CD Projekt Red: Autor der Witcher-Reihe fordert 14 Mio. Euro an zusätzlichen Lizenzgebühren

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muecke-the-lietz
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Re: CD Projekt Red: Autor der Witcher-Reihe fordert 14 Mio. Euro an zusätzlichen Lizenzgebühren

Beitrag von muecke-the-lietz »

Usul hat geschrieben: 05.10.2018 12:58
muecke-the-lietz hat geschrieben: 05.10.2018 12:54Jetzt weiß ich, woher der Wind weht.

:roll:
Ich habe nie eine Hehl daraus gemacht, daß ich die Witcher-Reihe nicht mag. Aber auch die Bücher z.B. nicht gelesen habe.
Was dieser Umstand allerdings mit meiner Reaktion auf diese Lizenzstreiterei zu tun hat, wirst du mir hoffentlich erläutern können.
Du versuchst hier die ganze Zeit da ne völlig normale juristische Streiterei draus zu machen, die es mMn nicht ist. Zumal der Weg über den Anwalt mMn immer der absolut letzte Ausweg sein sollte und nicht einfach in den blauen Dunst hinein. Immerhin haben die beiden Seiten hier ja eigentlich ein halbwegs anständiges Verhältnis gehabt, zumindest ein halbwegs respektvolles. Und profitiert haben ja auch schon beide Seiten eigentlich massiv davon, auch wenn Sapkowski gerne so tut, als sei das nicht so, obwohl sich seine Bücher durch die Spiele Reihe wesentlich besser verkauft haben und verkaufen.

Da einfach loszuklagen ist in meinen Augen einfach irrsinnig. Das reißt alles Aufgebaute ein und macht zukünftige Verhandlungen unglaublich zäh, weil dann alles nur noch über die Anwälte und Rechtsabteilungen geht.

Als Fan beider Sachen hat man da aber natürlich noch eine emotionale Bindung zu. Mich ärgert es, dass der Autor der Buchreihe sich mit den Machern der Spielereihe streitet, die ich aber beide liebe. Das sorgt einfach für ein ungutes Gefühl.

Und das tut natürlich weh. Wenn man aber überhaupt keine Verbindung zu den Dingen hat, und die Spielereihe womöglich auch noch kacke findet, neigt man womöglich eher zu Gehässigkeit gegenüber die Spielemachern, wenn auch unbewusst.

Zumal ich immer noch finde, dass diese Klage kompletter Schmu ist, und mMn einmal mehr von Sapkowskis Unfähigkeit zeugt, sinnvoll sinnvolle Geschäfte zu machen.

Schon die Klageschrift liest sich wie eine Klageschrift ohne direktes Ziel, außer halt Geld machen. Nur weil jemand klagt, heißt das noch lange nicht, dass die Klage irgendwie Hand und Fuß hat. Und Anwaltsschreiben lesen sich in solchen Fällen immer unfassbar brutal, denn der Zweck liegt ja darin, die andere Seite zu schockieren und aus der Reserve zu locken. Und da knallt man dann immer schön klingende Paragraphen ran, damit das hübsch klingt.

Wie gesagt, man gerne den juristischen Weg gehen. Polen ist ein Rechtsstaat, es gibt Recht und Gesetzt und jeder kann alles einklagen, wenn er es denn unbedingt will, und die Mittel dafür hat. Aber ich halte das in diesem Falle aus den genannten Gründen halt für ganz großen Schmu, und glaube immer noch, dass man die ganze Sache womöglich hätte anders lösen können und sollen.

Es kann natürlich auch sein, dass da vorher schon Dinge im Hintergrund gelaufen sind, und bereits versucht wurde, eine nicht juristische Lösung zu finden, die Rechtsabteilung von CDPR aber alles geblockt hat, sodass Sapkowski und sein Anwalt sich jetzt gezwungen sehen, den juristischen Weg zu gehen, um eine Einigung zu erzwingen, die beide Seiten zufrieden stellt.

Das halte ich auch für möglich, und dann nehme ich auch gerne all meine Bedenken zurück.
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Todesglubsch
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Re: CD Projekt Red: Autor der Witcher-Reihe fordert 14 Mio. Euro an zusätzlichen Lizenzgebühren

Beitrag von Todesglubsch »

muecke-the-lietz hat geschrieben: 05.10.2018 13:54 Du versuchst hier die ganze Zeit da ne völlig normale juristische Streiterei draus zu machen, die es mMn nicht ist. Zumal der Weg über den Anwalt mMn immer der absolut letzte Ausweg sein sollte und nicht einfach in den blauen Dunst hinein.
1. Es ist eine ganz normale juristische Streiterei.
2. Wenn man irgendwas mit einer großen Firma behandelt, wäre es dämlich KEINEN Anwalt dabei zu haben.
3. Wir wissen nicht, ob es bereits vorher Versuche gab, den Vertrag neu auszuhandeln. Wir ziehen unsere Infos rein aus diesen Pressemeldungen.
und
4. Die Frage ist weiterhin ob das ganze nach polnischen Gesetz rechtens ist - nicht, ob der Mann ein Arschloch ist oder nicht.
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Kajetan
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Re: CD Projekt Red: Autor der Witcher-Reihe fordert 14 Mio. Euro an zusätzlichen Lizenzgebühren

Beitrag von Kajetan »

Todesglubsch hat geschrieben: 05.10.2018 13:39 Wieso? CD Projekt hat genug Ruf, dass sich alles gut verkauft - auch ohne Lizenz, wo man Lizenzgebühren abdrücken müsste.
Mehr Gewinn für die Investoren also. Weniger Rechtsprobleme. Weniger Ketten für Autoren und Designer.
Es wird keine Rechtsprobleme mit Sapkowski mehr geben, sobald man ihn zu branchenüblichen Bedingungen bezahlt. Denn Geld ist ja, was er will. Also bekommt er Geld. Und "The Witcher" ist eine etablierte Marke. CDP braucht nicht viel teures Marketing machen. CDP muss nur mit dem Finger schnippen und "The Witcher" sagen und die Vorbestellungen prasseln nur so rein. Warum denn NICHTS mehr dahingehend produzieren? Nur weil man Sapkowski vielleicht (!) nicht mehr so billig abspeisen kann wie früher? Mit The Witcher kann man weiterhin auf sehr einfache Weise sehr, sehr viel Geld verdienen. Es wäre dumm dieses Geld anderen zu überlassen.

Es sei denn Sapkowski will CDP keine Lizenz mehr für neue (!) Spiele geben. Wäre zu diesem Zeitpunkt auch kein Beinbruch mehr für CDP. Andere Publisher werden dann aber bei Sapkowski Schlange stehen, um die Lizenz zu kaufen. Und gegen Geld hat er erwiesermaßen nun nicht wirklich etwas :)

So oder so ... da wird nicht viel Schlimmes passieren.
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xKepler-186f (f*ck marquard)
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Re: CD Projekt Red: Autor der Witcher-Reihe fordert 14 Mio. Euro an zusätzlichen Lizenzgebühren

Beitrag von xKepler-186f (f*ck marquard) »

Mal ganz vom Rechtlichen abgesehen, habe ich hier im Thread das Argument gehört, dass CDPR jetzt einen genauso guten Status besitzen würde, wenn ihre Spiele nicht auf dem Hexer beruhen würden.

Ich finde die These ziemlich steil. Denn das Universum trägt wesentlich zur Atmosphäre des Spiels bei. Außerdem ist die Buchvorlage eine wesentliche Inspirationsquelle für die Entwickler, seien es die Writer oder Programmierer. Alleine das Grundlegende, wie die Welt, Königreiche, Städte, Völker und Monster mussten nicht frei erfunden werden, sondern "lediglich" adaptiert werden. "Lediglich", weil es CDPR innerhalb der Spielereihe sehr gut gelungen ist, das Hexer-Universum einzufangen und weiterzuspinnen. Das ist natürlich auch eine Leistung und die Anspielungen in allen Spielen sind zahlreich und gut integriert (was mitunter den Spielspaß erst ausgemacht hat). Also ich hätte weniger Spaß an den Spielen gehabt, wenn ich nicht die Bücher gelesen hätte. Und ja, ich habe die Bücher auch erst gelesen, weil ich den zweiten Teil gespielt habe, aber nicht das Gefühl hatte, alles kapiert zu haben. Nachdem ich die Bücher durch hatte, ist mir im zweiten Teil auch viel mehr aufgefallen, als beim ersten Durchgang.

Ich behaupte, die Spiele haben wesentlich davon profitiert, dass sie auf den Büchern basieren. Im Gegenzug haben auch die Verkaufszahlen der Bücher wesentlich von den Spielen profitiert.
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muecke-the-lietz
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Re: CD Projekt Red: Autor der Witcher-Reihe fordert 14 Mio. Euro an zusätzlichen Lizenzgebühren

Beitrag von muecke-the-lietz »

Todesglubsch hat geschrieben: 05.10.2018 14:06
muecke-the-lietz hat geschrieben: 05.10.2018 13:54 Du versuchst hier die ganze Zeit da ne völlig normale juristische Streiterei draus zu machen, die es mMn nicht ist. Zumal der Weg über den Anwalt mMn immer der absolut letzte Ausweg sein sollte und nicht einfach in den blauen Dunst hinein.
1. Es ist eine ganz normale juristische Streiterei.
2. Wenn man irgendwas mit einer großen Firma behandelt, wäre es dämlich KEINEN Anwalt dabei zu haben.
3. Wir wissen nicht, ob es bereits vorher Versuche gab, den Vertrag neu auszuhandeln. Wir ziehen unsere Infos rein aus diesen Pressemeldungen.
und
4. Die Frage ist weiterhin ob das ganze nach polnischen Gesetz rechtens ist - nicht, ob der Mann ein Arschloch ist oder nicht.
Hey, das mit dem Arschloch kam nicht von mir. Das würde ich mir nie erdreisten, jemanden so zu bezeichnen.

Desweiteren - natürlich ist es beinahe notwendig einen Anwalt oder einen Berater dabei zu haben, wenn man mit einer großen Firma verhandelt.

Darum geht es hier doch aber nicht. Er verhandelt ja nicht, er klagt. Das halte ich für falsch. Er geht den Weg nicht mit seinem Anwalt, sondern über seinen Anwalt.

Zu drittens habe ich in meinem letzten Post bereits was geschrieben. Bitte nochmal lesen. Habe keine Lust, diese Diskussion ewig auszudehnen, nur weil absichtlich oder unabsichtlich bestimmte Aussagen der einzelnen Diskussionsteilnehmer überlesen werden und im schlimmsten Falle aneinander vorbei geredet wird.

Zu erstens - nein. Eine solche Klage in so einer Situation ist exotisch. Natürlich ist die Klage an sich normal, und der Grund, aus einem Handel mehr rauszukriegen, eines der ältesten Motive der Menschheit.
Aber hier wird geklagt, obwohl beide Seiten ihre Vertragspflichten schon vor einem JAHRZEHNT erfüllt haben. Zu dem damaligen Zeitpunkt wurde S. nicht über den Tisch gezogen, zumal CDP damals ja auch noch ein ganz kleines Licht waren. Und dass die Reihe über die Jahre extrem gewachsen ist, kann man nicht erst seit 2015 beobachten. Schon der zweite Teil war ein Erfolg. Wenn man nicht komplett hinterm Mond lebt, hätte man das sehen MÜSSEN. Zumal ja auch die Buchverkäufe wie durch Zauberhand sprunghaft angestiegen sind, und die Buchreihe mittlerweile international vertrieben wird.

Wäre S. hier wirklich in irgendeiner Form im Recht, und wäre tatsächlich am Erfolg dieser Reihe interessiert, hätte er schon vor Jahren neu verhandeln können und mMn auch müssen.

Aber heutzutage, eine halbe Ewigkeit nach dem Abschluss der Urheberrechtsvertrages zu kommen, ist entweder ne Luftnummer oder hochgradig kalkuliert, gerade in dem Augenblick zu kommen, wo die Summe am höchsten ist, die man mit so einer Klage raus schlagen kann, da nicht mehr zu erwarten ist, dass aus Teil 3 noch mehr raus zu holen ist, und ein neuer Titel in den Startlöchern steht.

Ich kenne Urheberwegelagerei, wo Firmen sich darauf spezialisieren, Patente einzureichen, die sie zwar nie umsetzen, aber dann zuschlagen, wenn es zufällig jemand anderes tut, und da wird auch immer gewartet, bis die Summe am höchsten ist. Oft werden diese Patente auch gerade so allgemein gehalten, dass es beim Patentamt zwar durchgeht, aber eben auch jeden treffen kann, der in dieser Richtung was macht siehe Bewegungssteuerung, virtuelle Realität mit Bewegungssteuerung, Konsole mit Dockingstation, etc.

Ich kenne auch Vertragsanfechtungen, wo Künstler wirklich aus einer komplett schwachen Situation heraus mit einem extrem starken Label Knebelverträge abgeschlossen haben, die zwar rechtswidrig sind, gegen die man aber erst Jahre später vorgehen kann, weil einem dann erst die finanziellen Mittel zur Verfügung stehen, um entweder den Vertrag umzuschreiben, oder sich raus zu kaufen.

All das ist bekannt, und auch immer nachvollziehbar. So eine Situation besteht hier allerdings überhaupt nicht. S. klagt ins Blaue rein, und hofft auf eine außergerichtliche Einigung, da keine der beiden Seiten Lust hat, auf einen schmutzigen und langwierigen Streit vor Gericht. Aber ein bisschen hoffe ich, dass es CDPR drauf ankommen lässt, denn S. versucht hier ein Geschäft zweimal zu machen, mit ein und demselben Vertragspartner.

Wenn ich ein Auto für 3000 € verkaufe, und der neue Besitzer verkauft dieses Auto aus irgendeinem Grund Jahre später für 50.000 €, weil sich heraus stellt, dass das irgendein seltenes Sammlerstück ist, dann habe ich Pech gehabt.

Etwas anderes wäre es, wenn ich aus irgendeinem Grund gezwungen wäre, durch Erpressung oder was weiß ich, dem Händler das Auto komplett unter Wert zu verkaufen, und dieser veräußert das dann für eine horrende Summe, welche ihm vorher bekannt war, dann ist es Unrecht. Im Einzelfall vielleicht nicht juristisch, aber doch zumindest moralisch.

Und im Falle Sapkowskis liegt eigentlich der erste Fall vor.

Doch er fühlt sich scheinbar betrogen, obwohl er sich eigentlich nur ärgern dürfte. Denn wie in meinem ersten Beispiel konnte keine der beiden Seiten zum Zeitpunkt des Vertrages wissen, was die Sache bzw. die immaterielle Sache eigentlich Wert ist.

Es ist das klassische Pech, was jedem passieren kann, der in seinem Leben mal Geschäfte macht. Hier wurde nichts wissentlich unter Wert gekauft oder verkauft. Und als Trostpreis gibt es für S. halt die internationalen Verkäufe seiner Buchreihe und die Netflix Serie, aus deren Erlösen er sich sicherlich auch ein schönes Leben machen kann, und die es ohne die Spiele nie gegeben hätte. Er hat eigentlich gewonnen, gibt sich aber als Verlierer. Aus Gier. Und sowas mag ich nicht.

@xKepler-186f

Die Spiele würden ohne die Bücher gar nicht existieren. Wahrscheinlich würde es CDPR gar nicht geben, denn es war ja die Liebe zu der Buchreihe, welche die Leute dazu gebracht hat, die Firma zu gründen. Und es war die Liebe zu den Büchern und den Charakteren, welche die Macher nachweislich angespornt hat, Spiele zu machen, welche den Büchern würdig sind. Und die Welt und die Charaktere der Witcher Buch Reihe gehören mit zum interessantesten und glaubwürdigsten, was die Fantasy Welt zu bieten hat. Die Qualität der Geschichten mMn aber leider nicht, aber das trägt ja nichts zur Sache bei.

Fakt ist. Die The Witcher Spielereihe hat mehr als nur von den Büchern profitiert. Sie würde ohne überhaupt nicht existieren.

Aber nur weil man eine tolle Vorlage hat, heißt das ja nicht, dass die Spiele automatisch gut werden. Das beweisen die unheimlich vielen Lizenzprodukte. Man kann an der Stelle einfach mal die Kreativarbeit von CDPR loben, ohne die Leistung von Sapkowski zu schmälern, auch wenn ich seine Bücher zwar liebe, sie aber auch nicht gänzlich ohne Schwächen sind.

CDPR sind mittlerweile ein mehr als fähiges Team, welches sicherlich auch außerhalb der Hexer Reihe Erfolg haben wird. Mit CP2077 sind sie ja gerade dabei, sich zu emanzipieren. Aber ohne die Hexer Buchreihe wären sie nicht da, wo sie heute sind.
Zuletzt geändert von muecke-the-lietz am 05.10.2018 15:14, insgesamt 1-mal geändert.
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johndoe1904612
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Re: CD Projekt Red: Autor der Witcher-Reihe fordert 14 Mio. Euro an zusätzlichen Lizenzgebühren

Beitrag von johndoe1904612 »

Todesglubsch hat geschrieben: 05.10.2018 14:06
muecke-the-lietz hat geschrieben: 05.10.2018 13:54 Du versuchst hier die ganze Zeit da ne völlig normale juristische Streiterei draus zu machen, die es mMn nicht ist. Zumal der Weg über den Anwalt mMn immer der absolut letzte Ausweg sein sollte und nicht einfach in den blauen Dunst hinein.
1. Es ist eine ganz normale juristische Streiterei.
2. Wenn man irgendwas mit einer großen Firma behandelt, wäre es dämlich KEINEN Anwalt dabei zu haben.
3. Wir wissen nicht, ob es bereits vorher Versuche gab, den Vertrag neu auszuhandeln. Wir ziehen unsere Infos rein aus diesen Pressemeldungen.
und
4. Die Frage ist weiterhin ob das ganze nach polnischen Gesetz rechtens ist - nicht, ob der Mann ein Arschloch ist oder nicht.
Eben.

Ob die Leute sich auch bei EA, Ubisoft oder 2K so ins Zeug legen würden? Das bezweifel ich doch etwas. Und ohne Anwalt gegen eine große Aktiengesellschaft anzustinken. Das nenn ich doch mal leicht naiv.
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muecke-the-lietz
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Re: CD Projekt Red: Autor der Witcher-Reihe fordert 14 Mio. Euro an zusätzlichen Lizenzgebühren

Beitrag von muecke-the-lietz »

Pommern hat geschrieben: 05.10.2018 15:12
Todesglubsch hat geschrieben: 05.10.2018 14:06
muecke-the-lietz hat geschrieben: 05.10.2018 13:54 Du versuchst hier die ganze Zeit da ne völlig normale juristische Streiterei draus zu machen, die es mMn nicht ist. Zumal der Weg über den Anwalt mMn immer der absolut letzte Ausweg sein sollte und nicht einfach in den blauen Dunst hinein.
1. Es ist eine ganz normale juristische Streiterei.
2. Wenn man irgendwas mit einer großen Firma behandelt, wäre es dämlich KEINEN Anwalt dabei zu haben.
3. Wir wissen nicht, ob es bereits vorher Versuche gab, den Vertrag neu auszuhandeln. Wir ziehen unsere Infos rein aus diesen Pressemeldungen.
und
4. Die Frage ist weiterhin ob das ganze nach polnischen Gesetz rechtens ist - nicht, ob der Mann ein Arschloch ist oder nicht.
Eben.

Ob die Leute sich auch bei EA, Ubisoft oder 2K so ins Zeug legen würden? Das bezweifel ich doch etwas. Und ohne Anwalt gegen eine große Aktiengesellschaft anzustinken. Das nenn ich doch mal leicht naiv.
Hat niemand gesagt. Hört auf mit euren Unterstellungen. Auf welcher Basis diskutiert ihr hier? Wir sprechen hier von Klagen, nicht von Verhandlungen. Es gibt einen Unterschied, seinen Anwalt dabei zu haben, oder einen anderweitigen Berater, oder die Kommunikation nur noch per Klagen und Gegenklagen über die Anwälte zu führen.

Meine Güte.

Und dann werden hier Vergleiche zwischen Ubisoft, EA, 2K und einem Entwicklerteam aus Polen von vor 10 Jahren gezogen, was zum damaligen Zeitpunkt sicherlich ambitioniert war, aber alles andere als ein Branchenriese.

Zumal dieser kleine polnische Underdog zum damaligen Zeitpunkt sogar eine Gewinnbeteiligung angeboten hat. Vielleicht haben sie das nicht nur im Sinne Sapkowskis getan, sondern auch aus Eigennutz, weil es womöglich zum damaligen Zeitpunkt schwerer war, die Auszahlungssumme für S. aufzutreiben, als ihm irgendeinen diffusen Gewinn in der Zukunft zu versprechen.

S. hat ggf. damals nicht mal dumm gehandelt. Vielleicht sah es damals wirklich besser aus, lieber den Spatz in der Hand zu nehmen, als die Taube auf dem Dach. Gut, Jahre später hat sich das als Fehler rausgestellt. Aber dann ist eben Pech. Hätte ja auch anders laufen können. Letztlich war es CDPR Durchhaltevermögen, Talent und Risikobereitschaft, die diesen Erfolg ermöglicht haben. Ne andere Pritsche hätte den ersten Teil vielleicht in den Sand gesetzt, dicht gemacht, und S. hätte niemals was von irgendeinem Gewinn gesehen. Dann hätte er sich geärgert, nicht gleich das Geld genommen zu haben.

Das war doch kein EA, die zu irgendeinem kleinen osteuropäischen Autoren gehen, ihm nen neues Moped schenken und ein Jahr die Internetrechnung bezahlen, um dann aus den Rechten den nächsten großen Online Battle Royale Sport Rennspiel Fußball Shooter zu machen, der pro Woche 20 Mio. abwirft

Zum damaligen Zeitpunkt waren die Rollen sogar noch eher vertauscht, weil S. in Polen schon ein recht angesehener und erfolgreicher Autor war, und CDP eigentlich nur ne kleine Pritsche, die irgendwie Games machen wollten, die auf seiner Reihe basieren.

Hier sollte man jetzt bitte nicht anfangen, Äpfel mit Birnen zu vergleichen, auch wenn man Obst mag.
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Kajetan
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Re: CD Projekt Red: Autor der Witcher-Reihe fordert 14 Mio. Euro an zusätzlichen Lizenzgebühren

Beitrag von Kajetan »

muecke-the-lietz hat geschrieben: 05.10.2018 15:02 Darum geht es hier doch aber nicht. Er verhandelt ja nicht, er klagt.
Manchmal muss man zuerst klagen, damit die andere Seite endlich mit dem Verhandeln anfängt :)

CDP ist kein harmloser, kleiner Privatmann, der schon beim Anblick eines Briefes von einem Anwalt das Herzrasen bekommt. Das ist eine vermögende Aktiengesellschaft mit etlichen hundert Angestellten aus allen Ecken der Welt und eigener Rechtsabteilung, das ist Big Business. Da MUSS man gleich mit dem Anwalt kommen, sonst rührt sich da niemand. Hier geht es um viel Geld. Wer da nicht unmißverständlich die eigene Position verdeutlicht und seinen Forderungen entsprechend Nachdruck verleiht, kann gleich wieder damit aufhören.

Und nicht vergessen, CDP war sich ja auch nicht zu schade harmlosen, kleinen Privatleuten SOFORT den Anwalt wegen angeblicher Schwarzkopien von The Witcher 2 auf den Hals zu schicken, ohne vorher mal höflich angefragt zu haben. Ich weiß daher nicht, was diese ständige Herumgereite auf Sapkowskis Vorgehensweise soll?
Zuletzt geändert von Kajetan am 05.10.2018 15:35, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: CD Projekt Red: Autor der Witcher-Reihe fordert 14 Mio. Euro an zusätzlichen Lizenzgebühren

Beitrag von johndoe1904612 »

Hier wurde auch schon Trump und Hitler ins Feld geführt. Also mal locker durch die Hose atmen.

Die endlosen Tapeten sind auch anstrengend...ich mach jetzt Feierabend. :)
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Re: CD Projekt Red: Autor der Witcher-Reihe fordert 14 Mio. Euro an zusätzlichen Lizenzgebühren

Beitrag von xKepler-186f (f*ck marquard) »

muecke-the-lietz hat geschrieben: 05.10.2018 15:02 @xKepler-186f

Die Spiele würden ohne die Bücher gar nicht existieren. Wahrscheinlich würde es CDPR gar nicht geben, denn es war ja die Liebe zu der Buchreihe, welche die Leute dazu gebracht hat, die Firma zu gründen. Und es war die Liebe zu den Büchern und den Charakteren, welche die Macher nachweislich angespornt hat, Spiele zu machen, welche den Büchern würdig sind. Und die Welt und die Charaktere der Witcher Buch Reihe gehören mit zum interessantesten und glaubwürdigsten, was die Fantasy Welt zu bieten hat. Die Qualität der Geschichten mMn aber leider nicht, aber das trägt ja nichts zur Sache bei.

Fakt ist. Die The Witcher Spielereihe hat mehr als nur von den Büchern profitiert. Sie würde ohne überhaupt nicht existieren.

Aber nur weil man eine tolle Vorlage hat, heißt das ja nicht, dass die Spiele automatisch gut werden. Das beweisen die unheimlich vielen Lizenzprodukte. Man kann an der Stelle einfach mal die Kreativarbeit von CDPR loben, ohne die Leistung von Sapkowski zu schmälern, auch wenn ich seine Bücher zwar liebe, sie aber auch nicht gänzlich ohne Schwächen sind.

CDPR sind mittlerweile ein mehr als fähiges Team, welches sicherlich auch außerhalb der Hexer Reihe Erfolg haben wird. Mit CP2077 sind sie ja gerade dabei, sich zu emanzipieren. Aber ohne die Hexer Buchreihe wären sie nicht da, wo sie heute sind.
Schön, dass es jemand auch so sieht. Auch wenn ich die Bücher sehr gut finde, wobei die fünfteilige Romanreihe etwas schwächer ist. Die Kurzgeschichten haben allerdings ein hohes Niveau.
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Re: CD Projekt Red: Autor der Witcher-Reihe fordert 14 Mio. Euro an zusätzlichen Lizenzgebühren

Beitrag von Todesglubsch »

muecke-the-lietz hat geschrieben: 05.10.2018 15:24 Hier sollte man jetzt bitte nicht anfangen, Äpfel mit Birnen zu vergleichen, auch wenn man Obst mag.
Wo tun wir das?

Fakt: Sapkowski hat einen miesen Vertrag abgeschlossen und ist selbst dran schuld.
Fakt: Sapkowski handelt nach polnischen Recht diesen Vertrag nun anzufechten.
Fakt: Der Mann ist ein Arschloch. :D

Das ist alles was wir wissen. Ein Gericht muss das nun entscheiden.

Wir wissen nicht...
...wie die Vertragsverhandlung damals im Detail abgelaufen ist.
...ob Sapkowski in der Zwischenzeit Versuche unternommen hat, mehr Geld zu erhalten.
...ob CD Projekt ihre vertraglichen Lizenzen überspannt hat.
...welche Partei mit ihren Forderungen im Recht ist.

Dennoch sind hier einige sehr schnell und eifrig dabei zu betonen, dass Sapkowski nichts zusteht, weil er ja "der Böse" ist und CD Projekt "die Guten" sind. Die Frage ist aber nicht was 'gerecht' ist, sondern welche Partei im 'Recht' ist. Das sind zwei paar Schuhe.
Schön, dass es jemand auch so sieht. Auch wenn ich die Bücher sehr gut finde, wobei die fünfteilige Romanreihe etwas schwächer ist. Die Kurzgeschichten haben allerdings ein hohes Niveau.
Man darf hier auch nicht vergessen, dass die Bücher ggfs. durch die Übersetzung etwas verlieren. Aber ich kann weder polnisch, noch bin ich belesen genug um das zu beurteilen.
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Re: CD Projekt Red: Autor der Witcher-Reihe fordert 14 Mio. Euro an zusätzlichen Lizenzgebühren

Beitrag von Triblitz »

Kajetan hat geschrieben: 05.10.2018 14:12 Es wird keine Rechtsprobleme mit Sapkowski mehr geben, sobald man ihn zu branchenüblichen Bedingungen bezahlt. Denn Geld ist ja, was er will. Also bekommt er Geld. Und "The Witcher" ist eine etablierte Marke. CDP braucht nicht viel teures Marketing machen. CDP muss nur mit dem Finger schnippen und "The Witcher" sagen und die Vorbestellungen prasseln nur so rein. Warum denn NICHTS mehr dahingehend produzieren? Nur weil man Sapkowski vielleicht (!) nicht mehr so billig abspeisen kann wie früher? Mit The Witcher kann man weiterhin auf sehr einfache Weise sehr, sehr viel Geld verdienen. Es wäre dumm dieses Geld anderen zu überlassen.

Es sei denn Sapkowski will CDP keine Lizenz mehr für neue (!) Spiele geben. Wäre zu diesem Zeitpunkt auch kein Beinbruch mehr für CDP. Andere Publisher werden dann aber bei Sapkowski Schlange stehen, um die Lizenz zu kaufen. Und gegen Geld hat er erwiesermaßen nun nicht wirklich etwas :)

So oder so ... da wird nicht viel Schlimmes passieren.
Wenn die Rechte wieder bei Sapkowski landen wird er sie garantiert an den Bestbieter verkaufen. Und das wird dann wohl nicht CD Project sein. Die sind für jetzt etliche Jahre ausgelastet und werden wohl nicht Unsummen für eine IP zahlen die erst in ferner Zukunft wieder Rendite produziert.
EA sucht doch immer frische, erfolgreiche IPs.
Ja, genau. Da kann gar nix schlimmes nicht passieren... :Häschen:
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Kajetan
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Re: CD Projekt Red: Autor der Witcher-Reihe fordert 14 Mio. Euro an zusätzlichen Lizenzgebühren

Beitrag von Kajetan »

Triblitz hat geschrieben: 05.10.2018 15:42 Ja, genau. Da kann gar nix schlimmes nicht passieren... :Häschen:
Die Witcher-Fans haben drei erstklassige AAA-RPGs bekommen, eine eher maue Brettspielumsetzung und mit GWENT sogar ein recht passables Kartenspiel, samt SP-Story-Addon/Spiel. Dann gibt es noch Mods ohne Ende. Fick doch [Major Publisher] und dessen Rotz :)

Abgesehen davon ... was für eine Lizenz hat denn CDP? Soweit ich weiß eine grundsätzliche Nutzungslizenz für Videospiele, ohne Zeitbegrenzung, Dann können sie diese nämlich weiter verwenden, Sapkowski bekommt seine Kohle und gut ist.
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Re: CD Projekt Red: Autor der Witcher-Reihe fordert 14 Mio. Euro an zusätzlichen Lizenzgebühren

Beitrag von Marccet »

muecke-the-lietz hat geschrieben: 05.10.2018 15:02 Wenn ich ein Auto für 3000 € verkaufe, und der neue Besitzer verkauft dieses Auto aus irgendeinem Grund Jahre später für 50.000 €, weil sich heraus stellt, dass das irgendein seltenes Sammlerstück ist, dann habe ich Pech gehabt.
Wenn ich ein Sammlerstück irrtümlich weit unter Wert verkaufe, habe ich doch einen Anfechtungsgrund?
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Re: CD Projekt Red: Autor der Witcher-Reihe fordert 14 Mio. Euro an zusätzlichen Lizenzgebühren

Beitrag von muecke-the-lietz »

Kajetan hat geschrieben: 05.10.2018 15:33
muecke-the-lietz hat geschrieben: 05.10.2018 15:02 Darum geht es hier doch aber nicht. Er verhandelt ja nicht, er klagt.
Manchmal muss man zuerst klagen, damit die andere Seite endlich mit dem Verhandeln anfängt :)

CDP ist kein harmloser, kleiner Privatmann, der schon beim Anblick eines Briefes von einem Anwalt das Herzrasen bekommt. Das ist eine vermögende Aktiengesellschaft mit etlichen hundert Angestellten aus allen Ecken der Welt und eigener Rechtsabteilung, das ist Big Business. Da MUSS man gleich mit dem Anwalt kommen, sonst rührt sich da niemand. Hier geht es um viel Geld. Wer da nicht unmißverständlich die eigene Position verdeutlicht und seinen Forderungen entsprechend Nachdruck verleiht, kann gleich wieder damit aufhören.

Und nicht vergessen, CDP war sich ja auch nicht zu schade harmlosen, kleinen Privatleuten SOFORT den Anwalt wegen angeblicher Schwarzkopien von The Witcher 2 auf den Hals zu schicken, ohne vorher mal höflich angefragt zu haben. Ich weiß daher nicht, was diese ständige Herumgereite auf Sapkowskis Vorgehensweise soll?
Die Phase hatte CDP auch, ja, und dafür haben sie auch ordentlich auf den Deckel bekommen. Aber erstmal ist es ein klassischer Whataboutism, denn das eine macht ja das andere nicht richtig, und auf der anderen Seite sind sie da ja auch nicht ganz kritiklos aus der Sache rausgekommen. Auch aufgrund des starken Gegenwindes haben sie ja eingelenkt, und sich dann in der Marketingphase zu The Witcher 3 als weiße Ritter verkauft und vermarktet.
Zumal man hier auch mal eine Sache festhalten muss - Auch wenn CDPR da mit Kanonen auf Spatzen geschossen haben, so gab es doch zumindest einen Grund für die Klage. Nämlich Verdacht auf Urheberrechtsverletzung, und in einigen Fällen hat sich der Verdacht ja auch erhärtet. Da gab es also wirklich, ich sage mal, Straftaten. Das liegt doch aber hier gar nicht vor. Daher ergibt dieser Vergleich noch nicht einmal Sinn.

Und das Herumgereite auf S. Vorgehen beruht darauf, dass das ein Bitch Move ist. Fertig. Dem wurde da von irgendwem ein Floh ins Ohr gesetzt, "Oh, 14 Mio., oh" und jetzt geht's los. Und das mit der langen Vorgeschichte, wo S. zwar immer Respekt gegenüber der Leistung als solche bezeugt hat, aber die Reihe nie anerkannt hat, ja nicht mal, welchen Erfolg ihm persönlich diese Reihe gebracht hat.

Er verdreht seit einiger Zeit die Tatsachen, Fans auf Veranstaltungen war das schon häufiger aufgefallen, weil immer mal bei Veranstaltungen und in Interviews auch Fragen zu den Spielen kommen. Und er da oft komplett der Realität widersprüchliche Antworten gibt.

Und jetzt auch noch diese Klage, die mehr wie Gier wirkt, als Demut, über das, was man hat, und was definitiv wesentlich mehr ist, als er ohne die Spiele hätte. Mich enttäuscht das, weil ich ihn immer als Querulanten wahrgenommen und gemocht habe, aber nie als gierig. Sich mal in nem Interview flaksig zu ärgern, ist auch noch drin, aber ernsthaft zu klagen, halte ich schlicht für überzogen. Vor allem, weil er keine Neuverhandlung des Vertrages erklagt, sondern ein Geschäft nachträglich zu seinen Gunsten verbessern möchte, welches aber seit Jahren abgeschlossen ist und alle Forderungen beglichen wurden.

Sorry, auf so eine Idee muss man erstmal kommen. Weiß auch nicht, wieso hier so Einigkeit darüber herrscht, dass das ne ganz normale Sache ist. Ist gerade aktuell auch eines der wenigen Foren, wo das so ist.

@Marccet

Uh, da gab es schon mehrere spannende Urteile zu. Das OLG München, glaube ich, hat da 2014 eine interessante Entscheidung getroffen. Und nur kurz, der Klage wurde nicht Recht gegeben. Gut, da ging es auch ein bisschen um den Auktionator, ob dieser stellvertretend oder Auftrag verkauft hat.

Es gibt im Kunstrecht die Möglichkeit, von bestimmten Kaufverträgen zurück zu treten, weil sie wegen Sittenwidrigkeit oder wegen Irrtums anfechtbar sind. Aber da müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein, die ich in meinem Minibeispiel gar nicht genannt habe.

Desweiteren sind Automobile wieder anders zu bewerten. Ich sprach ja nicht von einem Oldtimer, sondern von einem handelsüblichen Gebrauchtwagen, bei dem von keinem größeren Sammlerwert auszugehen ist.

Grundsätzlich ist das aber ein super spannendes Feld, was ich nicht unbedingt aufmachen wollte, da es sich hier ja um Urheberrecht handelt, und das ist eine immaterielle Sache. Aber in bestimmten Bereichen kommt sowas häufiger vor, deswegen gibt es da auch bestimmte rechtliche Besonderheiten. Passiert ja nicht selten, dass Kunstwerke oder andere Sammlerstücke unter Wert verkauft werden, und sich der ursprüngliche Besitzer am Ende in den Arsch beißt.

Da merke ich auch wieder, wie schnell das in die Hose gehen kann, eine Sache mit einer anderen veranschaulichen zu wollen.
Zuletzt geändert von muecke-the-lietz am 05.10.2018 16:40, insgesamt 1-mal geändert.
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