Rape Day - Skandalspiel auf Steam: Vergewaltigung von Frauen während der Zombie-Apokalypse
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Re: Rape Day - Skandalspiel auf Steam: Vergewaltigung von Frauen während der Zombie-Apokalypse
Erneut Zustimmung. Und erneut die Beobachtung, dass auf diesen Punkt von den Verteidigern der Vergewaltigung als Spielprinzip offenbar nicht gern eingegangen wird.Danilot hat geschrieben: ↑07.03.2019 19:02Nö ist es nicht. Die Motivation des spielbaren Charakters gehört zur Narration und bildet die Legitimation für Gewalt im jeweiligen Werk. Grob aus der Hüfte geschätzt: Wahrscheinlich mehr als 90% alles Games die Gewalt im Gameplay haben bauen eine rechtfertigende Erzählung und Motivation des spielbaren Charakters auf.
Wenn so einie Begründung fehlt oder die bloße Lust an der Gewalt zur Motivation wird, dann gibt es wahrscheinlich eher Kritik an dem Game.
Töten = moralisch legitimierbar (unter bestimmten Umständen), Vergewaltigung = nicht moralisch legitimierbar.
Bevor jetzt jemand einwendet "Ja, aber die moralischen Legitimierungen des Tötens sind in Spielen doch meistens nur halbgare Rechtfertigungen": Bitte Danilots und meine Posts auf Seite 16 lesen, da wurde bereits auf diesen Punkt eingegangen.
Es ist auch nicht "ehrlicher" menschenverachtende Taten einer Identifikationsfigur ohne eine (noch so an den Haaren herbeigezogene) Legitimierung zu inszenieren - die Empörung die in solchen Fällen nachvollziehbarerweise erfolgt, bzw. die Bereitschaft sich auch mit teils hanebüchenen Legitimierungen zufrieden zu geben, bezeugt vielmehr das Bedürfnis von Menschen nach einer moralischen Legitimierung, wenn sie virtuell menschenverachtende Taten begehen. Bei der Vergewaltigung erachte ich eine solche moralische Legitimierung als unmöglich. Wie sollte diese auch aussehen?
All dies ist im Übrigen keineswegs als Heuchelei oder Doppelmoral zu betrachten, sondern einfach als Ausdruck des Bedürfnisses, auch im virtuellen Raum ein Minimum an Zivilisation zu wahren. Ich finde diesen moralischen Anspruch grundsätzlich gut und unendlich sympathischer, als ein unreflektiertes "anything goes, und wer's hinterfragt ist ein Heuchler und möchte am Liebsten die nächste Killerspieldebatte vom Zaun brechen".
Re: Rape Day - Skandalspiel auf Steam: Vergewaltigung von Frauen während der Zombie-Apokalypse
Wie gesagt, die verschiedensten Darstellungen von Gewalt sind mittlerweile gesellschaftlich akzeptiert. Bei Vergewaltigungen ist dies in viel geringerem Maß der Fall. Der Spaß an Gewalt wird eher akzeptiert, die Spaß an Vergewaltigungen nicht.
Abgesehen von Prinzipienreiterei kann ich auch nicht nachvollziehen, warum man die Darstellungen von Vergewaltigungen weiter liberalisieren sollte. Frei nach dem Motto: Wenn mein Nachbar sein Kind anschreiben darf, dann darf ich meinen Hund quälen. Strange Logik
Re: Rape Day - Skandalspiel auf Steam: Vergewaltigung von Frauen während der Zombie-Apokalypse
Keiner verteidigt die "Vergewaltigung als Spielprinzip". Es wird lediglich die Frage gestellt, wieso etwas schlimmeres, wie das Töten als Spielprinzip akzeptiert ist aber jede andere Form der Gewalt geächtet wird obwohl es keinen wissenschaftlichen Beweiß dafür gibt, dass das virtuelle töten dazu führt dass man auch im echten Leben töten würde. Weniger emotional denken.
Töten ist moralisch nur legitim, wenn das eigene Leben unmittelbar davon abhängt, wenn dich z.b. jemand angreift und eine Tötungsabsicht hat oder in extrem Fällen, wo eine unschuldige Person in Gefahr ist. Und selbst da wird genau hingeschaut ob die Tötung gerechtfertigt war.
Und komischerweise ist das bei fast allen Spielen der Fall. Es geht immer ums Töten, weil Gefahr X. Macht das uns zu seelenlosen Mördern oder Rambos?
Schon den Film Verblendung gesehen? Da vergewaltigt das Opfer später ihren ursprünglichen Vergewaltiger. Bitte schön. Wie kommen wir jetzt aus der Sache raus?Sharkie hat geschrieben: ↑07.03.2019 19:18 Es ist auch nicht "ehrlicher" menschenverachtende Taten einer Identifikationsfigur ohne eine (noch so an den Haaren herbeigezogene) Legitimierung zu inszenieren - die Empörung die in solchen Fällen nachvollziehbarerweise erfolgt, bzw. die Bereitschaft sich auch mit teils hanebüchenen Legitimierungen zufrieden zu geben, bezeugt vielmehr das Bedürfnis von Menschen nach einer moralischen Legitimierung, wenn sie virtuell menschenverachtende Taten begehen. Bei der Vergewaltigung erachte ich eine solche moralische Legitimierung als unmöglich. Wie sollte diese auch aussehen?
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Re: Rape Day - Skandalspiel auf Steam: Vergewaltigung von Frauen während der Zombie-Apokalypse
Ich habe ja auch gern eine Begründung dafür, warum ich eine Waffe in der Hand habe und töte auch lieber vermeintlich Böse als Gute. Alles schon richtig, macht das töten aber nun mal trotzdem nicht moralischer, wenn man mir sagt, dass der Gegner halt ein Nazi ist und ich mich eben wehren muss. Es ist halt nichts weiter als Selbstbetrug und ich sehe einfach nicht, wo das grundsätzliche Problem darin liegt, wenn es etwas gibt, das dem Konsumenten keine Rechtfertigung für sein (fiktiv) abartig entmenschlichtes Verhalten bietet. Ein Titel wie der, über den wir hier sprechen, dient ganz offensichtlich einem sehr spezifischen Zweck und sehr spezifischen Nachfrage, ohne Anspruch einer pädagogischen Komponente zu haben. Wohlbemerkt, ohne dass er vom Konsumenten erwartet wird. Nicht anders übrigens als es bspw. bei einem Mortal Kombat der Fall ist, wo die Fatalities ja auch eine Wahlmöglichkeit am Ende darstellen. Für die gibt es keinerlei moralische Rechtfertigung, denn man hat ja schon gewonnen. Es befriedigt einfach nur die niedere Lust an der brutalen Vernichtung (mehr oder weniger) menschlichen Lebens in möglichst grafischer Art und Weise.
Ich kann jedenfalls dieses Pseudoargument der gesellschaftlichen Akzeptanz nicht nachvollziehen, nach denen man die Dinge immer mit zweierlei Maß misst. Ja klar, Bier saufen ist kein Problem, ist ja gesellschaftlich akzeptiert aber Cannabis gehört verboten, weil das ist nicht akzeptiert. Gesellschaftliche Akzeptanz als Grundlage für die Rechtssprechung ist wirklich eine Strange Logik und dürfte wohl so ziemlich DIE Grundlage für menschliches Leid sein. Also das echte Leid, wo echte Menschen Schmerz erfahren, nicht irgendwelche Pixelfiguren, nicht irgendwelche Schauspieler, nicht nur geschriebene Worte, die sich im Kopf zu einer Vorstellung Formen, sondern ganz reale, lebende und atmende Wesen, die aufgrund fehlender Akzeptanz angefeindet, missbraucht, verfolgt und getötet werden und wurden.
Ich kann jedenfalls dieses Pseudoargument der gesellschaftlichen Akzeptanz nicht nachvollziehen, nach denen man die Dinge immer mit zweierlei Maß misst. Ja klar, Bier saufen ist kein Problem, ist ja gesellschaftlich akzeptiert aber Cannabis gehört verboten, weil das ist nicht akzeptiert. Gesellschaftliche Akzeptanz als Grundlage für die Rechtssprechung ist wirklich eine Strange Logik und dürfte wohl so ziemlich DIE Grundlage für menschliches Leid sein. Also das echte Leid, wo echte Menschen Schmerz erfahren, nicht irgendwelche Pixelfiguren, nicht irgendwelche Schauspieler, nicht nur geschriebene Worte, die sich im Kopf zu einer Vorstellung Formen, sondern ganz reale, lebende und atmende Wesen, die aufgrund fehlender Akzeptanz angefeindet, missbraucht, verfolgt und getötet werden und wurden.
Re: Rape Day - Skandalspiel auf Steam: Vergewaltigung von Frauen während der Zombie-Apokalypse
Aufgrund der Argumente hier, die ich teilweise sogar überzeugend finde, würde ich einen ganz anderen Weg vorschlagen:
Nicht Vergewaltigung durchwinken, sondern Gewalt aus Medien verbannen.
Damit wäre jedem geholfen.
Nicht Vergewaltigung durchwinken, sondern Gewalt aus Medien verbannen.
Damit wäre jedem geholfen.
Re: Rape Day - Skandalspiel auf Steam: Vergewaltigung von Frauen während der Zombie-Apokalypse
"Social Points" wären noch viel besser
Re: Rape Day - Skandalspiel auf Steam: Vergewaltigung von Frauen während der Zombie-Apokalypse
Gewalt in Videospielen, bzw. in Medien ist mal genau so geächtet gewesen, wie es aktuell Vergewaltigung sind. Es wird ja so getan, als hätte es nie irgendwelche Kritik an Gewalt in VIdeospielen gegeben. Es gibt die aber nach wie vor, nur halt fast nur noch von der sich dem Ende nähenden Generation. Nur ein paar Jahrzehnte zurück wurden Videospiele mit expliziten Gewaltakten genau so verteufelt, "moralische" Rechtfertigung für den Akt des Tötens hin oder her. Das hat damals niemanden interessiert.
Es sind gerade das Brechen der moralischen Standards, die die Moral entweder festigt, oder halt erweitert. Das beste Beispiel dafür ist die Homosexualität. Nicht ganz so lang her war erstens die Homosexualität an sich schon strafbar, auch hat die breite Masse über Homosexualität genau so gesprochen, wie wir es aktuell über Vergewaltigung machen. Es ist angeblich abstoßend gewesen, widernatürlich und Homosexuellen seien Monster und was weiß ich. Aus der heutigen Sicht scheint das ein extrem veraltetes Weltbild gewesen zu sein, aber das ist gar nicht mal so lange her, dass die breite Masse des Volkes so gesprochen hat.
Wir als Gesellschaft entwickeln uns nur dann weiter, wenn wir die Grenzen des moralisch Vertretbaren immer wieder versuchen zu überwinden. Entweder verschiebt sich unser moralischer Kompass, oder halt nicht. Zum Thema Pädophilie sind wir zumindest als Gesellschaft nun so weit Menschen, die unter Pädophilie leiden, nicht grundlos zu diskriminieren und vorzuverurteilen.
Und wer weiß schon so genau, wie die Zukunft aussehen wird. In Deutschland ist der sexuelle Akt ab 14 Jahren erlaubt. 14 jährige Jugendliche sind mittlerweile besser aufgeklärt als vor wenigen Jahrzehnten erwachsene Menschen. Ich sehe es schon kommen, dass wir bald auch die Zügeln in Bezug zur Sexualität von Minderjährigen weiter lockern werden. Kann passieren, muss nicht, aber kann.
Es sind gerade das Brechen der moralischen Standards, die die Moral entweder festigt, oder halt erweitert. Das beste Beispiel dafür ist die Homosexualität. Nicht ganz so lang her war erstens die Homosexualität an sich schon strafbar, auch hat die breite Masse über Homosexualität genau so gesprochen, wie wir es aktuell über Vergewaltigung machen. Es ist angeblich abstoßend gewesen, widernatürlich und Homosexuellen seien Monster und was weiß ich. Aus der heutigen Sicht scheint das ein extrem veraltetes Weltbild gewesen zu sein, aber das ist gar nicht mal so lange her, dass die breite Masse des Volkes so gesprochen hat.
Wir als Gesellschaft entwickeln uns nur dann weiter, wenn wir die Grenzen des moralisch Vertretbaren immer wieder versuchen zu überwinden. Entweder verschiebt sich unser moralischer Kompass, oder halt nicht. Zum Thema Pädophilie sind wir zumindest als Gesellschaft nun so weit Menschen, die unter Pädophilie leiden, nicht grundlos zu diskriminieren und vorzuverurteilen.
Und wer weiß schon so genau, wie die Zukunft aussehen wird. In Deutschland ist der sexuelle Akt ab 14 Jahren erlaubt. 14 jährige Jugendliche sind mittlerweile besser aufgeklärt als vor wenigen Jahrzehnten erwachsene Menschen. Ich sehe es schon kommen, dass wir bald auch die Zügeln in Bezug zur Sexualität von Minderjährigen weiter lockern werden. Kann passieren, muss nicht, aber kann.
Re: Rape Day - Skandalspiel auf Steam: Vergewaltigung von Frauen während der Zombie-Apokalypse
Ich behaupte nicht, dass man gesellschaftliche Konventionen nicht kritisch hinterfragen sollte. Wenn so eine Konvention dazu führt, dass eine Grausamkeit eher geächtet ist als eine Andere, dann kann aber die humane Lösung für dieses Problem nicht darin besten jedwede Grausamkeit zu akzeptieren.SethSteiner hat geschrieben: ↑07.03.2019 19:49 (...)Ich kann jedenfalls dieses Pseudoargument der gesellschaftlichen Akzeptanz nicht nachvollziehen, nach denen man die Dinge immer mit zweierlei Maß misst. Ja klar, Bier saufen ist kein Problem, ist ja gesellschaftlich akzeptiert aber Cannabis gehört verboten, weil das ist nicht akzeptiert. Gesellschaftliche Akzeptanz als Grundlage für die Rechtssprechung ist wirklich eine Strange Logik und dürfte wohl so ziemlich DIE Grundlage für menschliches Leid sein. Also das echte Leid, wo echte Menschen Schmerz erfahren, nicht irgendwelche Pixelfiguren, nicht irgendwelche Schauspieler, nicht nur geschriebene Worte, die sich im Kopf zu einer Vorstellung Formen, sondern ganz reale, lebende und atmende Wesen, die aufgrund fehlender Akzeptanz angefeindet, missbraucht, verfolgt und getötet werden und wurden.
Es ist nunmal ein Fakt, dass viele Menschen Gewaltdarstellungen faszinierend finden und Vergewaltigungsdarstellungen eher abstoßend.
Übrigens: Der Ausgangspunkt jeder Rechtsprechung sind gesellschaftliche Moralvorstellungen und Konventionen, u.a. deswegen haben wir neue Gesetze im Sexualstrafrecht (wie sinnvoll man das im Einzelnen auch finden mag).
Und zur Hemmschwellensenkung von Medieninhalten:
Geht es nur um die realen Konsequenzen? Geht es nur um geringere Hemmschwellen für praktische Gewalt?
Nein es geht auch daraum, dass bestimmte Ideen verpönt sind: Das z.B. Vergewaltigungen, Kindesmissbrauch und das Foltern von Kindern, Senioren, Tieren ein akzeptables Verhalten sein kann. Dies kann thematisiert werden, muss aber eindeutig als negativ dargestellt werden. Wo ist also das Problem, dass dem Thema Gewalt mehr Freiheiten gewehrt wird?
Re: Rape Day - Skandalspiel auf Steam: Vergewaltigung von Frauen während der Zombie-Apokalypse
Wenn das eine Anspielung auf die chinesische Überwachungspraxis sein soll, verstehe ich den Zusammenhang nicht ganz. Wenn du jedwede Form von Gewalt aus den Medien entfernst (also Töten, Vergewaltigen etc.), wo genau überwachst und klassifizierst du dann deine Bürger?
Re: Rape Day - Skandalspiel auf Steam: Vergewaltigung von Frauen während der Zombie-Apokalypse
Übrigens: Gewalt in Videospielen wurde früher verteufelt, weil Videospiele ein neues Medium waren, der älteren Generation fremd und die Interaktivität befremdlich wirkte. Die Darstellung von Gewalt in Filmen (Kriegsfilme, Horror, Western etc.) und Büchern war aber vor Videospielen schon lange da und auch damals wurde diese viel freier präsentiert ("gute Gewalt") als die Darstellung von Vergewaltigungen. Beide Phänomene werden seit quasi ewig unterschiedlich behandelt.
Re: Rape Day - Skandalspiel auf Steam: Vergewaltigung von Frauen während der Zombie-Apokalypse
Stimmt doch gar nicht. Vorallem Deutschland hat eine lange Geschichte an Zensuren und Beschlagnahmungen von Filmen auf Grund der hohen Gewaltdarstellung. MITTLERWEILE ist man in diesem Bereich weiter, aber auch das ist ein Wandel gewesen. Gewaltfilme haben damals genau so Proteste ausgelöst, wie es mal Ballerspiele gemacht haben und wie es aktuell ein Spiel über Vergewaltigung macht.Danilot hat geschrieben: ↑07.03.2019 20:37 Übrigens: Gewalt i Videospielen wurde früher verteufelt, weil Videospiele ein neues Medium waren, der älteren Generation fremd und die Interaktivität befremdlich wirkte. Die Darstellung von Gewalt in Filmen (Kriegsfilme, Horror, Western etc.) und Büchern war aber vor Videospielen schon lange da und auch damals wurde diese viel freier präsentiert ("gute Gewalt") als die Darstellung von Vergewaltigungen. Beide Phänomene werden seit quasi ewig unterschiedlich behandelt.
Die beiden "Phänomene" werden nicht wirklich unterschiedlich behandelt, sie sind nur an unterschiedlichen Punkten in der Gesellschaft, was in erster Linie am unterschiedlichen Alter der beiden Medien liegt.
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Re: Rape Day - Skandalspiel auf Steam: Vergewaltigung von Frauen während der Zombie-Apokalypse
Es geht doch überhaupt nicht um die Akzeptanz realer Grausamkeiten, sondern um die Akzeptanz dass verschiedene Menschen, verschiedene Interessen haben und dazu zählt eben auch Sadismus und Masochismus dazu. Dass die Gesetzgebung sich so sehr auf Moralvorstellungen bezieht ist genau der Grund, warum wir seit Jahrzehnten damit beschäftigt sind die Gesetzgebung genau davon zu bereinigen. Hätte man hier von Anfang an seine Moral hintenangestellt, hätte man nicht darum kämpfen müssen Frauen als gleichberechtigte und gleichwertige Menschen mit denselben Rechten und Pflichten anerkennen zu müssen, man hätte ein Recht auf gewaltfreie Erziehung nicht erst seit dem 21. Jahrhundert und die Vergewaltigung in einer Beziehung wäre schon immer eine gewesen und nicht nur eine relativierende Nötigung. Bei der Gesetzgebung muss es um realen Schaden gehen, Erkennung, Verhütung, Reduktion und Regelung, auf Basis der Verhältnismäßigkeit und nicht darum ob eine Person, eine Partei oder ein Teil der Gesellschaft selbst ein Interesse nicht teilt, irgendetwas eklig findet oder ähnliches.Danilot hat geschrieben: ↑07.03.2019 20:21Ich behaupte nicht, dass man gesellschaftliche Konventionen nicht kritisch hinterfragen sollte. Wenn so eine Konvention dazu führt, dass eine Grausamkeit eher geächtet ist als eine Andere, dann kann aber die humane Lösung für dieses Problem nicht darin besten jedwede Grausamkeit zu akzeptieren.SethSteiner hat geschrieben: ↑07.03.2019 19:49 (...)Ich kann jedenfalls dieses Pseudoargument der gesellschaftlichen Akzeptanz nicht nachvollziehen, nach denen man die Dinge immer mit zweierlei Maß misst. Ja klar, Bier saufen ist kein Problem, ist ja gesellschaftlich akzeptiert aber Cannabis gehört verboten, weil das ist nicht akzeptiert. Gesellschaftliche Akzeptanz als Grundlage für die Rechtssprechung ist wirklich eine Strange Logik und dürfte wohl so ziemlich DIE Grundlage für menschliches Leid sein. Also das echte Leid, wo echte Menschen Schmerz erfahren, nicht irgendwelche Pixelfiguren, nicht irgendwelche Schauspieler, nicht nur geschriebene Worte, die sich im Kopf zu einer Vorstellung Formen, sondern ganz reale, lebende und atmende Wesen, die aufgrund fehlender Akzeptanz angefeindet, missbraucht, verfolgt und getötet werden und wurden.
Es ist nunmal ein Fakt, dass viele Menschen Gewaltdarstellungen faszinierend finden und Vergewaltigungsdarstellungen eher abstoßend.
Übrigens: Der Ausgangspunkt jeder Rechtsprechung sind gesellschaftliche Moralvorstellungen und Konventionen, u.a. deswegen haben wir neue Gesetze im Sexualstrafrecht (wie sinnvoll man das im Einzelnen auch finden mag).
Und zur Hemmschwellensenkung von Medieninhalten:
Geht es nur um die realen Konsequenzen? Geht es nur um geringere Hemmschwellen für praktische Gewalt?
Nein es geht auch daraum, dass bestimmte Ideen verpönt sind: Das z.B. Vergewaltigungen, Kindesmissbrauch und das Foltern von Kindern, Senioren, Tieren ein akzeptables Verhalten sein kann. Dies kann thematisiert werden, muss aber eindeutig als negativ dargestellt werden. Wo ist also das Problem, dass dem Thema Gewalt mehr Freiheiten gewehrt wird?
Es gibt keinen Grund davon auszugehen, dass irgendeine Idee weniger verpönt wäre, nur weil es kein Gesetz gäbe, dass es verbietet. Diese Fantasien, egal ob Gewalt oder Sex, gibt es schon seit Jahr und Tag, Leute die Geschichten erzählen um diese Fantasien zu befriedigen ebenso, Pornographie, Gewaltfilme, Spiele, alles haben wir schon ewig und es gibt keinerlei Anzeichen, dass die realen Fälle von Vergewaltigung, Kindesmissbrauch, Folter von Kindern, Senioren oder Tieren auch nur einen Mü akzeptierter wäre. Wenn überhaupt ist die Akzeptanz dieser ganz realen Taten heute umgekehrt weniger ausgeprägt. Wie gesagt, so Dinge wie Vergewaltigung in der Ehe oder das Recht auf gewaltfreie Erziehung sind noch so ziemlich brandneu. Die verpönten Ideen für ganz reales Leid, scheinen also dort einen Nährboden zu haben, wo man seine Interesse eben nicht frei ausleben kann, wo man sich moralisch und einwandfrei gibt und Tabus vorherrschen.
Re: Rape Day - Skandalspiel auf Steam: Vergewaltigung von Frauen während der Zombie-Apokalypse
Indem du alles aus den Medien entfernst, was damit zu tun haben könnte? Sowas muss erst auch mal umgesetzt und überwacht werden.Usul hat geschrieben: ↑07.03.2019 20:33Wenn das eine Anspielung auf die chinesische Überwachungspraxis sein soll, verstehe ich den Zusammenhang nicht ganz. Wenn du jedwede Form von Gewalt aus den Medien entfernst (also Töten, Vergewaltigen etc.), wo genau überwachst und klassifizierst du dann deine Bürger?
- SethSteiner
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Re: Rape Day - Skandalspiel auf Steam: Vergewaltigung von Frauen während der Zombie-Apokalypse
Na dafür haben wir doch den #UploadfilterSindri hat geschrieben: ↑07.03.2019 20:47Indem du alles aus den Medien entfernst, was damit zu tun haben könnte? Sowas muss erst auch mal umgesetzt und überwacht werden.Usul hat geschrieben: ↑07.03.2019 20:33Wenn das eine Anspielung auf die chinesische Überwachungspraxis sein soll, verstehe ich den Zusammenhang nicht ganz. Wenn du jedwede Form von Gewalt aus den Medien entfernst (also Töten, Vergewaltigen etc.), wo genau überwachst und klassifizierst du dann deine Bürger?