Spielkultur: Britische "Games Workers' Union" soll gegen ausufernde Überstunden und für Diversität kämpfen

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4P|BOT2
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Spielkultur: Britische "Games Workers' Union" soll gegen ausufernde Überstunden und für Diversität kämpfen

Beitrag von 4P|BOT2 »

In Großbritannien wurde am vergangenen Freitag die erste britische Gewerkschaft der Videospiel-Industrie gegründet: Die "Games Workers' Union" soll laut Sky.com Probleme wie ausufernde Überstunden, prekäre rechtliche Arbeitsbedingungen, Frauenfeindlichkeit oder Homophobie bekämpfen. Gründungs-Mitglied Dec Peach erläutert:

"So lange ich denken kann, wurde es für Beschäftigte in der Spielindustrie...

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casanoffi
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Re: Spielkultur: Britische "Games Workers' Union" soll gegen ausufernde Überstunden und für Diversität kämpfen

Beitrag von casanoffi »

So lange ich denken kann, wurde es für Beschäftigte in der Spielindustrie als normal angesehen, Arbeit auf Abruf, exzessive und unbezahlte Überstunden sowie sogar Sexismus und Homophobie als nötigen Preis anzusehen, den man für das Privileg der Arbeit in diesem Sektor zahlt.
Prinzipiell kann man hier ja für grundlegendes Recht kämpfen, nicht nur speziell in dieser Branche.
Überall, wo die Unternehmen mit ihren Mitarbeitern "machen können, was sie wollen", geht es schief.

Wenn ich da z. B. an Ungarn denke, wo erst vor kurzem Präsident Orban beschlossen hat, dass Arbeitnehmer anstatt "nur" 250 zukünftig gnädigerweise 400 Überstunden pro Jahr leisten "dürfen", kommt mir das kalte Kotzen.
Das ist umgerechnet 1 Tag pro Woche mehr - und zwar permanent, das ganze Jahr über.

Ist mir schon klar, dass 6 Tage pro Woche schuften für manche Spitzenverdiener nichts ungewöhnliches ist, aber da wundert es keinen mehr, dass irgendwann Otto Normal, dem womöglich nichtmal die Rente zum leben reichen wird, auf die Straße geht und schreit.
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Doc Angelo
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Re: Spielkultur: Britische "Games Workers' Union" soll gegen ausufernde Überstunden und für Diversität kämpfen

Beitrag von Doc Angelo »

Das gegen Überstunden gekämpft wird ist super. Aber diese ganze Scheiße mit "weiße Männer sind rassistisch und sexistisch" geht mir langsam echt hart auf den Sack. Ist diese Aussage etwa kein Rassismus und kein Sexismus? Oder sind das dann plötzlich Erfahrungswerte?
Wenn man bis zum Hals in der Scheiße steckt, sollte man nicht den Kopf hängen lassen.
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casanoffi
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Re: Spielkultur: Britische "Games Workers' Union" soll gegen ausufernde Überstunden und für Diversität kämpfen

Beitrag von casanoffi »

Doc Angelo hat geschrieben: 17.12.2018 15:30...diese ganze Scheiße mit "weiße Männer sind rassistisch und sexistisch" geht mir langsam echt hart auf den Sack...
Nur weil es Menschen, die es nicht direkt betrifft, langsam auf den Sack geht, wird es deswegen nicht weniger wahr...
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Jondoan
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Re: Spielkultur: Britische "Games Workers' Union" soll gegen ausufernde Überstunden und für Diversität kämpfen

Beitrag von Jondoan »

Doc Angelo hat geschrieben: 17.12.2018 15:30 Das gegen Überstunden gekämpft wird ist super. Aber diese ganze Scheiße mit "weiße Männer sind rassistisch und sexistisch" geht mir langsam echt hart auf den Sack. Ist diese Aussage etwa kein Rassismus und kein Sexismus? Oder sind das dann plötzlich Erfahrungswerte?
Du bist derjenige, der da eine Kausalität herstellt.

An der Entwicklung von Games sind überwiegend weiße Männer beteiligt. Fakt.
Es werden immer häufiger Vorwürfe von Sexismus öffentlich. Fakt.

Was du dann daraus zusammenspinnst, ist deine Sache.
Haha, now wasn't that a toot'n a holla, haha!
Doc Angelo
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Re: Spielkultur: Britische "Games Workers' Union" soll gegen ausufernde Überstunden und für Diversität kämpfen

Beitrag von Doc Angelo »

casanoffi hat geschrieben: 17.12.2018 15:34 Nur weil es Menschen, die es nicht direkt betrifft, langsam auf den Sack geht, wird es deswegen nicht weniger wahr...
Natürlich nicht. Willst Du damit sagen, das ich das behauptet hätte? Oder was ist dein Punkt?
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Kajetan
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Re: Spielkultur: Britische "Games Workers' Union" soll gegen ausufernde Überstunden und für Diversität kämpfen

Beitrag von Kajetan »

Doc Angelo hat geschrieben: 17.12.2018 15:30 Das gegen Überstunden gekämpft wird ist super. Aber diese ganze Scheiße mit "weiße Männer sind rassistisch und sexistisch" geht mir langsam echt hart auf den Sack. Ist diese Aussage etwa kein Rassismus und kein Sexismus? Oder sind das dann plötzlich Erfahrungswerte?
Wenn Du dieses Engagement als "weiße Männer sind rassistisch und sexistisch" interpretierst, gibt es noch VIEL ZU WENIG von solchen Engagements.
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Doc Angelo
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Re: Spielkultur: Britische "Games Workers' Union" soll gegen ausufernde Überstunden und für Diversität kämpfen

Beitrag von Doc Angelo »

Jondoan hat geschrieben: 17.12.2018 15:38 Du bist derjenige, der da eine Kausalität herstellt.
Aus dem Text:
"Diversität und Inklusion ist ein Problem in dieser mehrheitlich weißen, männlichen Industrie", postuliert Bianco, "es gibt eine Menge Giftigkeit, die nicht zwangsläufig daher rührt, aber es ist für die Sache sicherlich nicht förderlich.
Jondoan hat geschrieben: 17.12.2018 15:38 An der Entwicklung von Games sind überwiegend weiße Männer beteiligt. Fakt.
Es werden immer häufiger Vorwürfe von Sexismus öffentlich. Fakt.
Na klar ist das ein Fakt. Das ändert aber nichts an der Sache.
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casanoffi
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Re: Spielkultur: Britische "Games Workers' Union" soll gegen ausufernde Überstunden und für Diversität kämpfen

Beitrag von casanoffi »

Doc Angelo hat geschrieben: 17.12.2018 15:38 Natürlich nicht. Willst Du damit sagen, das ich das behauptet hätte? Oder was ist dein Punkt?
Zumindest hörte sich das so an.
Wenn ich das falsch verstanden habe, tut es mir leid.

Aber was genau wolltest Du damit denn ausdrücken, wenn ich mit meiner Interpretation so daneben lag?
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Doc Angelo
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Re: Spielkultur: Britische "Games Workers' Union" soll gegen ausufernde Überstunden und für Diversität kämpfen

Beitrag von Doc Angelo »

casanoffi hat geschrieben: 17.12.2018 15:46 Aber was genau wolltest Du damit denn ausdrücken, wenn ich mit meiner Interpretation so daneben lag?
Wie ich schon gesagt habe: Wer sagt, das es ein Problem mit Rassismus in einer Branche gibt, weil diese Branche hauptsächlich von Menschen mit einer bestimmten Hautfarbe besetzt ist, der tätigt eine rassistische Aussage. Die Worte aus dem Interview interpretiere ich auf diese Weise. Es ist auch nichts ungewöhnliches, weil ähnliche Dinge oft so formuliert werden.

Genau wie das Märchen, das Männer eher Männer einstellen würden, weil Männer sexistisch sind. Das heißt natürlich nicht, das kein einziger Mann sexistisch ist. Diese Aussage wäre nämlich auch sexistisch.
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Melcor
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Re: Spielkultur: Britische "Games Workers' Union" soll gegen ausufernde Überstunden und für Diversität kämpfen

Beitrag von Melcor »

"muh gamergate!"

Was hatte dieses Twitterphänomen das von Usern ausging mit Entwicklungsstudios zu tun?

Die Frage ist ja immer wie denn diese Diversität erreicht werden soll. Gezielt werben ist etwas anderes als Quoten zu etablieren und anhand von Hautfarbe und Sexualität Leute einzustellen.

"Diversität und Inklusion ist ein Problem in dieser mehrheitlich weißen, männlichen Industrie", postuliert Bianco, "es gibt eine Menge Giftigkeit, die nicht zwangsläufig daher rührt, aber es ist für die Sache sicherlich nicht förderlich.
Außerdem ist immer wieder toll, wenn eine Verbindung zwischen ethnischer Zugehörigkeit und "Giftigkeit" impliziert wird. Erinnert an: "Gewalt und Verbrechen ist ein Problem in dieser mehrheitlich schwarzen, männlichen Gegend", postuliert xy, "es gibt eine Menge Gewaltbereitschaft, die nicht zwangsläufig daher rührt, aber es ist für die Sache sicherlich nicht förderlich."

:thinking:
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Bachstail
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Re: Spielkultur: Britische "Games Workers' Union" soll gegen ausufernde Überstunden und für Diversität kämpfen

Beitrag von Bachstail »

Kajetan hat geschrieben: 17.12.2018 15:40Wenn Du dieses Engagement als "weiße Männer sind rassistisch und sexistisch" interpretierst, gibt es noch VIEL ZU WENIG von solchen Engagements.
Das Problem in meinen Augen ist, dass das Gesagte in der Tat viel zu viel Interpretationsspielraum lässt.

Man kann es so interpretieren wie Jondoan, nämlich dass es unabhängig voneinander getätigte faktische Aussagen sind oder man kann es so interpretieren wie Doc Angelo, nämlich dass der Herr sagt, es gebe ein Problem bezüglich der Diversität und Inklusion und dass dem so ist, liegt an der mehrheitlich weißen Männerdomäne.

Möglich ist aber auch, dass es vielleicht nicht optimal übersetzt wurde und es im Original eindeutiger klingt.

Ich persönlich sehe den Thread übrigens bereits eskalieren und ausschweifen, allein das Wort "Diversität" kann bei einigen bereits eine reflexartige Anti-Haltung auslösen.
Zuletzt geändert von Bachstail am 17.12.2018 15:54, insgesamt 1-mal geändert.
Doc Angelo
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Re: Spielkultur: Britische "Games Workers' Union" soll gegen ausufernde Überstunden und für Diversität kämpfen

Beitrag von Doc Angelo »

Bachstail hat geschrieben: 17.12.2018 15:53 Möglich ist aber auch, dass es vielleicht nicht optimal übersetzt wurde und es im Original eindeutiger klingt.
Ich hab extra das Original gelesen bevor ich gepostet habe. Es ist schon ganz OK übersetzt. Meiner Meinung nach ist die Verbindung im Englischen noch etwas stärker. Hier der gesamte Abschnitt zu Rasse und Geschlecht:
Crunch is not the only concern. Surveys show a majority of games developers think diversity is important, but scandals like GamerGate - which saw targeted harassment, death and rape threats against women in the industry - have suggested the scene can be hostile to minorities and women.

"Diversity and inclusion is a problem in what's a majority white male industry," Mr Bianco.

"There's a lot of toxicity that doesn't necessarily come from that but certainly isn't helped. And it's something companies have historically been bad at tackling."
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Kajetan
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Re: Spielkultur: Britische "Games Workers' Union" soll gegen ausufernde Überstunden und für Diversität kämpfen

Beitrag von Kajetan »

Bachstail hat geschrieben: 17.12.2018 15:53 Das Problem in meinen Augen ist, dass das Gesagte in der Tat viel zu viel Interpretationsspielraum lässt.
Nö. Das ist ziemlich eindeutig. Auch in der Übersetzung hier in der News.
Ich persönlich sehe den Thread übrigens bereits eskalieren und ausschweifen, allein das Wort "Diversität" kann bei einigen bereits eine reflexartige Anti-Haltung auslösen.
Kindische Bockigkeit, weil man bestimmte Worte nicht mehr hören mag, ist kein "Eskalieren", sondern bleibt kindische Bockigkeit :)
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casanoffi
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Re: Spielkultur: Britische "Games Workers' Union" soll gegen ausufernde Überstunden und für Diversität kämpfen

Beitrag von casanoffi »

Doc Angelo hat geschrieben: 17.12.2018 15:49 Wie ich schon gesagt habe: Wer sagt, das es ein Problem mit Rassismus in einer Branche gibt, weil diese Branche hauptsächlich von Menschen mit einer bestimmten Hautfarbe besetzt ist, der tätigt eine rassistische Aussage. Die Worte aus dem Interview interpretiere ich auf diese Weise. Es ist auch nichts ungewöhnliches, weil ähnliche Dinge oft so formuliert werden.

Genau wie das Märchen, das Männer eher Männer einstellen würden, weil Männer sexistisch sind. Das heißt natürlich nicht, das kein einziger Mann sexistisch ist. Diese Aussage wäre nämlich auch sexistisch.
Ok, verstehe, aus welcher Richtung Du kommst ^^
Dass man nicht alles und jeden über einen Kamm scheren darf, ist doch vollkommen logisch.
Aber so hatte ich das auch gar nicht aufgefasst...

Trotzdem ist es noch lange kein Märchen :wink:
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