Catherine - Test

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CritsJumper
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Re: Catherine - Test

Beitrag von CritsJumper »

DarkX3ll hat geschrieben: 11.01.2019 09:07 Ich hätte auch lieber direkt mit dem PS4 Release die Full Body Edition mit der erweiterten Story. Obwohl für mich die Geschichte nur mit 2 Frauen funktioniert. Weiß nicht wie man eine dritte Frau da noch mit integrieren will.
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Freya Nakamichi-47
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Re: Catherine - Test

Beitrag von Freya Nakamichi-47 »

Immerhin schön, daß es noch Games gibt, die mal niveauvolle Erotik versuchen. Games, die nicht gleich von Sony zensiert werden. Das wird immer wichtiger in einem neoviktorianischen Zeitalter, in dem Feministinnen der Marke 2.0 gemeinsame Sache mit Steinzeitpriestern oder despotischen Mullahs machen oder Facebook-Algorithmen darüber entscheiden, was wir sehen dürfen und was nicht. Bei Apple herrscht ja auch die reinste Prüderie. Oder bei Youtube. Da kann man sich angucken, wie Menschen bei lebendigem Leibe verbrannt werden, aber weibliche Nippel oder mal eine männliche Nudel werden entweder gepixelt oder gleich ganz zensiert. Es lebe die Herrschaft der automatisierten Bilderkennung!
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Balla-Balla
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Re: Catherine - Test

Beitrag von Balla-Balla »

Freya Nakamichi-47 hat geschrieben: 11.01.2019 21:01 Immerhin schön, daß es noch Games gibt, die mal niveauvolle Erotik versuchen. Games, die nicht gleich von Sony zensiert werden. Das wird immer wichtiger in einem neoviktorianischen Zeitalter, in dem Feministinnen der Marke 2.0 gemeinsame Sache mit Steinzeitpriestern oder despotischen Mullahs machen oder Facebook-Algorithmen darüber entscheiden, was wir sehen dürfen und was nicht. Bei Apple herrscht ja auch die reinste Prüderie. Oder bei Youtube. Da kann man sich angucken, wie Menschen bei lebendigem Leibe verbrannt werden, aber weibliche Nippel oder mal eine männliche Nudel werden entweder gepixelt oder gleich ganz zensiert. Es lebe die Herrschaft der automatisierten Bilderkennung!
Wie recht du hast. Keine Ahnung wie alt du bist, meine Generation hat noch gegen die Prüderie, die Kirche, die Intoleranz gekämpft, für Gleichberechtigung der Frauen und Schwulen, die Freiheit insgesamt, besonders in Sprache, Presse und Ausdruck. Mit beachtliche Erfolg übrigens, schaut man sich die (westliche) Welt mal so vor 50 Jahren an.
Heute gibt man sich vornehmlich tolerant, kollaboriert gleichzeitig mit den Intoleranten und Machoreligiösen, feiert Zensur und Meinungsdiktat. Unter Missachtung der historischen Unmenschlichkeit des Nationalsozialismus bezeichnet man politische Gegner als Nazis und wendet selbst Methoden aus allen Anfängen des Faschismus an, wie Ausgrenzung, Denunziation bis zur physischen Gewalt gegen Andersdenkende.
Ehrlich: ich verstehe das nicht. Ist das schlicht Dummheit oder Ausdruck der materiellen Sättigung in dekadenten Zeiten?

Dieser Zeitgeist durchdringt alle gesellschaftlichen Teile, so natürlich auch die prinzipiell eher unpolitische Sparte des Gamings. Nur, unpolitisch ist eben am Ende eben nichts.
johndoe758499
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Re: Catherine - Test

Beitrag von johndoe758499 »

Und das Spiel soll tatsächlich gut sein?
Ich habe es damals registriert das es existiert, mich jedoch nie mit beschäftigt da mir das Ingame zu sehr Kindergarten war.

Nun die PC Fassung und man hört nur geschwärme. Ganz ehrlich würde ich es nur spielen, in der Hoffnung, dass man Catherine Nackt sieht :p
Oder ist das ein Spiel wie Persona 5 was brutal gehypte wird aber für normal denkende Menschen einfach nur langweiliger Alltagssimulator ist?
Habe mir auch vorhin kurz einen IGN Videotest angesehen und auch da "Catherine hui" "Puzzleinlagen WTF"
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IEP
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Re: Catherine - Test

Beitrag von IEP »

Zuerst: Sorry für die späte Reaktion!

Ich weise in anbetracht der Beiträge hier mal darauf hin, dass hier politische Debatten nichts zu suchen haben. Ich kann verstehen, dass man darüber reden will. Wenn ihr über Zensur in Spielen und warum das gemacht wird reden wollt, dann erstellt bitte einen Thread dazu - aber in diesem Test-Thema hat das nichts zu suchen.

Weitere Beiträge in der Form werden mit einer Verwarnung geahndet.

Falls jetzt wieder irgendwelche klugen "Zensur"-Sprüche kommen -> Lasst es stecken. Das ist keine Zensur, sondern die Durchsetzung der Hausordnung.
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Freya Nakamichi-47
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Re: Catherine - Test

Beitrag von Freya Nakamichi-47 »

Ich lese das jetzt erst: Okay, kann ich so akzeptieren, IEP. Andererseits finde ich eigentlich gar nicht, daß wir groß politisch palavert hätten. Klingt mir nach viel Rauch um nichts.
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Levi 
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Re: Catherine - Test

Beitrag von Levi  »

Rachlust hat geschrieben: 14.01.2019 15:15 Und das Spiel soll tatsächlich gut sein?
Ich habe es damals registriert das es existiert, mich jedoch nie mit beschäftigt da mir das Ingame zu sehr Kindergarten war.
Inwiefern Kindergarten?
Das Spiel könnte mit seiner eigentlichen Thematik kaum Erwachsener sein. Es spielt mit der Frage: freies ungezwungenes Leben oder eine feste Beziehung mit Verpflichtungen...


Also zumindest mir hat es damals einen angenehmen Spiegel vor das Gesicht gehalten.
forever NYAN~~ |||||||| Hihi
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IEP
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Re: Catherine - Test

Beitrag von IEP »

Freya Nakamichi-47 hat geschrieben: 14.01.2019 22:38 Ich lese das jetzt erst: Okay, kann ich so akzeptieren, IEP. Andererseits finde ich eigentlich gar nicht, daß wir groß politisch palavert hätten. Klingt mir nach viel Rauch um nichts.
Deshalb gab es auch keine Verwarnung. Das ist nichts weiter als Prävention - wir hatten ja schon oft genug ausschweifende politische Diskurse, die aus dem Nichts entstanden sind. Sorry für die Umstände.
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Skabus
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Re: Catherine - Test

Beitrag von Skabus »

Levi  hat geschrieben: 15.01.2019 08:39 nwiefern Kindergarten?
Das Spiel könnte mit seiner eigentlichen Thematik kaum Erwachsener sein. Es spielt mit der Frage: freies ungezwungenes Leben oder eine feste Beziehung mit Verpflichtungen...
Finde das Spiel auch großartig. Vor allem den Punkt den du hier ansprichst, fande ich sehr herausragend.

Was ich wieder schade fand war, dass die Entwickler, wie so oft bei deraertigen Produktionen, so typisch japanisch mit dem Thema Sexualität umgegangen sind. Die meiste Zeit hat man das Thema des Spiels erwachsen behandelt und präsentiert. Aber gerade bei den intimen Szenen mit Cathrine hat man sich wieder für diesen japanischen Slapstick entschieden. Das war für mich immer son kleiner Bruch, mit der sonst erwachsen wirkenden Grundstimmung des Spiels.

Ich sag jetzt qauch nicht, dass es unbedingt expliziten Fleischbeschau hätte geben müssen(wäre aber mMn auch nicht verkehrt gewesen, bei dieser Thematik). Mir geht es nur darum, dass die Art wie Cathrine redet und die Art wie Vincent darauf reagiert, dann doch leider eine Spur zu kindisch/unreif mit der Szene umgegangen ist. Klar, ist japanischer Humor und so. Ich weiß auch nicht wie andere Erwachsene so eine Situation meistern. Aber ich fand Vincents Reaktionen leider manchmal arg übertrieben oder halt wie gesagt unreif. Da hätte ich mir mehr erwachsene Ernsthaftigkeit gewünscht, also verschämte Andeutungen zu machen oder dergleichen. Das wirkte auf mich dann wieder unnötig zurückhaltend.

Aber das ist Meckern auf hohem Niveau! Man hat sich ansonsten wirklich Mühe gegeben, die Thematik erwachsen rüberzubringen. Die Gespräche in der Bar mit Vincents Kumpels z.B. und vor allem Kathrine tragen viel dazu bei, dass man dem Spiel und den Charakteren abnimmt, dass sie keine Teenager mehr sind, sondern erwachsene Menschen. Ich fands vor allem toll, dass Kathrine als ernsthafte Karrierefrau charakterisiert wurde, die man auch als solche ernst nehmen konnte. Oft wirkt das bei japanischen Produktionen massiv aufgesetzt, weil die Karrierefrauen dem Klischee nach vollbusige Models sind, die "nebenbei" noch so Karriere-Zeugs machen. So als wenn das Dasein als "Karriere-Frau" nur irgendeine Fantasie bedienen soll. Fand ich daher sehr erfrischend, dass man sich bei Kathrine Mühe gegeben hat, diese Eigenschaft als wichtigen Teil ihrer Persönlichkeit darzustellen :)

Auch wenn sie mir persönlich entschieden zu spaßbefreit war. Aber das ist wohl der Preis wenn man ein ernsthafter Erwachsener sein will :D

MfG Ska
Bye Bye 4Players. War ne schöne Zeit! :)
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JuJuManiac - Angewidert von den 4P Eigentümern
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Re: Catherine - Test

Beitrag von JuJuManiac - Angewidert von den 4P Eigentümern »

Ich habe mir das Spiel für PC geholt, weil mich die erwachsene Thematik angesprochen hat. Leider finde ich den Protagonist auch zu kindisch und schwächlich. Ich bin jetzt am 4. Tag und habe nicht das Gefühl irgendeine irgendwie richtungsweisende Entscheidung getroffen zu haben. In den fast vollständig gescripteten Dialogen und Ereignissen, benimmt sich Vincent (der Protagonist) leider wie ein 14 Jähriger und absolut nicht wie ein Erwachsener. Man spielt im Endeffekt einen sehr unreifen Jungen, der vor allem Panik schiebt und das Gefühl hat sich vor anderen rechtfertigen zu müssen, nicht einen 32 alten Mann.

Ich verstehe das die Affäre wohl geheim bleiben muss, damit das Spiel seine Story erzählen kann, aber mir geht mittlerweile jedes Identifikationspotential mit der Hauptfigur flöten. Man kann nicht selbst entscheiden, ob man die Geliebte jetzt zu sich ruft und weiter machen will, oder nicht. Man kann nicht entscheiden, wie man wirklich zu der Schwangerschaft steht. Man kann sich nur wie ein 12 Jähriger von seiner Freundin herumschubsen lassen und Vincent schwitzt sich die ganze Zeit einen, als sei er auf Steroiden. Die Szenen mit Catherine sind zu kurz, als dass man eine Bindung aufbauen könnte. Die mit Katherine lassen nicht verstehen, wieso Vincent überhaupt mit ihr zusammen ist, sie hat noch keinen einzigen liebenswerten Charakterzug gezeigt bisher.

Stand jetzt würde ich Katherine gerne sagen, dass es aus ist, da die Beziehung und ihr Charakter super unattraktiv dargestellt wird. So richtig hingezogen fühle ich mich zu Catherine, aber auch nicht, da sie im Endeffekt nur eine erotischere Variante von Katherine zu sein scheint, aber ansonsten genauso "bossy" ist. Die Erlebnisse (und ich meine nicht einmal den Sex) mit ihr werden kaum irgendwie dargestellt und deshalb ist ihr Charakter nach 3-4 Treffen immer noch super flach. Sie ist nur nicht ganz so nervtötend wie Katherine, aber bewegt sich definitiv in die Richtung.

Vincent wird in den fest geschriebenen Dialogen als sehr devot veranlagter Schwächling ohne eigene Meinung dargestellt und das sorgt dafür, dass mich persönlich seine Geschichte irgendwie aufgehört hat zu interessieren. Er verdient einfach nur, dass beide Frauen ihn abservieren bzw. die völlig entmündigte Ehe-Hölle, von der seine Freundin die ganze Zeit phantasiert. Er hat irgendwie nichts für sich am Laufen, keinen interessanten Charakterzug, keine Ereignisse in der Vergangenheit die erforscht werden wollen, er ist einfach nur ein facettenarmer 32 Jähriger mit der gedanklichen Präsenz eines von Hormonen verwirrten 15 Jährigen.

Bisher ist das Spiel ein etwas nervtötender Puzzler (wegen der schwammigen Steuerung) mit langweiligen Zwischensequenzen und Konversationen mit kaum einer Möglichkeit selbst etwas zu sagen und wenn doch, dann immer nur etwas Larifari mäßiges was im Endeffekt den Gesprächs- und Handlungsverlauf nicht im geringsten beeinflusst.

Ich habe eigentlich nichts gegen gescriptete Dialoge und Szenen, wenn die handelnden Charaktere darin eben interessant sind, wie z.B. in Red Dead Redemption 2 oder Max Payne 2.

Ich hoffe die Story und vor allem der Protagonist nehmen noch Fahrt auf, denn momentan muss ich mich zwingen weiter zu spielen. Es interessiert mich einfach überhaupt nicht, wie es weitergeht, aufgrund der schwachen Erzählstruktur und dem Mangel an Charakterzügen der Hauptfiguren. Wieso eine der beiden Frauen irgendwas an Vincent finden, ist auch nicht klar.

Das mal als Warnung an alle Interessierten, sich vielleicht die erste Stunde Gameplay anzusehen, denn viel verraten außer der Seitensprung Prämisse plus Schwangerschaft wird nicht.
Ich höre mich gerne reden. Es ist eines meiner größten Vergnügen.
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johndoe758499
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Re: Catherine - Test

Beitrag von johndoe758499 »

Levi  hat geschrieben: 15.01.2019 08:39
Rachlust hat geschrieben: 14.01.2019 15:15 Und das Spiel soll tatsächlich gut sein?
Ich habe es damals registriert das es existiert, mich jedoch nie mit beschäftigt da mir das Ingame zu sehr Kindergarten war.
Inwiefern Kindergarten?
Das Spiel könnte mit seiner eigentlichen Thematik kaum Erwachsener sein. Es spielt mit der Frage: freies ungezwungenes Leben oder eine feste Beziehung mit Verpflichtungen...


Also zumindest mir hat es damals einen angenehmen Spiegel vor das Gesicht gehalten.
Kindergarten in dem Sinne von diesem japanischen Comedy Charakter. JuJuManiac hat es hier auch schon mehrfach angesprochen. Scheint wirklich leide rnur wieder was für Japan Fans zu sein da es extrem kindisch wirkt.
Evtl kauf ich es später mitd er Option auf Refund um mal selbst anschauen zu können was da released wurde.
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Ryo Hazuki
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Re: Catherine - Test

Beitrag von Ryo Hazuki »

passend zum Re Release ist das Spiel in Xbox Store für 5€ habe es mir gestern geholt, wusste gar nicht das es dies auf 360 gab und habe es auf der One angefangen, ich mag das Atlus Artdesign und die Geschichte gefällt mir bis jetzt. Ich würde mir auch einen Persona Teil wünschen :)
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Kant ist tot!
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Re: Catherine - Test

Beitrag von Kant ist tot! »

Rachlust hat geschrieben: 14.01.2019 15:15 Und das Spiel soll tatsächlich gut sein?
Ich habe es damals registriert das es existiert, mich jedoch nie mit beschäftigt da mir das Ingame zu sehr Kindergarten war.

Nun die PC Fassung und man hört nur geschwärme. Ganz ehrlich würde ich es nur spielen, in der Hoffnung, dass man Catherine Nackt sieht :p
Oder ist das ein Spiel wie Persona 5 was brutal gehypte wird aber für normal denkende Menschen einfach nur langweiliger Alltagssimulator ist?
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Deinen Ausführungen folgend würde ich dir von dem Spiel abraten. Nacktszenen habe ich keine im Kopf. Wahrscheinlich würdest du es tatsächlich als Alltagssimulator empfinden. Es sind keine Puzzleinlagen, das ganze Gameplay des Spiels ist ein Puzzler, bis auf den Story-Teil eben.
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Kant ist tot!
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Re: Catherine - Test

Beitrag von Kant ist tot! »

JuJuManiac hat geschrieben: 15.01.2019 12:59 Ich habe mir das Spiel für PC geholt, weil mich die erwachsene Thematik angesprochen hat. Leider finde ich den Protagonist auch zu kindisch und schwächlich. Ich bin jetzt am 4. Tag und habe nicht das Gefühl irgendeine irgendwie richtungsweisende Entscheidung getroffen zu haben. In den fast vollständig gescripteten Dialogen und Ereignissen, benimmt sich Vincent (der Protagonist) leider wie ein 14 Jähriger und absolut nicht wie ein Erwachsener. Man spielt im Endeffekt einen sehr unreifen Jungen, der vor allem Panik schiebt und das Gefühl hat sich vor anderen rechtfertigen zu müssen, nicht einen 32 alten Mann.

Ich verstehe das die Affäre wohl geheim bleiben muss, damit das Spiel seine Story erzählen kann, aber mir geht mittlerweile jedes Identifikationspotential mit der Hauptfigur flöten. Man kann nicht selbst entscheiden, ob man die Geliebte jetzt zu sich ruft und weiter machen will, oder nicht. Man kann nicht entscheiden, wie man wirklich zu der Schwangerschaft steht. Man kann sich nur wie ein 12 Jähriger von seiner Freundin herumschubsen lassen und Vincent schwitzt sich die ganze Zeit einen, als sei er auf Steroiden. Die Szenen mit Catherine sind zu kurz, als dass man eine Bindung aufbauen könnte. Die mit Katherine lassen nicht verstehen, wieso Vincent überhaupt mit ihr zusammen ist, sie hat noch keinen einzigen liebenswerten Charakterzug gezeigt bisher.

Stand jetzt würde ich Katherine gerne sagen, dass es aus ist, da die Beziehung und ihr Charakter super unattraktiv dargestellt wird. So richtig hingezogen fühle ich mich zu Catherine, aber auch nicht, da sie im Endeffekt nur eine erotischere Variante von Katherine zu sein scheint, aber ansonsten genauso "bossy" ist. Die Erlebnisse (und ich meine nicht einmal den Sex) mit ihr werden kaum irgendwie dargestellt und deshalb ist ihr Charakter nach 3-4 Treffen immer noch super flach. Sie ist nur nicht ganz so nervtötend wie Katherine, aber bewegt sich definitiv in die Richtung.

Vincent wird in den fest geschriebenen Dialogen als sehr devot veranlagter Schwächling ohne eigene Meinung dargestellt und das sorgt dafür, dass mich persönlich seine Geschichte irgendwie aufgehört hat zu interessieren. Er verdient einfach nur, dass beide Frauen ihn abservieren bzw. die völlig entmündigte Ehe-Hölle, von der seine Freundin die ganze Zeit phantasiert. Er hat irgendwie nichts für sich am Laufen, keinen interessanten Charakterzug, keine Ereignisse in der Vergangenheit die erforscht werden wollen, er ist einfach nur ein facettenarmer 32 Jähriger mit der gedanklichen Präsenz eines von Hormonen verwirrten 15 Jährigen.

Bisher ist das Spiel ein etwas nervtötender Puzzler (wegen der schwammigen Steuerung) mit langweiligen Zwischensequenzen und Konversationen mit kaum einer Möglichkeit selbst etwas zu sagen und wenn doch, dann immer nur etwas Larifari mäßiges was im Endeffekt den Gesprächs- und Handlungsverlauf nicht im geringsten beeinflusst.

Ich habe eigentlich nichts gegen gescriptete Dialoge und Szenen, wenn die handelnden Charaktere darin eben interessant sind, wie z.B. in Red Dead Redemption 2 oder Max Payne 2.

Ich hoffe die Story und vor allem der Protagonist nehmen noch Fahrt auf, denn momentan muss ich mich zwingen weiter zu spielen. Es interessiert mich einfach überhaupt nicht, wie es weitergeht, aufgrund der schwachen Erzählstruktur und dem Mangel an Charakterzügen der Hauptfiguren. Wieso eine der beiden Frauen irgendwas an Vincent finden, ist auch nicht klar.

Das mal als Warnung an alle Interessierten, sich vielleicht die erste Stunde Gameplay anzusehen, denn viel verraten außer der Seitensprung Prämisse plus Schwangerschaft wird nicht.
Wenn der Charakter nicht so wäre, wie du beschreibst, würde es eigtl. auch gar kein Problem geben. Und dementsprechend nichts, um das ganze Drumherum aufzubauen. Mir sind solche Charaktere im Prinzip auch meistens unsympathisch aber für den Kontext des Spiels ergibt das total Sinn. Ein selbstbestimmter, nicht so passiver, erwachsenerer Typ wäre in meinen Augen für diese Story kein sinnvoller Protagonist. Mal ganz unabhängig davon, dass mit dem Alter, welches er hat, nicht auch automatisch eine gewisse Reife einhergehen muss. Dieser dargestellte Typus Mann ist nach meiner Beobachtung jetzt auch nicht direkt eine Seltenheit.

Das mit den unreifen Reaktionen kann ich auf jeden Fall nachvollziehen, könnte etwas mit der japanischen Kultur zu tun haben. Ist halt kein westliches Produkt.

Mir hat das Spiel damals sehr gut gefallen. Auf jeden Fall werden die Entscheidungen und was du tust auch noch Tragweite entfalten, es gibt ja auch unterschiedliche Enden. Beim Gameplay musste ich mich teilweise schon etwas durchfrickeln aber ich empfand es trotzdem unterm Strich als eine willkommene Abwechslung vom Gewohnten.
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JuJuManiac - Angewidert von den 4P Eigentümern
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Re: Catherine - Test

Beitrag von JuJuManiac - Angewidert von den 4P Eigentümern »

Also mir gefallen schon sehr viele japanische Geschichten und Spiele und auch die Klischee Charaktere darin. Ich fand es nur auch typisch für japanische Geschichten, diese Charaktere eben trotz ihrer Klischees ordentlich und ausführlich vorzustellen. Catherine hat sich dafür nicht die nötige Zeit genommen das aufzubauen. Ich bin in der Story schon 4 Tage dabei jede Nacht um mein Leben zu kämpfen für eine Beziehung und eine Affäre, die nicht richtig eingeführt wurden.
Katherine hat bisher nur Zeit dafür bekommen Vincent von oben herab zu behandeln und noch keinen einzigen sympathischen Zug gezeigt, der Vincents Zuneigung zu ihr erklärt und mit Catherine hat man ja nicht einmal gesehen, wie es überhaupt zu der initialen Sympathie kam, die zum Sex führte. Sie liegt halt morgens immer da rum und guckt süß, obwohl man Abends irgendwie alleine ins Bett geht. Außer ihrem Namen und ihrer Veranlagung zu heftiger Eifersucht, weiß ich praktisch noch gar nichts über sie.

Das stört mich am Ende wohl noch mehr, als das Vincent auf jede Kleinigkeit mit einem Gesicht reagiert, wie ich es ziehen würde, wenn ich gerade ein kleines Kind mit meinem Auto angefahren hätte. ;)

Die langweiligen Freunde, drögen Barbesucher und unzähligen belanglosen Schafe in den Träumen haben mehr Dialogzeilen, als die Damen und die Beziehung zu ihnen, um die sich das Spiel dreht. Dadurch geht mir bisher die Grundfrage ob sich Fremdgehen "lohnt" völlig ab. So wie Vincents Zeit mit beiden Frauen bisher dargestellt wurde, kann ich weder seine Faszination für die eine, noch die andere verstehen. Ansonsten wäre es für mich motivierender dem Loser Vincent dabei zu helfen, sich da irgendwie durch zu navigieren, hehe.

Persona 5 vom selben Macher, das ich gerade auf der Playstation spiele, führt seine Charaktere deutlich besser ein. Sie bekommen mehr Zeit und obwohl da auch jede Menge Japan-Klischees bedient werden, kann man die Freundschaft des Protagonisten zu ihnen nachvollziehen und ich vor dem Bildschirm dementsprechend mitfiebern.

Bei Catherine spreche ich die ersten 4 Tage mehr mit belanglosen Nebendarstellern, als mit den beiden wichtigen Hauptpersonen. Ich hoffe das ändert sich noch.
Ich höre mich gerne reden. Es ist eines meiner größten Vergnügen.
- Oscar Wilde
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