Riot Games - Nach Sexismus-Beschwerden: Über 150 Mitarbeiter legen die Arbeit nieder

[JackyRocks]

Laut Kritikern zwängen solche Klauseln Mitarbeiter dazu, ihre Beschwerden einem internen, privaten Schlichtungssystem ohne Jury oder Richter vorzulegen, statt nach Konflikten erfolgreich ein Gerichtsverfahren anzustrengen zu können.

"Laut Kritikern"? "Zwingen"? Wie wäre es mit "Laut dem Vertrag, auf den sich beide Seiten geeinigt haben, wird so verfahren - wie abgesprochen, niedergeschrieben und unterzeichnet."?

Sorry, aber erst unterschreiben weil man unter allen Umständen bei Riot/Gamingbranche einsteigen will, und sich im Nachhinein beschweren das es einem nicht gefällt. Das zeigt einmal mehr, das die Mehrzahl der Mitarbeiter junge Menschen sein werden, die noch nicht auf die Nase gefallen sind. Da hilft nur eins: Kündigen und sich eine bessere Stelle suchen. Oder weitermachen und durchgehend heulen.

Das soll übrigens keine Verteidigung von Riot sein. Jede Firma die Verträge mit solchen Klauseln verfasst ist kein guter Arbeitgeber. Echt unfassbar das sowas in den USA überhaupt durchgeht. Aber was will man machen. Da gehören zwei dazu: Einer, der so eine Scheiße anbietet, und dann diejenigen, die auch noch unterschreiben.

Das lässt sich immer so leicht sagen. Du triffst den Nagel auf den Kopf mit deiner Aussage: "Echt unfassbar das sowas in den USA überhaupt durchgeht." Wo genau sollen die Programmierer denn, deiner Meinung nach, arbeiten, wenn jedes große Unternehmen diese Klauseln in ihren Arbeitsverträgen hat? Die sind genau dafür konzipiert wurden um dich vor einem Shitstorm zu schützen indem sie sowohl eine Klage als auch jede öffentliche Äußerung über solche Vorwürfe unterbinden. Du kannst dich gerne mal informieren wo diese Klauseln überall zur normalen Praxis gehören: Google, Yahoo, Facebook, Uber, Apple, Amazon, EA, 2k usw. usf. es gibt so gut wie ein kein Unternehmen mehr, dass nicht auf diese Klauseln und private Schlichter setzt und dir somit vertraglich den Gang vor ein Gericht oder zur Polizei verwehrt oder deine Vorwürfe öffentlich zu machen.

Das heißt, effektiv, dass deine Forderung nach Kündigung zur Arbeitslosigkeit für diese Menschen führen würde, da so gut wie kein in den USA ansässiges Unternehmen in der Branche auf solche Klauseln verzichtet. Ich will nicht den Spruch von "Wenn man keine Ahnung hat..." rausholen, aber informier mich dich doch das nächste Mal bitte über eine solche Praxis besser und auch über deren Verbreitung in den USA bevor du solche Aussagen tätigst. Übrigens haben die USA auch ein vollkommen anderes Arbeitsrecht als die BRD, nämlich so genanntes at will employment, also keine unbefristeten Arbeitsverträge oder sogar irgendwelche Vorschriften wann ich eine Person kündigen kann und wieviele Abmahnungen sie braucht usw. At Will bedeutet nach dem Willen des Arbeitgebers, wenn dessen Wille mich zu beschäftigen endet, kann er mich entlassen. So einfach ist das.

[Freya Nakamichi-47]

Sind in der Spielebranche soviele "Notgeile" und Alleinstehende unterwegs die ihre Hormone nicht unter Kontrolle haben?

Mich wundert das auch immer wieder. Die IT-Branche, und da ganz besonders die Entwicklung und die Administration, ist eben nach wie vor sehr männlich geprägt. Die Frauenquote, die mein derzeitiger Kunde so vorweisen kann, würde einer Alice Schwarzer die Tränen in die Augen treiben. Immerhin haben wir zwei Entwicklerinnen -- das habe ich auch schon ganz anders gesehen. 100 % männliche Devs sind nach wie vor keine Seltenheit.

Nunja, ich bin, so hoffe ich immerhin, ein Gentleman und kein Paar Eier auf zwei Beinen. Bei uns nehmen die Männer Elternzeit, und die Kolleginnen werden mit ausgesuchter Höflichkeit behandelt. Ich bin ja nun schon eine Weile in der deutschen IT-Branche unterwegs und habe bisher, zum Glück, keinen einzigen Fall von sexueller Belästigung miterlebt. Daß in manchen Firmen, wo überwiegend junge Männer auch in der Firmenleitung stecken, die Mäuse auf dem Tisch tanzen, will ich aber gerne glauben. Das Silicon Valley ist für Frauen inzwischen wohl komplett toxisch. Don't be evil, harhar, guter Witz.

[Sunderland]

Man sollte einfach keine Frauen mehr einstellen. Die zicken oft nur rum, bringen nur Ärger, Intrigen und Dramen. Komplett Nutzlos, Frauen haben in solchen Jobs nichts verloren.

Nutzer verwarnt und temporär gesperrt.
IEP

[Melesigenes85]

Man sollte einfach keine Frauen mehr einstellen. Die zicken oft nur rum, bringen nur Ärger, Intrigen und Dramen. Komplett Nutzlos, Frauen haben in solchen Jobs nichts verloren.

Was ist mit deiner Mutter? Deinen Schwestern oder Tanten, sofern du welche hast?
Würdest du diese Aussage auch über die Frauen in deiner Familie treffen?

[Kajetan]

Daß in manchen Firmen, wo überwiegend junge Männer auch in der Firmenleitung stecken, die Mäuse auf dem Tisch tanzen, will ich aber gerne glauben.

Dem ist in der Regel auch so. Und zwar interessanterweise in direkter Relation zur jeweiligen Kompetenz der Geschäftsführung, der oberen Managementebene. Je mehr Blender hier das Sagen haben, umso mehr müssen sie ihre fehlende Kompetenz in Sachen Unternehmens- und Abteilungsführung durch entsprechendes Machismo-Verhalten kompensieren. Und zwar bei Heten, wie bei Schwulen. Sexuelle Belästigung trifft alle, nur trauen sich Männer bis heute nicht ihre jeweiligen Erfahrungen öffentlich zu machen, obwohl auch sie, ohne Abstriche, ohne Wenn und Aber, bei #Metoo mitmachen könnten.

[Freya Nakamichi-47]

Man sollte einfach keine Frauen mehr einstellen. Die zicken oft nur rum, bringen nur Ärger, Intrigen und Dramen. Komplett Nutzlos, Frauen haben in solchen Jobs nichts verloren.

Genau! Frauen sollten einfach gar nicht zur Schule oder zur Arbeit gehen. Es ist schon Skandal genug, daß die überhaupt ein Girokonto eröffnen und wählen dürfen. Frauen sollten sich um Kinder und Küche kümmern, da haben sie genug zu tun.

Mann, Mann, Mann ...

[Hühnermensch]

Sexuelle Belästigung trifft alle, nur trauen sich Männer bis heute nicht ihre jeweiligen Erfahrungen öffentlich zu machen, obwohl auch sie, ohne Abstriche, ohne Wenn und Aber, bei #Metoo mitmachen könnten.

Eben dieser Umstand wurde in der breiten Diskussion rund um die die #MeToo-Debatte ja nie wirklich thematisiert. Es passt nicht ins kollektive Weltbild, dass auch Männer sexuell belästigt oder gar ausgenutzt werden können - was ja in sich schon sexuelle Diskriminierung ist. Stattdessen wird man klammheimlich als Loser gebrandmarkt.

"Was, der Typ wurde von der älteren Teamleiterin über Monate mit sexuellen Anspielungen überhäuft? Nice Bro, die Milf will dich, go get her!"

"Was, die Kollegin wurde vom älteren Teamleiter über Monate mit sexuellen Anspielungen überhäuft? Was für ein Creep, bitte sofort entlassen und Eier abschneiden!"

Bevor mir was unterstellt wird: Beides ist nicht okay. Aber diesen Gedankengang hat ein nicht unerheblich kleiner Teil der Bevölkerung. Mit Sicherheit auch bei Riot Games.

[CroGerA]

Verträge die dem 08/15 Verbraucher vorgelegt werden haben den gesetzlichen Bestimmungen zu entsprechen. Es ist nicht zu erwarten, dass sich der Arbeitnehmer mit dem Arbeitsrecht auskennt es sei denn, der AN ist ein Jurist.

Deswegen hatte ich selbst bereits Arbeitsverträge unterschrieben bei denen ich mir sicher war, dass einige Klauseln nicht durchgehen. Sowas kann man als AN äußerst gut in der Hinterhand halten. Sollte es sich hässlich entwickeln kann man damit einem AG noch ordentlich Probleme machen. Ich hatte nach dem Ende einer dreijährigen eher unglücklichen AN-AG Beziehung meinen AG verklagt - eben wegen der Klauseln die im Arbeitsvertrag standen und durchgedrückt wurden. Es ist schon paar Jahre her aber in dem in Juristendeutsch verfassten Klausel ging es eigentlich darum, dass ich angeblich einen All-In Vertrag habe aber ohne der entsprechenden Bezahlung. Jedenfalls, als die Geschichte zu Ende war ging ich zur AN-Vertretung, AG verklagt und jede Überstunde bezahlt bekommen, inkl. Zuschläge. Und trotzdem war ich einer der wenigsten ehemaligen MA die damit bis vor Gericht gezogen sind, die meisten haben Angst zu verlieren + des Aufwandes wegen.

Genau deswegen finde ich es auch absolut sinnvoll gegen solche Vereinbarungen zu protestieren, weil wenn die das bei paar tausend Mitarbeitern durchdrücken (vor allem wenn es angeblich gesetzlich auch noch gedeckt ist!?) wird es für Riot immer einfacher solche Sachen einzubauen.

AN haben Rechte - diese nehmen sie leider zu selten wahr.

Und, bitte, wie kann ich den User Sunderland blockieren/ignorieren? Ist ja nicht auszuhalten.

Edit 1: Ignore-Funktion soeben selbst gefunden!
Edit 2: Ignore-Funktion bringt nichts solange andere User den Idioten zitieren...

[Freya Nakamichi-47]

Hab den Usernamen aus dem Zitat entfernt.

Ist halt immer eine Gratwanderung, ob man Troglodyten überhaupt antworten sollte. Antwortet man ihnen, wertet man sie damit auf. Antwort man ihnen nicht, mißverstehen sie Stillschweigen als EInverständnis.

[Kajetan]

Eben dieser Umstand wurde in der breiten Diskussion rund um die die #MeToo-Debatte ja nie wirklich thematisiert. Es passt nicht ins kollektive Weltbild, dass auch Männer sexuell belästigt oder gar ausgenutzt werden können - was ja in sich schon sexuelle Diskriminierung ist. Stattdessen wird man klammheimlich als Loser gebrandmarkt.

"Was, der Typ wurde von der älteren Teamleiterin über Monate mit sexuellen Anspielungen überhäuft? Nice Bro, die Milf will dich, go get her!"

Was viel öfter passiert ... Du wirst als Mann vom Team-Leiter belästigt. Sagst Du was? Nein, natürlich nicht, weil man ist doch nicht schwul! Stattdessen wird sich noch mehr geschämt und in der Ecke vergraben.

[Freya Nakamichi-47]

Was viel öfter passiert ... Du wirst als Mann vom Team-Leiter belästigt. Sagst Du was? Nein, natürlich nicht, weil man ist doch nicht schwul! Stattdessen wird sich noch mehr geschämt und in der Ecke vergraben.

Sicherlich werden auch Männer im Beruf sexuell belästigt. Und es gibt auch Gewalt gegen Männer in der Ehe, keine Frage. Häufig ist das dann psychische Gewalt, bisweilen fliegen wohl auch mal die Messer.

Aber erstens sehe ich nicht, was Männer davon abhält, darüber zu reden zu schreiben, und zweitens bin ich mir sicher, daß der ganz überwiegende Anteil von Belästigung und Gewalt von Männern ausgeht und sich gegen Frauen richtet. Natürlich kann man über alles reden und sollte das auch tun, aber man sollte schon irgendwo eine Gewichtung in dieser Debatte haben.

[abcde12345]

[...]Das heißt, effektiv, dass deine Forderung nach Kündigung zur Arbeitslosigkeit für diese Menschen führen würde, da so gut wie kein in den USA ansässiges Unternehmen in der Branche auf solche Klauseln verzichtet. Ich will nicht den Spruch von "Wenn man keine Ahnung hat..." rausholen, aber informier mich dich doch das nächste Mal bitte über eine solche Praxis besser und auch über deren Verbreitung in den USA bevor du solche Aussagen tätigst. Übrigens haben die USA auch ein vollkommen anderes Arbeitsrecht als die BRD, nämlich so genanntes at will employment, also keine unbefristeten Arbeitsverträge oder sogar irgendwelche Vorschriften wann ich eine Person kündigen kann und wieviele Abmahnungen sie braucht usw. At Will bedeutet nach dem Willen des Arbeitgebers, wenn dessen Wille mich zu beschäftigen endet, kann er mich entlassen. So einfach ist das.

Ich vermute mal, du erzaehlst dem Zitierten damit nichts Neues. Ueberspringt doch die Diskussion auf verschiedenen Ebenen (aneinander vorbei) und kommt zu dem eigentlichen Punkt: Deinem Gespraechspartner geht es um's Prinzip. "Dann sind sie selber Schuld, muss eben der Grossteil der Branche sich gegen solche Klauseln stellen, dann bleibt den Firmen doch nichts anderes uebrig als die Klauseln abzuschaffen."
... oder halt in ein anderes Land umzusiedeln, wo dann dasselbe Spiel von vorne beginnt.

Realismus und Idealismus wurden in solchen Spannungsfeldern bisher niemals vereint. Muss man so hinnehmen. Man kann ueber die Gruende philosophieren, da kommt man aber wieder in den Teufelskreis von eben hinein.

Letztendlich ist jede Diskussion zu jedem Thema, welches diese Art von Struktur ausmacht, schon gefuehrt worden und wird gefuehrt worden sein. Bleibt wie immer nur abzuwarten, ob die Arbeitnehmer genug Druck aufbauen koennen um eine kleine Veraenderung herbeizufuehren, und das in einem Rahmen wo eh keiner seinen Job deswegen verliert.

[Kajetan]

Aber erstens sehe ich nicht, was Männer davon abhält, darüber zu reden zu schreiben, ...

Das gesellschaftliche Bild vom toughen Kerl, welches auf Grund von Erziehung und entsprechendem Vorbildern in Medien in nicht wenigen Männerköpfen steckt.

... und zweitens bin ich mir sicher, daß der ganz überwiegende Anteil von Belästigung und Gewalt von Männern ausgeht und sich gegen Frauen richtet. Natürlich kann man über alles reden und sollte das auch tun, aber man sollte schon irgendwo eine Gewichtung in dieser Debatte haben.

Was soll hier eine Gewichtung bringen? Wird die Gesamtsituation verbessert, in dem mehr über den einen Mißbrauch redet und weniger über den anderen? Verschlechtert es die Situation von Frauen, wenn man auch über den Mißbrauch an Männern redet? Verschlechtert es die Situation von Männern, wenn man auch über den Mißbrauch an Frauen redet? Weder soll das eine, noch das andere gegeneinander relativiert und gewichtet werden, weil das NIEMANDEM hilft, sondern nur den üblichen Relativierern und Strohmann-Aufbauern Tür und Tor öffnet. Die Diskussion zu diesem Thema wird von den einschlägigen Idioten schon genug vergiftet, da muss man diesen Arschlöchern nicht noch mehr Munition liefern.

[SethSteiner]

Natürlich kann man über alles reden und sollte das auch tun, aber man sollte schon irgendwo eine Gewichtung in dieser Debatte haben.

Und diese Gewichtung ist inhärent sexistisch. Damit zementiert man Rollen, die der Frau als Opfer, die des Manns als Täter was wiederum dazu führt das Männer nicht darüber reden, wenn sie Opfer sind und Frauen gar nicht erst ermöglicht sich als etwas anderes zusehen als als dauerlatentes Opfer. Und letzteres birgt auch wiederum die Gefahr, das Individuen genau diese Denke durch falsche Vorwürfe und Anzeigen ausnutzen.

Diese Gewichtung führt zu nichts aber auch gar nichts Gutem.

[Hühnermensch]

Ich unterschreibe, was Seth und Kajetan verfasst haben. Es wird aufgrund von Klischees und gesellschaftlichen Bildern sofort eine Gewichtung vorgenommen.