Rape Day - Skandalspiel auf Steam: Vergewaltigung von Frauen während der Zombie-Apokalypse

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Bachstail
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Re: Rape Day - Skandalspiel auf Steam: Vergewaltigung von Frauen während der Zombie-Apokalypse

Beitrag von Bachstail »

Sindri hat geschrieben: 07.03.2019 16:58Von einem objektivem Standpunkt ist das eine klassische Doppelmoral.
Stimmt, nur ist das hier ein wenig anders.

Das Töten ist in Videospielen oftmals ein notwendiges Übel, weshalb es toleriert wird, hier wird die Vergewaltigung aber zum Kernelement des Gameplays und man tut es der Lust wegen und nicht, weil es notwendig ist (was bei einem Zombie-Szenario sogar Sinn ergeben hätte, denn man muss sich ja irgendwie fortpflanzen, um die Population der Menschheit aufrecht zu erhalten).

In Red Dead Redemption 2 wird der Hauptcharakter zum Beispiel vergewaltigt und hinterher dafür belächelt/ausgelacht und ich kann mich nicht erinnern, dass das ein sonderlich großes Medienecho erzeugte.

Und warum war das so ?

Weil das in dem Spiel aufgezeigt hat, wie grausam es im wilden Westen mitunter zugegangen ist, hier wurde das Thema Vergewaltigung also toleriert, dieses Spiel hier ist aber ein komplett anderer Sachverhalt, denn hier ist es das Kernelement des Spiels und geschieht nur der Freude an Vergewaltigungen wegen und nicht, weil es irgendwie notwendig ist.
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SethSteiner
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Re: Rape Day - Skandalspiel auf Steam: Vergewaltigung von Frauen während der Zombie-Apokalypse

Beitrag von SethSteiner »

Ryan2k6 hat geschrieben: 07.03.2019 16:53 19 Seiten und das Thema ist noch nicht durch?

Vielleicht wäre es ehrlicher, wenn wir uns mal fragen, wie weit es noch gehen soll? Ist es nicht schon genug, dass niemand mehr mit der Wimper zuckt, wenn er jemanden virtuell erschiesst? Muss jetzt ne (wenn auch digitale) Vergewaltigung schon toleriert werden? Wo hin soll das führen? Nur weil man alles realistisch digital darstellen kann, müssen wir es auch tun?

Ich weiß nicht. Ich fühle mich nicht wohl bei dem Gedanken daran, dass man irgendwann „Spiele“ hat, bei denen irgendwer ein Bild meiner Freundin aus dem Internet lädt, daraus n Avatar erstellt in einer VR Welt und sie dann vergewaltigt. Kommt ja keiner zu Schaden, stimmt’s?

Außerdem: Sicher, es wird nicht jeder der Shooter spielt gleich n Killer und nicht jeder, der dieses Spiel spielt wird ein Vergewaltiger. Aber es gibt ja genug Studien, was Pornokonsum mit der Sexualität Heranwachsender tut. Sie stumpfen ab und denken so wird’s gemacht und das ist ok. Und wenn die „Spiele“ jede noch existierende Grenze weiter sprengen wollen, stumpft man genau so ab.
Wenn das mit der Abstumpfung so wahr wäre, wo bleiben dann die Konsequenzen? Wieso werden sexuelle Übergriffe heute soviel eher angezeigt als noch früher? Wie kommt es, dass wir heute eine #MeToo Diskussion führen? Mit Gewalt ja nicht anders, wie kommt es dass gesellschaftlich Krieg und Gewalt bedeutend mehr abgelehnt wird als etwa noch vor einigen Jahrzehnten, wo es gesamtgesellschaftlich weit akzeptierter war seine Kinder zu misshandeln? Es ist doch völlig abstrus. Wir haben eine ziemlich lange Zeit hinter uns, in der körperliche Bestrafungen ebenso selbstverständlich waren wie die Missachtung gegenseitigen Einverständnisses im Bezug auf Beziehungen und Sexualität. Wenn wir also eine Entwicklung beschreiben und behaupten, eine liberalere Gesellschaft und Medienkonsum führe zu Abstumpfung und niederen Hemmschwellen, müssten wir eigentlich erleben wie genau das Gegenteil dessen geschieht, was wir historisch beobachten können. Die Nicht-Liberale, Intolerante Gesellschaft der Vergangenheit müsste körperliche Unversehrtheit und Respekt vor dem Leben anderer mehr achten aber stattdessen haben wir da einen dicken fetten Holocaust und zwei Weltkriege auf der Zeitlinie, ganz zu schweigen von diversen rechtlichen Bestimmungen, die weite Teile der Gesellschaft entrechtet und entwertet haben, Männer, Frauen, Kinder, Homosexuelle, Unverheiratete usw.. Die Gesellschaft ohne weitflächige Pornographie, ohne fiktionelle Gewaltverherrlichung, ohne Zombiegeschichten, ohne eine liberale Einstellung zum Individuum und seiner eigenen Entfaltung der Persönlichkeit, genau die hat doch eigentlich diese Probleme, die wir vermeintlich den Heranwachsenden andichten. Wenn ich Dokumentationen bspw. aus den 60ern sehe, wie diese alten Leute auf die Jugend reagiert haben, die Mode, die langen Haare, was da für Äußerungen fallen (und das können wir selbstverständlich teilweise heute auch noch sehen), dann kann ich nicht sehen dass der 12 Jährige Luca das Problem ist, der sich einen drauf rubbelt wie irgendeine Pornodarstellerin in einem Gestell in den Hintern gefickt wird, sondern der 40 Jährige Denis der meint, dass diejenigen die irgendeine fiktive Perversion herstellen oder konsumieren "auf einen Scheiterhaufen" gehören.
Doc Angelo
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Re: Rape Day - Skandalspiel auf Steam: Vergewaltigung von Frauen während der Zombie-Apokalypse

Beitrag von Doc Angelo »

rSchreck hat geschrieben: 07.03.2019 17:07 Und die Frage nach der Doppelmoral verstehe ich immer noch nicht. Wenn es, wie in diesem Spiel scheinbar geschehen, nur darum geht das weibliche Geschlecht zu erniedrigen, stelle ich mir ganz andere Fragen bezüglich des Entwicklers.
Nur einmal kurz zu diesem Umstand: Da müsste man erstmal gucken, ob es dem Entwickler ganz bewusst darum ging, oder ob das einfach ein Resultat daraus ist, das der Protagonist ein heterosexueller Mann ist. Genau so könnte man auch die Frage stellen, ob die Entwickler von Computerspielen beabsichtigen, das Töten von Männern zu simulieren. Die Antwort darauf lautet: "Nein, das hat mit dem Geschlecht nichts zu tun." Zumindest solange es fundierte Antworten gibt, die ein anderes Bild malen.
Wenn man bis zum Hals in der Scheiße steckt, sollte man nicht den Kopf hängen lassen.
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Sindri
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Re: Rape Day - Skandalspiel auf Steam: Vergewaltigung von Frauen während der Zombie-Apokalypse

Beitrag von Sindri »

rSchreck hat geschrieben: 07.03.2019 17:07 So hab ich das nicht gemeint. Ich gehe bei dieser Überlegung ja nicht von einem Soziopathen aus, sondern von dem Standard-Konsumenten und warum Dieser bei der digitalen Ausübung von Gewalt eher weniger Probleme hat, denn bei der digitalen Ausübung sexueller Gewalt.
DAS ist ja das Problem. Wieso ist das so? Wieso ist das abtrennen von Gliedmaßen in einem Spiel weniger schlimm als eine Vergewaltigung? Beides ist in der Realität grausam. Da sind wir uns alle einig.
rSchreck hat geschrieben: 07.03.2019 17:07 Übrigens gibt es auch bei der "einfachen" Gewalt in Spielen einen himmelweiten Unterschied, der zu beachten ist. Die Lust nach Gore verspüre ich zB eher weniger. Dass es dieses Lustprinzip jedoch gibt, ist unbestritten.

Und die Frage nach der Doppelmoral verstehe ich immer noch nicht. Wenn es, wie in diesem Spiel scheinbar geschehen, nur darum geht das weibliche Geschlecht zu erniedrigen, stelle ich mir ganz andere Fragen bezüglich des Entwicklers.

Wurde eigentlich schon die Frage gestellt, warum sich die "Rahmenhandlung" in einer "Zombie-Apokalypse" bewegt?
Naja, Gewalt ist Gewalt. Ob ich jetzt bei GTA aus Langeweile Prostituierte überfahre oder bei CS den Gegner ausschalte. Wir trainieren uns, die Gewalt als etwas normales zu empfinden aber wir wissen, dass das nicht dazu führt, dass wir rum rennen und Menschen abschlachten. Diejenigen, die das machen, würden das auch ohne Virtuelle Befriedigung machen.
Jetzt sind wir mit der Frage konfrontiert ob das für jede Form von Gewalt gilt. Wenn man jetzt die falschen Schlüsse zieht, wird das früher oder später zu Problemen führen.
Ich selber habe auch keine Antwort. Höchsten noch mehr Fragen....
Bachstail hat geschrieben: 07.03.2019 17:18
Stimmt, nur ist das hier ein wenig anders.

Das Töten ist in Videospielen oftmals ein notwendiges Übel, weshalb es toleriert wird, hier wird die Vergewaltigung aber zum Kernelement des Gameplays und man tut es der Lust wegen und nicht, weil es notwendig ist (was bei einem Zombie-Szenario sogar Sinn ergeben hätte, denn man muss sich ja irgendwie fortpflanzen, um die Population der Menschheit aufrecht zu erhalten).
Wieso ist das Töten ein notwendiges Übel? Und es spielt auch keiner nach dem Motto: "Ich töte nur weil es nicht anders geht und versuche so wenig wie möglich Schaden anzurichten."
Ne, ich ertappe mich selber regelmäßig, wie ich einfach Unsinn anstelle und alles "abknalle" und "umfahre" weil, ja weil halt :lol:
Bachstail hat geschrieben: 07.03.2019 17:18 In Red Dead Redemption 2 wird der Hauptcharakter zum Beispiel vergewaltigt und hinterher dafür belächelt/ausgelacht und ich kann mich nicht erinnern, dass das ein sonderlich großes Medienecho erzeugte.

Und warum war das so ?

Weil das in dem Spiel aufgezeigt hat, wie grausam es im wilden Westen mitunter zugegangen ist, hier wurde das Thema Vergewaltigung also toleriert, dieses Spiel hier ist aber ein komplett anderer Sachverhalt, denn hier ist es das Kernelement des Spiels und geschieht nur der Freude an Vergewaltigungen wegen und nicht, weil es irgendwie notwendig ist.
Es gibt ja auch Spiele, die das Töten anders darstellen. Als Kontroverse oder als Mahnung. Es gibt aber auch Spiele, die das Töten einfach nur zelebrieren. Beides ist in unserer Gesellschaft akzeptiert. Why?
Zuletzt geändert von Sindri am 07.03.2019 17:47, insgesamt 1-mal geändert.
Doc Angelo
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Re: Rape Day - Skandalspiel auf Steam: Vergewaltigung von Frauen während der Zombie-Apokalypse

Beitrag von Doc Angelo »

Bachstail hat geschrieben: 07.03.2019 17:18 Das Töten ist in Videospielen oftmals ein notwendiges Übel
Also... da kann ich nicht zustimmen. Es ist eher die Ausnahme, wenn in einem Spiel das Töten tatsächlich und realistisch ein notwendiges Übel ist. Welche Spiele wären denn so?
Bachstail hat geschrieben: 07.03.2019 17:18 In Red Dead Redemption 2 wird der Hauptcharakter zum Beispiel vergewaltigt und hinterher dafür belächelt/ausgelacht und ich kann mich nicht erinnern, dass das ein sonderlich großes Medienecho erzeugte.

Und warum war das so ?

Weil das in dem Spiel aufgezeigt hat, wie grausam es im wilden Westen mitunter zugegangen ist, hier wurde das Thema Vergewaltigung also toleriert, dieses Spiel hier ist aber ein komplett anderer Sachverhalt, denn hier ist es das Kernelement des Spiels und geschieht nur der Freude an Vergewaltigungen wegen und nicht, weil es irgendwie notwendig ist.
Was wäre gewesen, wenn der Hauptcharakter von RDR2 einen NPC vergewaltigt hätte? Wäre das dann genau so im Sinne historisch akkurater Darstellung OK gewesen? Damals haben die Leute geraubt, geschossen und vergewaltigt. Nur die ersten beiden Dinge scheinen für den Spielercharakter OK zu sein, nicht aber die dritte Sache. Wie kommts? Ist ein Raub (Diebstahl mit Gewalt) nicht auch ein niederer Tatbestand?
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zmonx
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Re: Rape Day - Skandalspiel auf Steam: Vergewaltigung von Frauen während der Zombie-Apokalypse

Beitrag von zmonx »

Bachstail hat geschrieben: 07.03.2019 17:18
Sindri hat geschrieben: 07.03.2019 16:58Von einem objektivem Standpunkt ist das eine klassische Doppelmoral.
Stimmt, nur ist das hier ein wenig anders.

Das Töten ist in Videospielen oftmals ein notwendiges Übel, weshalb es toleriert wird, hier wird die Vergewaltigung aber zum Kernelement des Gameplays und man tut es der Lust wegen und nicht, weil es notwendig ist (was bei einem Zombie-Szenario sogar Sinn ergeben hätte, denn man muss sich ja irgendwie fortpflanzen, um die Population der Menschheit aufrecht zu erhalten).

In Red Dead Redemption 2 wird der Hauptcharakter zum Beispiel vergewaltigt und hinterher dafür belächelt/ausgelacht und ich kann mich nicht erinnern, dass das ein sonderlich großes Medienecho erzeugte.

Und warum war das so ?

Weil das in dem Spiel aufgezeigt hat, wie grausam es im wilden Westen mitunter zugegangen ist, hier wurde das Thema Vergewaltigung also toleriert, dieses Spiel hier ist aber ein komplett anderer Sachverhalt, denn hier ist es das Kernelement des Spiels und geschieht nur der Freude an Vergewaltigungen wegen und nicht, weil es irgendwie notwendig ist.
In "Hatred" war das Töten auch nur ein reines Gameplayelement (rumlaufen ohne Sinn und Amok laufen) und schlägt mMn in die selbe Kerbe. Ein Aufschrei war auch hier am Anfang da... Jetzt ist es im Sale bei Steam (in einigen Ländern jedenfalls) und wurde hier bei 4P ausführlich getestet :)

Auch bei dem anderen Punkt, grausamer wilder Westen, könnte man argumentieren, dass in einer Zombie-Apokalypse einfach keine Ordnung mehr existiert und sich jeder der Nächste ist. Man kann daher mal in die Haut eines Psychopathen schlüpfen wenn man will. Alles denkbar.
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Bachstail
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Re: Rape Day - Skandalspiel auf Steam: Vergewaltigung von Frauen während der Zombie-Apokalypse

Beitrag von Bachstail »

Sindri hat geschrieben: 07.03.2019 17:40Wieso ist das Töten ein notwendiges Übel? Und es spielt auch keiner nach dem Motto: "Ich töte nur weil es nicht anders geht und versuche so wenig wie möglich Schaden anzurichten."
Ne, ich ertappe mich selber regelmäßig, wie ich einfach Unsinn anstelle und alles "abknalle" und "umfahre" weil, ja weil halt :lol:
Es ging nicht darum, wie Du das Spiel spielst, sondern mit welcher Motivation heraus der Spielcharakter agiert.

Wenn Lara Croft Gegner tötet, dann tut sie das nicht, wei sie bock darauf hat.
Es gibt ja auch Spiele, die das Töten anders darstellen. Als Kontroverse oder als Mahnung. Es gibt aber auch Spiele, die das Töten einfach nur zelebrieren. Beides ist in unserer Gesellschaft akzeptiert. Why?
Ist es das ?

Mortal Kombat darf sich bis heute der Kritik erfreuen, das Spiel sei zu brutal und Spiele wie Manhunt sind damals auch massiv durch die Presse gegangen.

Und war Hatred nicht auch ein viel diskutiertes Spiel ?
Doc Angelo hat geschrieben: 07.03.2019 17:46Welche Spiele wären denn so?
Eine ganze Menge, würde ich meinen.

Ein Nathan Drake erschießt Leute nicht, weil er da Lust zu hat, sondern weil er attackiert wird, gleiches gilt für eine Lara Croft und auch bei The last of Us würde ich behaupten, töten die beiden Hauptcharaktere eher ungern andere Menschen, sofern es nicht wirklich notwendig ist (Zombies sind keine Menschen).
Was wäre gewesen, wenn der Hauptcharakter von RDR2 einen NPC vergewaltigt hätte? Wäre das dann genau so im Sinne historisch akkurater Darstellung OK gewesen?
Meine ehrliche Meinung ?

Ja, zumindest für mich wäre es das, da es die Grausamkeit der damaligen Zeit gezeigt hätte und da es ja vermutlich kein Kernelement gewesen, sondern schlicht einmal aufgrund des Schockmoments gezeigt worden wäre, hätte ich damit kein Problem gehabt.

Rape Day besitzt einen anderen Kontext, das Spiel belohnt den Spieler dafür, zu vergewaltigen, zudem stellt das Spiel Vergewaltigungen nicht als etwas negatives dar, zumindest interpretiere ich die Aussagen des Entwicklers so.

Mich würde an dieser Stelle mal DEINE Grenze interessieren, wo würde bei Dir der Spaß aufhören ?
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Sindri
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Re: Rape Day - Skandalspiel auf Steam: Vergewaltigung von Frauen während der Zombie-Apokalypse

Beitrag von Sindri »

Bachstail hat geschrieben: 07.03.2019 18:27 Es ging nicht darum, wie Du das Spiel spielst, sondern mit welcher Motivation heraus der Spielcharakter agiert.

Wenn Lara Croft Gegner tötet, dann tut sie das nicht, wei sie bock darauf hat.
Es ist egal ob das der Charakter macht oder wir den Charakter steuern. Wir tauchen in die Welt ein und versetzten uns in die Lage des Spielcharakters. Wenn wir die Wahl haben, wird meistens die gewalttätige Variante gewählt. In Ausnahmefällen nicht, weil uns das Schleich-Spiel(DeusEx etc.) sagt, dass es dafür mehr Punkte gibt.
Was der Charakter für eine Motivation hat ist unerheblich. Es ist die Frage ob wir das nach spielen sollen dürfen oder nicht.
Bachstail hat geschrieben: 07.03.2019 18:27 Mortal Kombat darf sich bis heute der Kritik erfreuen, das Spiel sei zu brutal und Spiele wie Manhunt sind damals auch massiv durch die Presse gegangen.

Und war Hatred nicht auch ein viel diskutiertes Spiel ?
Hatred ist mittlerweile akzeptiert. Sprich, juckt keine Sau mehr und Mortal Kombat würde sich ohne den Gore Faktor nicht verkaufen.
Kontroverse ja, Gesellschaftliches Problem, wie das virtuelle Vergewaltigen, eher nein.
Bachstail hat geschrieben: 07.03.2019 18:27 Rape Day besitzt einen anderen Kontext, das Spiel belohnt den Spieler dafür, zu vergewaltigen, zudem stellt das Spiel Vergewaltigungen nicht als etwas negatives dar, zumindest interpretiere ich die Aussagen des Entwicklers so.
Ersetze "Vergewaltigen" mit "Töten" und wir sind wieder am Anfang.
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zmonx
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Re: Rape Day - Skandalspiel auf Steam: Vergewaltigung von Frauen während der Zombie-Apokalypse

Beitrag von zmonx »

Sindri hat geschrieben: 07.03.2019 17:40 Wieso ist das Töten ein notwendiges Übel? Und es spielt auch keiner nach dem Motto: "Ich töte nur weil es nicht anders geht und versuche so wenig wie möglich Schaden anzurichten."
Nana! Doch! Ich zocke nur so, wenn es das Spiel zulässt :)
Zuletzt geändert von zmonx am 07.03.2019 18:45, insgesamt 1-mal geändert.
johndoe1741084
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Re: Rape Day - Skandalspiel auf Steam: Vergewaltigung von Frauen während der Zombie-Apokalypse

Beitrag von johndoe1741084 »

Doc Angelo hat geschrieben: 07.03.2019 17:38
rSchreck hat geschrieben: 07.03.2019 17:07 Und die Frage nach der Doppelmoral verstehe ich immer noch nicht. Wenn es, wie in diesem Spiel scheinbar geschehen, nur darum geht das weibliche Geschlecht zu erniedrigen, stelle ich mir ganz andere Fragen bezüglich des Entwicklers.
Nur einmal kurz zu diesem Umstand: Da müsste man erstmal gucken, ob es dem Entwickler ganz bewusst darum ging, oder ob das einfach ein Resultat daraus ist, das der Protagonist ein heterosexueller Mann ist. Genau so könnte man auch die Frage stellen, ob die Entwickler von Computerspielen beabsichtigen, das Töten von Männern zu simulieren. Die Antwort darauf lautet: "Nein, das hat mit dem Geschlecht nichts zu tun." Zumindest solange es fundierte Antworten gibt, die ein anderes Bild malen.
Eben diesen Grund mahne ich an. Ginge es einzig um die rohe sexuelle Gewalt, landen wir im Tierreich oder in Kriegszuständen, in denen, auch bei der sexuellen Herabwürdigung, das Geschlecht nur selten eine Rolle spielt.
Sindri hat geschrieben: 07.03.2019 17:40
rSchreck hat geschrieben: 07.03.2019 17:07 So hab ich das nicht gemeint. Ich gehe bei dieser Überlegung ja nicht von einem Soziopathen aus, sondern von dem Standard-Konsumenten und warum Dieser bei der digitalen Ausübung von Gewalt eher weniger Probleme hat, denn bei der digitalen Ausübung sexueller Gewalt.
DAS ist ja das Problem. Wieso ist das so? Wieso ist das abtrennen von Gliedmaßen in einem Spiel weniger schlimm als eine Vergewaltigung? Beides ist in der Realität grausam. Da sind wir uns alle einig.
Aber... auf eben jene Frage nach dem "Warum ist das so?" bin ich doch zuvor eingegangen? :Kratz: Es ist eben jene körperliche Nähe, die so ziemlich jeder Mensch nur mit sehr viel "Überwindung" zulassen kann.

Sich in der Gruppe prügeln, sei es Kampfsport oder auf dem Pausenhof, hat idR auch einige johlende Zuschauer zur Folge. Bei sexuellen Handlungen, zB Rum-Knutschen, sehe ich dieses Verhalten eben nicht. Ich denke, das ist ein derart tiefenpsychologisches Thema, das wir hier in diesem Forum, zumindest ohne den wissenschaftlichen Background, zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis kommen werden.
rSchreck hat geschrieben: 07.03.2019 17:07 Übrigens gibt es auch bei der "einfachen" Gewalt in Spielen einen himmelweiten Unterschied, der zu beachten ist. Die Lust nach Gore verspüre ich zB eher weniger. Dass es dieses Lustprinzip jedoch gibt, ist unbestritten.

Und die Frage nach der Doppelmoral verstehe ich immer noch nicht. Wenn es, wie in diesem Spiel scheinbar geschehen, nur darum geht das weibliche Geschlecht zu erniedrigen, stelle ich mir ganz andere Fragen bezüglich des Entwicklers.

Wurde eigentlich schon die Frage gestellt, warum sich die "Rahmenhandlung" in einer "Zombie-Apokalypse" bewegt?
Naja, Gewalt ist Gewalt. Ob ich jetzt bei GTA aus Langeweile Prostituierte überfahre oder bei CS den Gegner ausschalte. Wir trainieren uns, die Gewalt als etwas normales zu empfinden aber wir wissen, dass das nicht dazu führt, dass wir rum rennen und Menschen abschlachten. Diejenigen, die das machen, würden das auch ohne Virtuelle Befriedigung machen.
Jetzt sind wir mit der Frage konfrontiert ob das für jede Form von Gewalt gilt. Wenn man jetzt die falschen Schlüsse zieht, wird das früher oder später zu Problemen führen.
Ich selber habe auch keine Antwort. Höchsten noch mehr Fragen....
Nein... ich unterscheide hier schon noch. Die Gewalttätigkeit eines CS-Match ist doch etwas anderes als zB eine Hure in GTA erst die "Arbeit" verrichten zu lassen und sie danach zu überfahren. Da mache ich mir schon ernsthafte Gedanken, wer sowas witzig findet. 12-jährige vielleicht. Die Dummheit hat aber kein Alter, fürchte ich.

Natürlich ist GTA durch seine systemischen Spiel-Mechanismen dazu prädestiniert auch menschliche Eskalation zu ermöglichen. Aber nja...
Zuletzt geändert von johndoe1741084 am 07.03.2019 18:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Rape Day - Skandalspiel auf Steam: Vergewaltigung von Frauen während der Zombie-Apokalypse

Beitrag von Sindri »

zmonx hat geschrieben: 07.03.2019 18:44 Nana! Doch! Ich zocke nur so, wenn es das Spiel zulässt :)
Da war doch so eine Mod, welcher die Kinder in Skyrim "killbar" gemacht hat, oder? Wir Menschen sind so bekloppt, dass wir sogar uns die Mühe machen virtuelle Kinder zu töten, weil sie uns nerven und das war in der Verkaufsversion gar nicht möglich.
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zmonx
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Re: Rape Day - Skandalspiel auf Steam: Vergewaltigung von Frauen während der Zombie-Apokalypse

Beitrag von zmonx »

wtf ^^

Aber auch hier Grundsätzlich, macht das von Anfang an zugänglich und lasst den Spieler entscheiden was er in dieser virtuellen Umgebung tun möchte.
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Danilot
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Re: Rape Day - Skandalspiel auf Steam: Vergewaltigung von Frauen während der Zombie-Apokalypse

Beitrag von Danilot »

Sindri hat geschrieben: 07.03.2019 18:42 Was der Charakter für eine Motivation hat ist unerheblich. Es ist die Frage ob wir das nach spielen sollen dürfen oder nicht.
Nö ist es nicht. Die Motivation des spielbaren Charakters gehört zur Narration und bildet die Legitimation für Gewalt im jeweiligen Werk. Grob aus der Hüfte geschätzt: Wahrscheinlich mehr als 90% alles Games die Gewalt im Gameplay haben bauen eine rechtfertigende Erzählung und Motivation des spielbaren Charakters auf.

Wenn so einie Begründung fehlt oder die bloße Lust an der Gewalt zur Motivation wird, dann gibt es wahrscheinlich eher Kritik an dem Game.
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Sindri
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Re: Rape Day - Skandalspiel auf Steam: Vergewaltigung von Frauen während der Zombie-Apokalypse

Beitrag von Sindri »

rSchreck hat geschrieben: 07.03.2019 18:45 Aber... auf eben jene Frage nach dem "Warum ist das so?" bin ich doch zuvor eingegangen? :Kratz: Es ist eben jene körperliche Nähe, die so ziemlich jeder Mensch nur mit sehr viel "Überwindung" (Liebe wäre zB ein solcher Grund) zulassen kann.
Das gilt für das Töten auch! Jeder Mensch will leben. Wenn mir jemand nach dem Leben trachtet, dann nehme ich das sehr ernst und das ist für mich auch eine sehr intime Angelegenheit.
Was du meinst ist der seelische Schmerz, der sicherlich eine eigene Form von Grausamkeit hat, was unbestritten ist aber wenn du tot bist hast du dieses Problem nicht.
rSchreck hat geschrieben: 07.03.2019 18:45 Sich in der Gruppe prügeln, sei es Kampfsport oder auf dem Pausenhof, hat idR auch einige johlende Zuschauer zur Folge. Bei sexuellen Handlungen, zB Rum-Knutschen, sehe ich dieses Verhalten eben nicht.
Echt nicht? Würde das nicht unter Voyeurismus fallen?
rSchreck hat geschrieben: 07.03.2019 18:45 Nein... ich unterscheide hier schon noch. Die Gewalttätigkeit eines CS-Match ist doch etwas anderes als zB eine Hure in GTA erst die "Arbeit" verrichten zu lassen und sie danach zu überfahren. Da mache ich mir schon ernsthafte Gedanken, wer sowas witzig findet. 12-jährige vielleicht. Die Dummheit hat aber kein Alter, fürchte ich.

Natürlich ist GTA durch seine systemischen Spiel-Mechanismen dazu prädestiniert auch menschliche Eskalation zu ermöglichen. Aber nja...
Was soll daran schlimm sein? Ich habe die Nutten noch nicht einmal ihre "Arbeit" verrichten lassen. Einfach über den Bordstein gefahren und alles mitgenommen, was nicht schnell genug war.
Falls ich einen verfehlt hatte sogar umgedreht und nochmal das Gleiche. Hat es Spaß gemacht? Ja.
Würde ich jemals auf die Idee kommen, es im echten Leben auch zu machen? Niemals.
Danilot hat geschrieben: 07.03.2019 19:02 Nö ist es nicht. Die Motivation des spielbaren Charakters gehört zur Narration und bildet die Legitimation für Gewalt im jeweiligen Werk. Grob aus der Hüfte geschätzt: Wahrscheinlich mehr als 90% alles Games die Gewalt im Gameplay haben bauen eine rechtfertigende Erzählung und Motivation des spielbaren Charakters auf.
Eine Ausrede, ja. Und die Erklärungen in den meisten Spielen könnten nicht dämlicher sein. Manchmal ist die Handlung so hanebüchen, dass man schon fast lachen muss, weil man aus dem besagten Grund Gegner töten muss.
Danilot hat geschrieben: 07.03.2019 19:02 Wenn so einie Begründung fehlt oder die bloße Lust an der Gewalt zur Motivation wird, dann gibt es wahrscheinlich eher Kritik an dem Game.
Nochmal das Beispiel, Mortal Kombat. Ist seit fast 30 Jahren beliebt und hatte immer wieder Kontroversen. Kritik, ja aber keine verächtung, wie bei "Rape Day".
Zuletzt geändert von Sindri am 07.03.2019 19:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Rape Day - Skandalspiel auf Steam: Vergewaltigung von Frauen während der Zombie-Apokalypse

Beitrag von johndoe1741084 »

Also... wenn du meine Aussagen derart aus dem Zusammenhang reißt und obendrein die Zitate zerstückelst und Teile davon weglässt, dann verstehe ich den Sinn dieser Unterhaltung nicht... ehrlich gesagt.

Voyeurismus... Ernsthaft?
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