ronny_83 hat geschrieben: ↑08.05.2019 18:11
Fakt ist auch, dass es Angsträume im öffentlichen und privaten Raum gibt, die du nicht vermeiden wirst, in dem du sie wegredest. Damit befassen sich Studien, Bundeskriminalamt, Landschaftsarchitektur und Stadtplanung seit mehr als einem Jahrzehnt.
Bei einem Kind bekomme ich die Angst manchmal nicht weggeredet, und dann hilft erstmal eine Krücke wie das Bettlicht weiter. Die gleiche Methodik bei mündigen und erwachsenen Menschen anzuwenden, und ganz besonders auf ein bestimmtes Geschlecht zugeschnitten, das ist ne ganz andere Nummer. Ja. Man bekäme sie "weggeredet". Und zwar in dem man die Leute darüber aufklärt, das die Bedrohung eine Erfindung von Hollywood und Klatschblättern ist, auf deren Basis eine irrationale Angst entstehen kann. Wenn die Leute das erkennen, und damit der Realität ein Schritt näher gekommen sind, würde sich dieser "Angstraum" in Luft auflösen. Ich kann das nicht nachvollziehen, warum Du sagst man kann das nicht wegreden. Ich persönlich finde "wegreden" hier wirklich überaus angebracht.
Wie Palpatine schon gesagt hat, kann das Anpassen der Realität um den irrationalen Ängsten der Bevökerung zu entsprechen zu einem weiteren Ausleben und Erweitern der Angst führen. Schließlich kommt beim Volk das hier an: "Frauen sind tatsächlich bedroht, Männer sind die Monster, und deswegen gibt es Frauenparkplätze." Die irrationale Angst wird fälschlich validiert und praktisch gefördert. Das ist so, als würde man seinem Kind erzählen, das ein Bettlicht dafür da ist, tatsächliche und echte Monster früher zu sehen. Wie sich bei der Umformulierung sicherlich jeder sofort denken kann: Eine absolute Katastrophe und ein Rezept für die Entwicklung einer Angststörung.
ronny_83 hat geschrieben: ↑08.05.2019 18:45
Wir beschäftigen uns auch beruflich damit und es gibt Maßnahmen, die nachweislich Kriminalschwerpunkte verhindern oder minimieren können.
Hm. Es ist vielleicht etwas unglücklich formuliert. "Nachweislich können" bedeutet für mich, das es einen Nachweis für eine Vermutung gibt. "Nachweislich tun" wäre etwas anderes. Die Nachweise würden mich definitiv interessieren. Da es sich ja um den öffentlichen Raum handelt, sollte eine Preisgabe eigentlich kein Problem sein. Das alles bezogen auf "Angsträume", und nicht auf tatsächliche Gefährdungen.
ronny_83 hat geschrieben: ↑08.05.2019 18:45
Im Endeffekt besteht unser gesamter Alltag aus Einwirkungen und Gefühlen. Es ist nichts falsch daran, Sicherheit zu vermitteln anstatt Angst zu schüren. Menschen, die sich sicher fühlen, bewegen sich auch selbstbewusster im Raum.
Na klar sind Menschen selbstbewusste, wenn sie sich Sicher fühlen. Aber welcher Weg ist der bessere? Sich in der tatsächlichen Realität sicher zu fühlen, oder sich in einer Scheinwelt der Sicherheit zu wägen, in der man sich aktiv und real vor Monstern schützt, die es nur in der Fantasie gibt? Ist letzteres nicht ein Schüren von Ängsten? Ich persönlich finde hier eine sehr klare Antwort auf diese Frage.
Wenn man bis zum Hals in der Scheiße steckt, sollte man nicht den Kopf hängen lassen.