Die Chefs von Activision Blizzard und Electronic Arts verdienen mehr als das 300-fache des Durchschnittslohns ihrer Mitarbeiter

Hier findet ihr die entsprechenden Kommentare - inkl. Link zur News!

Moderatoren: Moderatoren, Redakteure

Benutzeravatar
sabienchen.banned
Beiträge: 11341
Registriert: 03.11.2012 18:37
User ist gesperrt.
Persönliche Nachricht:

Re: Die Chefs von Activision Blizzard und Electronic Arts verdienen mehr als das 300-fache des Durchschnittslohns ihrer

Beitrag von sabienchen.banned »

Usul hat geschrieben: 27.02.2019 21:03
...Weil das Gesetze des Marktes sind...
Oder wieso zahlst du bei deinem OsteuropaUrlaub allgemein weniger für "alles", und wenn du in die Schweiz fährst dafür allgemein mehr für "alles" als in DE bezahlst?
Einerseits bist du keine Wirtschaftlerin, andererseits kennst du aber die Gesetze des Marktes, hm?
Es ist keine gesellschaftliche Umwälzung, wenn etwa einige größere Firmen eine Umverteilung von oben nach unten betreiben. Es bleiben noch genügend weitere Geringverdiener übrig - nicht zuletzt viele von den erwähnten Selbstständigen.
Von daher finde ich den Vergleich zwischen Osteuropa und der Schweiz unpassend.
...jupp.. das ist ein Mechanismus, den sogar ich verstehe..
Haben mehr Leute mehr Geld zur Verfügung,. dann werden Produkte teurer verkauft.
Und japp.. selbstständige und Kleinunternehmer sind die, die in diesem Fall dann die Verlierer bei der ganzen Sache sind.
Bild
----------------------------------------------------------------------------------------------
Bild
Bild
Liesel Weppen
Beiträge: 4791
Registriert: 30.09.2014 11:40
Persönliche Nachricht:

Re: Die Chefs von Activision Blizzard und Electronic Arts verdienen mehr als das 300-fache des Durchschnittslohns ihrer

Beitrag von Liesel Weppen »

sabienchen hat geschrieben: 27.02.2019 11:23 Es ging um:
Liesel Weppen hat geschrieben: 26.02.2019 17:14 Wenn 5 Leute 800€/Monat verdienen und 3 Leute 8000€/Monat, also insgesamt 26.000€/Monat, dann könnten die INSGESAMT auf 50% verzichten, was bedeuten würde, dass die 5 Leute weiterhin ihre 800€/Monat kriegen, aber die 3 anderen nur noch 3666,66€ kriegen würden. Dann wäre INSGESAMT auch auf 50% verzichtet.
bzw. die Aussage "Wir deutschen können auf 50% unseres Recihtums verzichten".

Wenn eine Umverteilung stattfindet, dann wird insgesamt nicht auf 50 nicht auf 40 nicht auf 30.. noepp es wird auf NICHTS INSGESAMT VERZICHTET..
Von Umverteilung hat kein Mensch gesprochen. Keine Ahnung wo du das her hast. Es ging um Verzicht, also einfach weg, oder zumindest nicht mehr bei uns in Deutschland und das wir Deutschen uns immernoch Luxus leisten könnten, wenn 50% einfach mal weg wären.
Wo ist in meinem Beispiel eine Umverteilung? In dem Beispiel sind 50% einfach nur weg. Von mir aus stell dir einfach vor die 50% gingen nach Afrika in die Entwicklungshilfe, dann haben wir in Deutschland auch nichts mehr davon, wenn du die 50% schon irgendwo hinschieben musst.
Benutzeravatar
sabienchen.banned
Beiträge: 11341
Registriert: 03.11.2012 18:37
User ist gesperrt.
Persönliche Nachricht:

Re: Die Chefs von Activision Blizzard und Electronic Arts verdienen mehr als das 300-fache des Durchschnittslohns ihrer

Beitrag von sabienchen.banned »

Liesel Weppen hat geschrieben: 27.02.2019 21:16
sabienchen hat geschrieben: 27.02.2019 11:23 Es ging um:
Liesel Weppen hat geschrieben: 26.02.2019 17:14 Wenn 5 Leute 800€/Monat verdienen und 3 Leute 8000€/Monat, also insgesamt 26.000€/Monat, dann könnten die INSGESAMT auf 50% verzichten, was bedeuten würde, dass die 5 Leute weiterhin ihre 800€/Monat kriegen, aber die 3 anderen nur noch 3666,66€ kriegen würden. Dann wäre INSGESAMT auch auf 50% verzichtet.
bzw. die Aussage "Wir deutschen können auf 50% unseres Recihtums verzichten".

Wenn eine Umverteilung stattfindet, dann wird insgesamt nicht auf 50 nicht auf 40 nicht auf 30.. noepp es wird auf NICHTS INSGESAMT VERZICHTET..
Von Umverteilung hat kein Mensch gesprochen. Keine Ahnung wo du das her hast. Es ging um Verzicht, also einfach weg, oder zumindest nicht mehr bei uns in Deutschland und das wir Deutschen uns immernoch Luxus leisten könnten, wenn 50% einfach mal weg wären.
Wo ist in meinem Beispiel eine Umverteilung? In dem Beispiel sind 50% einfach nur weg. Von mir aus stell dir einfach vor die 50% gingen nach Afrika in die Entwicklungshilfe, dann haben wir in Deutschland auch nichts mehr davon, wenn du die 50% schon irgendwo hinschieben musst.
...Und was hat dann die 400€ Jobberin von dem Verzicht. .und lebt sie nicht dennoch weiterhin in Armut?

Und wie passt das dann mit der Aussage
"DIE DEUTSCHEN KÖNNTEN INSGESAMT AUF 50% VERZICHTEN UND WÄREN DENNOCH NICHT ARM"
zusammen?


BTW...
Liesel Weppen hat geschrieben: 26.02.2019 21:25
sabienchen hat geschrieben: 26.02.2019 21:06 Wenn jemand von 12Mio auf 6 Mio verzichten darf, wohin gingen diese 6 Mio dann im Endeffekt.. und wieso wäre das keine Steuer?
Kommt darauf an, wir du das Gedankenspiel fortführen willst.
Mir fallen da 3 Möglichkeiten ein (wobei 2 und 3 effektiv ziemlich gleichbedeutend wären):
1. die fehlenden 6Mio sind schlicht nicht existent, bzw. wären im internationalen Handel "verloren". Es wäre trotzdem noch genug Einkommen übrig, dass genug Leute im Luxus schwelgen könnten
2. die fehlenden 6Mio werden an die Verkaufspreise weitergereicht, die Endkonsumenten könnten also für weniger Geld kaufen, was dem Geringverdiener ja zu Gute käme
3. Die fehlenden 6Mio des Managergehaltes werden auf die Gehälter der Arbeitnehmer umgelegt, diese würden also mehr Geld kriegen.
ronny_83 hat geschrieben: 27.02.2019 09:45 Wenn aber der Manager von Edeka auf 50% seines Einkommens verzichtet, damit die Kassiererin statt 8,50€ brutto die Stunde 12€ brutto die Stunde bekommt, wäre die Rechnung plausibel. Klar, EIN Manager reicht da nicht konzernübergreifend. Aber eine Umverteilung würde schon Sinn machen, um die Schere etwas zu schließen.

Wobei ich nicht sicher bin, ob das Teil der Argumentationskette war. Allerdings wäre das die naheliegenste Folge. Was sonst würde man sinnigerweise machen mit dem Batzen Geld, der vom Luxusverzicht des einen kommt, als damit die Armut der anderen zu reduzieren.

Joa.. niemand sprach von Umverteilung... großes Kino... :Häschen:
Bild
----------------------------------------------------------------------------------------------
Bild
Bild
Zinssm
Beiträge: 1678
Registriert: 13.05.2010 17:45
User ist gesperrt.
Persönliche Nachricht:

Re: Die Chefs von Activision Blizzard und Electronic Arts verdienen mehr als das 300-fache des Durchschnittslohns ihrer

Beitrag von Zinssm »

Wenn man hier mitliest mein man ein Rudel Sozialisten wurden losgelassen. Eins muß doch klar sein:
Begrenzt man lokal Managergehälter werden die dahin gehen wo es das nicht gibt. Umverteilung, staatliche Begrenzung,Hartz rückgängig machen ....jetzt fehlt nur noch der Irrsinn bedingungsloses Grundeinkommen. Beim Mindestlohn wird wies vorhersehbar war auch schon gefeilscht, wer mehr bietet. Scheinbar wird mit fast einer BILLION Sozialausgaben pro Jahr für einige noch nicht genug getan. Das hört ganz schnell auf wenns ans eigene Geldbeutechen geht. Ruckzuck wird jeder sein kleines managerchen ;)
Kickstarter?Niemals!!! :)
Gendern!? Niemals :)
Gamer seit 1978
Benutzeravatar
Peter__Piper
Beiträge: 6852
Registriert: 16.11.2009 01:34
Persönliche Nachricht:

Re: Die Chefs von Activision Blizzard und Electronic Arts verdienen mehr als das 300-fache des Durchschnittslohns ihrer

Beitrag von Peter__Piper »

Zinssm hat geschrieben: 27.02.2019 22:51 Wenn man hier mitliest mein man ein Rudel Sozialisten wurden losgelassen. Eins muß doch klar sein:
Begrenzt man lokal Managergehälter werden die dahin gehen wo es das nicht gibt. Umverteilung, staatliche Begrenzung,Hartz rückgängig machen ....jetzt fehlt nur noch der Irrsinn bedingungsloses Grundeinkommen. Beim Mindestlohn wird wies vorhersehbar war auch schon gefeilscht, wer mehr bietet. Scheinbar wird mit fast einer BILLION Sozialausgaben pro Jahr für einige noch nicht genug getan. Das hört ganz schnell auf wenns ans eigene Geldbeutechen geht. Ruckzuck wird jeder sein kleines managerchen ;)
:lol:
Man merkt richtig wie du selbst nicht einmal ganz begreifst was du da schreibst.
Und den Kontext verfehlst du auch noch meilenweit.
Als wenn du von den ganzen Triggerworten für dich hier im Thread kompett überfordert bist :lach:
Danke dafür :bussi:
Benutzeravatar
SethSteiner
Beiträge: 11871
Registriert: 17.03.2010 20:37
User ist gesperrt.
Persönliche Nachricht:

Re: Die Chefs von Activision Blizzard und Electronic Arts verdienen mehr als das 300-fache des Durchschnittslohns ihrer

Beitrag von SethSteiner »

Ach Zinssm ist doch hier schon seit Jahr und Tag quasi ein Don Quijote im Formel1 Dress, die Rüstung und Lanze vom Scheitel bis zur Sohle mit Markenlogos zugekleistert. Sowas wie Bürgerrechte, Verbraucherrechte, soziale Themen sind da völlig unbekannt. Alles was da unter dem Helm zu finden ist, ist eine zerfledderte Ausgabe von Atlas wirft die Welt ab.
johndoe527990
Beiträge: 9230
Registriert: 23.10.2006 08:18
Persönliche Nachricht:

Re: Die Chefs von Activision Blizzard und Electronic Arts verdienen mehr als das 300-fache des Durchschnittslohns ihrer

Beitrag von johndoe527990 »

DEMDEM hat geschrieben: 27.02.2019 20:45
douggy hat geschrieben: 27.02.2019 09:33 Seth, netter Versuch, aber bei DEMDEM ist wohl Hopfen und Malz verloren.

Gibt es neben Fremdschämen auch Fremdkotzen?
Respekt vor der Schlagfertigkeit. Da hast du es mir aber gezeigt! /sarcasm
Du schreibst diffamierenden Bullshit ohne jeglichen Zusammenhang.

Allein sich über Hartz4 beschweren und dann über die hohen Sozialleistungen.
Ich meine wir können auch liebend gerne zur Arbeitslosenhilfe zurück. Da war der Anreiz unpassende Jobs abzulehnen sogar wesentlich höher. Und mit der höheren Arbeitslosenhilfe war ein halbwegs anständiges Leben zu führen.

Ob du aber dann mit deinem Gemecker glücklicher bist, wage ich zu bezweifeln.

Wenn du nicht alles thematisch in einen Topf werfen und nicht jedem den Wunsch nach Sozialismus unterstellen würdest, dann könnte man ja glatt diskutieren.

So wie du dich hier aber gibst, würde ich behaupten du bist der gutverdienende Single, der sich über die hohe Abgabenlast dieser aufregt und schön nach unten tritt. Neiddebatte halt.
Ist ne schöne Pauschalisierung, aber darauf fährst du ja ab
Liesel Weppen
Beiträge: 4791
Registriert: 30.09.2014 11:40
Persönliche Nachricht:

Re: Die Chefs von Activision Blizzard und Electronic Arts verdienen mehr als das 300-fache des Durchschnittslohns ihrer

Beitrag von Liesel Weppen »

*sigh* Also bist du auch auf der Ich-will-es-nicht-verstehen-Schiene.
sabienchen hat geschrieben: 27.02.2019 22:21 ...Und was hat dann die 400€ Jobberin von dem Verzicht. .und lebt sie nicht dennoch weiterhin in Armut?
Sie hat gar nichts davon. Warum sollte sie was davon haben? Wer hat behauptet, dass sie etwas davon hätte?
sabienchen hat geschrieben: 27.02.2019 22:21 Und wie passt das dann mit der Aussage
"DIE DEUTSCHEN KÖNNTEN INSGESAMT AUF 50% VERZICHTEN UND WÄREN DENNOCH NICHT ARM"
zusammen?
Es passt insofern sehr gut zusammen, dass wie hier schon 500mal erklärt wurde, und ich jetzt auch ein allerletzes mal sage, das "Die Deutschen" NICHT heisst, dass JEDER EINZELNE davon im Luxus lebt. Es heisst lediglich, das DER DURCHSCHNITT luxuriös leben kann.
Also wenn 2 Leute in Armut Leben, 2 Leute sich immerhin ein normale Wohnung und ein durchschnittliches Auto leisten können (was ich schon als Luxus sehe), und 2 Leute Ferrari fahren und in der 400qm Villa mit eigenem Pool und Hausangestellten leben, dann IST der DURCHSCHNITT Luxus, auch wenn immernoch 2 Leute in Armut leben.

Mit Leuten, die das nicht verstehen, oder nicht verstehen wollen, das "Die Deutschen" nicht jeder Einzelne ist, ist jede weitere Diskussion überflüssig, weil sinnfrei.

Du würfelst UMVERTEILEN und VERZICHTEN durcheinander.
Wenn "die Deutschen" auf 50% VERZICHTEN, haben die Reichen immernoch soviel Geld, dass der DURCHSCHNITT immernoch Luxus ist, die Armen aber immernoch arm sind.
Wenn die reichen Deutschen 50% ihres Vermögens auf die armen Deutschen UMVERTEILEN würden, dann könnte JEDER EINZELNE im Luxus leben.
Beides sind völlig unterschiedliche Annahmen, jedoch machen beide deutlich, dass das Geld extrem ungleich verteilt ist und das wir INSGESAMT sogar mehr haben, als wir bräuchten.
Benutzeravatar
SethSteiner
Beiträge: 11871
Registriert: 17.03.2010 20:37
User ist gesperrt.
Persönliche Nachricht:

Re: Die Chefs von Activision Blizzard und Electronic Arts verdienen mehr als das 300-fache des Durchschnittslohns ihrer

Beitrag von SethSteiner »

Deswegen ist es auch nicht unbedingt so ratsam Dinge wie "die Deutschen" überhaupt zu verwenden und vom Durchschnitt zu sprechen, denn Durchschnittswerte haben die Angewohnheit einfach zu abstrakt zusein als etwas mit der Lebensrealität zutun zu haben, was ja auch in der Natur der Sache liegt. Die ganze komische Verzicht/Prozent-Diskussion ist daher schon seit einigen Seiten ziemlich seltsam mitanzusehen.
Benutzeravatar
Kajetan
Beiträge: 27077
Registriert: 13.04.2004 10:26
Persönliche Nachricht:

Re: Die Chefs von Activision Blizzard und Electronic Arts verdienen mehr als das 300-fache des Durchschnittslohns ihrer

Beitrag von Kajetan »

Liesel Weppen hat geschrieben: 28.02.2019 10:35 Mit Leuten, die das nicht verstehen, oder nicht verstehen wollen, das "Die Deutschen" nicht jeder Einzelne ist, ist jede weitere Diskussion überflüssig, weil sinnfrei.
Ich möchte hier noch ein realweltliches Beispiel bringen:

Heilbronn ist die Stadt mit dem höchsten Pro-Kopf-Einkommen in Deutschland. DIE Heilbronner scheinen richtig viel Asche zu haben. Luxusleben überall. Diamantstaubbeflorte Sportwagen, Luxusyachten von den Ausmaßen eines Flugzeugträgers, die den Neckar vollständig ausfüllen und Bürgersteige aus Carrara-Marmor. Wer Heilbronn kennt ... dem ist natürlich nicht so. Nicht einmal ansatzweise so. Heilbronn ist immer noch ein etwas heruntergekommener, ehem. Eisenbahnknotenpunkt.

Denn hier lebt nur Dieter Schwarz, der Gründer der Lidl-Supermarktkette, dessen geschätztes Vermögen über fucking 20 Mrd. Dollar betragen soll.

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ ... -1.2705044

Und im Gegensatz zu anderen Milliardären, wie z.B. dem ehem. SAP-Chef Hopp, bekommt Heilbronn durch diverse Steuertricks nicht die Summen, die ein Herr Hopp z.B. in seinem Wohnort selbstverständlich zahlt, was aus Rot am See eine feine, kleine und sehr wohlhabende Gemeinde macht. In Heilbronn würde man sich freuen, wenn Herr Schwarz nur einen kleinen Tacken von dem Steuersatz einhalten würde, den andere Bürger der Stadt selbstverständlich zahlen.
https://seniorgamer.blog/
Senior Gamer - Deutschlands führendes Gamer-Blog für alte Säcke!
Liesel Weppen
Beiträge: 4791
Registriert: 30.09.2014 11:40
Persönliche Nachricht:

Re: Die Chefs von Activision Blizzard und Electronic Arts verdienen mehr als das 300-fache des Durchschnittslohns ihrer

Beitrag von Liesel Weppen »

SethSteiner hat geschrieben: 28.02.2019 10:45 denn Durchschnittswerte haben die Angewohnheit einfach zu abstrakt zusein
Also etwa so wie: zwei Drittel "der Deutschen" können nicht Prozentrechnen. Das sind fast 50%!!!11elf ;)
Benutzeravatar
Sir_pillepalle
Beiträge: 866
Registriert: 16.10.2006 17:55
Persönliche Nachricht:

Re: Die Chefs von Activision Blizzard und Electronic Arts verdienen mehr als das 300-fache des Durchschnittslohns ihrer

Beitrag von Sir_pillepalle »

Kajetan hat geschrieben: 28.02.2019 10:52
Liesel Weppen hat geschrieben: 28.02.2019 10:35 Mit Leuten, die das nicht verstehen, oder nicht verstehen wollen, das "Die Deutschen" nicht jeder Einzelne ist, ist jede weitere Diskussion überflüssig, weil sinnfrei.
Ich möchte hier noch ein realweltliches Beispiel bringen:
[...]
Ein wunderbares Beispiel dafür, dass die Bevölkerung im Schnitt exakt 0 Plan von Statistik hat. So wirklich nicht im geringsten.

Das ist vor allem vor dem Hintergrund, dass man von Morgens bis Abends auf sämtlichen Nachrichtenkanälen mit statistischen Daten konfrontiert wird, erschreckend.

Um ein kleines Beispiel anzuführen:

Wir ziehen eine Stichprobe aus der deutschen Bevölkerung. Unser Ziel ist, das "durchschnittliche" Alter der Deutschen zu ermitteln.

Sei unsere Stichprobe also definiert, wie folgt: S = {X1, X2, X3}, wobei X1-Xn die konkreten Auspägungen der Zufallsvariable "Alter" sind.
Sei eine konkrete Manifestation dieser Stichprobe nun: S={5, 25, 60};

Der Median (das, was im Artikel als Schätzwert für das "durchschnittliche" Einkommen eines Angestellten der jeweiligen Unternehmen herangezogen wird) halbiert unsere Stichprobe genau in der Mitte.

Der Median unserer Stichprobe S ist also, bei S = {5, 25, 60} = [X1=5, X2=25, X3=60] => Median(S) = X2 = 25.

Das arithmetische Mittel unserer Stichprobe S ist also, bei S = {5, 25, 60} = [X1=5, X2=25, X3=60] => 1/3*∑S = 1/3*(5+25+60) = 30.

Wir sehen: Der Median unserer Stichprobe ist 25, der arithmetische Mittel ist 30.

Die Fragen, die nun von Relevanz sind, sind folgende: welcher dieser beiden Schätzwerte ist "richtiger" und welche der beiden Methoden ist weniger anfällig für Fehler?

Prinzipiell: bei einer ausreichend großen Stichprobe, die im besten Fall die komplette Grundgesamtheit, also alle deutschen Bürger, erfasst, wird das arithmetische Mittel uns den EXAKTEN Altersdurchschnitt der Republik geben.

ABER: In der Statistik ist die Grundgesamtheit sehr oft unbekannt und das arithmetische Mittel tendiert dazu, durch (starke) Ausreißer nach oben und/oder unten, verzerrt zu werden.

Folglich ist der Median, sofern man NICHT die Grundgesamtheit kennt, oder aber annehmen muss, dass einige Werte in der Statistik das arithmetische Mittel überproportional verzerren, das Mittel der Wahl, um schnell einen guten Schätzwert zu erhalten.

Um dies an unserem Beispiel deutlich zu machen:

Sei eine zweite Stichprobe S2 = {20, 25, 85}.

Der Median ist weiterhin 25. Das arithmetische Mittel ist jedoch 43,33.

Welche Statistik ist nun besser? Welche Statistik sagt uns mehr? Im Zweifel sind sowohl S1, also auch S2 völlig unbrauchbar, da sie nicht representativ sind. Ganz offensichtlich ist jedoch der Median nicht so schwankungsanfällig, aufgrund extremer Ausschläge der Zufallsvariable Alter, wie das arithmetische Mittel.

Das waren jetzt ad hoc runtergeschriebene Basics, um einen Schätzwert aus einer Menge von manifestierten Werten zu ermitteln. Allein mit diesen beiden Varianten der Ermittlung eines Schätzwertes lässt sich schon eine Menge "Schindluder" treiben, um Leute, die sich mit Statistik nicht auskennen, in die Irre zu führen.

Wir können auf Grundlage meiner kleinen Stichproben bereits drei unterschiedliche Aussagen treffen: Die Deutschen sind im Schnitt 25 Jahre alt, die Deutschen sind im Schnitt 30 Jahre alt und die Deutschen sind im Schnitt 43,33 Jahre alt.

Sind alle Deutschen 25/30/43,33 Jahre alt? Nein, natürlich nicht.

Und um damit den Bogen zu schlagen: Sind ALLE Deutschen reich und schwelgen in Luxus? NEIN. ABER: im Schnitt sind die Deutschen reich und schwelgen im Luxux, relativ zum Rest der Welt.

Es besteht kein direkter Zusammenhang zwischen dem Mittelwert oder dem Median einer Stichprobe und den tatsächlichen Werten "Alter" der Grundgesamtheit, da man mit beidem lediglich einen mehr oder weniger genauen Näherungswert finden wird.
Aber um über Dinge zu reden, bedarf es nunmal einer gewissen Abstraktion und da sind statistische Verallgemeinerung eine gute Basis. Diese Basis ist allerdings nur so gut, wie die erhobenen Stichproben.

Wenn man nun über eine Statistik über die Deutschen redet und anmerkt, dass ja nicht jeder Deutsche Merkmal X der Statistik in dieser Form aufweist, dann ist das zwar eine korrekte Beobachtung und Feststellung, bringt der Diskussion allerdings überhaupt nichts.
Bild
Benutzeravatar
danke15jahre4p
Beiträge: 16763
Registriert: 21.04.2006 16:18
User ist gesperrt.
Persönliche Nachricht:

Re: Die Chefs von Activision Blizzard und Electronic Arts verdienen mehr als das 300-fache des Durchschnittslohns ihrer

Beitrag von danke15jahre4p »

Sir_pillepalle hat geschrieben: 28.02.2019 11:41Und um damit den Bogen zu schlagen: Sind ALLE Deutschen reich und schwelgen in Luxus? NEIN. ABER: im Schnitt sind die Deutschen reich und schwelgen im Luxux, relativ zum Rest der Welt.
dies ist ja auch nicht das problem, zumindest war es meins nicht.

mein "problem" war eher, dass sich ein(e) user(in) hinstellt und sagt: da ich auf 60% meines gehaltes verzichten und dennoch immernoch gut leben kann, müssen "wir deutsche" im luxus leben und ein gehaltsverzicht von 50% sollte kein problem sein.

aus einem einzelbeispiel bastelt man eine allgemeinheit, aber andere stören sich daran, wenn man einzelbeispiele bringt wo ein gehaltsverzicht um 50% nicht möglich ist, da "wir deutsche" ja im durchschnitt gesprochen sei. :ugly:

mehr war eigentlich nicht.

greetingz
dOpesen has quit IRC (Connection reset by beer)
Liesel Weppen
Beiträge: 4791
Registriert: 30.09.2014 11:40
Persönliche Nachricht:

Re: Die Chefs von Activision Blizzard und Electronic Arts verdienen mehr als das 300-fache des Durchschnittslohns ihrer

Beitrag von Liesel Weppen »

Sir_pillepalle hat geschrieben: 28.02.2019 11:41 Wenn man nun über eine Statistik über die Deutschen redet und anmerkt, dass ja nicht jeder Deutsche Merkmal X der Statistik in dieser Form aufweist, dann ist das zwar eine korrekte Beobachtung und Feststellung, bringt der Diskussion allerdings überhaupt nichts.
Wenn jemand denkt, dass Merkmal X der Statistik auf jeden einzelnen in exakt dieser Form zutrifft, dann bringt das nicht nur der Diskussion nichts, sondern dann ist die komplette Diskussion überflüssig, weil das ist schlicht und einfach falsch.
Benutzeravatar
Sir_pillepalle
Beiträge: 866
Registriert: 16.10.2006 17:55
Persönliche Nachricht:

Re: Die Chefs von Activision Blizzard und Electronic Arts verdienen mehr als das 300-fache des Durchschnittslohns ihrer

Beitrag von Sir_pillepalle »

dOpesen hat geschrieben: 28.02.2019 12:26
Sir_pillepalle hat geschrieben: 28.02.2019 11:41Und um damit den Bogen zu schlagen: Sind ALLE Deutschen reich und schwelgen in Luxus? NEIN. ABER: im Schnitt sind die Deutschen reich und schwelgen im Luxux, relativ zum Rest der Welt.
dies ist ja auch nicht das problem, zumindest war es meins nicht.

mein "problem" war eher, dass sich ein(e) user(in) hinstellt und sagt: da ich auf 60% meines gehaltes verzichten und dennoch immernoch gut leben kann, müssen "wir deutsche" im luxus leben und ein gehaltsverzicht von 50% sollte kein problem sein.

aus einem einzelbeispiel bastelt man eine allgemeinheit, aber andere stören sich daran, wenn man einzelbeispiele bringt wo ein gehaltsverzicht um 50% nicht möglich ist, da "wir deutsche" ja im durchschnitt gesprochen sei. :ugly:

mehr war eigentlich nicht.

greetingz
Die Sache mit dem Gehaltsverzicht hatte ich in meinem anderen Post schon kritisiert, da das Gehalt oder der Lohn erstmal nichts über die sonstigen Besitzverhältnisse aussagen und es bei einem Mittelwert oder Median für mich selbstverständlich ist, dass auch wenn IM SCHNITT alle auf 50% verzichten könnten (und das ist, wie hier bereits heraus gestellt wurde, illusorisch), dass natürlich nicht JEDE Person, die in diesen Schnitt eingeht, tatsächlich auf die Hälfte ihres Einkommens verzichten kann und weiterhin leben kann, wie der König von Frankreich.

Wie du korrekt anmerkst, satteln einige das Pferd hier falsch herum und schließen von einer einzelnen Ausprägung auf die Gesamtheit, was natürlich unfug ist. Ebenso ist es Unfug, einen durchschnittlichen Näherungswert auf Basis einer einzelnen Ausprägung zu verwerfen.
Wenn jemand denkt, dass Merkmal X der Statistik auf jeden einzelnen in exakt dieser Form zutrifft, dann bringt das nicht nur der Diskussion nichts, sondern dann ist die komplette Diskussion überflüssig, weil das ist schlicht und einfach falsch.
So drastisch wollte ich das nicht formulieren ;)
Bild
Antworten