzgebühren
Wer am lautesten plärrt, hat Recht.
Re: CD Projekt Red: Autor der Witcher-Reihe fordert 14 Mio. Euro an zusätzlichen Lizenzgebühren
Zuerst zum rechtlichen: Offensichtlich ist die Gesetzeslage ja nicht eindeutig, daß du sagen kannst, er habe keinen Anspruch. Das dürfen gerne die Gerichte oder von mir aus die Anwälte untereinander klären.muecke-the-lietz hat geschrieben: ↑04.10.2018 13:17Aber jetzt mit dieser Forderung eben schon. Er hat doch weder moralisch noch rechtlich einen reellen Anspruch. Sollte es zu einer Einigung kommen, wird diese außergerichtlich sein, und nicht, weil er im Recht ist, sondern weil CDPR weitere schmutzige Wäsche vermeiden will.
Zum "moralischen": Das ist Anichtssache. Ich glaube, keiner ging vor dem ersten Spiel davon auß, daß das alles so erfolgreich werden würde. Von daher kann man das, was vorher gesagt und getan wurde, nicht unbedingt auch heute noch sagen - moralisch/ethisch zu argumentieren fällt mir hier sehr schwer, wenn ich ehrlich sein soll. Klar, CDP haben anfänglich eine Gewinnbeteiligung angeboten, die offenbar ausgeschlagen wurde. Aber nach all den Millionen die verdient wurden, sieht die Sache eben wieder anders aus. Es wird sicher auch Menschen geben, die meinen, daß auch CDP hier in einer gewissen Weise in der Pflicht steht - aus eigenen Stücken dem Urheber des Werkes trotz seiner ursprünglichen Ablehnung Geld zu zahlen. So wie es auch Leute gibt, die das strikt ablehnen. Das ist das Problem an der moralischen Betrachtung: Man kann sie nicht verallgemeinern.
Daher wieder zum ersten Punkt: Die rechtliche Betrachtung. Gerichte, Anwälte und so.
Eine "Opferrolle", wie du sie darstellst, sehe ich so oder so nicht. Man ist vor Gericht nicht "das Opfer", nur weil man einen Anspruch durchsetzen will - es handelt sich ja nicht um einen Strafprozess oder sowas. Es geht darum zu klären, ob überhaupt solch ein Anspruch besteht. Und das geht in letzter Instanz nur vor Gericht.
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Re: CD Projekt Red: Autor der Witcher-Reihe fordert 14 Mio. Euro an zusätzlichen Lizenzgebühren
Diese juristische Wunderlampe macht Sapkowski doch hier aber erst auf. Vorher wäre doch niemand auf die Idee gekommen, dass es da überhaupt irgendwelche Ansprüche dieser Art gibt.Usul hat geschrieben: ↑04.10.2018 13:51Zuerst zum rechtlichen: Offensichtlich ist die Gesetzeslage ja nicht eindeutig, daß du sagen kannst, er habe keinen Anspruch. Das dürfen gerne die Gerichte oder von mir aus die Anwälte untereinander klären.muecke-the-lietz hat geschrieben: ↑04.10.2018 13:17Aber jetzt mit dieser Forderung eben schon. Er hat doch weder moralisch noch rechtlich einen reellen Anspruch. Sollte es zu einer Einigung kommen, wird diese außergerichtlich sein, und nicht, weil er im Recht ist, sondern weil CDPR weitere schmutzige Wäsche vermeiden will.
Zum "moralischen": Das ist Anichtssache. Ich glaube, keiner ging vor dem ersten Spiel davon auß, daß das alles so erfolgreich werden würde. Von daher kann man das, was vorher gesagt und getan wurde, nicht unbedingt auch heute noch sagen - moralisch/ethisch zu argumentieren fällt mir hier sehr schwer, wenn ich ehrlich sein soll. Klar, CDP haben anfänglich eine Gewinnbeteiligung angeboten, die offenbar ausgeschlagen wurde. Aber nach all den Millionen die verdient wurden, sieht die Sache eben wieder anders aus. Es wird sicher auch Menschen geben, die meinen, daß auch CDP hier in einer gewissen Weise in der Pflicht steht - aus eigenen Stücken dem Urheber des Werkes trotz seiner ursprünglichen Ablehnung Geld zu zahlen. So wie es auch Leute gibt, die das strikt ablehnen. Das ist das Problem an der moralischen Betrachtung: Man kann sie nicht verallgemeinern.
Daher wieder zum ersten Punkt: Die rechtliche Betrachtung. Gerichte, Anwälte und so.
Eine "Opferrolle", wie du sie darstellst, sehe ich so oder so nicht. Man ist vor Gericht nicht "das Opfer", nur weil man einen Anspruch durchsetzen will - es handelt sich ja nicht um einen Strafprozess oder sowas. Es geht darum zu klären, ob überhaupt solch ein Anspruch besteht. Und das geht in letzter Instanz nur vor Gericht.
Tut jetzt bitte nicht so, als wäre so eine Aktion das Normalste auf der Welt. Sapkowski macht hier einen Bitch Move der juristisch höchst exotisch ist. Nachträgliche Forderungen zu stellen, obwohl der Vertragspartner alle Vertragsinhalte erfüllt hat. Das kann man natürlich machen, aber für mich bleibt es ein unnötiger Bitch Move.
Er hat selber bereits mehrfach gesagt, dass er sich ärgert, damals nicht das Potenzial gesehen zu haben, er hat selber zugegeben, dass er eine Beteiligung ausgeschlagen hat, er hat sich selber jahrelang zu gut wie gar nicht zu der Spielereihe geäußert, und wenn, dann nicht besonders besonders positiv. Und er hat sich jahrelang überhaupt nicht drum geschert, da mehr rauszuholen.
Es gibt auf den ersten Blick überhaupt keinen Punkt, den man CDPR hier negativ auslegen könnte. Und da wäre doch auch nie jemand drauf gekommen. Insgesamt konnte man eher davon ausgehen, dass Sapkowski unglaublich von dem Erfolg der Spielereihe profitiert hat. Mich hat schon das ganze Geheule vor ein paar Monaten in den Interviews geärgert. Aber da hat er die Schuld zumindest noch bei sich gesehen. Dennoch fand ich das schon befremdlich, ob der Realität, die der Mann da vollkommen ausgeklammert hat.
Die Reihe existierte bis auf "Der letzte Wunsch" außerhalb Polens de facto nicht, erst mit der Spiele Reihe, wurde der Hexer in zig Sprachen übersetzt und wurde ein Bestseller. Dann noch die Kohle von Netflix für die Serie, die es nie nie niemals ohne die Spielereihe gegeben hätte, und wenn, dann wären die Rechte daran deutlich weniger wert gewesen.
Sapkowski hat unglaublich von der Spielereihe profitiert, hat sich aber niemals positiv dazu geäußert, nein im Gegenteil. Die letzten großen Äußerungen drehten sich eher darum, dass er sich ärgert, nicht die Gewinnbeteiligung gewählt zu haben, sondern die Auszahlung. Also, dass er nicht noch mehr Geld damit gemacht hat. Und in diesem ganzen Interview hat er nicht ein Wort dazu verloren, was diese Reihe Positives für ihn bedeutet hat.
Dabei würde diese Reihe außerhalb Polens niemand ohne die Spiele kennen. Und jetzt pisst er den Leuten, die mit Herzblut und Risiko Geralt in der ganzen Welt berühmt gemacht haben, auch noch ans Bein, anstatt ihnen dankbar zu sein, dass sie dieses Potenzial in dieser Welt gesehen haben und ihr zu so einer Berühmtheit verholfen haben. Ein freundliche Partnerschaft, von der beide Seiten profitieren, wäre hier deutlich sinnvoller gewesen, als aus reiner Gier heraus so einen unnötigen Bitch Move zu machen.
Und einige Autoren, die sich im Netz dazu geäußert haben, und sich in einer ähnlichen Situation befinden, sehen das ähnlich. Hier haben Synergien gewirkt, die beiden Seiten zu einem unglaublichen Erfolg verholfen haben, aber Sapkowski sieht nur, dass er nicht noch mehr rausgeschlagen hat, was er jetzt juristisch tun will. Ehrlich, wie man das moralisch in irgendeiner Weise rechtfertigen kann, ist für mich unerklärlich.
Ich sehe ein, dass sich viel geändert hat, und dass die Verträge von damals überarbeitet werden sollten.
Aber dieses Verhalten zeigt auch eine totale Selbstüberschätzung Sapkowkis, und eine totale Geringschätzung der kreativen Leistung CDPR. Dabei haben die Jungs und Mädels mehr aus dieser Welt und den Figuren rausgeholt, als Sapkowski selber es jemals getan hat.
Re: CD Projekt Red: Autor der Witcher-Reihe fordert 14 Mio. Euro an zusätzlichen Lizenzgebühren
Gute Güte ... jetzt übertreibst Du aber maßlos, nur damit Du Dich besser über Sapkowski aufregen kannstmuecke-the-lietz hat geschrieben: ↑04.10.2018 14:23 Aber dieses Verhalten zeigt auch eine totale Selbstüberschätzung Sapkowkis, und eine totale Geringschätzung der kreativen Leistung CDPR. Dabei haben die Jungs und Mädels mehr aus dieser Welt und den Figuren rausgeholt, als Sapkowski selber es jemals getan hat.
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Re: CD Projekt Red: Autor der Witcher-Reihe fordert 14 Mio. Euro an zusätzlichen Lizenzgebühren
Und dann hat er sich mit einem Anwalt unterhalten, der sich mit den polnischen Gesetzen besser auskennt als wir alle zusammen, und ist dann zum Ergebnis gekommen, daß da vielleicht noch was geht.muecke-the-lietz hat geschrieben: ↑04.10.2018 14:23Diese juristische Wunderlampe macht Sapkowski doch hier aber erst auf. Vorher wäre doch niemand auf die Idee gekommen, dass es da überhaupt irgendwelche Ansprüche dieser Art gibt.
Tut jetzt bitte nicht so, als wäre so eine Aktion das Normalste auf der Welt. Sapkowski macht hier einen Bitch Move der juristisch höchst exotisch ist. Nachträgliche Forderungen zu stellen, obwohl der Vertragspartner alle Vertragsinhalte erfüllt hat. Das kann man natürlich machen, aber für mich bleibt es ein unnötiger Bitch Move.
Er hat selber bereits mehrfach gesagt, dass er sich ärgert, damals nicht das Potenzial gesehen zu haben, er hat selber zugegeben, dass er eine Beteiligung ausgeschlagen hat, er hat sich selber jahrelang zu gut wie gar nicht zu der Spielereihe geäußert, und wenn, dann nicht besonders besonders positiv. Und er hat sich jahrelang überhaupt nicht drum geschert, da mehr rauszuholen.
Ich betone es gerne wieder: Den Rechtsweg zu suchen, ist absolut legitim, und ich würde niemanden deswegen so harsch kritisieren, wie du es hier tust. Das darfst du gerne tun, aber verlange bitte nicht, daß ich dem zustimme. Es ist kein Bitch Move und es ist auch keine Opferrolle.
Auch hier gerne noch einmal: Schön, daß du das so siehst, aber das bedeutet nicht, daß alle das so sehen müssen und werden. Von daher wäre es hilfreich, wenn du auf derart verallgemeinernde Aussagen verzichten würdest.Es gibt auf den ersten Blick überhaupt keinen Punkt, den man CDPR hier negativ auslegen könnte. Und da wäre doch auch nie jemand drauf gekommen. Insgesamt konnte man eher davon ausgehen, dass Sapkowski unglaublich von dem Erfolg der Spielereihe profitiert hat. Mich hat schon das ganze Geheule vor ein paar Monaten in den Interviews geärgert. Aber da hat er die Schuld zumindest noch bei sich gesehen. Dennoch fand ich das schon befremdlich, ob der Realität, die der Mann da vollkommen ausgeklammert hat.
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Re: CD Projekt Red: Autor der Witcher-Reihe fordert 14 Mio. Euro an zusätzlichen Lizenzgebühren
muecke-the-lietz hat geschrieben: ↑04.10.2018 14:23 Es gibt auf den ersten Blick überhaupt keinen Punkt, den man CDPR hier negativ auslegen könnte.
?muecke-the-lietz hat geschrieben: ↑04.10.2018 13:34 Denn ich denke auch, dass CDPR den Bogen hier ganz schön überspannen, was den Umgang mit den Rechten an der Hexer Reihe betrifft. Denn unterm Strich ist es eben nicht IHR Werk, und das scheinen sie mittlerweile zu vergessen.
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Re: CD Projekt Red: Autor der Witcher-Reihe fordert 14 Mio. Euro an zusätzlichen Lizenzgebühren
Es geht mir gar nicht darum, mich über Sapkowski aufzuregen. Aber du wirst doch wohl gestehen, dass die Hexer Reihe ihre Schwächen hat. Stellenweise wird es in der Mitte unglaublich fad, und man verliert als Leser komplett den Überblick, warum diese Szenen gerade irgendwie wichtig sind, auf der anderen Seite hast du den komplett chaotischen Abschluss der Saga, aus dem man durchaus auch mehr hätte rausholen können.Kajetan hat geschrieben: ↑04.10.2018 14:35Gute Güte ... jetzt übertreibst Du aber maßlos, nur damit Du Dich besser über Sapkowski aufregen kannstmuecke-the-lietz hat geschrieben: ↑04.10.2018 14:23 Aber dieses Verhalten zeigt auch eine totale Selbstüberschätzung Sapkowkis, und eine totale Geringschätzung der kreativen Leistung CDPR. Dabei haben die Jungs und Mädels mehr aus dieser Welt und den Figuren rausgeholt, als Sapkowski selber es jemals getan hat.
Ich habe die Hexer Reihe recht zeitnah anfangen, nachdem sie auf deutsch veröffentlicht wurde, und feier sie bis heute. Aber an vielen Punkten muss man einfach sagen, haben CDPR richtig angeknüpft, und gerade die Charaktere über die Reihe mehr und mehr ausgebaut.
Zumal sie diese Welt ja lediglich als Unterbau nutzen, und eigentlich eine eigene Geschichte erzählen, was super ist, weil man so Bücher lesen und Spiele zocken kann, ohne dass man dabei 2 mal die gleiche Geschichte erleben muss. Andererseits ermöglicht das den Leuten auch, nur eines von beiden zu konsumieren, und im Kern trotzdem nichts zu verpassen, weil beide in sich abgeschlossene Geschichten erzählen.
Aber man kann du kreative Arbeit von CDPR einfach nicht kleinreden, die aus mehr besteht, als einfach die Bücher umzusetzen. Im Prinzip erzählen sie die Geschichten aus den Büchern weiter, und bilden somit schon etwas komplett Eigenständiges.
Wie gesagt, Synergien, von denen beide unglaublich profitiert haben.
Auch und übertreiben tue ich hier sicherlich nicht, denn die Hexer Reihe ist keine überdurchschnittlich gute Fantasy Reihe ihrer Zeit. Der Witz bestand eher darin, bestimmte Märchen und Sagen sinnvoll mit einer fiktiven und glaubwürdigen mitterlalterlichen Welt zu verknüpfen (Im letzten Wunsch sicher am meisten, aber auch später noch), und sich dabei vieler Tropes aus internationaler 80er Jahre Fantasy zu bedienen. Selbst Geralt selber ist nur ein Abziehbild. Die Reihe ist halt nach und nach gewachsen, aber irgendwann komplett über ihren eigenen Kopf, weil Sapkowski gar nicht die Fähigkeiten hatte, bestimmte Stränge sinnvoll zu Ende zu erzählen.
Die Reihe ist toll, sie hat niemals bei der ganz großen Fantasy Literatur mitgespielt, und wäre auch niemals so berühmt worden, ohne die Spielereihe. Diese Wahrheit mag traurig sein, das macht sie aber nicht falsch.
Es war eben nie ein Tad Williams, Tolkien, Anne McCaffrey, Le Guin, Terry Brooks, J. K. Rowling, R. R. Martin oder meinetwegen sogar ein Walther Moers, Terry Pratchet oder Stephen King mit seiner Darktower Reihe.
Es war nette Fantasy Literatur aus der eine großartige RPG Reihe entstanden ist.
@Usul
Alles, was ich hier schreibe, sehe ICH so. Das hatten wir doch neulich schon mal. Jeder darf seine Meinung haben, und ich stelle meinen Standpunkt gleich deutlich dar, ohne einen Kompromiss einzugehen. Und das sollten alle tun. Und dann kann jeder was von einander lernen, und seinen eigenen Standpunkt überdenken.
Und zum juristischen Weg - das ist legitim, aber doch nicht clever. Er sorgt jetzt dafür, dass die gesamte weitere Kommunikation über den juristischen Weg läuft, und das völlig ohne Not. Ich halte in solchen Verhältnissen einfach nicht viel davon. Er hat doch bereits unglaublich profitiert, dann hätte man doch sinnvoll auf die Leute zugehen können und neu verhandeln. Jetzt fahren beide Seiten ihre Anwälte auf und verbrennen unglaublich viel Geld, für nichts und wieder nichts. Die einzigen, die von sowas profitieren, sind die Anwälte.
Im schlimmsten Falle verliert Sapkowski, und nach meinem Rechtsverständnis sollte er das auch, und hat von dem Geld, was er jetzt real in der Hand hat, einfach ne unnötige Menge in den Wind geschossen.
@Todesglubsch
In der Vergangenheit bis zu The Witcher 3 kann man ihnen eigentlich nichts negativ auslegen. mMn
Die andere Aussage bezieht sich auf The Witcher Tales welches demnächst erscheint. Und da sehe ich auch ein, wenn der Vertrag neu verhandelt wird, weil CDPR hier meiner Meinung nach den Bogen überspannen, weil das jetzt ein Spiel aus dem Spiel heraus wird, und da die Rechtesituation ja immer komplizierter wird.
Re: CD Projekt Red: Autor der Witcher-Reihe fordert 14 Mio. Euro an zusätzlichen Lizenzgebühren
Kann man so sehen, ja. Subjektiver Geschmack und so. Abgesehen davon, dass die drei Spiele auch nicht fehlerfrei sind. Kritikpunkte wurden hier schon genug genannt.muecke-the-lietz hat geschrieben: ↑04.10.2018 15:57 Aber du wirst doch wohl gestehen, dass die Hexer Reihe ihre Schwächen hat. Stellenweise wird es in der Mitte unglaublich fad, und man verliert als Leser komplett den Überblick, warum diese Szenen gerade irgendwie wichtig sind, auf der anderen Seite hast du den komplett chaotischen Abschluss der Saga, aus dem man durchaus auch mehr hätte rausholen können.
Daraus aber zu schliessen, CDP hätte daraus mehr gemacht? Ganz ehrlich, Du vergleichst hier Birnen mit Äpfeln. Anders ausgedrückt, Du suchst schon wieder mit aller Gewalt ein Argument, um Sapkowski das Recht abzusprechen hier etwas verlangen zu dürfen. Lass mal Deine Emotionen aus dem Spiel, sie verstellen Dir den Blick
Ausserdem ist es vollkommen irrelevant, welchen Weg Sapkowski hier geht, was er vorher vielleicht schon getan haben könnte oder nicht. Seine Anwälte haben mit dem Paragraphen ein valides Argument, CDP hat mit dem damaligen Vertrag ein valides Argument. Aus bereits erwähnten Gründen wäre CDP dennoch gut beraten einen Vergleich anzustreben. Sapkowski hat hingegen nichts zu verlieren ausser ein paar Anwaltsrechungen, die er sich vor allem nach dem Netflix-Deal leisten kann.
Was Du moralisch davon hälst, ist ganz alleine Deine Sache.
Zuletzt geändert von Kajetan am 04.10.2018 16:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: CD Projekt Red: Autor der Witcher-Reihe fordert 14 Mio. Euro an zusätzlichen Lizenzgebühren
So kann man es natürlich auch sehen ^^muecke-the-lietz hat geschrieben: ↑04.10.2018 14:23Diese juristische Wunderlampe macht Sapkowski doch hier aber erst auf. Vorher wäre doch niemand auf die Idee gekommen, dass es da überhaupt irgendwelche Ansprüche dieser Art gibt.Usul hat geschrieben: ↑04.10.2018 13:51Zuerst zum rechtlichen: Offensichtlich ist die Gesetzeslage ja nicht eindeutig, daß du sagen kannst, er habe keinen Anspruch. Das dürfen gerne die Gerichte oder von mir aus die Anwälte untereinander klären.muecke-the-lietz hat geschrieben: ↑04.10.2018 13:17Aber jetzt mit dieser Forderung eben schon. Er hat doch weder moralisch noch rechtlich einen reellen Anspruch. Sollte es zu einer Einigung kommen, wird diese außergerichtlich sein, und nicht, weil er im Recht ist, sondern weil CDPR weitere schmutzige Wäsche vermeiden will.
Zum "moralischen": Das ist Anichtssache. Ich glaube, keiner ging vor dem ersten Spiel davon auß, daß das alles so erfolgreich werden würde. Von daher kann man das, was vorher gesagt und getan wurde, nicht unbedingt auch heute noch sagen - moralisch/ethisch zu argumentieren fällt mir hier sehr schwer, wenn ich ehrlich sein soll. Klar, CDP haben anfänglich eine Gewinnbeteiligung angeboten, die offenbar ausgeschlagen wurde. Aber nach all den Millionen die verdient wurden, sieht die Sache eben wieder anders aus. Es wird sicher auch Menschen geben, die meinen, daß auch CDP hier in einer gewissen Weise in der Pflicht steht - aus eigenen Stücken dem Urheber des Werkes trotz seiner ursprünglichen Ablehnung Geld zu zahlen. So wie es auch Leute gibt, die das strikt ablehnen. Das ist das Problem an der moralischen Betrachtung: Man kann sie nicht verallgemeinern.
Daher wieder zum ersten Punkt: Die rechtliche Betrachtung. Gerichte, Anwälte und so.
Eine "Opferrolle", wie du sie darstellst, sehe ich so oder so nicht. Man ist vor Gericht nicht "das Opfer", nur weil man einen Anspruch durchsetzen will - es handelt sich ja nicht um einen Strafprozess oder sowas. Es geht darum zu klären, ob überhaupt solch ein Anspruch besteht. Und das geht in letzter Instanz nur vor Gericht.
Tut jetzt bitte nicht so, als wäre so eine Aktion das Normalste auf der Welt. Sapkowski macht hier einen Bitch Move der juristisch höchst exotisch ist. Nachträgliche Forderungen zu stellen, obwohl der Vertragspartner alle Vertragsinhalte erfüllt hat. Das kann man natürlich machen, aber für mich bleibt es ein unnötiger Bitch Move.
Er hat selber bereits mehrfach gesagt, dass er sich ärgert, damals nicht das Potenzial gesehen zu haben, er hat selber zugegeben, dass er eine Beteiligung ausgeschlagen hat, er hat sich selber jahrelang zu gut wie gar nicht zu der Spielereihe geäußert, und wenn, dann nicht besonders besonders positiv. Und er hat sich jahrelang überhaupt nicht drum geschert, da mehr rauszuholen.
Es gibt auf den ersten Blick überhaupt keinen Punkt, den man CDPR hier negativ auslegen könnte. Und da wäre doch auch nie jemand drauf gekommen. Insgesamt konnte man eher davon ausgehen, dass Sapkowski unglaublich von dem Erfolg der Spielereihe profitiert hat. Mich hat schon das ganze Geheule vor ein paar Monaten in den Interviews geärgert. Aber da hat er die Schuld zumindest noch bei sich gesehen. Dennoch fand ich das schon befremdlich, ob der Realität, die der Mann da vollkommen ausgeklammert hat.
Die Reihe existierte bis auf "Der letzte Wunsch" außerhalb Polens de facto nicht, erst mit der Spiele Reihe, wurde der Hexer in zig Sprachen übersetzt und wurde ein Bestseller. Dann noch die Kohle von Netflix für die Serie, die es nie nie niemals ohne die Spielereihe gegeben hätte, und wenn, dann wären die Rechte daran deutlich weniger wert gewesen.
Sapkowski hat unglaublich von der Spielereihe profitiert, hat sich aber niemals positiv dazu geäußert, nein im Gegenteil. Die letzten großen Äußerungen drehten sich eher darum, dass er sich ärgert, nicht die Gewinnbeteiligung gewählt zu haben, sondern die Auszahlung. Also, dass er nicht noch mehr Geld damit gemacht hat. Und in diesem ganzen Interview hat er nicht ein Wort dazu verloren, was diese Reihe Positives für ihn bedeutet hat.
Dabei würde diese Reihe außerhalb Polens niemand ohne die Spiele kennen. Und jetzt pisst er den Leuten, die mit Herzblut und Risiko Geralt in der ganzen Welt berühmt gemacht haben, auch noch ans Bein, anstatt ihnen dankbar zu sein, dass sie dieses Potenzial in dieser Welt gesehen haben und ihr zu so einer Berühmtheit verholfen haben. Ein freundliche Partnerschaft, von der beide Seiten profitieren, wäre hier deutlich sinnvoller gewesen, als aus reiner Gier heraus so einen unnötigen Bitch Move zu machen.
Und einige Autoren, die sich im Netz dazu geäußert haben, und sich in einer ähnlichen Situation befinden, sehen das ähnlich. Hier haben Synergien gewirkt, die beiden Seiten zu einem unglaublichen Erfolg verholfen haben, aber Sapkowski sieht nur, dass er nicht noch mehr rausgeschlagen hat, was er jetzt juristisch tun will. Ehrlich, wie man das moralisch in irgendeiner Weise rechtfertigen kann, ist für mich unerklärlich.
Ich sehe ein, dass sich viel geändert hat, und dass die Verträge von damals überarbeitet werden sollten.
Aber dieses Verhalten zeigt auch eine totale Selbstüberschätzung Sapkowkis, und eine totale Geringschätzung der kreativen Leistung CDPR. Dabei haben die Jungs und Mädels mehr aus dieser Welt und den Figuren rausgeholt, als Sapkowski selber es jemals getan hat.
Ich würde das gar nicht so in Opfer und Schuldiger versuchen zu sehen... CDP hat es dadurch natürlich auch sehr viel einfacher gehabt, indem sie sich aus dieser "fertigen Welt" (Ich habe die bücher nicht gelesen) bedienen konnten, dann noch von einem Landsmann und waren vielleicht sogar selbst die größten Fans und erst die Inspiration etc... Da spielt sicherlich einiges zusammen und könnte auch der eigentliche Grund für diesen Streit sein, jeder denkt er wäre der eigentliche "Vater"
Entscheidend ist, aus der Reihe ist was gutes entstanden! Und weiterhin gutes folgt...
Zuletzt geändert von zmonx am 04.10.2018 16:12, insgesamt 1-mal geändert.