ronny_83 hat geschrieben: ↑20.03.2019 17:34
DEMDEM hat geschrieben: ↑20.03.2019 17:14
Wie bitte? Genau das Gegenteil ist doch das Problem. Das die Regierung den Netzausbau nicht einfach der privaten Wirtschaft übergeben, sondern stattdessen versucht hat zu kontrollieren, mit der Absicht abzukassieren.
Ich seh das Problem nur darin, das nicht genug Druck seitens der Behörden ausgeübt und der Wettbewerb nicht genug gefördert wurde, damit der Ausbau konsequenter durchgeführt wird. Solche Infrastrukturen komplett in private Hand zu geben halte ich für einen Fehler. Damit wäre die Bevölkerung bei einer Infrastruktur des öffentlichen Bedarfs komplett abhängig von privater Hand. Der Staat hätte keinerlei Druckmittel, um Preise und Konditionen zu regulieren.
Ich hatte bezüglich des Funk-Ausbaus einen Link gepostet. Hattest du dir den mal angesehen?
Das Problem ist nicht ein "Druckmittel" zu haben, um Preise und Konditionen zu regulieren, wenn durch die Gestaltung des Ausbaus erst die hohen Preise und schlechten Konditionen zu Stande kommen. Nochmal: die Bundesregierung ist die Ursache des Problems, nicht die private Marktwirtschaft.
Und bezüglich des Netzausbaus: die Bundesregierung selbst hat den Netzausbau verschleppt, weil sie ihre eigenen Anteile an der Telekom für den Netzausbau nicht verkaufen wollte (die Bundesregierung ist mit knapp 32% größter Anteilhaber der Telekom), sondern lieber die Erlöse aus der Versteigerung des 5G-Netzes dafür nutzen möchte. Und hier beißt sich der Hund in den Schwanz. Der Funkausbau wird also absichtlich teuer für die private Marktwirtschaft gestaltet, was widerum Kosten für den Konsumenten bedeutet, um mit deren Erlöse den Netzausbau voranzutreiben.
Also auch in diesem Falle muss man sich die Bundesregierung selbst zur Brust nehmen. Auch ist es nicht sonderlich hilfreich, wenn die Telekom als ehemaliges Staatskonzern eine alleinige Marktführung im deutschen Netz hat. Das artet nämlich dann dazu aus, dass die "private Marktwirtschaft" zu verteuerten Konditionen bei der Telekom die Netzzusammenschaltungspunkte nutzen muss (gut doppelt so hohen Preisen). Nun wird vielleicht wer argumentieren, dass die private Marktwirtschaft dann halt ihr eigenes Netz ausbauen muss. Bringt halt wenig, wenn das Netz schon der Telekom gehört.
Wenn man also eine wirklich freie Marktwirtschaft haben möchte, müsste man die Telekom komplett auflösen, oder zumindest deren Netzzusammenschaltungspunkte komplett und gleichmäßig neu verteilen. So lange das aber nicht passiert, kann man auch der "Privaten Marktwirtschaft" keinen Hehl draus machen, dass sie zu hohe Preise für vergleichweise niedrige Leistungen verlangt. Die Preise ergeben sich unter anderem aus den Kosten. Wollen wir geringere Preise, müssen wir vorallem die Kosten für die private Marktwirtschaft senken. Und hier ist es die Bundesregierung, die sich querr stellt. Denn die geringere Kosten für die private Marktwirtschaft resoltiert automatisch in geringere Einnahmen für die Bundesregierung. Merken wir was?