Anthem: Harsche Arbeitsbedingungen, Ängste, fehlende Magie, vergiftete Atmosphäre und kopflose Führung
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Anthem: Harsche Arbeitsbedingungen, Ängste, fehlende Magie, vergiftete Atmosphäre und kopflose Führung
Der für gewöhnlich gut vernetzte Jason Schreier von Kotaku hat einen überaus ausführlichen Hintergrundbericht über die problematische Entwicklung von Anthem sowie die Arbeitsbedingungen bei BioWare veröffentlicht. Der Bericht sorgte für Furore und zog kurze Zeit später ein Statement der Entwickler und noch viele weitere Reaktionen nach sich. Schreier will mit 19 Mitarbeitern von BioWare gesprochen...
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Re: Anthem: Harsche Arbeitsbedingungen, Ängste, fehlende Magie, vergiftete Atmosphäre und kopflose Führung
ich weiß noch, wie ich früher immer Spieleentwickler werden wollte... heute die absolute Arbeitshölle
man soll sein Hobby nie zum Beruf machen
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Re: Anthem: Harsche Arbeitsbedingungen, Ängste, fehlende Magie, vergiftete Atmosphäre und kopflose Führung
Miese Bedingungen kann man in jedem Job haben.
Die Frage wäre, ob das die Regel z.B. auch bei erfolgreichen Projekten ist.
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Re: Anthem: Harsche Arbeitsbedingungen, Ängste, fehlende Magie, vergiftete Atmosphäre und kopflose Führung
Erfolgreiche Produkte können unter ganz miesen Bedingungen entstehen, sich millionenfach verkaufen und bei der Geschäftsführung den Eindruck hinterlassen alles richtig gemacht zu haben.
Das Problem entsteht erst mit der Zeit. Erfahrene Mitarbeiter steigen aus, Wissen verlässt das Unternehmen. Neue Mitarbeiter werden nur ungenügend eingearbeitet, Zeit und Kosten der Umsetzung steigen oder es werden qualitative Abstriche gemacht. Der Druck wird erhöht, das Klima wird immer schlechter. Neue Mitarbeiter verlassen immer schneller die Firma, die personelle Fluktuation ist hoch und irgendwann hast Du den Point of No Return erreicht und die Firma ist nicht mehr in der Lage attraktive Produkte auf dem Niveau der Vorgänger zu veröffentlichen, geschweige denn genug kompetente Mitarbeiter einzustellen, weil der Ruf der Firma im Keller ist und eingekaufte Kompetenz immer teurer bezahlt werden muss, damit man überhaupt noch etwas umgesetzt bekommt.
Ich wäre nicht überrascht, wenn EA in zwei Jahren, nach einem eher mittelmäßigen Dragon Age 4, den Bioware-Stecker zieht und ein neues Studio kauft oder frisch aufbaut.
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- Todesglubsch
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Re: Anthem: Harsche Arbeitsbedingungen, Ängste, fehlende Magie, vergiftete Atmosphäre und kopflose Führung
Außer du landest mit irgendeiner Ein-Mann-Produktion einen riesigen Hit, verkaufst diese an einen noch größeren Konzern und lebst den Rest deines Lebens in einer Villa.
Ich denke es ist nichts verkehrt daran Spieleentwickler werden zu wollen. Aber gerade als Codeschreiber bist du IMO ganz unten in der Hackordnung, obwohl du zu den wichtigsten Assets gehörst.
- SethSteiner
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Re: Anthem: Harsche Arbeitsbedingungen, Ängste, fehlende Magie, vergiftete Atmosphäre und kopflose Führung
Das war früher auch schon Arbeitshölle, nur gibts heute halt ein bisschen mehr investigativen Journalismus als damals, etwas mehr Sensibilität aber schon da gab es Crunches. Da gab es dann auch gern mal sowas was du bei Bandersnatch siehst in den 80ern, 90ern "ich erwarte, dass in 6 Monaten ein fertiges Spiel steht", 2 Jahre Entwicklungszeit? 6 Jahre Entwicklungszeit? Ha ha ha ha, davon konnte man nur träumen (was natürlich nicht heißt, dass es nicht Ausnahmen gab). Oder denk an die Zeit der wirklich vielen Systeme, mit Portierungen auf ein Dutzend oder mehr Plattformen. Es gab natürlich auch immer bessere Firmen, bessere Projekte, die angenehm(er) waren aber diese üblen Arbeitshöllen sind leider schon sehr lange Bestandteil der Branche.
Re: Anthem: Harsche Arbeitsbedingungen, Ängste, fehlende Magie, vergiftete Atmosphäre und kopflose Führung
War bei mir auch so. Ich hab sogar etwas studiert, womit ich dort Fuß fassen könnte, aber dann es doch lieber nicht gemacht...
Na das zweifle ich aber ganz stark an.... Ich würde meine Zeit nicht verschwenden wollen.
Ansonsten sollte man EA und Bioware nicht so viel vorwerfen. Sutherland hat gut erkannt, dass diese Flugbewegung sich gut verkäuft. Ich glaube, dass die Flugbewegung, die Mechs und der kooperative Multiplayer die Haupt-Kaufargumente der Spieler waren.
Die Spieler bekommen das, was sie unterstützen. Wenn sie solche Produkte supporten, bekommen sie noch mehr solche Produkte. Immer wird auf EA herum gehackt. Ich denke in Wirklichkeit sind sie selber verwundert, warum sich "Games as a Service", "Lootboxen", "jährliche Vollpreis-Updates" und "Ultimate Team" sich so gut verkaufen und werden bei ihren Produkten immer wieder bestätigt, dass auf Einnahmen-ausgerichtete Spiele mehr Anklang bei den Spieler findet, als Leidenschaft und künstlerische Visionen
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Re: Anthem: Harsche Arbeitsbedingungen, Ängste, fehlende Magie, vergiftete Atmosphäre und kopflose Führung
Na ja wenn ich mir so Teams wie das von Factorio anschaue, das wirkt nach außen wie ein gesundes Arbeitsumfeld. Aber die sind natürlich nicht mit einem großen Studio zu vergleichen wo ein Publisher im Nacken sitzt.
Und egal in welcher Branche wo die Chef Etage stink, haben die Mitarbeiter nichts zu lachen.
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Re: Anthem: Harsche Arbeitsbedingungen, Ängste, fehlende Magie, vergiftete Atmosphäre und kopflose Führung
Ich weiß genau wie Du das meinst, und ich stimme dir in der aktuellen gesellschaftlichen Situation zu. Allerdings finde ich auch, das man diese Umgestaltung vom Hobby zum Beruf nicht unbedingt so machen muss, wie das leider im AAA-Bereich passiert ist. Man muss nicht zur kapitalistischen Produktschleuder werden und nur noch seelenlose Kopien auf dem Markt schmeißen, und auch nicht unter Bedingungen die man seinem schlimmsten Feind nicht wünschen würde.
Natürlich hat man so weniger Gewinn, aber dafür ein gutes Leben. Man muss sich einfach entscheiden was einem wichtiger ist: Ein gutes Leben mit wenig Geld und Zeug, oder ein schlechtes Leben, aber dafür die Kohle sich vieles und schlechtes Zeug zu kaufen.
Die wirklich guten Dinge kosten kein Geld.
Wenn man bis zum Hals in der Scheiße steckt, sollte man nicht den Kopf hängen lassen.
Re: Anthem: Harsche Arbeitsbedingungen, Ängste, fehlende Magie, vergiftete Atmosphäre und kopflose Führung
Ist das deswegen die Regel?
Ubisoft z.B: hat sehr gute Mitarbeiterbewertungen. (wenn man diesen glauben will)
Ist das in anderen Branchen anders?Das Problem entsteht erst mit der Zeit. Erfahrene Mitarbeiter steigen aus, Wissen verlässt das Unternehmen. Neue Mitarbeiter werden nur ungenügend eingearbeitet, Zeit und Kosten der Umsetzung steigen oder es werden qualitative Abstriche gemacht. Der Druck wird erhöht ...
Re: Anthem: Harsche Arbeitsbedingungen, Ängste, fehlende Magie, vergiftete Atmosphäre und kopflose Führung
Ich finde die "Bioware Magic" etwas lustig. Es ist keine Bioware magic, es ist die magic, die daraus entsteht, dass die einzelnen Entwickler ihr Herzblut in ein Projekt stecken, damit es gut wird. Als erstes sollte die Leute, die von Bioware Magic sprechen sich mal in anderen Studios umschauen und andere Entwickler fragen. Sehr viele würden ein ähnliche Geschichte über magic erzählen, aber ein paar würden auch anmerken, dass das weder der richtige Weg noch eine Lösung ist. Ja "magic" macht Dinge möglich, allerdings sollte man es erst gar nicht so weit kommen lassen, dass magic den Tag rettet. Die magic sollte so fokusiert werden damit es dazu beiträgt etwas ganz besonderes zu machen, anstatt etwas überhaupt zu machen.
Dem würde ich nicht zustimmen. Nur weil du recht negative Artikel und News zu Spielentwicklung ließt, heißt es noch lange nicht, dass das überall der Fall ist. Selbst wenn du selbst ein Entwickler bist und schlechte Erfahrung gemacht hast, heißt es nicht, dass es "absolut" ist. Wie auch in anderen Bereichen gibt es Licht und Schatten. Spielentwicklung ist mega geil und ich würde es für nichts wieder hergeben wollen. Für mich in meiner Position ist es ganz sicher keine Arbeitshölle, weil ich durchaus von sehr vielen fähigen Leuten umgeben bin, die bereit sind aus Fehlern zu elrnen und sich weiterzuentwickeln. Meine Bezahlung ist fair und ich crunche nicht. Ich finde sogar, dass deine Aussage ungerechterweise ein überspitzes falsches Bild von Spielentwicklung zeichnet und somit eine Respektlosigkeit gegenüber den Leistungen der Leuten zeigt, die zu einer Verbesserung beigetragen haben und sich entwickeln. Bitte versuche deinen Horizont etwas zu erweitern.
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Re: Anthem: Harsche Arbeitsbedingungen, Ängste, fehlende Magie, vergiftete Atmosphäre und kopflose Führung
Das ist ein gutes Beispiel. So weit ich weiß ist der arme Kerl überaus unglücklich. (Kein Sarkasmus, ernst gemeint.) Das passiert gar nicht so selten, wenn jemand den vermeintlichen "Jack Pot" geknackt hat.Todesglubsch hat geschrieben: ↑05.04.2019 13:01 Außer du landest mit irgendeiner Ein-Mann-Produktion einen riesigen Hit, verkaufst diese an einen noch größeren Konzern und lebst den Rest deines Lebens in einer Villa.
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Re: Anthem: Harsche Arbeitsbedingungen, Ängste, fehlende Magie, vergiftete Atmosphäre und kopflose Führung
Nope. The lowest of the low and downtrodden ist die QA. Die QA wird von allen Abteilungen gehasst, weil sie gnadenlos Fehler aufdeckt. Sie wird von den Spielern gehasst, weil die QA angeblich mal wieder scheisse war, in Wirklichkeit sich Game Design und Programmierung und Producer weigern bestimmte Fehler zu beheben. Und die QA wird mit Abstand am schlechtesten bezahlt.Todesglubsch hat geschrieben: ↑05.04.2019 13:01 Aber gerade als Codeschreiber bist du IMO ganz unten in der Hackordnung, obwohl du zu den wichtigsten Assets gehörst.
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Re: Anthem: Harsche Arbeitsbedingungen, Ängste, fehlende Magie, vergiftete Atmosphäre und kopflose Führung
ich wollte meine Aussage nicht verallgemeinern
bloß als kleiner Junge sieht man miese Zustände in Firmen nicht so wie wenn man fest im Arbeitsleben steht
ich bin froh, dass ich mehr als genug Freizeit habe um sie mit Videospielen zu füllen und wenn ich mich an der Arbeit für Videospiele derart versklaven lassen müsste, könnte ich daran kaum Freude empfinden
aber ja, es ist nicht überall so
bloß als kleiner Junge sieht man miese Zustände in Firmen nicht so wie wenn man fest im Arbeitsleben steht
ich bin froh, dass ich mehr als genug Freizeit habe um sie mit Videospielen zu füllen und wenn ich mich an der Arbeit für Videospiele derart versklaven lassen müsste, könnte ich daran kaum Freude empfinden
aber ja, es ist nicht überall so
Re: Anthem: Harsche Arbeitsbedingungen, Ängste, fehlende Magie, vergiftete Atmosphäre und kopflose Führung
Die Regel im Sinne von: Es kommt oft genug vor, dass es nicht ungewöhnlich ist, wenn es vorkommt.
Das kann durchaus so sein. EA war in der Entwicklerszene sehr, sehr lange gut angesehen, weil man pünktlich gezahlt und nicht bei Boni beschissen hat.Ubisoft z.B: hat sehr gute Mitarbeiterbewertungen. (wenn man diesen glauben will)
Nein. Das kann man branchenübergreifend anwenden.Ist das in anderen Branchen anders?Das Problem entsteht erst mit der Zeit. Erfahrene Mitarbeiter steigen aus, Wissen verlässt das Unternehmen. Neue Mitarbeiter werden nur ungenügend eingearbeitet, Zeit und Kosten der Umsetzung steigen oder es werden qualitative Abstriche gemacht. Der Druck wird erhöht ...
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